Sollten Kinder Kinderbuchklassiker kennen ?
Ich denke schon dass die lieben Kleinen die Kinderbuchklassiker kennen sollten und meistens kennen sie diese ja auch. Aber leider nicht in Form von selber lesen oder vorgelesen bekommen sondern als Hörspiel oder Video.
Als unser Sohn noch im Kindergartenalter war haben meine Frau und ich ihm fast täglich vorgelesen. Natürlich hat man selber nicht immer Lust dazu oder ist einfach nur Müde und der Zwerg bettelt erbarmungslos nach noch einer Geschichte. Da muss man dann durch. Wir haben damals auch ab und an einen Pausentag eingeführt und dafür eine Hörspielkassette eingelegt bis es dann ganz mit dem Vorlesen verblieben ist. Im Schulalter wurde dann zwar selbst gelesen, aber mehr die Monatszeitschriften von Mickey Mouse und Benjamin Blümchen. Ein Klassiker wie Tom Sawyer oder Kalle Blomquist war nie dabei und das hat sich bis heute leider nicht geändert.
Ich befürchte dass diese Generation ihren eigenen Kindern später garnicht mehr vorliest weil sie es nicht anders kennen und die Kinderbücher nur noch als Staubfänger im Bücherregal
dienen.
Ich lese jeden Abend gemeinsam mit den Kindern ein Buch. Seitdem meine beiden Jungs lesen können machen wir es immer so, dass zuerst ich eine Seite lese, dann die beiden Jungs je eine Seite, und der Rest der Geschichte wird dann wieder von mir gelesen.
Wenn die Geschichte zu Ende ist sprechen wir gemeinsam darüber, was passiert ist und ich stelle auch mal eine gezielte Frage. Zum Beispiel, was es bei der Hauptfigur zum Abendessen gab (ist nur ein Beispiel von gestern Abend). Interessant finde ich, dass auch unsere Kleine mit sechs Jahren genauso viel mitbekommt wie ihre achtjährigen Brüder und sich auch Kleinigkeiten sehr gut merkt.
Wir lesen eigentlich alles was uns zwischen die Finger kommt. Es waren schon "Die kleine Hexe", "Der kleine Wassermann", "Pippi Langstrumpf", "Pumuckl", "Die drei ???" und ähnliches dabei. Momentan lesen wir eine spannende Kinderdetektivgeschichte, wo ein Teil der Handlung an ägyptischen Ausgrabungsstätten spielt. Vor ein paar Tagen haben die Kinder ein Wissensbuch über Ägypten aus unserem Bücherregal gezogen und uns am Abend genau gezeigt, was schon alles von den Gegenständen in unserem Lesebuch vorkam.
Ich finde es sehr wichtig mit Kindern viel zu lesen. Es fördert die Sprachentwicklung, erweitert den Wortschatz (zumindest wenn man unbekannte Wörter entsprechend erklärt) und die Kinder genießen die gemeinsam verbrachte Zeit.
Natürlich sollte man die Kinderbuchklassiker auch anbieten. Viele von denen erfreuen sich ja immer noch größter Beliebtheit, wie zum Beispiel Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter oder die Urmel-Bücher. Genauso Oliver Twist von Charles Dickens. Bei dem taucht aber schon das Problem auf, dass man, wenn es für jüngere Kinder sein soll, eine überarbeitete Neufassung nehmen müsste. Denn viele dieser ganz alten Kinderbuchklassiker sind in einer Sprache geschrieben, die auf heutige Kinder (und auch Erwachsene) doch sehr fremd wirkt. Kleinere Kinder könnten die Ausdrucksweise teilweise gar nicht verstehen.
Dann kommt auch immer darauf an, was die Kinder vom Inhalt her anspricht. Bei Pippi Langstrumpf ist das leicht; ein Mädchen mit Superkräften, das ganz alleine wohnt und sogar ein eigenes Pferd hat. Das ist zeitlos. Auch Ronja Räubertochter erzählt ein tolles Abenteuer. Andere Kinderbücher haben aber diesen Zeitlos-Faktor nicht. Und zu kleine Kinder können mit historischen Kindergeschichten meistens nichts anfangen.
