Nachtmensch sein - erblich?
Ich persönlich bin ein Mensch, der eher nachts munter ist. So bin ich, wenn ich frei habe, doch meist nachts über wach, und schlafe eher tags. Natürlich ist das, streng betrachtet, ein absolut gestörtes Schlafverhalten. Übrigens bin ich auch jetzt gerade, morgens um 8 Uhr, nicht etwa gerade aufgestanden, sondern seit gestern Nachmittag wach. Nun kenne ich ja auch andere Menschen, die, wie ich, eher nachts munter sind. Ich habe mich mit einigen darüber unterhalten, und neulich ist uns aufgefallen, dass wir irgendwie alle auch Eltern haben, die genauso nachtaktiv sind. So weiß ich, dass mein Vater meist bis früh morgens wach ist (jedenfalls seitdem er in Rente ist), und bei den gleichgesinnten Bekannten sind die Eltern auch oft nachts bis um zwei, drei Uhr, oder auch länger, wach.
Ich frage mich, ob man sagen könnte, dass es vielleicht auch erblich bedingt ist, ob man eher nachtaktiv oder tagaktiv ist? Vielleicht hat man ja erblich eine etwas abweichende Hormonausschüttung, als "tagaktive" Menschen? Schließlich bedingt diese ja auch den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Natürlich könnte es auch einfach eine Frage der Erziehung sein. Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Wenn man als Kind mitbekommt, dass die Eltern nachts wach sind, dann meint man möglicherweise, dass das "normal" sei. Im Gegensatz zu Kindern jedenfalls, deren Eltern ihnen auch vorgelebt haben, dass man gefälligst vor Mitternacht im Bett zu liegen und zu schlafen habe. Ja, aber andererseits weiß ich auch von einigen Leuten, dass sie in der Kindheit nicht mitbekommen haben, wie lange ihre Eltern wach sind. Und mein Vater war ja auch erst in Rente, da war ich schon längst aus dem Kindesalter heraus. Das heißt, eigentlich wurde mir auch nicht vorgelebt, nachts wach zu sein.
Ist es also vielleicht doch nur ein Zufall, wenn die Nachkommen nachtaktiver Eltern auch nachtaktiv sind? Oder ist es doch irgendwie richtig körperlich vererbt?
Naja, eine Frage der Erziehung. Als kleines Kind hat man einen festen Rythmus und meistens geht man -je nach Alter- früher schlafen und steht auch früher auf, wenn man in den Kindergarten oder in die Schule muss. Ich kenne kein Kind, was bis in die Puppen aufbleiben kann und sowas empfiehlt sich in den jungen Jahren auch nicht.
Ich glaube auch nicht, dass sowas vererbbar ist, sondern einfach eine Frage des eigenen Schlaf-Wach-Rythmuses ist. Ich selbst schlafe auch lieber lang und bleibe am Abend länger wach. Muss ich morgens um 6 oder 7 aufstehen, fühl ich mich den ganzen Tag wie gerädert. Dafür kann ich aber, wenn ich gegen 9-10 oder später ausschlafe durchaus bis nachts arbeiten.
Ich bin aber davon überzeugt, dass man diesen Rythmus auch ändern könnte. Wenn man einfach mal mehrere Wochen oder Monate früh aufsteht und zeitiger ins Bett geht, pendelt sich das auch so ein und man verkraftet das besser.
Als kleines Kind sollte man einen festen Rhythmus haben. Aber ich kenne auch Kinder, die machen Terror, wenn sie um sieben oder acht Uhr schlafen gehen sollen (oder bis zu einem bestimmten Alter sogar früher, kurz nach sechs Uhr). Wenn die Eltern sie um die gewünschte Uhrzeit ins Bett bringen, hüpfen sie herum, oder legen sich kurz in ihr Bett, aber kaum sind die Eltern aus dem Zimmer heraus gegangen, dann sind sie wieder auf den Beinen. Da kenne ich wirklich einige sehr hartnäckige Kinder, die das bis nach Mitternacht durchhalten. Da habe ich schon Eltern nahezu verzweifeln sehen. Ich meine, was soll man machen? Man kann darauf achten, dass das Kind im Bett bleibt, aber zum Einschlafen kann man es nicht zwingen, wenn es das eben einfach nicht macht.
