2010: Die Osternester sind 50 Euro schwer

Ich habe es eben auch mal kurz überschlagen: mein Kind hat zwar auch Dinge im Wert von 27 Euro (inklusive Süßigkeiten) bekommen. Darin inbegriffen waren aber auch Kleidungsstücke im Wert von gut 14 Euro, die es ohnehin benötigt hat und nun eben zu Ostern geschenkt bekam. Natürlich treibt das den Wert ziemlich nach oben.

Allerdings habe ich die Frage gestellt, ob es denn wirklich so viel besser gewesen wäre, wenn man bestimmte Dinge (selbst ein Kinderfahrrad) dem Kind so nebenher schenkt. Wird es dann für ein Kind nicht auch selbstverständlich, dass es größere Werte einfach so bekommt? Ist es dann vielleicht nicht besser, kurz vor Ostern zu sammeln, dafür aber etwas mehr zu schenken?

Ja Ostern ist schon vorbei und ich muss sagen, dass meine Ostergeschenke so aussahen, wie ich sie mir erwartet hätte. Zum einen habe ich einen Schokoladenhasen von Milka bekommen, der wirklich gut geschmeckt hat. Außerdem habe ich noch ein paar Schokoladeneier bekommen, die ich allerdings nicht suchen musste, da meine Eltern der Meinung sind, dass ich dafür zu alt bin. Naja, ist besser für mich.

Ich bin ebenfalls glücklich darüber, dass meine Schwestern und ich keine großen Geschenke bekommen, denn das fände ich wirklich nicht angemessen. Schließlich braucht man ein verdammt gutes Versteck, um ein Fahrrad zu verstecken, wenn man nicht gerade neben einem Wald wohnt. Ich wünsche es mir wirklich, dass der Trend nicht noch weiter steigt, viel eher sollte er etwas nach unten gehen. Das soll man aber erst einmal den Kindern erklären.

Mich würde es auch brennend interessieren, wer den Durchschnitt so anhebt. (Ist nicht böse gemeint) Hier gibt es allerdings zu wenige, die man hier mitzählen kann, und aus diesem Grund wird das Ergebnis wohl nicht so genau ausfallen. Also in meiner Familie hatten die Osternester einen Wert von ungefähr 15 Euro.

Dann oute ich mich mal hier als Person, die dieses Jahr selbst gestaunt hat, wie viel sie bekommen hat. Denn am Ostersonntag bekam ich von meinem Lebensgefährten etwas Schmuck. Ein kleiner Silberanhänger, den ich wirklich sehr sehr schön finde, aber er ist halt auch ziemlich winzig. Bei 925er Silber gehe ich mal von einem Preis unter 10 Euro aus. Das, so dachte ich, wäre aber auch das einzige dieses Jahr. Damit hätte ich ja noch ein ganzes Stück unter dem Durchschnitt gelegen.

Dann war ich heute aber noch bei meinem Vater zu Besuch, der mir tatsächlich einen 50-Euro-Schein zusteckte, mit der Aussage, ich solle mir davon "ein schönes Büch" kaufen, außerdem würde das wohl meine letzten Festival-Ausgaben decken (ich war Ostersonntag auf einem größeren Mittelalter-Festival gewesen). Damit hätte ich gar nicht gerechnet, und ich fand das sehr nett. Natürlich habe ich dankend angenommen, da ich über jeden Zuschuss froh bin. Sonst hat mein Haushalt ja nicht so viel Geld, das heißt, wenn es um Sonderausgaben wie Festivalbesuche geht, muss vorher gespart werden.

Also, das hat den Wert meiner Ostergeschenke dann doch über den Durchschnittspreis gehoben. Andererseits könnt ihr euch bei mir nicht beschweren, dass ich den Durchschnitt anheben würde, denn ich nehme auch nicht an Umfragen dieser Art teil, das heißt, ich könnte zu Ostern rein theoretisch eine Million Euro bekommen, es wüsste halt keiner und es würde auf keine Statistik angerechnet werden und damit den Durchschnitt hoch ziehen.

Ich bin mir nicht so sicher, ob das in Österreich mehr der Brauch ist? Ich komme zwar aus Österreich und kenne diesen Trend auch von einigen Freunden, aber viele schenken auch einfach nur Süßes und Kleinigkeiten, wobei der Trend zu mehr und teureren Geschenken dennoch nicht zu übersehen ist.

Allerdings denke ich, dass sich die durchschnittlichen 50 Euro, die Diamante beschrieben hat, auf Deutschland beziehen werden, also müsste es in Deutschland auch irgendwo der Trend sein.

Diamante bezog die Statistik auf Deutschland. Da ich selbst auf Österreich bin, kann ich ja kurz mal erwähnen wie das bei uns so ist. Ich selbst schenke zu Ostern eigentlich gar nichts oder sehr wenig. Ich habe noch keine Kinder und auch keine kleinen Geschwister wo es Spaß macht etwas zu verschenken oder zu verstecken.