Daher würde ich die Kinder einfach selbst entscheiden lassen, was sie lesen wollen. Hat meine Mutter mit mir auch gemacht. Mich hat zum beispiel dann "Der Trotzkopf" überhaupt nicht interessiert, da das viel zu weit von meiner Welt entfernt war. Andere dagegen habe ich schon als Kind sehr gerne gelesen.
Ein Muss sollte das Kinderbuch-Klassiker lesen aber auf gar keinen Fall werden. Denn wenn es als Zwang angesehen wird, verschwindet die Leselust garantiert ganz schnell.
Hallo rolleyes,
ich teile die Meinung von vielen hier, denn auch ich bin der Meinung, dass Kinderbuchklassiker zum Großwerden einfach ein Muss sind. Es gibt doch wirklich nichts schöneres als Geschichten zu lauschen, die man als Kind voll und ganz nachvollziehen kann. Egal ob es die Spiele der Kinder von Bullerbü, oder die Abenteuer von Pippi Langstrumpf oder die Verbrecherjagt von Pünktchen und Anton sind, diese Geschichten machen den Kindern so viel Spaß und sie können so viel dabei lernen.
Ich bin als Kind sehr wohl in den Genuss dieser Bücher gekommen und es hat mir überhaupt nicht geschadet. Im Gegenteil ich habe sehr zeitig Spaß und Freude am lesen gefunden und bin heute eine richtige Leseratte! Lesen bildet, in vielerlei Hinsicht. Man bekommt nicht nur wichtige moralische Werte vermittelt und kann so etwas über das Leben dazu lernen, sondern man prägt sich als Kind auch gleich noch dir Rechtschreibung besser ein und ein guter Leser in der Schule wird immer gern gesehen.
Ich finde es auch ganz schön, wenn Eltern die Bücher mit ihren Kindern lesen, man kann sie sich gegenseitig vorlesen, über die Geschichten sprechen und so ganz viel Spaß miteinander haben und viel Zeit miteinander verbringen, die wirklich sinnvoll genutzt ist. Mir tut jedes Kind leid, dass diese Bücher nicht kennt, weil dadurch sehr viel verloren geht! Also kann ich alle Eltern nur dazu ermutigen ihre Kinder mit diesen tollen Büchern zum lesen anzuregen!
Ich finde es durchaus wichtig, dass Kinder nicht nur die aktuellsten Bob-der-Baumeister-Comics kennen, sondern auch einiges der alten, klassischen Kinderliteratur zu Gesicht bekommen. Ich selbst habe die Bücher von Astrid Lindgren, Enid Blyton und Konsort geradezu verschlungen und besitze meine ganzen Kinderbücher auch noch. Ein Teil der Bücher lagert noch bei meinen Eltern auf dem Dachboden, einen Teil habe ich mitgenommen und sie stehen in unserem Wohnzimmerschrank bei den anderen Büchern. Wenn mein Sohn einmal soweit ist, dass er lesen kann, dann werde ich ihm diese Bücher mit Sicherheit auch anbieten - und ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass er an diesen Büchern Interesse haben wird, da er jetzt schon mit Leidenschaft seine Bilderbücher durch blättert.
Diese alten Kinderbücher vermitteln den Kinder ja auch noch einiges an wichtigen Werten, die heutzutage leider nicht mehr allzuoft an die Kinder weitergegeben werden. Werte wie Rücksichtnahme, echte Freundschaft, sich aufeinander verlassen können, ein Miteinander pflegen etc. - davon ist doch sehr oft in den älteren Kinderbüchern die Rede. Das möchte ich meinem Sohn auf jeden Fall gerne mitgeben. Von daher werde ich ihm diese Bücher zeigen und werde mich sehr freuen, wenn er dann an ihnen Interesse zeigen würde.
Ich bin natürlich auch absolut dafür, dass Kinder auch heutzutage noch die guten, alten Kinder - Klassiker kennen. Bei meinem Bruder habe ich auch dafür gesorgt, dass er Michel kennen lernt, er hat sogar Madita gelesen. Also Astrid Lindgren ist echt unverzichtbar für Kinder. So toll geschrieben sind die Bücher und so lehrreich, da kann kein Benjamin Blümchen mithalten - auch wenn der vielleicht auch nicht so schlecht ist.
