2010: Die Osternester sind 50 Euro schwer

Eben kam ein Bericht im Fernsehen, wo herauskam, dass durch eine Umfrage festgestellt wurde, dass die diesjährigen Osternester 50 Euro wert sind. Immer mehr Leute kaufen große Geschenke und für die Kinder ist es schon selbstverständlich nicht nur Ostereier und Schokoladenhasen zu bekommen. Von Spielsachen, bis Kleidung und Elektrogeräten wird alles gekauft und verschenkt.

Während im letzten Jahr eine Umfrage ergab, dass die Osternester einen Durchschnittswert von 20-25 Euro hatten hat sich das in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Geht es den Deutschen noch zu gut? Ich könnte mir nicht leisten meinen Kindern je ein Geschenk von 50 Euro an Ostern zu schenken. Und wenn man bedenkt, dass ärmere Familien es nicht können, dann müssen reichere Familien weit mehr als 50 Euro ausgeben und das an einem Fest, was früher wirklich nur vom Ostereiersuchen dominiert wurde.

Hallo Diamante!

Ich kann mich deiner Meinung nur anschließen. Ich habe als Kind auch immer nur Süßigkeiten an Ostern bekommen und habe auch gar nichts anderes erwartet. Erst später, als wir dann älter waren, habe wir eine Kleinigkeit dazu bekommen und eben nicht mehr ganz so viel Süßes. Das war dann schon mal ein Buch oder eine CD. Die waren damals auch noch nicht so teuer und es sollte ja auch nur eine Kleinigkeit sein.

Ich würde meinen Kindern auch nur Süßes oder eben eine Kleinigkeit schenken. Es gab eine Ausnahme, an der wir zu Ostern auch Elektrogeräte oder Dinge für den Haushalt bekommen haben. Es war vor ein paar Jahren, als wir in die erste eigene Wohnung gezogen sind. Ansonsten gibt es oder gab es bei uns so etwas nie. Ich frage mich auch, woher die Deutschen so viel Geld haben, dass sie ihren Lieben so teure Geschenke machen können. Ich weiß nur, dass ich das auch nicht kann und wir uns zu Ostern daher auch nichts schenken.

Dieser Brauch, zu Ostern große Geschenke zu machen, ist mir auch schon öfter aufgefallen.

Ich kenne es so, dass es zu Ostern einige Süßigkeiten und buntgefärbte Eier gab, die man als Kind suchen musste. Später gab es dann als Jugendlicher einen Schokohasen mit vielleicht 5 oder 10 DM, da das Eiersuchen ja nicht mehr so spannend war.

Bei meinen Kindern wird es so sein, dass es "nur" Süßigkeiten und Ostereier zum Suchen gibt. Sie haben so viele Spielsachen, dass sie manchmal nicht wissen, was sie überhaupt spielen sollen. Auch später, wenn das Eiersuchen nicht mehr so toll ist, werde ich keine Sachgeschenke machen.

Wow, das schockt mich aber auch ganz schön! Ich habe von meinen Eltern nie so teure Geschenke bekommen und kann mir kaum vorstellen, dass so viele Eltern sich das wirklich leisten können. Heute bekomme ich ja eh nichts mehr, aber meine kleinen Cousinen bekommen von ihren Eltern und der Oma noch richtige Osternester. Da ist dann aber mal ein bisschen Schokolade drin oder Briefpapier oder irgendeine Kleinigkeit für die Schule, allerhöchstens mal noch 20 Euro in bar, aber das ist dann schon das höchste der Gefühle. Und dann muss man ja auch immer noch bedenken, dass es viele Kinder gibt, die zu Ostern gar kein Geschenk bekommen. Entweder, weil es keine Tradition ist oder weil die Familie sich das schlicht nicht leisten kann.

Dass es den Deutschen zu gut geht, glaub ich nicht. Einem Land und seinen Einwohnern kann es nie ZU gut geht und wenn, dann wäre die Grenze sicherlich nicht bei einem Ostergeschenk im Wert von 50 Euro.

Ich finde das auch sehr übertrieben. Als ich kleiner war habe ich auch immer nur Süßigkeiten und Osterhasen bekommen und war damit auch meist sehr zufrieden. Manchmal gab es auch das eine oder andere Spielzeug dazu, aber nie was Großes.

Als ich älter wurde, haben meine Eltern das mit den Ostergeschenken sein lassen, da sie sehr katholisch sind und ich nicht mehr zur Kirche gehen wollte als ich 11 Jahre alt wurde. Meine Eltern meinten jedoch, das dies zu Ostern dazugehören würde und man eben regelmäßig zur Kirche gehen soll, wenn man an christlichen Feiertagen Geschenke haben möchte. Ich konnte das damals aber schon nicht mehr mit mir vereinbaren und habe somit auf die Geschenke verzichtet und habe die Einstellung meiner Eltern auch verstanden.