Meistens bekommen unsere Bekannten eine Kleinigkeit, damit sie wissen dass wir (also mein Freund und ich) an sie gedacht haben. Aber mehr auch schon nicht. Dieses Jahr war es ebenso. Einzig - einem Kleinkind würden wir noch mehr schenken. Wobei da auch nicht Süßigkeiten so gut sind, denn als Kind bekommt man sowieso zu jedem Anlass Süßes und soviel dürfen und sollten sie ja sowieso nicht essen.

Als ich früher klein war, haben unsere Eltern uns auch immer sehr viele Süßigkeiten geschenkt (versteckt). Der Wert von 50 Euro wurde aber sicher nie erreicht und wäre auch übertrieben gewesen. Manchmal waren aber auch so Dinge wie eine Uhr oder ein neues Kleidungsstück dabei, das hat den Wert dann doch erhöht.

Dieses Jahr habe ich Dinge im Gesamtwert von ca. 30 Euro bekommen. Besonders meine Schwiegermutter hat hier den Wert angehoben, da sie uns einen Gutschein fürs Essen gehen hinzugelegt hat. Sie schenkt sehr gerne her und macht uns meist mit Essen gehen eine Freunde. Meist bekommt jeder der Angehörigen einen Gutschein und wir gehen dann alle gemeinsam.

Mir ist gerade aufgefallen, dass es sein könnte, dass viele Leute ihre Ausgaben für Ostern etwas zu niedrig einschätzen.

Gut, ich lese hier ja in vielen Beiträgen von Geschenken und Süßigkeiten, aber, zählt es nicht auch dazu, wenn man mit der Familie an Ostern direkt ausgeht? Ich meine, es mag ja sein, dass man "nur" ein Buch für zehn Euro schenkt, dann vielleicht noch Süßwaren für zusammen fünf Euro, aber was, wenn man dann mit den Kindern in den Zoo geht? Je nach Stadt kostet das dann schon fünf bis zehn Euro (je nach Alter und Ermäßigung) Eintritt pro Person. Wenn man auf einem Dörfchen lebt, muss man vielleicht noch mit der Bahn hinfahren. Und dann isst man möglicherweise im Zoo auch noch etwas. Zählt das dann auch zu der Berechnung, wie viel die Ostergeschenke gekostet haben?

Mir ist das in den Sinn gekommen, da ich von meinem Vater ja Ostermontag 50 Euro bekommen habe, zum Einen für ein Buch, das ich mir noch kaufen könnte, zum Anderen aber auch für einen Festivalbesuch, den ich Ostersonntag schon gemacht hatte. Auch, wenn mein Vater nicht dabei war, könnte man das ja auch als Art "Osterausflug" bezeichnen.

Wenn ich so daran denke, ich bin mit der Regional-Bahn dorthin gefahren, was mich 10 Euro kostete, ich zahlte sieben Euro Eintritt, an Verpflegung dürfte ich, da sonntags und gerade feiertags natürlich nur auf dem Festivalgelände Nahrungsmittel und Getränke verfügbar sind (oder eben, was man selbst mitbringt), auch noch einmal über den gesamten Tag verteilt so zehn Euro ausgegeben haben. Macht für diese Veranstaltung, den "Oster-Ausflug" quasi, schon rund 27 Euro. Zieht man diese von den 50 Euro ab, die ich bekommen habe, bleiben quasi noch 23 Euro für Bücher und Co. übrig. Also läge ich unter dem diesjährigen Durchschnittswert für Ostergeschenke, wenn man eben diese 27 Euro als Geld für den familiären Osterspaziergang betrachten würde.

Also, ich denke, je nachdem, wie man es betrachtet, kommen doch sehr unterschiedliche Werte heraus. Und ich denke, Menschen werden das alles sehr verschieden betrachten. Also, wer weiß schon, wie viele bei dieser Umfrage die Osterreisen mit dazu gerechnet haben, und wie viele nicht? Wer weiß, wie viele nur über 50 Euro kamen, weil Reisekosten dazu gerechnet wurden, oder wie viele von denen, die unter diesem Wert lagen, Reisen nicht dazu gezählt haben, weil das für sie einfach eine selbstverständliche Ausgabe an einem Feiertag ist, oder aber, weil sie daran bei der Berechnnung einfach nicht gedacht hatten.

@wawa666: Gemeint sind die "Osternester". Also dass, was Kinder wirklich greifbar geschenkt bekommen und was die Eltern im Einzelhandel gekauft haben. Familienausflüge zählen nciht dazu. Die hätte man wahrscheinlich auch gemacht, wenn nur so ein Feiertag gewesen wäre. Und die Bahnfahrt kann man da wohl auch nicht zuzählen.

@tournesol: Trend ist es in Deutschland bestimmt nicht. Es ist einfach der Konsumrausch. Die Kinder wünschen sich immer mehr und die Kinder bekommen immer mehr. Ich kenne sehr viele Familien, die nur ein Osternest mit normalen Süßigkeiten verschenken und dann eben noch ein paar Eier zum Suchen. Ich kenne aber auch Familien, wo große Puppen und ferngesteuerte Autos und Fahrräder zu Ostern verschenkt werden.

