Babynahrung selbst herstellen

vom 31.03.2010, 22:00 Uhr

Nachdem unsere Tochter nun 6 Monate alt ist, möchte oder soll sie auch etwas anderes zu essen bekommen als Muttermilch. Ich habe schon ein paar Gläschen ausprobiert, aber keines mochte sie. Nun würde ich gerne einmal Babynahrung selbst herstellen. Ich weiß nicht genau, auf was ich achten muss, oder wie man dies macht.

Was ich alles verwenden darf und wie ich es kochen muss, damit auch genügend Vitamine enthalten sind. Wie oft braucht ein Baby Fleisch? Was ist mit Fisch? Wo bekommt man denn Rezepte?

» Montagsmaler » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Als erste Babykost eignen sich sehr gut Karotten / Möhren. Das Gemüse sollte gargekocht werden. Du kochst also einfach die Karotten, noch besser wäre, du würdest sie dampfgaren oder dünsten, weil da der Vitaminverlust geringer ist) und dann pürierst du die Karotten am besten mit einem Pürierstab. Das geht ganz schnell.

Du kannst natürlich auch mit einem anderen Gemüse anfangen. Ab dem 5. Monat eignen sich vor allem Karfiol, Fenchel, Kürbis, Pastinake und Zucchini und Kartoffeln. Karotten haben jedoch den Vorteil, dass viele Kinder sie mögen, weil sie süßlich schmecken, am besten nimmst du auch Babykarotten, die sind noch süßlicher. Mein Sohn hat allerdings nicht in dieses Schema gepasst und er hat lieber Pastinaken als Karotten gehabt. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel :wink: .

Du solltest aber nicht gleich jeden Tag ein neues Gemüse einführen. Generell sollte man erst eine Woche später mit einem neuen Lebensmittel beginnen, vor allem wenn dein Kind allergiegefährdet ist.

So ergänzt du also Stück für Stück den Speiseplan. Wenn du zum Beispiel mit Kürbis anfängst, kannst du in der nächsten Woche zum Beispiel auch schon Kartoffeln dazu probieren. Da kannst du auch gerne Kürbis und Kartoffeln gemeinsam mischen. Auch Reis kannst du ab dem 5. Monat zum Essen geben.

Bezüglich Obst eignen sich vor allem Äpfel und Birnen. Wenn du den Obstbrei selber machst, dann achte beim einkaufen auf säurearme Äpfel, die sind besser verträglich. Obst solltest du am Anfang auch nicht roh pürieren sondern ebenfalls vorher verkochen. Es ist dann leichter verdaulich. Obst haben Kinder generell ebenfalls sehr gerne, weil es eben auch süßlicher schmeckt.

Du solltest auch schon bald mit Fleisch beginnen. Fleisch zu pürieren finde ich persönlich jedoch als eine ziemliche Patzerei und deswegen habe ich das Fleisch immer aus den Gläschen genommen, obwohl ich sonst sehr viel und mittlerweile alles selber koche. Als Fleischsorten eignen sich vor allem Pute, Huhn und Rind. Fleisch kannst du dann ruhig mehrmals wöchentlich geben, hier gilt besser öfter dafür in kleineren Portionen. Im Fleisch sind vor allem die B-Vitamine enthalten, die sonst in Gemüse und Obst weniger vorhanden sind.

Wenn du nicht jeden Tag frisch kochen und pürieren möchtest, kannst du die Breie auch gut einfrieren und so für einige Tage einen Vorrat kochen. Du frierst die Breie einfach in Tupperschüsseln oder in Gläschen die man gut verschließen kann ein. Wenn du so wie ich oft einen Platzmangel im Gefrierschrank hast, kannst du es auch in Gefrierbeutel füllen und gut verschließen.

Am Anfang hat mein Sohn am Abend einen Getreidebrei mit wenig Obst bekommen. Da diese Obstmengen noch sehr gering waren, habe ich den Obstbrei vorgekocht und in Eiswürfelbehälter eingefüllt. Dann habe ich einfach drei bis vier Eiswürfel aufgetaut. Ich habe das recht praktisch gefunden.

Wo du die Rezepte herbekommst? Eigentlich brauchst du vor allem am Anfang noch keine großartigen Rezepte. Die einfachsten Gerichte mit möglichst wenig Zutaten sind in der Regel am besten. Wie du die Lebensmittel kombinierst, kannst du deiner Fantasie ja überlassen.

Wenn du jedoch nur wenig Ahnung von Babykost hast, kann ich dir das Buch "Einmaleins der Babyernährung" von Karen Meyer-Rebentisch beziehungsweise Karen Friedrichsen empfehlen. In diesem Buch erfährst du viele Grundlagen der Babyernährung und gibt auch Tipps zum Einkaufen und ist allgemein sehr hilfreich.