Ich war übrigens auch so ein Kind. Ich war zwar so gut erzogen, dass ich die gesamte Zeit im Bett liegen blieb, auch über Stunden, aber dennoch bin ich vor einer bestimmten Uhrzeit einfach nicht eingeschlafen. Irgendwie ging es einfach nicht, egal, wie viel ich tagsüber unternommen habe. Also, bis 23 Uhr war ich als Kind regelmäßig wach im Bett, als ich älter wurde, dann auch länger. So ab 13 oder 14 Jahren war es dann oft bis drei Uhr nachts. Auch immer unabhängig davon, wann ich aufstehen musste.
Also, ob das wirklich nicht irgendwie angeboren ist?
Meiner Meinung nach ist das wirklich eine Frage der Erziehung. Das merke ich auch bei mir selbst, denn ich bin sozusagen noch im Kindesalter. Wenn Schule ansteht, dann bin ich spätestens um 23.00 Uhr im Bett und stehe um 06.30 Uhr auf. Allerdings bin ich wirklich nachtaktiv, wenn gerade Ferien sind. Da kann es natürlich auch mal spät werden, allerdings stehe ich dafür auch gegen 9.00 oder 10.00 Uhr auf. Klar geht das nicht von einen Tag auf den anderen, jedoch gewöhne ich mich schon relativ schnell daran.
Deshalb bin ich der Meinung, dass so etwas nicht vererbbar ist. Diesen-Schlaf-Wach-Rhythmus bestimmt einfach die innere Uhr und diese kann man sozusagen von nachtaktiv auf tagaktiv umgewöhnen. Das kann man allerdings nicht nachweisen und aus diesem Grund können wir diese These nur durch Vermutungen aufstellen.
In deinem Fall würde ich persönlich jetzt darauf tippen, dass das ganze ein Zufall ist, denn wie du ja schon gesagt hast, konntest du als Kind noch nicht wissen, dass dein Vater in der Rente nachtaktiv sein wird.
Sie haben sich vorgenommen, mit mir zum Arzt zu gehen, sobald ich den gesamten Tag müde wäre, mich dann nicht mehr konzentrieren könne, oder mich krank fühlen würde. Als ich zur Schule ging, wurde dann auch gemeint, dass es Klärungsbedarf hätte, sobald ich andauernd müde sei und die Schulleistungen abstürzen würden. Ist nur nie passiert. Ich war sonst völlig "normal", nur habe ich eben kaum geschlafen.
Wobei mir gerade einfällt, damals gab es ja auch noch diese Jugendentwicklungsuntersuchungen. Nicht wie die heute, aber halbwegs damit vergleichbare. Denen bin ich auch nicht negativ aufgefallen, sondern die haben es sogar als Spinnerei meiner Eltern abgetan, dass ich so wenig schlafen würde. Eigentlich ja eine gar nicht so nette Unterstellung.
Tja, und so krank das nun alles klingt, so kenne ich ernsthaft andere Leute, denen es auch so geht. Darüber, ob das krankhaft ist, oder eine wenn auch extreme Abweichung im Bereich des "Normalen", darüber will ich gar nicht urteilen. Hauptsache ist wohl, es geht einem gut dabei. Mir gings dabei gut, nur meine Eltern kostete es manchmal Nerven.
Nur bei solchen Sachen, um auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen, kann ich kaum glauben, dass das eine Erziehungsfrage ist. Wenn man das Kind wirklich sich "auspowern" lässt, und darauf achtet, dass es pünktlich ins Bett kommt, das dann aber nach wenigen Stunden schon wieder putzmunter ist, dann muss das wohl etwas Körperliches sein, nichts Psychisches wie Erziehung oder meinentwegen auch ungezielte Gewöhnung. Und da wäre dann halt auch die Frage, inwiefern so etwas dann doch erblich ist. Wer weiß, vielleicht haben meine Eltern in ihrer Kindheit ihren Eltern auch so viele Nerven mit ihrer Schlaflosigkeit gekostet?
