Unassistant Childbirth
Hi habt ihr auch schon mal davon gehört, das Frauen ganz ohne Begleitung durch Hebammen und Ärzte ihre Kinder bekommen? In Amerika ist es zur Zeit wohl ganz groß in Mode.Was haltet ihr davon, habt ihr vielleicht schon selbst Erfahrung mit sowas. Wenn man bedenkt, das in einigen Gegenden Deutschlands schief geschaut wird, wenn man nicht im Kreisbett auf dem Rücken liegend entbinden will, sondern vielleicht noch Sonderwünsche hat wie im Hocken oder im Wasser zu gebären,muten solche Sachen recht exotisch an.
Ich für meine Teil hätte mich das nicht getraut, eine Hausgeburt ja aber ganz ohne Hilfe von jemanden der Bescheid weiß gewiß nicht.
Wie gesagt würde gerne lesen was ihr so dazu denkt, oder vielleicht schon selbst erlebt habt
Herzliche Grüße Andjani
Würde ich nie machen, finde ich groß fahrlässig. Ich selber bin ansich kein großer Krankenhausfan, mein erstes Kind musste allerdings dorft auf die Welt kommen (war einen Monat zu früh). Aber es gibt hier soviele Möglichkeiten, Geburtshäuser, Hausgeburt...
Was spricht denn dagegen eine erfahrene Hebamme bei der Geburt dabei zu haben? Die tut einenm ja nicht böses und kann sich ja auch sehr zurückhalten. Aber eine Geburt ganz ohne Begleitung halte ich für ziemlich gefährlich.
Weiss auch nicht, wass das für eine Idee sein soll... Selbst früher, also vor einigen Jahrhunderten im Mittelalter oder so wurde immer eine Hebamme gerufen, gibt ja auch so noch genügend Risiken (vor allem in den damaligen Zeiten ohne Ultraschall und Co...)
Wobei man natürlich auch bedenken muss: In den USA ist man, wenn man danach geht, was ich so gehört habe, viel eingeschränkter. Die Geburten im Krankenhaus sind dort nicht so der Brüller, von Geburtshäusern hab ich noch nicht groß was gehört und ich habe auch keine Ahnung, wie teuer einen dort eine Hausgeburt kommt. Insofern sind die Voraussetzungen vielleicht noch ein kleines bisschen anders dort. Zu gefährlich wäre mir eine Alleingeburt trotzdem. Eine Hebamme sollte auf jeden Fall dabei sein. (Mal schauen, wenn ich viel Glück habe, klappts vielleicht beim zweiten Kind mit einer Hausgeburt, das wäre mein persönlicher Traum.
Na ja ich sag mal so: nicht ohne Grund sind damals im Mittelalter so viele Frauen im Kindbett gestorben.
Wer sowas macht, der handelt meiner Meinung nach grob fahrlässig mit seinem Leben und mit dem des Kindes.
Es kann so viele Komplikationen und Zwischenfälle geben, die absolut nicht planbar sind, die aber für mich selbst eine Hausgeburt mit Hebamme nicht in Frage kommen lassen würden.
Ich war bisher bei zwei natürlichen Geburten dabei und die Frauen hatten schon mit Hebamme und Arzt viel zu leiden und waren oft unsicher.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, da wäre niemand gewesen, der einen adäquaten Dammschutz macht, die Herztöne des Babys überprüft und evtl, eine
wehenfördernde Infusion gibt...das kann ich mir gar nicht vorstellen.
Die Frauen können ohne Dammschutz massiv einreißen, was dann auch zu dauerhafter Stuhlinkontinenz führen kann. Möchte man sowas riskieren?
Ich finde, dass eine Geburt trotzdem total individuell sein kann, wenn der Partner anwesend ist und man gemeinsam sein Kind "in Empfang" nimmt.
Da stören 1-2 Fachkräfte keineswegs, sie können eher helfen und beruhigen.
Hallo!
