"Mittelfinger zeigen" Woher kommt diese Unart?

Dass es eine Beleidigung ist, wenn man jemanden den Mittelfinger zeigt ist jedem wohl klar. Aber ich frage mich schon seit langem, woher diese Unart kommt und wer sowas in die Welt gesetzt hat. Berühmt wurde der Mittelfinger glaube ich erst, als Stefan Effenberg es mal in einem Fußballspiel gemacht hat. Aber es muss ja schon lange diese Unart geben.

Ich habe mich auch mit Freundinnen mal darüber unterhalten und sie wußten es auch nicht und eine Freundin hat ihren Mann gefragt und dieser meinte, dass es aus Kriegszeiten stammt, wo noch mit Pfeil und Bogen geschossen wurde. Wenn der Feind dann den Mittelfinger zeigte sollte das sowas heißen wie "Wenn wir euch bekommen ist der Finger ab" und den Finger braucht man ja zum Bogen spannen. Da der Mann meiner Freundin auch Bogenschießen macht, habe ich das erst mal geglaubt. Aber stammt das wirklich daher? Habt ihr eine andere Theorie?

Eine Interpretation ist ja auch die, dass der Mittelfinger dann das erigierte Glied symbolisiert und man dem Gegner dadurch drohen will bzw. seine überlegene Männlichkeit vor Augen führt. Ganz klar ist die Herkunft wohl aber nicht.

Wikipedia aber beschreibt, dass diese Geste bereits im antiken Rom und Griechenland bekannt war und hier wirklich wie oben beschrieben zu deuten war. Die Bogenschützentheorie hingegen kommt danach erst durch/mit dem 30jährigen Krieg auf.

Übrigens ist die Geste lange vor Effenberg bekannt gewesen. Aber er war wohl der erste, der sie als Star medienwirksam eingesetzt hat.

In Süddeutschland heißt der erhobene Mittelfinger auch Stinkefinger. Ich vermute mal, dass mit dieser Geste auch darauf angespielt wird, dass dieser Finger, da er der längste ist, auch vom Mann benutzt wird, um die Frau mit den Fingern zu stimulieren.

Was dann bildlich gesprochen so viel wie "du Fummler" heißt. Da man sich sowas nicht unbedingt an den Kopf werfen lassen will, zumindest nicht in aller Öffentlichkeit, könnte der Gebrauch als Beleidigung entstanden sein. Das ist so meine Vermutung dazu immer gewesen.