Jugend - kulturell bewandert?

vom 03.01.2008, 19:32 Uhr

Ich schließe mich 'subbotnik' an.

@sippschaft: Ich muss mich in meinen Augen nicht für mein Thread rechtfertigen. Es gibt genügend Menschen die schon verstehen werden was ich meine, auch, wenn du nicht einer davon bist.

» Charlie Chap » Beiträge: 16 » Talkpoints: 7,19 »



Ich verstehe auch, was du meinst, und finde es ja ausch schade, dass es so viele dumme, träge Jugendliche gibt, die maximal noch zum Klauen oder Prügeln aus der Wohnung gehen.
Aber dazu muss ich auch sagen, dass es genauso viele primitive Erwachsene gibt, die auch den ganzen Tag fernsehen, noch nie ein Buch gelesen haben und noch nie im Theater waren und kein richtiges Deutsch sprechen und und und...
Das sind sicherlich nicht Weniger, als es die Jugendlichen sind und deshalb finde ich es Quatsch, das hier so aussehen zu lassen, als wäre unsere Gesellschaft erst innerhalb der letzten Jahre so verkommen.
Jeder bekommt ja auch von seinen Eltern bestimmte Interessen und Talente vererbt. Und wo eben nix da ist, wird auch nix vererbt ;-)

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


vollkommen richtig. :lol: du triffst den Nagel auf den Kopf. Und mir kommt es einfach so vor als würde es in D-land maximal nur noch 25% Kinder geben, die etwas von Kultur verstehen. 'Kultur' sei in Frage gestellt. Im Allgemeinen noch etwas über das Wort 'Leben in Frieden' oder 'Intelligenz', die meisten kids die ich kenne haben sich ihr Leben selber verbockt. Weil sie nicht einfach mal ein bisschen Kultur von außen an sich herankommen lassen wollten. Bestes Beispiel: Wir gehen in die Schutzbunker HItlers nach Berlin, keiner zeigt Interesse, ein paar Tage später wird ein Test drüber geschrieben. Tja die meisten sehen alt aus. Das gleiche in Sanssoucci.

also wirklich, die die natürlich aufpassten hatten ne super note, so ist das halt.

» Charlie Chap » Beiträge: 16 » Talkpoints: 7,19 »



Es ist ja leider auch so, dass die Leute, die gleich nach dem Hauptschulabschluss ihren Lebensmittelpunkt auf die Couch verlagern und vom Staat leben deutlich mehr Kinder fabrizieren, als Jene, die nach dem Abitur erst noch Studieren.
Das könnte man ja schon fast als exponentielles Wachstum bezeichnen, wie in einer Bakterienkultur ;-)
Und wenn 2 Hartz-IV-Empfänger 7 Weitere produzieren und diese 7 dann wiederum jeder 7, dann braucht man sich glaube ich nicht weiter wundern.
Bei uns in der Schule war das damals auch so, dass die meisten vor Desinteresse nur so gestrotzt haben, da kann man sich einfach nur Freunde suchen, die nicht so sind, wo man dann seine Interessen ausleben und teilen kann.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ja äh, Mozart oder so zwischendurch ist ok, aber das spricht mich nciht an, ich höre lieber aggressive Musik weil mich diesen ganzen Gesetze etvc einfach zum wahnsinn treiben, ich spiele nicht mit meinen Eltern, weil SIE darauf keine Lust haben, durch den Park spazieren kann ich nicht, weil ich keinen hab, fände ich eh öd, ich unternehm lieber was mit Freunden, man muss kein schlechter Mensch sein nur weil man sich weiterentwickelt

» kylf » Beiträge: 158 » Talkpoints: 3,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Entwickelt man sich denn weiter wenn man immer mit den selben Leuten, draußen rumgammelt? 10 - 12h am Tag? Einfach mal neue Leute kennenzulernen, das ist sich weiterentwickeln. Auch konnte ich in deiner Aussage nicht deutlich lesen, inwiefern du dich jetzt ausdrücken wolltest, dass du dich in irgendeiner Form weiterentwickelst??? :?:

na ja...der eine so, der andere so, nich? :wink:

» Charlie Chap » Beiträge: 16 » Talkpoints: 7,19 »


Naja, ich habe mich auch schon oft gefragt was bei manchen Leuten die man so trifft falsch gelaufen ist. Warum viele Jugendliche irgendwo rumgammeln und vorbeigehende Leute auf der Straße anpöbeln, dabei ihrer eigenen Muttersprache nicht mächtig sind und irgendwie einfach nichts zu tun haben scheinen. Und ich stelle mir diese Frage als Mit-Jugendlicher.

Ich glaube kaum, dass es da sonderlich wichtig ist, ob man Mozart oder Hip-Hop hört. Ich kenne durchaus sehr intelligente und kulturell interessierte Leute, die Sido hören(zugegeben, nicht viele, aber es gibt sie). Es ist meiner Meinung nach viel mehr eine Einstellungssache.
Akzeptiere ich andere Meinungen, Musikrichtungen, was auch immer? Bin ich bereit mich auf neue Erfahrungen einzulassen und meinen Horizont zu erweitern? Und das ist ganz unabhängig vom Alter, das ist bei Jugendlichen ähnlich wie bei "verbohrten Spießbürgern", wenn ich das jetzt mal so formulieren darf.
Diese Offenheit und Akzeptanz von Anderem fehlt meiner Meinung nach heute häufig. Das hängt sicherlich auch mit der Erziehung oder auch mit einem Mangel an eben dieser zusammen. Aber manch Jugendlichem möchte man heutzutage zurufen: "Sapere aude!". Aber mit höher Wahrscheinlichkeit würde er ohnehin nicht verstehen, was man ihm mitzuteilen versucht. Also ruft man frei übersetzend: "Wage es deinen Verstand zu benutzen!" woraufhin man vermutlich immer noch schräg angeschaut wird.
Das selbstständige Denken und Entscheiden wäre nämlich vermutlich das, was sie benötigen um diese erwähnte Offenheit und Akzeptanz zu erreichen.