Ganz ohne Begleitung von medizinischem Fachpersonal ein Kind zu bekommen, halte ich auch für sehr riskant. Selber kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen, ob ich mal Kinder bekommen möchte oder nicht, aber falls ich mal Kinder bekommen sollte, möchte ich sie auch möglichst im Krankenhaus bekommen, aber auf jeden Fall möchte ich, dass jemand dabei ist, der davon Ahnung hat, wie eben ein Arzt, eine Hebamme usw. Außerdem wäre es, wenn ich den Kinder bekommen sollte, sowieso eine Risikogeburt und das wäre natürlich besonders risikoreich, wenn man versuchen wollte, ganz ohne Fachpersonal ein Kind zu gebären.
Ich selber bin auch im Krankenhaus zur Welt gekommen und ich glaube auch, dass das ganz sinnvoll so war, denn immerhin war die Geburt auch nicht so alltäglich, da ich nicht alleine zur Welt kam, sondern mein "Brüderchen" praktischer Weise gleich mitgebracht habe und wir außerdem knapp zwei Monate zu früh auf die Welt kamen.
Von meiner Mutter weiß ich allerdings, dass sie bei ihren Eltern zu Hause geboren wurde, ob allerdings ein Arzt oder eine Hebamme auch anwesend war, weiß ich nicht.
Grundsätzlich finde ich es aber ratsamer, wenn man ins Krankenhaus o. ä. geht, wenn man ein Kind gebären möchte und es eben bald soweit ist. Man weiß ja nie, ob bei der Geburt nicht doch noch irgendwelche Besonderheiten, die man alleine nicht lösen kann, wie zum Beispiel, wenn plötzlich doch ein Kaiserschnitt erforderlich ist und da ist man im Krankenhaus sicherlich besser mit aufgehoben, auch wenn viele Leute sicherlich nicht gerne im Krankenhaus sind, aber dort muss man nach einer Geburt meistens auch nicht mehr so viele Tage bleiben und diese wenigen Tage im Krankenhaus übersteht man mit Sicherheit auch.
Viele Grüße
Und es ist doch auch was anderes, wenn man zu so einem freudigen Anlass wie einer Geburt im Krankenhaus ist oder zu einer fiesen OP oder schlimmeren Sachen. Da kann man das sicherlich gut verschmerzen
Grooovegirl hat geschrieben:Na ja ich sag mal so: nicht ohne Grund sind damals im Mittelalter so viele Frauen im Kindbett gestorben.
Dann sag auch mal die ganze Wahrheit dazu, im Mittelalter war das weil an dreckigen Orten geboren wurde. Später in den Kliniken sind mehr Frauen im Wochenbett verstorben als in den Dreckigen Hütten, da die ach so tollen Ärzte mit ihren Drecksgriffeln die Infektionen verteilt haben zwischen den Patientinnen und sich nie die Hände gewaschen haben ...
Jedem das seine, und Zuhause ist es auch nicht viel anders wie in der Klinik. Dort ist es auch stink normale Bettwäsche die auch "nur" gewaschen wurde. Die Decke dort wurde weder sterilisiert noch anders speziell Behandelt um sie "reiner" zu machen. Und auch die Zimmer werden nicht nach jeder Geburt desinfiziert, da wird genauso wie in einem anderen normalen Zimmer einmal am Tag mit einem total siffigen Putzlappen der Klinikputzfrau rausgewischt, der vorher schon über 200 m² anderen Klinikboden geschrubbt sind. Das Wasser wird auch nur einmal pro Etage gewechselt, dauert nämlich Zeit ... Und da willst du sagen, dass es hygienischer ist ? Oder machst du das daran fest, dass Handschuhe getragen werden ? Im übrigen sind 99 von den 100 Paaren aus den Pappkisten undicht und du verteilst deine Bakterien trotzdem auf den Patienten (falls du es nicht glaubst wende dich an den Hersteller). Reinlangen tut vorher auch jeder und zieht sich sein Paar raus ... Ich hab noch nie eine Hebamme oder einen Arzt gesehen der für eine natürliche Geburt sterile Handschuhe angezogen hat, oder seinen Kittel vorher wechselt (mit dem er vorher auf allen Stationen rumgelaufen ist, draussen oder in der Kantine ...)