Pippi Langstrumpf habe ich jedoch auch nie gelesen, da war schon die Serie/ waren die Filme so bekannt, da fand ich keinen Anreiz zum Lesen mehr. Was ich auch toll finde, ist "Der geheime Garten". Ist auch ein Klassiker und einfach immer wieder schön. Das ist noch stilvoll geschrieben und es lässt der Fantasie absolut freisten Lauf. Das hab ich meinem Bruder auch nahe gelegt. Schön finde ich dann besonders für Mädchen "Heidi", das war früher mein totales Lieblingsbuch. das habe ich bestimmt fünf Mal gelesen oder so.
Auch geliebt habe ich "Der Trotzkopf". Das lehnte schon wieder sehr an meine Welt oder an das Wesen meiner Fantasie an. Da konnte ich mich immer super gut in die Ilse hineinversetzen - Geschichten über Schule fand ich ohnehin immer toll. Das habe ich sicherlich auch drei, viel Mal gelesen.
Und weil ich unbedingt möchte, dass mein Nachwuchs das auch mal zu lesen bekommt, werde ich die Bücher natürlich hegen und pflegen und sie aufbewahren.
Jedoch will ich auch nicht sagen, dass alle modernen Bücher Mist sind! Ich denke, man kann eigentlich immer froh sein, wenn das Kind überhaupt liest. Da ist schon der Comic ein Anfang. Bei Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg wusste ich zwar jetzt ehrlich gesagt selber nicht, dass es da auch Bücher gibt, aber die Serie ist doch jeweils nicht schlecht, wieso da nicht auch Bücher dazu lesen. Ich denke, ein Buch ist niemals überflüssig oder dumm.
Natürlich sollten Kinder vorgelesen bekommen und zum selber lesen animiert werden, aber ich finde es generell schwierig, wenn Bücher den Stempel "Pflichtlektüre" aufgedrückt bekommen. Ich finde es als Leser nicht angenehm, wenn ich an ein Buch mit einem gewissen Pflichtgefühl herangehe, weil "man" dieses Buch gelesen haben muss und weil es doch zur Allgemeinbildung gehört. So macht mir Lesen keinen Spaß und so etwas würde ich auch meinem Kind nicht vermitteln wollen.
Ich würde die Aussage deshalb anders formulieren. Ich denke nicht, dass Kinder Klassiker kennen sollten, sondern, dass sie diese Bücher angeboten bekommen sollten. In vielen Fällen wird sich das Kind dann sicher dafür entscheiden diese Bücher zu lesen oder vorgelesen zu bekommen, aber wenn es lieber etwas aktuelleres liest, finde ich das auch nicht weiter schlimm. Wichtig finde ich nur, dass es sich überhaupt mit Literatur beschäftigt.
Ich lese jetzt schon meinem Sohn vor und der ist gerade mal 21 Montae alt und besitzt schon 53 Bücher. Mir ist scher wichtig das er die Liebe zu Büchern entdecken soll,denn ich bin eine totale Leseratte und habe vor allem auch immer sehr viel vorgelesen bekommen und auch als Kind selber sehr viel gelesen, das hält bis heute an. Bei uns wird jeden Abend was vorgelesen, sei es von den müden Kuscheltieren, die schlafen gehen wollen, bis hin zur " the little caterpillar".Mein Sohn liebt jetzt schon Bücher, wenn ich ihn frage was er spielen will , ob mit Autos oder ob wir ein Buch gucken sollen, dann kommt er mit einem Buch zurück.
Ich denke mal es liegt auch sehr viel an den Generationen, das eben in der heutigen zeit andere Sachen als " Klassiker" bezeichnet werden. Ich denke auch mal es spielt eine große Rolle, wie die Kinder aufwachsen. bekommt jemand in meinem Alter ein Kind so redet man von echten Klassikern wie der Thread Ersteller schon nannte. Bekommt aber eine 18 Jährige ein Kind, so wuchs sie selber in einer ganz anderen Zeit auf und wird das dann eben an ihr Kind weitergeben.
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