Hochschulsport - empfehlenswert?
Unsere Uni bietet jedes Semester den Hochschulsport an. Meistens werden die Kurse (alles von Aerobik bis Thai-Chi) von Studenten, ehemaligen Studenten oder Professoren und Dozenten angeboten. Die Preise sind sehr günstig. Als Student der FH oder Uni bezahlt man durchschnittlich 10-20€ für einmal wöchentlich Sport das gesamte Semester. Als Externer auch nur maximal das doppelte. Ein Kurs sonst wäre also deutlich teurer.
Spontan habe ich mich letzte Woche zu Thai-Boe angemeldet. Ich hatte bereits mehrere Jahre einen Kurs (nicht von der Uni) besucht und würde das gerne mal wieder machen. Nun habe ich allerdings gehört, dass die Kurse (trotz Beschränkung) stark überlaufen sein sollen und es so gar keinen Spaß macht.
Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Hochschulsport? Ich muss sagen, ich habe 11€ bezahlt und werde am Mittwoch auch das erste mal dahin gehen. Sollte es sich als Pleite entpuppen, werde ich mich darüber zwar nicht freuen, aber 11€ könnte ich gerade so verschmerzen. Außerdem könnte man auch darauf hoffen, dass die anderen Menschen keine Lust mehr haben und sich der Kurs ganz von allein etwas lichtet.
Hallo,
ich kann eigentlich nur positives über das Sportangebot an unserer Uni berichten. Überlaufen ist dort, trotz der hohen Zahl der Studenten, keine Veranstaltung. Der größte Teil des Sportangebots ist dazu auch noch völlig kostenfrei. Ich habe seit dem ersten Semester immer mal wieder bei unterschiedlichen Sportarten mitgemacht und hatte immer Spaß dabei. Man lernt dabei schnell neue Leute kennen und schließt Freundschaften. Aber ich verstehe selbstverständlich auch deine Sorgen. Wenn eine Veranstaltung, für die du auch noch bezahlen musst, völlig überfüllt ist, hätte ich auch keinen Spaß dabei. Vielleicht besteht bei euch ja die Möglichkeit, dass man aufgrund der hohen Teilnehmerzahl einen zweiten Kurs anbietet.
Also Hochschulsport generell finde ich gut, da dort Studenten sehr günstig Sport machen kann und man außerdem so auch von Leuten in seinem Alter umgeben ist. Aber ansonsten kommt es auf die Hochschule selbst an, wie der Hochschulsport organisiert ist.
An meiner alten Uni war es so, dass man sich online für die Kurse anmelden musste. Jeder Kurs hatte eine bestimmte Begrenzung, so dass ein Kurs gar nicht überlaufen sein konnte. (Es werden auch Kontrollen durchgeführt, ob die Anwesenden auch angemeldet sind). Die Kosten für einmal Sport in der Woche lagen auch bei etwa 10-15 € im Semester.
An meiner jetzigen Uni ist das allerdings anders geregelt. Hier bezahlt man monatlich einen gewissen Betrag und kann dann alle Kurse besuchen. Man muss sich also nicht speziell für einen Kurs anmelden, sondern kann sich jeden Tag / jede Woche spontan für eine Sportart entscheiden. Das ist für spontane Launen natürlich gut, allerdings kann es passieren, dass 200 Leute in der Halle stehen und mitmachen wollen. Da ist es dann von Vorteil, wenn man sowieso eher "unbeliebtere" Sportarten mag und nicht so auf die BBP-Kurse steht.
Ansonsten kann man wohl sagen, dass der Unisport meistens eher weniger ambitioniert ist (auch wenn es Hochschulmeisterschaften gibt), da die meisten Studenten da eher zum Ausgleich vom Studium hingehen. Deswegen geht es beim Training oftmals lockerer zu als in Sportvereinen.
Aber gibt es bei deiner Uni denn keine Möglichkeit, sich den Hochschulsport einmal anzuschauen? Bei beiden Unis, an denen ich war, gab es eine Schnupperwoche, in der man sich alle Sportkurse anschauen & mitmachen konnte, ohne dass man sich dafür anmelden musste.