Deswegen sind Hausgeburten nicht weniger Unhygienisch als in einem Zimmer im Kreissaal. Ein Dammschutz haben die naturvölker in Afrika bis heute nicht und die wenigsten haben nach einer Geburt Stuhlinkontinenz, die bekommen sogar 10 und mehr Kinder und nichts passiert. Das ganze ist nur der moderne Wahn, denn der Dammschutz wäre in anderen Gebärstellungen gar nicht notwendig - nur in der Rückenlage unabdingbar. Sowieso die unnatürlichste Lage die man dafür einnehmen kann und eine unbequeme für die Kreisende noch dazu. Hauptsache der Arzt kann dann glotzen und vermeindliche "Hilfe leisten". Bis vor 50 Jahren gab es auch noch keine Wehenfördernte Infusionen, und die Kinder sind trotzdem auf die Welt gekommen. Du bildest dir zu viel auf die Medizin ein und wenn Frauen unsicher sind bei der Geburt, dann werden sie nicht richtig betreut und nicht in dem Umfang angeleitet wie es notwendig ist. Und das ganze getue während der Geburt Hertzöne mit dem CTG abzuhören ist auch mehr ein Hindernis wie alles andere. Im Rettungwagen hatte ich bislang 5 Geburten, davon einmal Zwillige in Beckenendlage die ohne Anwesenheit eines Arztes und ohne das Klinikgedöns mit CTG und Weheninfusionen von uns entbunden wurden und heute sind Mütter wie auch Kinder wohlauf.
Klinik wäre toll gewesen, gibts nicht immer und man schaffts auch nicht immer rein. Deswegen sollte man sich erst gar nicht auf das ganze Zeug verlassen, denn nicht immer ist es zur Hand ...
Ich würd mich nicht zwangsläufig von einem Arzt entbinden lassen, sogar mit sehr niedriger Tendenz. Hebammen machen nichts anderes Ärzte müssen ihren Pschyrembel erstmal auswendig lernen und obs dadurch besser wird mag ich bezweifeln. Würd es momentan auch nicht ausschliessen, dass alleine zu machen wenn es den notwendig sei ansonsten lieber von einem Kollegen Rettungssanitäter oder Rettungsassistent - denn da weiß ich sicher, dass sie es gelernt haben und richtig machen, sofern keine Hebamme vorhanden ist.
Liebe Grüße
Sorae
Komisch, dass nur ich angegriffen werde, obwohl andere in diesem Thread genau der gleichen Meinung sind wie ich.
Erkenne ich da leichte Tendenzen?
Nun ja die meisten Dinge werde ich unkommentiert lassen nur soviel:
Ich musste während meiner Ausbildung 3 Monate lang ein Pflegepraktikum machen, also nicht Arzt spielen, sondern erst mal Schwester spielen und da musste ich unter anderem auch die Zimmer und die Betten reinigen.
Jedenfalls werden da genau bemessene Desinfektionslösungen verwendet, die auch mit nur einem Lappen und einem Eimer pro Bett gereinigt werden.
Das empfinde ich schon als relativ hygienisch.
Klar, sterile Bedingungen hat man nicht, die hat man aber im OP, wenn doch mal eine Sectio nötig wird und da habe ich auch noch keinen Rettungsassistenten-Helfer gesehen, der das gemacht hat...braucht man also in einigen Situationen doch Ärzte?
Und natürlich hast du auch Recht, dass jeder Arzt erst mal einen Pschyrembel holen muss, bevor er irgendeine Aktion am Patienten vornimmt, weil da alles ganz besonders genau drinsteht und man sonst auch von nix eine Ahnung hat.
Mal ganz abgesehen davon möchte ich kein Fruchtwasser, Kot, Blut und Schleim zu Hause in meinem Bett haben, auch wenn es aus mir rauskommt, finde ich das nicht sonderlich angenehm.