Ich kann diesbezüglich auch mein Leid klagen. Mein Sohn ist ein extremer Nachtmensch! Eigentlich war das schon in der Schwangerschaft so, dass er die ganze Nacht wie wild gestrampelt hat und am Tag wesentlich weniger aktiv war, aber dazu muss man sagen, dass das in der Schwangerschaft oft so ist, weil Babys am Tag durch das Gehen mehr herumgeschaukelt werden und dadurch eher schlafen. Wenn sich die Mama dann niederlegt, hört natürlich auch das Schaukeln auf und werden eher wach.
Nach der Geburt war es abar auch sehr lange so, dass mein Sohn seine klassische Schreistunde zwischen 23 und 24 hatte! Den ganzen Tag über war er ein extrem ausgeglichenes und ruhiges Kind, weinte kaum und am Abend ab etwa 20 Uhr wurde er etwas aktiver und gegen 23 Uhr war es wie gesagt dann ganz aus und er hat nur noch gebrüllt. So hat es eigentlich schon angefangen, dass seine richtige Nachtruhe erst danach war, oft auch erst gegen 2 Uhr früh! Da half nichts und das kann sicher nicht nur an der Erziehung gelegen haben, weil ich definitv nicht so lange aufbleiben wollte. Zu diesem Zeitpunkt haben mich alle noch beruhigt, dass es wohl besser werden würde, wenn er aktiver wird.
So war es jedoch nicht. Ich habe ihn immer wieder versucht ihn früher nieder zulegen. Er schlief auch ein, das war nicht so das große Problem, aber ich habe mir schon immer gedacht, dass das einfach nicht sein biologischer Rythmus ist. Ich war schon völlig verzweifelt. Nach Monaten haben ich es dann geschafft, dass er wenigstens zwischen 23 und 24 Uhr schlafen ging und nicht mehr um 2 Uhr früh! Ich habe ebenfalls alles probiert, ich habe mit ihm vorher viel gespielt, habe versucht ihn am Tag möglichst lange wach zu halten, am Abend wenig Licht aufgedreht, damit er merkt, dass Abend ist, eine beruhigende CD eingelegt, leise gesprochen, wenig Aktivität angeboten. Das war ihm aber alles egal. Er war quietschvergnügt und spielte sich zuckersüß.
Eingeschlafen wäre er wieg gesagt problemlos schon früher. Das Problem war, dass er dann nie länger als etwa 30 Minuten geschlafen hat und so ging es dann die ganze Nacht weiter. Es war zum Verzweifeln. In der Früh konnte er dann gut schlafen und auch am Nachmittag beim Mittagsschlaf. Was ich schon alles probiert habe, um ihn am Tag munterer zu halten, wir sind zu Babytreffs gegangen, wir haben viel unternommen, das alles machen wir auch weiterhin noch, und es ist auch schon besser geworden, aber sehr lange ist er mir am Tag in jeglicher Situation eingeschlafen. Und es war kaum möglich ihn munter zu halten.
Eigentlich hat sich bis heute (mein Sohn ist 15 Monate) noch nicht wesentlich viel geändert. Im Februar war ich mit meinem Sohn auf Kur, da er starke Neurodermitis hat. Dort habe ich dieses Schlafproblem auch verschiedenen Ärzten geschildert. Die haben dann gemeint, dass es mir nur schwer gelingen wird, ihn "umzupolen", weil das bei Neurodermitiskindern sehr oft der Fall ist. Sie haben gesagt, dass der Juckreiz in der Nacht wesentlich stärker wahrgenommen wird, als am Tag und deswegen wachen sie dann eben sehr oft auf, erholen sich so nicht wirklich in der Nacht und sind dann am Tag gerädert. Das kann ich bei meinem Sohn nur bestätigen.
Mittlerweile habe ich es hingenommen. Es gehört zu seinem Krankheitsbild wohl dazu. Ich mache mir zwar noch große Sorgen, wie das dann sein wird, wenn die Kindergarten beziehungsweise Schulzeit anfängt, aber auch die Ärzte haben gemeint, dass ich mir da noch nicht so den Kopf zerbrechen soll, und es einfach auf uns zukommen lassen soll. Die Nächte mit meinem Sohn sind zwar weiterhin sehr mühsam und auch wenn wir oft spät schlafen gehen, sind die Nächte durchwacht und einen zumindest etwas längeren Schlafzyklus gibt es in der Regel nur beim Nachmittagsschlaf.
