Lebt ihr in der Vergangenheit oder in der Gegenwart?

vom 03.01.2008, 11:54 Uhr

Ok ich weiß, der Name des Threads klingt etwas komisch. Aber hört euch das ganze erst mal an. Ich habe das Problem, dass ich mehr über die Vergangenheit nachgrüble, als wirklich in der Gegenwart zu leben. Ich überlege mir dauernd was hätte seien können, wenn ich irgendetwas anders oder gar nicht gemacht hätte. Dadurch bin ich manchmal aber viel zu sehr vom hier und jetzt abgelenkt. Die meisten Leute verstehen mein Problem dabei nicht, schließlich gehört ja auch meine Vergangenheit zu meinem Leben.

Hat jemand eine Idee, wie ich es schaffe könnte weniger daran zu denken, was war oder was seien wird sondern an die Gegenwart? Hat jemand vielleicht das gleiche Problem?

» Murgi » Beiträge: 278 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Och, hin und wieder passiert es mir auch, dass ich in der Vergangenheit herumhänge. Aber diese Gedanken dauern nicht lang, weil ich weiss, dass ich das Vergangene eh nicht wieder in die Gegenwart holen kann. Das hilft mir ganz gut, um mich dann wieder auf das "hier und jetzt" zu konzentrieren :).

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich denke, jeder hat dann und wann so seine Phasen, in denen er über die Vergangenheit nachdenkt und sich dabei wünscht, dass sie zur Gegenwart werden könnte, weil es einem dort vielleicht besser ging, oder weil man gerade verliebt war oder sonst was. Aber dass ich mehr in der Vergangenheit "lebe" als in der Gegenwart, würde ich nicht behaupten. Da würde ich eher sagen, dass ich mit meinen Gedanken mehr in der Zukunft bin als in der Vergangenheit. Man fragt sich ja, was irgendwann sein wird, ob man alles so hinbekommt, wie man es sich vornimmt usw.

Tipps gegen dein "Problem" kann ich dir leider nicht wirklich geben. Das einzige, was du machen kannst, ist dich an dem zu erfreuen, das du gerade machst. Wenn die Gedanken dabei abschweifen und du dich darauf konzentrierst, dann hast du das Eisbär-Phänomen ("Denke die nächsten 10 Sekunden nicht an einen Eisbären!") und du musst zwangsläufig an die Vergangenheit denken.

Vielleicht liegt es auch daran, dass es dir in deiner Vergangenheit besser ging, als es jetzt ist, dann solltest du versuchen, dass es dir im "Hier und Jetzt" besser gefällt. Damit sollte sich dein Problem quasi von selbst lösen ;-).

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» rtfm » Beiträge: 232 » Talkpoints: 3,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Problem mit der Vergangenheit, sowie Gegenwart und Zukunft kenn ich nur zugut,...

Nur ich hab nun Folgendes überlegt um solche "Gedankensprünge" zu umgehen. Es gibt keine Gegenwart als solche, da wenn ich an das Jetzt denke schon wieder in der Zukunft bin. Klingt bei näherer Betrachtung eigentlich recht simpel.

Nun gibt es noch folgendes das man Bedenken sollte bei dem "Hätt ich letzte Woche nur Ja gesagt, was wäre dann Passiert?" Naja es ist sowieso alles Situationsbedingt d.h. beim Nächsten mal wenn man seine "Geliebte Person" heimbringt, kann ein vorbei fahrendes Auto als störend und die ganze Romantischestimmung zerstören.

Somit sollte man sich über die Vergangenheit so gut wie keine Gedanken machen, da man es sowieso nicht ändern kann was passiert ist. Man kann immer nur an die Zukunft denken, wie man etwas umgehen kann, wie man etwas besser machen kann, nur dies in den Kopf zu bekommen kann unter Umständen länger dauern. Nur wenn mans geschafft hat, denkt man nicht mehr an das was war sondern an das was wird.

Hoffe das erklärt etwas die Auffassung meinerseits mit dem Thema der Nachdenklichkeit.

» LordNikooon » Beiträge: 4 » Talkpoints: 2,45 »



Ich habe schon oft vor der Tatsache gestanden dass mich einige Leute, die sich Freunde von mir nennen, mich vor vollendete Tatsachen stellten und mich dazu beschuldigten, sie hintergangen zu haben, nur weil ich in der Vergangenheit lebe. Ich gebe es offen zu: JA ICH LEBE IN DER VERGANGENHEIT! Mag sie in den Augen mancher noch so schrecklich gewesen sein, war sie doch VIEL BESSER als die heutige Gegenwart! Heute wird alles vereinfacht! Man muss kaum noch etwas tun um einen Erfolg zu erzielen. Z.B. Microships, Computer, Tvs etc...sind Geräte der Gegenwart, mit denen dem Menschen schwere Dinge abgenommen werden. Sie müssen nicht mehr aufstehen um in die Bibliothek zu gehen, wenn sie Informationen über etwas haben wollen. Sie können mit ihren Freunden per Chat reden anstatt raus zu gehen. Sie haben Handys mit integriertem schnickschnack, dass das Gehirn auch noch schlau machen soll anstatt es zu verblöden usw...