Also meine Meinung: Hausgeburt nein und ohne medizinische Betreuung erst recht nein.
Ok, das wird jetzt offtopic aber muss mal sein!
Ich werde gleich morgen früh mal nen Rettungssanitäter bzw. Rettungsassistent fragen ob er mir beim entbinden hilft, weil ich alle Ärzte und Hebammen für inkompetent halte
Und wenn ich schon mal dabei bin, frage ich mal den Tankwirt hier nebenan ob er mir mal nen Auto bauen kann oder lieber gleich nen Flugzeug..hmmm..
Wenn ich schon mal dabei bin, kann ich auch gleich mal nen Frisör fragen ob er mir auch die Wäsche wäscht..
Nix gegen dich Sorae, aber ich hab das Gefühl du leidest stark unter Realitätsverlust und kann deinen Unmut über gewisse Berufsgruppen (die vermutlich über dir stehen) absolut nicht nachvollziehen.
Wer Ironie findet, darf sie behalten
Hallo,
ich kann es durchaus verstehen, wenn jemand nicht unbedingt im Krankenhaus entbinden möchte, zumal in vielen Krankenhäusern auch eher auf die Bequemlichkeit des Personals als auf die der werdenden Mutter geachtet wird (z. B. Geburt in der völlig unnatürlichen Liegeposition, die der Mutter keine, dafür aber den Hebammen Vorteile bringt...).
Aber der Vergleich mit all den Frauen im Laufe der Geschichte, die irgendwo auf der Welt ihre Kinder ohne Unterstützung bekamen und bekommen, hinkt ja schon ein wenig. Ohne jetzt mal gegooglet zu haben, behaupte ich dennoch, dass die Sterblichkeit bei Müttern und Kinder in solchen Gegenden/Zeiten sehr viel höher ist als hierzulande in der heutigen Zeit, wo ja die meisten Kinder im Krankenhaus geboren werden.
Natürlich geht im Normalfall bei einer Geburt alles gut. Aber wer kann im Vorfeld schon garantieren, dass bei einem selbst nicht irgendeine Komplikation eintritt? Wie risikofreudig sollte man sein, wenn es um das eigene Kind geht...?
Wenigstens eine Hebamme würde ich mir ins Haus holen, wenn das Kind nicht im Krankenhaus geboren werden soll.
Ich habe mich bei beiden Kindern für ein Krankenhaus entschieden, dass ich aber auch sehr gründlich ausgewählt habe. Bei meinem zweiten Kind hatte ich zwar auch eine Geburtshausgeburt in Erwägung gezogen, aber dann doch meinem Sicherheitsbedürfnis nachgegeben.
Beide Kinder sind in einer Klinik zur Welt gekommen, in der ich eine Hebamme auch privat kannte, die von der WHO als stillfreundlich ausgezeichnet wurde, in der es verschiedene Möglichkeiten zur Geburt gab (Badewanne, Hocker, etc.) und die eine Kinderklinik hatte.
Vor allem halte ich es auch dann für gefährlich, in unserer Gesellschaft ein Kind ohne jede Unterstützung zur Welt zu bringen, wenn man noch keines bekommen hat. Wenn ich an meine naiven Vorstellungen zur Geburt denke, bevor mein erstes Kind zur Welt kam... *umfall*
Eine Geburt ist eine Erfahrung, wie man sie sich im Vorfeld einfach nicht vorstellen kann. Und da halte ich es ganz schlicht für unsagbar dumm, sich nicht jemanden zu suchen, der Ahnung hat.
Ich mache, wenn mein PC nicht mehr läuft, ja auch nicht einfach das Gehäuse auf und versuche, das alleine zu erledigen... Es ist doch in allen möglichen Bereichen völlig normal, sich jemanden zu suchen, der weiß, was er macht, wenn man selber keine Ahnung hat. Und in unserer Gesellschaft ist es ja eher üblich, dass der Vater des Kindes bei der Geburt dabei ist und nicht die Freundinnen und weiblichen Verwandten. Insofern haben Frauen hier kaum Erfahrung mit Geburten, wenn es bei ihnen selbst soweit ist.