Naja, aber es ist ja auch ein Unterschied, ob man tatsächlich nach drei Stunden Schlaf wieder putzmunter ist, oder ob man vom Juckreiz wach wird, und dadurch dann auch nicht mehr einschlafen kann.
Letzteres ist natürlich viel schlimmer. Da war ich echt gut dran, dass ich mich nach meinem kurzen Nachtschlaf wieder ausgeschlafen fühlte. Wobei ich übrigens auch Neurodermitis habe. Aber als Kind ließ sich das mit Salben dann zum Glück doch halbwegs bremsen, beziehungsweise ließ sich immerhin der Juckreiz vermindern (ich hoffe, das klappt bei deinem Sohn auch und ihr findet ein gutes Medikament, auch, wenn es vielleicht erst ein paar Anläufe braucht).
Aber natürlich könnte es, ganz allgemein gesehen, auch krankhafte Gründe haben, wieso man nachtaktiv ist, oder aber, andere Krankheiten könnten das "nebenbei" auslösen. Es gibt ja Krankheiten, die den Hormonhaushalt kräftig umkrempeln, und mit dem hängt es auch stark zusammen, wie das Schlafbedürfnis ist, und auch der Schlaf-Wach-Rhythmus.
Wobei ich sagen muss, wenn ich an die anderen schon seit der Kindheit extrem nachtaktiven Menschen denke, die ich kenne, dann sind das auch nicht alle Neurodermitiker. Da sind auch völlig gesunde Leute dabei.
Du hast schon Recht, dass es da natürlich einen Unterschied gibt, dennoch frage ich mich manchmal, warum es denn ausgerechnet in der Nacht so juckt. Gut man könnte nun die Theorie haben, an die ich auch ein wenig glaube, dass in der Nacht der Körper zur Ruhe kommt, dadurch ist man natürlich weniger abgelenkt und dann fällt einem das Jucken mehr auf.
Ich frage mich jedoch, warum es dann am Nachmittag besser geht. Da kommt der Körper ja wohl auch zur Ruhe und da kann es durchaus sein, dass er auch einmal 1,5 bis 2 Stunden durchschläft. Von diesen Zeiten kann ich in der Nacht nur träumen! Wieso juckt es da dann weniger? Scheinbar also doch, weil er da einfach mehr müde ist. In der Nacht ist er einfach nicht so müde und dadurch ist dann wohl auch der Schlaf nicht so tief und wacht dadurch wohl auch wegen Juckreiz schneller auf.
Bleibt noch die Frage, warum dann in der Nacht der Schlaf weniger tief ist als am Tag? Warum kann man das dann nicht auch einfach "umdrehen"?
Ein weiterer Unterschied ist natürlich auch, wie du schon geschildert hast, dass du einfach nur wenig Stunden Schlaf brauchst und am Tag ja auch als Kind schon immer fit und scheinbar auch ausgeschlafen warst. Ob das nun erblich bedingt ist, ist schwer zu sagen. Mein Papa hat lange Zeit ebenfalls nur 3 bis 4 Stunden Schlaf am Tag gebraucht. Jetzt in der Pension schläft er ein wenig mehr, aber auch nicht wirklich. Auch er ist in der Nacht sehr häufig munter.
Meine Mama ist das komplette Gegenteil, sie braucht sehr viel Schlaf und nutzt wohl auch jede freie Minute dazu. Bei meinen Geschwistern und mir ist das Schlafbedürfnis sehr unterschiedlich, auch was die Schlafenszeiten angeht. Mein Bruder und ich sind eher Nachtmenschen und meine Schwester eher nicht. Nun kann man das natürlich drehen und wenden, wie man gerade will, da unsere Eltern ja auch beides vertreten. Reine Erziehungssache ist es jedoch wohl nicht, da wir alle drei gleich erzogen wurden und gleiche Schlafenszeiten je nach Alter abgestuft hatten, und dennoch sind große Unterschiede da.
Ich kann mir das schon vorstellen, dass das in den Genen liegt. Mein großer Sohn kommt ganz nach mir und ich gehe immer am Abend gerne früh schlafen und Kai auch. Mein Leon ist ganz der Papa. Er kommt am Morgen nicht raus und kann am Abend ewig aufbleiben ohne müde zu werden. Da schlafe ich schon vor dem Kind ein. Den muß ich immer anhalten um ins Bett zu gehen.
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