Ich muss sagen, dass ich es schlimm finde, dass Kinder sich immer mehr wünschen und die Eltern darauf eingehen und dass die Wünsche immer größer werden. Ich frage mich dann immer, wie es in 20 Jahren sein wird. Bekommen die Kinder dann zu Ostern schon den Führerschein und ein Auto?

@wawa666: Gemeint sind die "Osternester". Also dass, was Kinder wirklich greifbar geschenkt bekommen und was die Eltern im Einzelhandel gekauft haben. Familienausflüge zählen nciht dazu. Die hätte man wahrscheinlich auch gemacht, wenn nur so ein Feiertag gewesen wäre. Und die Bahnfahrt kann man da wohl auch nicht zuzählen.

Und was, wenn ein Kind ab einem bestimmten Alter Geld erhält? Beispielsweise eben, um sich davon ein Buch zu kaufen oder eine CD? Und was, wenn man Geld zum Ausgehen erhält? Irgendwie ist Geld natürlich materiell, aber irgendwie auch abstrakter, als wenn man im Osternest ein Puzzle oder eine Puppe liegen hat.

Wobei die Frage wohl in der Hinsicht auch schwer zu klären ist. Als Kind bekommt man ja gewöhnlich eher kein Geld, jedenfalls bekam ich meist keines. Wobei, doch, einmal schon. Da war ich auch erst acht Jahre alt. Da bekam ich 10 D-Mark, und meine Mutter ging mit mir in einen Buchladen und meinte, ich solle mir davon etwas aussuchen. Ist da dann aber das Geld das Geschenk, oder das Buch (auch, wenn das überschüssige Geld nach dem Kauf in der Spardose landet)?

Und was, wenn ein Kind ab einem bestimmten Alter Geld erhält? Beispielsweise eben, um sich davon ein Buch zu kaufen oder eine CD? Und was, wenn man Geld zum Ausgehen erhält?

Sicher gehört Geld auch dazu, wenn sich das Kind davon etwas selber aussuchen soll. Aber eben der Familienausflüg, der viel Geld kostet und die Bahnfahrt gehören nicht dazu. Wenn ein Kind aber Geld bekommt um sich davon was zu kaufen oder auf was sparen soll, gehört das auch dazu. Denn das Geld wird ja irgendwann in den Einzelhandel gebracht. Geld ist ja auch ein greifbares Geschenk. Auch wenn kleine Kinder damit noch nicht so viel anfangen können.

Ich muss sagen, dass ich es schlimm finde, dass Kinder sich immer mehr wünschen und die Eltern darauf eingehen und dass die Wünsche immer größer werden. Ich frage mich dann immer, wie es in 20 Jahren sein wird. Bekommen die Kinder dann zu Ostern schon den Führerschein und ein Auto?

Ich finde es ebenso erschreckend. Einerseits dass die Kinder soviel verlangen und andererseits dass die Eltern diesem Trend so nachgehen. Bei uns war es üblich, eben nur die Naschereien und Kleinigkeiten zu bekommen und da gab es keine Diskussionen. Es handhabt wahrscheinlich auch jeder anders.

Sollte ich mal Kinder haben, werde ich diesem Trend nicht nachgeben und weiterhin "Kleinigkeiten" verschenken. Kinder bekommen sowieso von so vielen verschiedenen Leuten Geschenke und werden da fast überhauft. Oft zahlt es sich mehr aus, dann die 50 Euro auf ein Sparbuch zu legen und es dem Kind dann bei Auszug oder einer größeren Anschaffung zu übergeben.

Eigentlich bin ich auch kein Fan der übermäßigen Geschenke, schon gar nicht bei Ostern. Aber heuer hat es mich richtig überkommen, mit dem Schenken und auch ich habe meiner Tochter insgesamt Spiele im Gesamtwert von 50 Euro geschenkt. Allerdings habe ich mir durchaus etwas dabei gedacht, denn die Spiele sind allesamt Lernspiele und gut durchdacht auch für ihr Alter. So kann ich die Spielsachen, die ihrem Alter nicht mehr gerecht werden, einfach ausmisten und eventuell anderen schenken, die sich darüber freuen.

Bisher war Ostern aber für mich ein eher bescheidenes Fest der Liebe, bei dem es einfach nur ein Osternest gegeben hat. Bei uns zu Hause wurde auch nicht großartig etwas geschenkt, deshalb war ich umso überraschter, als ich mit 14 Jahren meine erste Stereoanlage zu Ostern bekommen hatte, neben dem Osternest. Ansonsten gab es nie etwas anderes und mir hat auch nichts gefehlt. Ich denke, dass ich es gar nicht anders gewollt hätte. Wenn man zu viel Geschenke bekommt, dann schätzt man die einzelnen Dinge nicht mehr.