Das Thema Babykost ist sehr umfangreich. Ich hoffe ich konnte dir zumindest einen groben Überblick geben.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dein Kinderarzt oder deine Hebamme sind die besten Ansprechpartner bei Fragen zur Säuglingsernährung. Auf jeden Fall würde ich Dir auch empfehlen, ein gutes Buch zum Thema zu lesen. Es ist gar nicht so unwichtig, wie die Beikostmahlzeiten zusammen gestellt werden. Fehlt beispielsweise Fett, können einige Vitamine nicht vom Körper aufgenommen werden. Es entsteht eine Mangelernährung, die nicht sein müsste. Eine umfassende Erklärung über Babyernährung würde hier total den Rahmen sprengen.

Auf jeden Fall würde ich Dir empfehlen, Obst und Gemüse in Bioqualität zu verwenden. Die Gläschen sind heutzutage nämlich alles Schadstoffgeprüft und das Obst und Gemüse beim Discounter kommt im Gegensatz dazu immer wieder in negative Schlagzeilen wegen zu hohen Rückständen an Giften. Das muss man dem Baby wirklich nicht zumuten.

Größere Portionen Babybrei kocht und sofort anschließend portioniert einfriert, hat man immer eine einwandfrei frische Mahlzeit und die Kocherei mit Biozutaten geht nicht so ins Geld. Gerade am Anfang, wenn die Babys kaum was essen, empfiehlt es sich, den Brei in Eiswürfelschalen zu gefrieren und danach in kleinen Würfeln in Gefrierbeuteln im Gefrierschrank aufzubewahren. So kann man dann auch Kleinmengen auftauen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Erst einmal muss ich sagen, dass ich es toll finde, dass du die Babynahrung deines Kindes selbst zubereiten möchtest. Ich denke, dass man so jede Menge Geld sparen kann und auch gleichzeitig die Umwelt schont. Zudem musst du ja nicht täglich neu kochen, sondern kannst gleich größere Mengen zubereiten und einfrieren.

Bei unserem Sohn habe ich damals im Alter von 4 Monaten angefangen Beikost einzuführen. Begonnen haben wir damals mit Karotten und dann folgten recht flott Kartoffeln und alle paar Tage eine neue Gemüsesorte. Fleisch kam erst nach ein paar Wochen Gemüse hinzu und wurde stets in Mengen von etwa 20g zum Brei gegeben. Fisch ist laut Experten im ersten Lebensjahr nicht so gut, weil sie stark "allergiefördernd" sind.

Bezüglich der Vitamine und der Kochdauer kann ich dir sagen, dass es wichtig ist, dass das Gemüse weich gedünstet, aber nicht "zerkocht" ist. Denn umso länger du das Gemüse kochst, umso weniger Vitamine und Nährstoffe bleiben erhalten. Besonders wichtig ist im Babybrei auch das Fett. Du solltest in jede Portion etwas Öl hinzugeben. Es sorgt dafür, dass dein Kind die Nährstoffe besser verarbeiten kann.

Nachdem du anscheinend so gar keine Ahnung von Babynahrung hast, würde ich dir übrigens empfehlen, dir ein Buch zuzulegen. Ich hatte damals ein Buch von GU und war sehr zufrieden damit. Es stand einiges zum Nachlesen darin (Wie kochen, was kochen, warum selbst kochen, usw.) und hatte zudem auch noch jede Menge Rezepte enthalten.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann dir für den Anfang als Babynahrung Karotten empfehlen, denn diese sind sehr einfach zuzubereiten und sie schmecken den meisten Babys gut. Also wie gesagt die Zubereitung ist wirklich sehr einfach, zunächst müssen die Karotten gegart werden. Das geht auf zwei Arten, einerseits kannst du sie ganz normal kochen bis sie gar sind oder du garst sie in Wasserdampf. ich würde dir die zweite Methode ans Herz legen, denn bei der ersten gehen viel mehr Vitamine verloren, als bei der ersten. Als nächstes musst du die gegarten Karotten einfach pürrieren. Schon hast du einen tollen selbst gemachten Karottenbrei.

Wenn deine Tochter schon alt genug ist, dann kannst du natürlich das gleiche mit Gemüse machen. Meine Schwester mochte ab dem sechsten Monat besonders Kartoffeln, Zucchini und Kürbis, allerdings sind die Geschmäcker auch bei Babys verschieden und aus diesem Grund solltest du ein paar verschiedene Gemüsesorten ausprobieren. Du wirst bestimmt merken, was deine Tochter mag.

Wenn du das Gefühl hast, dass deine Tochter schon bereit für eine neue Gemüsesorte ist, dann kannst du das durchaus einmal ausprobieren. Allerdings solltest du deiner Tochter nicht jeden Tag etwas neues machen. So ungefähr zwei Wochen wären meiner Meinung nach angemessen.