@ Sippschaft. Die Grenze ist nicht bei 50 Euro. Wenn man eben bedenkt, dass auch einige Kinder nur etwas im Wert von 5 Euro bekommen, dann bekommen andere Kinder etwas im Wert von 95 Euro und wenn man dann noch bedenkt, dass einige Kinder gar nichts bekommen, weil sie auch diesen Glauben nicht haben oder eben zu Ostern gar nicht zu Hause sind und das Osterfest ausfallen lassen, dann ist es für andere dann wieder noch ein größeres Geschenk. Es handelt sich bei der Umfrage ja um den Durchschnittswert der Ostergeschenke.

Über den Sinn und Unsinn von großen Geschenken zu Ostern und anderen Anlässen kann man natürlich ausgiebig diskutieren und das wurde ja hier auch schon gemacht, aber der Wert alleine sagt doch noch gar nichts über das Geschenk aus, also um was es sich handelt und zu welchem Zweck es geschenkt wird.

Ich habe gestern nämlich zufällig eine Umfrage auf einem Regionalsender gesehen, wo Leute in unserer Fußgängerzone nach ihren Ostergeschenken gefragt wurden. Da waren schon viele Leute dabei, die die 50 Euro deutlich überschritten haben, aber es werden viele Gebrauchsgegenstände geschenkt, die man auch ohne Ostern früher oder später hätte kaufen müssen. Also neue Schuhe oder Bekleidung für die Kinder, ein Fahrradhelm und solche Sachen.

Ich hatte ja auch nicht gemeint, dass die Grenze bei 50 Euro ist, was einzelne Personen betrifft, sondern eher den Durchschnitt. Ich habe ja selbst schon geschrieben, dass das eben auch bedeutet, dass Kinder darunter sind, die nichts bekommen und welche, die vielleicht auch was im Wert von 200 Euro erhalten. Aber eben weil du gefragt hast, ob es uns Deutschen zu gut geht, habe ich geantwortet, dass diese Grenze in meinen Augen nicht erreicht ist bei einem Durchschnitt von 50 Euro pro Geschenk. Sowas kann man ja auch nicht behaupten, solange es eben auch immer noch Leute gibt, für die selbst ein Zehntel des Betrags noch viel Geld ist.

50 Euro sind wirklich eine Menge Geld, da denkt man schon im ersten Moment was da in den Osternestern wohl alles für teure Sachen drin sein müssen. Ich kenn das eigentlich immer so das man vorwiegend Süßigkeiten und eine Kleinigkeit bekommt, die nicht den Wert von 10 Euro übersteigt.

Allerdings ist es wenn ich so hoch rechne auch teilweise kein Wunder, das Osternester so teuer sind. Viele Menschen kaufen die Schokoladensachen von Kinder und Milka: Kinder-Osterbonbons 2€ die Packung, Löffeleier 3€, Riesenüberraschungsei 4-5€, Osterhase ca. 2€. Die Ostersüßigkeiten die nicht gerade No-Name sind, sind wirklich schweineteuer. Rechne ich schnell mal mein Osterkörbchen vom letzten Jahr zusammen, dann hab ich allein an Süßigkeiten letztes Jahr ca. 30€ bekommen. Als Sachwerte bekommen mein Brüderchen und ich oft dann noch Socken oder mal ein schickes Shirt dazu, aber Klamotten braucht man nun mal.

Das jedoch auch richtig Spielsachen und elektronische Geräte zu Ostern gekauft werden, hätte ich eher nicht gedacht, denn Ostern ist so schon teuer und der Sinn an Ostern soll doch eher die Zeit mit der Familie und der Spaß beim Suchen sein. Ich kann mir kaum vorstellen, das die Kinder sich bei der Überladung an Süßigkeiten und anderen Sachen noch richtig über die weiteren Spielsachen freuen.

Falls mein Nochmann für die Kinder wirklich neue Fahrräder gekauft hat, dann ist da einer der den Durchschnitt nach oben treibt. Denn die Preise sind ja weit über 50 Euro, was Kinderräder angebelangt. Aber naja muss jeder selbst entscheiden, wie weit er da gehen will. Wobei die anderen Räder damals auch Ostern geschenkt wurden, aber in Zusammenarbeit mit den Großeltern.

Ich selbst habe es grad mal grob überschlagen und komme auf etwa 20 Euro pro Kind. Da sind dann aber ein paar Süßigkeiten, Kleidung und auch ein kleines Spielzeug dabei. Nur leider wachsen halt auch die Ansprüche der Kinder und viele Eltern ermöglichen dann auch alle Wünsche, um den Kindern nichts erklären zu müssen.

Denn Fragen kommen dabei auf, wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden. Und da gehen eben immer mehr Eltern lieber den Weg des geringsten Widerstandes, weil das einfacher ist, als sich mit dem eigenen Kind vernünftig zu befassen.