Der Hochschulsport hat ja nicht nur die Komponente und den Aspekt des intensiven und professionellen Sport Treibens. Hier ist ja auch die soziale Komponente ganz entscheidend! Geht es Dir nämlich wirklich nur um den Sport und willst Du von den anderen nicht mehr wissen, als das sie da sind, empfiehlt sich in jedem Fall eher ein Verein.
Beim Hochschulsport lernst Du jedenfalls eine Unmenge anderer Leute kennen. Aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen und Altersklassen. Hier kannst Du Kontakte knüpfen (also ein realen sozialen Netzwerks) aber auch Freundschaften aufbauen oder nur Bekannte finden, mit denen man am Uni Standort durch die Gegend ziehen kann und dadurch wieder neue Kontakte finden.
Was nun das Überlaufen der Kurse angeht, ist das wohl in den allermeisten Fällen zutreffend und - wie schon geschrieben - jemand der nur deshalb hingeht, um den Sport zu betreiben, wird es unerträglich finden. Auch weil die Betreuung manchmal eher fragwürdig ist. Aber selbst für solche Leute gibt es einen Lichtblick! Schon nach wenigen Wochen lichtet sich das Teilnehmerfeld nämlich ganz spürbar! Zwar gibt es immer noch keine idealen Bedingungen, die kann man aber für den Preis auch nicht erwarten. Es bleiben aber am Schluss eben nur noch wenige.
Das Fazit kann nur sein, dass man das Angebot in jedem Fall nutzen sollte, wenn man eine Mischung aus etwas Sport und einer Möglichkeit Leute kennen zu lernen gut findet. Dafür ist der Preis dann wieder spottbillig.
Bei uns war damals (das liegt nun etwa 10 Jahre zurück) der Hochschulsport komplett kostenlos, weshalb ich mich dann auch entschlossen habe, beim Unischwimmen mit zu schwimmen. Da es jedes Jahr auch die Möglichkeit gab, zu den Hochschulmeisterschaften mit zu fahren, wo es in der Regel immer sehr lustig zuging, habe ich diese Möglichkeit Sport außerhalb eines Vereins zu betreiben, sehr gerne angenommen. Außerdem war ich Leistungsschwimmerin und habe dort immer gut mithalten können mit den anderen, die an diesem Kurs teilnahmen.
Unser Kurs damals war nicht so sehr überlaufen. Wir waren etwa 8 Mann (und Frau ) auf einer 50m-Bahn, wenn es wirklich einmal der Fall war, dass alle Teilnehmer anwesend waren, was wirklich nicht viel ist. Ich denke aber auch einmal, dass das daran gelegen haben könnte, weil die Schwimmstunde an sich doch schon immer etwas anspruchsvoller war und für Leute, die nicht so gut schwimmen konnten, nicht so sehr geeignet war. Diese Leute waren nach dem Training nämlich immer sehr geschafft und haben beim gemeinschaftlichen Zusammensitzen hinterher in der Kneipe relativ ko ausgesehen.
Grundsätzlich finde ich Hochschulsport eine gute Sache, da man dort auch mit Leuten aus anderen Fachrichtungen zusammen kommt.
Als langjähriger Unisport-Übungsleiter für Basketball sehe es ähnlich wie derpunkt.
Der Hochschulsport sollte in erster Linie ein Ausgleich zum normalen Uni-Alltag, der ja in der Regel aus eher wenig Bewegung besteht, sein. Wenn man darüber hinaus dann noch viele nette neue Menschen anderer Studienrichtungen, anderen Alters und anderer Kulturen kennenlernt und sich mit ihnen anfreundet, dann hat der Hochschulsport aus meiner Sicht seine Hauptzwecke erfüllt.
Bei uns ist es sogar so, dass die Mannschafts- und Ballsportarten alle kostenlos betrieben werden können und in vielen Fällen auch regen Zulauf haben, was zwar auf der einen Seite schön ist, andererseits aber auch zum Nachteil werden kann, wenn beispielsweise 25 Leute sich ein Voleyballfeld oder einen Basketballcourt teilen müssen. Da gibt es dann leider nur sehr wenig Spielzeit und man kann sich nicht wirklich auspowern, da man, kaum ist man mal "in Fahrt", schon wieder auf die Ersatzbank muss.
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