was mir fehlt ist die schöne Vergangenheit. In der sich die Leute zusammenfanden um gemeinsam zum Kinematografen zu gehen und sich die neuesten Filme (Stummfilme) ansehen. In der die Kinder nicht NICHT wussten was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen. In der es noch richtige Musik im Radio gab. Von Chaplin bis hin zu Nat King Cole, rüber zu Elvis und dann noch die schicken 70s und 80s. So eine Vergangenheit wird es NIE MEHR als Gegenwart geben. Auch die sehnlichsten Wünsche sie wiederzubekommen sind eigentlich nutzlos. Das einzige was uns, die die Vergangenheit lieben, noch bleibt ist das ganze Material, was unsere Vorfahren aus dieser wunderschönen Zeit uns hinterlassen haben.

Sachen, die für uns Jugendliche (ich bin 16 Jahre alt) eigentlich wichtig erschienen sollten. Die allerdings von den meisten Jugendlichen als NICHTS abgestempelt werden. Sie treten die wunderbare Vergangenheit unsere Urgroßeltern, Großeltern und meist auch der Eltern mit Füßen und wollen den Erwachsenen ihren Geschmack aufzwingen. Wenn man nicht so herumläuft, wie es heutzutage vorgemacht wird (in dem Medien z.B.) dann gehört man ja nicht mehr zur 'Clique'! Und das finde ich dermaßen schwachsinnig. Ich lebe in meiner eigenen Vergangenheit, die ich mir mit Müh und Not zusammengelesen hab. Aus Archivmaterial und Fotos aus vergangener Zeit.

Meine Welt besteht aus meinen Idolen, die es heute leider nicht mehr gibt, aber die für immer weiterleben könnten, wenn man einfach mal nur einen Tag an sie denkt. Wenn das jeder täte hätte ich nicht einmal jetzt was an der Gegenwart auszusetzen.

Was soll aus den Menschen werden, die früher als wir lebten? Asta Nielsen, Charlie Chaplin, Brian Connolly, Mick Tucker, Buster Keaton und noch viel viel mehr, die es sich lohnen würde aufzuzählen... ...ich habe mir letztens eine Karte gekauft auf der steht: 'Wenn wir keine Visionen und Träume mehr haben, hört der Kampf für eine andere Zeit auf.!' Das ist das Motto für das ich lebe. Und das kann mir nun wirklich keiner, nicht einmal ein so 'toller' Teenager, der monoton wie jeder andere aussieht (Mädchen mit Zopf, Stiefel, Bomberjacke und Bauchfrei und Jungs mit riesen Basecape das angeblich das Gehirn größer machen soll und einer 'baggyhose' - 'warum trägst du so eine baggyhose?' 'weil mein Schwanz so groß ist' 'Nee, damit deine windel besser reinpasst!') austreiben! Mein Leben ist, die Vergangenheit, Gegenwart zu machen.

» Charlie Chap » Beiträge: 16 » Talkpoints: 7,19 »


Ja das Problem kenne ich auch. Ich habe auch schon öfter drüber nachgedacht, was gewesen wäre, wenn ich damals einfach etwas anders gemacht hätte und nicht zu feige dazu gewesen wäre. Klar hätte dann jetzt mein Leben anders sein können, aber wichtig ist doch eigentlich nur, dass man sich fragt, ob man im Hier und Jetzt zufrieden ist.

Wenn ich nicht zufrieden wäre, mit dem leben, das ich jetzt lebe, dann würde ich glaube ich lieber jetzt aktiv etwas ändern, als dauernd darüber nachzugrübeln, wie es jetzt sein könnte, wenn ich damals was anders gemacht habe. Leider ist das reale Leben ja nicht so wie der Film Butterfly Effect, wo man einfach mal durch ein, zwei Sätze die Zukunft komplett verändern kann, und ich denke, das ist vielleicht auch gut so, auch wenn in der vergangenheit nicht alles optimal gelaufen ist.

Viel öfter als an die Vergangenheit denke ich aber an die Zukunft...ich denke dann, wie es mal sein wird und male mir alles in den schönsten Farben aus und kann es dann kaum erwarten, bis es wirklich so weit ist. Ich freue mich zum beispiel schon lange darauf, wie es ist, wenn ich mein Studium endlich abgeschlossen habe und nicht mehr so viel lernen muss und endlich Geld verdiene...aber ich bin mir auch sicher, dass ich, wenn es soweit ist auch eine ganze Menge am Studentenleben vermissen werde.

Hat eben alles Vor-und Nachteile. Am besten, man lebt im Hier und Jetzt und versuht, das Besete draus zu machen.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Klingt jetzt vielleicht wie Werbung (in gewisser Weise ist es das auch :D ), aber dieses geniale Buch passt einfach zum Thema. Wird sicher einigen helfen.

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» Largo » Beiträge: 91 » Talkpoints: -0,05 »



Charlie Chap hat geschrieben:und dann noch die schicken 70s und 80s.