Viele Grüße vom
regentrudchen
Es ist ein Irrglaube, das Hausgeburten zu unsicher sind. Man muss bedenken, dass die Risikofälle eh in Krankenhaus geschickt werden, eine Hausgeburt ist nur möglich, wenn im Vorfeld alles in Ordnung sind.
Ich habe auch das Gefühl, dass Leute, die sagen "Krankenhaus sonst nix" schlichtweg nicht genug informiert sind. Das Ganze ist nämlich ein bisschen komplizierter. Das fängt im Übrigen schon damit an, dass ein Dammschnitt nicht immer das ultimativ optimale ist. Oft werden sie übereilt oder prophylaktisch gemacht, also aus reiner Bequemlichkeit. Es ist zwar teilweise ein bisschen ein Glaubenskrieg, aber viele sind der Meinung, dass Dammrisse viel besser verheilen als Schnitte. (Wens interessiert, der kann ja mal nachgoogeln...) Das ist quasi wie beim konventionellen Kaiserschnitt und dem sog. "sanften" Kaiserschnitt, bei dem gerissen statt geschnitten wird. Da ist die Wundheilung nämlich auch besser und es gibt später viel weniger Probleme. Wer sagt überhaupt, das bei einer Hausgeburt kein Dammschutz möglich ist? Das ist doch totaler Humbug...
Dammschutz hat auch viele Facetten. Dazu gehört zum Beispiel, den Frauen in der Pressphase Zeit zu lassen und sie nicht 3 Minuten am Stück wie die blöden Pressen zu lassen... Dann ist das Baby nämlich nicht so gestresst, die Herztöne können nicht so schnell abfallen und ein Dammschnitt kann vermieden werden.
Man muss auch folgendes bedenken: Im Krankenhaus ist die Geburt in vielen Fällen sehr technisiert, man gerät da in eine Routine rein. Wenn etwas nicht nach den Vorstellungen des Personals läuft, wird sehr schnell eingegriffen. Es geht nicht schnell genug? Wehentropf.. Die Wehen sind plötzlich zu stark? PDA. Die Frau weiß nicht mehr, wann sie pressen muss, weil sie ichts mehr merkt? Saugglocke oder im schlimmsten Fall Kaiserschnitt. Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber im Krankenhaus sind Komplikationen oft selbstgemacht.
Es sind Komplikationen, die bei einer entspannten, selbstbestimmten Geburt gar nicht aufgetreten wären. Aber ist klar, dass diese Frauen dann im Nachhinein denken: Ohje, was wäre das nur bei einer Hausgeburt geworden.
Was dazu kommt: Man brauch nicht glauben, dass einem im Krankenhaus die ganze Zeit jemand im Auge hat. Wenn man nicht gerade schon in der Pressphase ist, liegt man viel allein am CTG rum. Zuhause hat einen die Hebamme die ganze Zeit im Blick und ist sofort da, wenn etwas sein sollte. Eine gute Hebamme erkennt Komplikationen auch frühzeitig, so dass Zeit zur Verlegung ins Krankenhaus bleibt, da bleiben einem mehr als 5 Minuten. Und wenn man plötzlich einen Kaiserschnitt brauchen sollte, gehts im Krankenhaus auch nicht so schnell, wie man sich das vielleicht vorstellt.
Ich will jetzt nicht gegen Krankenhäuser im Generellen wettern und es gibt nunmal auch Schwangerschaften, wo keine Geburt zuhause möglich ist (aus welchen Gründen auch immer). Dafür ist es dann gut, dass es Krankenhäuser gibt. Aber es ist wirklich ein Irrglaube, dass Hausgeburten gefährlich und unsicher sind.
In den Niederlanden z.B. kommen die meisten Kinder zuhause auf die Welt, das ist dort so üblich. und dort gibt es auch nicht mehr Komplikationen als hier.