Hmm, meine Worte ergeben irgendwann keinen Sinn mehr, wenn ich zu lange monologisiere... Ich hör lieber auf.

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» KradenHayes » Beiträge: 165 » Talkpoints: 8,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nunja, Sido allein ist da kein Kriterium, ich bin übrigens auch ein Fan der ersten Stunde - nur dummerweise kann ich mich mit keinem anderen Sido Fan so unterhalten (nun gut ist übertrieben, ich kenne 2 mit denen ich das mache) wie ich es mir vorstelle.

Bei den meisten kommt doch immer nur: Voll cool, echt geil, man geht der ab, ja man kennt es ja, dieses Gangstergehabe von den "durchschnittlichen" Fans.

Ich mag einfach seinen ausgeprägten Zynsimus, seine teils herablassende Haltung den lakonischen Unterton und einfach den Stil seiner Texte und seiner Raps. Nun ja, viele Worte bei denen man bei den 08/15 Fans erst einmal fragende Gesichter erntet bzw. man denen erst erklären muss, was manchmal zwischen den Zeilen steht oder was nun Zynismus an dieser oder jener Passage ist.

Aber einen Mangel an dieser, nennen wir es mal verwerflicherweise trotz der aufgeworfenen Spannungen, Kultiviertheit sehe ich auch darin, dass es einfach an der Erziehung fehlt und sowas kann man kaum nachholen, denn Pygmalion / My Fair Lady gibt es nicht in der Wirklichkeit.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallo,

ich bin 14 Jahre alt und gehöre da wol noch zu der "jugend". Ich denke das wir nicht auf so Mozart Sachen stehen weil wir noch ein Lustvolles und Lebenvolles Leben haben. Da hören wir lieber so abgefahren Rockmusik oder sowas in der Art. Ihr Erwachsene habt euren Alltag: morgens aufstehen und dann arbeiten etc. das ist ja meistens alles ruhig. Bei uns in der Schule sind wir viel in der Gemeinschaft, es wird oft laut und so.

Da hören wir dann auch die dazugehörige Musik. Und warum wir keine Städtereise machen oder so ist doch auch ganz einfach: Sowas ist langweilig, einfach durch eine fremde Stadt zu laufen und sich ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen. Sowas geht gar nicht. Wir gehen zwar mal mit Freunden durch die Innenstadt in der Nähe und gehen z.B. in den Media Markt oder in den ProMarkt. Nicht in Bücherläden oder so. Die Jugend interessiert sich mehr so für digital-lifestyle, für technische Dinge so wie iPod's, neue PC's, PC Spiele, Konsolen und sowas. Wir gehen auch nicht täglich spazieren oder räumen den Garten auf.

Da setzen wir uns lieber an den PC und chatten mit Freunden und spielen die sogenannten "Ballerspiele". Ich denke das kommt daher weil wir das nicht anders kennen. Die anderen machen das alle dann machen wir das eben auch. Sowas ist fast eine Kettenreaktion. Ich denke mal da könnt ihr rwachsenen uns auch nicht von abbringen das wir Mozart hören und im Park spazieren gehen und Stadtrundfahrten mitmachen. Das könn tihr von uns nun wirklich nicht erwarten.

MfG
Chriss13

» chriss13 » Beiträge: 214 » Talkpoints: -0,71 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@chriss13
So ein Käse aber auch - ich bin auch erst seit ein paar Jahren aus dem "Jugendalter" raus - und das hat nichts mit der Jugend an sich zu tun, sondern ob man eben ein Interesse dafür hat oder nicht. Ich kenne viele, bei denen das so war und die führten durchaus ein "lustvolles" Leben.

Ob man sich für sowas interessiert hängt bei Jugendlichen auch sehr stark von den Eltern ab - denn der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wenn die Eltern kein Verständnis für soetwas haben, dann haben es die Kinder meist auch nicht. Wenn bei den Eltern Kultur aus Bier trinken, Einkaufen und Fußball gucken besteht dann werden die Kinder sich kaum für das angeführte und das, was man allgemein unter Kultur versteht begeistern können. Ein Esel ist schließlich auch kein Pferd und gebiert auch keine.

Zudem ist das ganze leider auch oft schichtenabhängig - was Du beschreibst, um genauso pauschalisierend zu sprechen, an "Jugendlichen" erkenne ich auch wieder - nur waren das diejenigen in der Klasse die aus der Unterschicht oder Arbeiterhaushalten stammten. Komischerweise ist das Interesse an Kultur bezeichnend für die Kinder der Oberschicht und der oberen Mittelschicht, da soetwas zum Familienalltag gehört.

Naja, deine Aussagen sind echt nur Pauschalisierungen und gehen an der Realität vorbei.

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