Die 70er finde ich unter dem Aspekt der Musik nicht so toll, aber mein Lieblingsradiosender ist Radio Nora. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass dort zwischen dem leider viel zu häufig auftretenden Gequatsche noch richtig gute Musik läuft. Das, was man in den heutigen Charts wiederfindet, spiegelt leider mittlerweile überhaupt nicht mehr meinen Musikgeschmack wieder.

Ich habe allerdings auch nie versucht, meinen Eltern meinen Musikgeschmack aufzuzwängen. Jeder hat so seine Songs und sein Genre, was ihm richtig gut gefällt. Das kann allerdings auch völlig unabhängig vom Erscheinungsdatum sein. Ich will damit sagen, dass heute auch noch gute Musik produziert wird. Allerdings ist sie wesentlich schwieriger zu finden als in der "guten alten Zeit" (die ich leider auch nicht miterlebt habe).

Largo hat geschrieben:Klingt jetzt vielleicht wie Werbung (in gewisser Weise ist es das auch), aber dieses geniale Buch passt einfach zum Thema. Wird sicher einigen helfen.

Klingt interessant und wurde soeben in meinen "Zu Lesen"-Katalog aufgenommen ;-).

Charlie Chap hat geschrieben:Wenn man nicht so herumläuft, wie es heutzutage vorgemacht wird (in dem Medien z.B.) dann gehört man ja nicht mehr zur 'Clique'!

Und darüber bin ich auch froh. Denn ich war nie in einer Clique. Ich hab immer mehr zu den Außenseitern gehört als zu einzelnen Gruppierungen. Ich denke, dadurch bin ich in vielerlei Hinsicht dem Gruppenzwang entkommen und konnte zu mir selber finden.

Charlie Chap hat geschrieben: So eine Vergangenheit wird es NIE MEHR als Gegenwart geben. Auch die sehnlichsten Wünsche sie wiederzubekommen sind eigentlich nutzlos. Das einzige was uns, die die Vergangenheit lieben, noch bleibt ist das ganze Material, was unsere Vorfahren aus dieser wunderschönen Zeit uns hinterlassen haben. Sachen, die für uns Jugendliche (ich bin 16 Jahre alt) eigentlich wichtig erschienen sollten. Die allerdings von den meisten Jugendlichen als NICHTS abgestempelt werden.

So eine Vergangenheit nicht, aber eine andere. Du kannst natürlich auch mal deine Großeltern fragen, was sie damals von den Trends ihrer Kinder gehalten haben. Auch da gab es Generationskonflikte, bei denen die vorherige Generation andere Wertvorstellungen hatte als die nachfolgende. Unterschiede gibt es immer und wird es immer geben. Die Welt ist in einem stetigen Wandel und die Gegenwart wird wohl niemals wieder so werden, wie die Vergangenheit war. Das muss aber nicht bedeuten, dass sie unbedingt schlechter werden muss.

Vielleicht sieht unsere Gegenwart in der Zukunft ja schon wieder viel rosiger aus und man betrachtet dann diese schreckliche Vergangenheit ;-). Aber ich stimme dir natürlich zu: Als Teil der jetzt heranwachsenden Generation schäme ich mich direkt ein bisschen, in diesem Jahrzehnt zu leben und nicht 2 oder 3 Jahrzehnte früher, wo scheinbar alles besser gewesen ist. Nur wirklich beurteilen kann ich es leider nicht, ob es wirklich alles besser war!

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» rtfm » Beiträge: 232 » Talkpoints: 3,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kann sein, dass es jetzt zu dir nicht zutrifft, aber manchmal denken diese Menschen immer an die Vergangenheit, was wär hätte ich das andes gemacht, wenn sie unzufreiden sind. Macnhe mehr manche weniger. Vielleicht: hätte ich den Job angenommen hätte ich jezt ein Haus und würde nicht in dieser Wohnung sitzen. Aber es bringt doch nicht, naja das weist bestimmt auch du, denn wir wissen ja nicht was passiert wär, nur wir denken immer das dann alles besser gewesen wär, wir geben diesem Ereignis die ganze Schuld. Wie man in diesem Thread sieht geht es vielen so wie dir, was mir auch klar war, denn das gehört einfach zum Menschen, dass man alles hinterfragt, man denkt das alles hätte besser werden können.

» schischi » Beiträge: 61 » Talkpoints: 0,16 »


Ja ich denke auch,dass man im hier und jetzt lebt. Dieses hätte könnte sollte ist halt einfach nicht. Ich lebe absolut im hier und jetzt und evrschwende nur wenig Zeit an meine Vergangenheit. Ich versuche nach vorne zu gucken und etwas für meine Zukunft zu tun. Die Vergangenheit kommt nicht zurück und ich kann es nicht verstehen wie man in der Vergangenheit leben kann zumindest geistig.

Ich schäme mich auch nicht in diesem Jahrzeht geboren zu sein. Aber es ist trotzdem ineteressant zu lesen wie ihr das so seht.
Grüße Julia

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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