Was übrigens für mich noch dazukommt: Frauen, die noch keine Geburt erlebt haben, denken an sowas vielleicht nicht und es gibt vielleicht auch einige, die es anders sehen als ich, aber: Man wird unter der Geburt in Krankenhäusern als Frau auch oft (zum Glück nicht in allen Krankenhäusern) regelrecht entmündigt und nicht ernst genommen. Und niemand mag es glaube ich, sich ausgeliefert zu fühlen.
Was mir noch einfällt: Es ist ja auch nicht so, dass eine Hebamme bei einer Hausgeburt keine Herztöne abhören könnte. Dafür gibt es nämlich das Dopton. Einige Hebammen haben sogar ein mobiles CTG. Abgesehen davon, dass es bei einer normal verlaufenden Geburt gar nicht nötig ist, dauernd am CTG zu hängen...
(Das "bringt" höchstens, dass man vielleicht sogar noch das Pech hat, dass einem gesagt wird, man hätte doch gar keine Wehen, weil das CTG keine aufzeichnet, obwohl man sich vor Schmerzen krümmt. Ich spreche aus eigener Erfahrung.)
So, das Geschriebene hab ich mir jetzt auch nicht einfach so aus den Fingern gesogen, sondern es setzt sich aus eigenen Erfahrungen und dem was ich noch in Erinnerung habe von einem Artikel vom Bund Deutscher Hebammen zusammen.
P.S. Mein erstes Kind konnte aus verschiedenen Gründen leider von vorneherein keine Hausgeburt wurden. Jetzt bin ich wieder schwanger und hoffe, dass es vielleicht dieses Mal klappt. Ich selber war übrigens auch eine Hausgeburt und ich war auch bei der Geburt meiner jüngsten Schwester (8 Jahre Altersunterschied) dabei und die Geburt hab ich in sehr schöner Erinnerung.
Wenn ich dagegen überlege, dass meine Schwiegermutter, die in den 70ern ihre Kinder bekommen hat, mir erzählt hat, dass sie, abgesehen davon, dass man zu der Zeit bei der Geburt ganz furchtbar entmündigt wurde, nach der Geburt direkt erstmal bewusstlos gespritzt wurde und erst wieder zu Bewusstsein kam, wenn das Kind schon angezogen war.... Danke, eine Horrorvorstellung. Mal ganz abgesehen davon, dass die 70er absolut stillfeindlich war und ich die Vorstellung auch nicht schön finde, dass die werdenden Väter bis vor einiger Zeit nicht bei der Geburt dabeisein durften.
Da hat sich ja zumindest auch einiges getan, auch in der Hinsicht, dass man heutzutage mehr Geburtspositionen zur Auswahl hat und nicht mehr gezwungen ist, wie ein Käfer auf dem Rücken zu liegen. Auch wenns es noch Krankenhöuser geben soll, wo es so abläuft.
Für mich steht auf jeden Fall fest: Sollte ich aus irgendwelchen Gründen zur Entbindung wieder ins Krankenhaus müssen, dann nehme ich mir die eine Stunde um in mein stillfreundliches Wunschkrankenhaus zu fahren und werde nicht in das vor Ort gehen. Denn Krankenhaus ist auch nicht gleich Krankenhaus. Da liegen oft Welten zwischen.
Ach ja: Nach wie vor bin ich natürlich gegen Alleingeburt, viel zu gefährlich. Und ich habe auch nichts gegen Frauen, die sich bei einer entbindung im Krankenhaus wohler fühlen. (Wobei ichs dann auch jeden Fall sinnvoll finde, das Krankenhaus sorgfältig auszuwählen, damit man sich dann auch tatsächlich wohl fühlt.) Ich finds nur nicht gut, eine hebammenbegleitete Hausgeburt dann im Gegenzug als zu unsicher zu bezeichnen. Man muss ja andere Wege nicht schlecht machen, nur weil man sie sich für sich selbst nicht vorstellen kann.
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