Dadurch kannst du deiner Tochter immer mehr verschiedenere Sachen geben. Jedoch solltest du es hier wirklich nicht eilig haben, denn das kann einem kleinem Kind sehr schaden. Wenn du sozusagen schon Karotten und Kartoffeln eingeführt hast, dann kannst du die beiden Gemüsesorten auch miteinander vermischen. Allerdings solltest du auch hier beachten, was deine Tochter mag.

Wenn du deiner Tochter auch schon Obst geben willst, dann wären Bananen eine wirklich sehr gute Wahl. Seitdem meine Schwester sechs Monate alt ist, gibt meine Mutter ihr jeden Morgen eine halbe zerquetschte Banane. Das mag meine Schwester auch unglaublich gerne, also vielleicht versuchst du es auch einmal bei deiner Tochter. Allerdings solltest du hier auch darauf achten nicht plötzlich alles mögliche auf die Speisekarte zu bringen, denn das ist dann doch zu viel.

Als nächsten Schritt würde ich dir dann empfehlen, mit Fleisch weiterzumachen. Es ist wirklich sehr aufwendig Fleisch zu pürrieren und wenn du damit keine große Erfahrung hast, dann müsstest du wohl oder übel auf Fleisch aus dem Glas umsteigen. Meine Schwester mag besonders Puten- und Hühnerfleisch. Rind ist nicht wirklich ihr Fall. Fleisch kannst du deiner Tochter ruhig mehrmals wöchentlich geben, allerdings nicht jeden Tag, denn das ist einfach zu viel. Jedoch solltest du auch darauf achten, dass es nicht so viel Fleisch auf einmal ist, denn das ist ziemlich schwer verdaulich. Mit dem Fleisch kannst du vielleicht noch Karottenbrei servieren.

Es ist klar, dass man nicht jeden Tag Gemüse beziehungsweise Fleisch pürrieren kann, das wäre einfach ein zu großer Zeitaufwand. Wir haben zu Hause mehrere Tiefkühlboxen, in die wir immer einen kleinen Vorrat an Babynahrung haben. Allerdings ist es wichtig, dass diese Boxen auch ausreichend verschlossen werden, da die Gefahr groß ist, dass sich dort Bakterien ansammeln. Diese Boxen kannst du dann im Tiefkühlfach des Kühlschranks lagern.

An deiner Stelle würde ich mich jetzt nicht an irgendwelche Rezepte halten, da diese meist schlechter ausfallen, als Gerichte, die man aus Improvisation gekocht hat. Da sollte man auch keine großartigen Zutaten verwenden, da das einfachste Gericht oft das Beste ist. :wink:

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es toll dass du überlegst die Babynahrung selbst herzustellen. Damit kannst du deinem Kind nur gutes tun und selbst entscheiden, was es in dem Brei zu essen bekommt und was nicht. Auch kannst du dir damit viel Geld sparen, wenn man sich so ansieht was ein Gläschen im Supermarkt schon kostet.

Generell kann man eigentlich alles ausprobieren. Vermeiden sollte man allerdings Honig, besonders im ersten Lebensjahr. Er enthält eine bestimmte Bakterienart welche eine Lebensmittelvergiftung auslösen kann. Bei allergiegefährdeten Kindern soll man auch auf Fisch verzichten.

Danach entscheidest du, welche Zutaten du möchtest und bereitest den Brei dann zu. Gemüse/Zutaten säubern, klein schneiden und ab in den Topf zum Kochen. Danach das ganze noch pürrieren, fertig. Die Vitamine gehen durch das Kochen normalerweise verloren oder werden vermindert. Sie gehen über in das Kochwasser, welches ja meist entsorgt wird. Bei Babybreie wird das ganze pürriert und somit auch das vitaminreiche Wasser verwertet.

Die besten Gemüsearten für den Anfang sind Karotten und Kartoffeln. Man sollte aber nicht zu viele Sorten auf einmal hinzugeben. Am besten alle 2-3 Wochen eine neue Gemüseart ausprobieren. Dazu noch etwas Öl geben, damit die Vitamine und Nährstoffe gut aufgenommen werden können.

Es gibt total viele GU Bücher im Handel, da wird oft beschrieben wie man am besten solche Breie herstellen kann. Diese können einem sehr helfen und geben dir gute Tipps. Du kannst die Breie übrigens auch in größeren Mengen zubereiten und dann in kleinen Portionen einfrieren. So kannst du deinem Kind Abwechslung bieten, ohne täglich neu kochen zu müssen. Sogar zum Mitnehmen eignen sich die selbstgekochten Breie. Dazu braucht man einfach nur ein paar kleine Gläser und fertig.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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