Mangelnde Betreuung im Krankenhaus!

vom 31.03.2010, 21:10 Uhr

Ich bin grad ziemlich ratlos. Ich musste meinen Freund gestern Nacht in die Rettungsstelle eines Krankenhauses bringen, da er sehr starke Bauchkrämpfe, schlimmen Durchfall und hohes Fieber hatte, das wir den ganzen Tag nicht in den Griff bekommen haben, ebenso wenig die Schmerzen.

Er wurde nach einem Bluttest, der eine Entzündung im Körper anzeigte, gleich dort behalten und liegt nun auf der Station weil sie dort weitere Untersuchungen mit ihm machen wollen, außerdem bekommt er starke Schmerzmittel. Heute morgen war ein Arzt da (wie mir mein Freund erzählt hat) und der wusste gar nichts mit meinem Freund anzufangen und meinte, er wisse jetzt nichts über ihn oder den "Fall" (ich frage mich wozu es Krankenakten gibt). Der Arzt hat sich dann nicht weiter mit ihm befasst sondern meinte, er würde später nochmal wieder kommen.

Ich war vorhin am Nachmittag bei meinem Freund und bis dahin hat sich kein Arzt blicken lassen. Eben (22 Uhr) habe ich mit meinem Freund telefoniert und er meinte, dass die Schwester ihm auf Anfrage mitgeteilt hat, dass der zuständige Arzt schon längst nicht mehr im Haus ist :( . Ich habe gedacht ich höre nicht richtig. Mein Freund liegt schon den ganzen Tag auf der Station rum, "bettelt" um Schmerzmittel, bekommt nicht mal Schonkost und es ist noch keine einzige weitere Untersuchung veranlasst worden geschweige denn, dass man überhaupt seiner gesundheitlichen Situation angemessen handelt.

Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich mache mir große Sorgen um ihn und überlege die ganze Zeit, ob ich ihn woanders hin bringen soll. Irgendwie macht mich dieser Umgang dort total sprachlos und ich kann gar nicht glauben, dass das wirklich gerade passiert. Ich habe aber auch Sorge, dass es in anderen Kliniken auch nicht besser ist. Irgendwie habe ich grad gar kein Vertrauen mehr in Krankenhäuser. Habt ihr etwas Ähnliches auch schon mal erlebt? Wie würdet ihr denn handeln? Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas der normale Ablauf ist, wenn jemand so krank ist und im Krankenhaus liegt.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Du kannst nicht erwarten, dass dein Freund immer die Nummer eins ist. Solang sich niemand um ihn kümmert und direkt weitere Untersuchungen veranlasst besteht erst einmal kein Grund zur Sorge. Denn dann hilft die Zeit ohnehin am besten und wenn dein Freund wirklich so starke Schmerzen hat und bettelt, dann kann er sich damit auch an das Pflegepersonal wenden. Diese dürfen manche Sachen ohne Absprache geben und im Zweifel können diese ebenfalls einen Arzt dazu konsultieren, da immer jemand im Haus ist der auch Notdienst hat.

Leider sind immer mehr Leute der Meinung, dass ihre Angehörigen die wichtigsten sind und verstehen nicht, dass es auch andere Patienten gibt denen auch geholfen werden muss. Diese sind teilweise sogar echte Notfälle und nicht nur solche banalen Dinge, die zum Hausarzt gehören.

Ich kann auch nicht verstehen, dass lieber ein ganzer Tag Zuhause experimentiert wird und Abends dann die Notaufnahme mit so etwas verstopft wird, anstatt einfach einmal frühzeitig zum Hausarzt zu gehen. Der hätte ebenfalls Medikamente geben können oder auf Rezept verschreiben zum einnehmen damit sich dein Freund Zuhause kurieren kann.

Du und dein Freund sind auch die echten Mediziner und wisst wie man so etwas Therapiert. Ihr habt doch eure eigene Diagnose schon gestellt und auch die Behandlung, sonst würdest du hier nicht solch eine Stimmung machen. Also pack deinen Freund ein, bring ihn nach Hause und mach es dort besser wenn du meinst zu wissen was angemessen ist und was nicht. Eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus, gratuliere wenn diese mitbekommen du hast ihn auf eigenen Wunsch mitgenommen um ihn zu verlegen müssen sie dich nicht einmal annehmen sondern schicken dich Postwendend zurück.

Der Anteil der Leute die im Krankenhaus liegen und dort Betten blockieren gehören dort nicht einmal hin und sind auch nicht "so krank". Das könnte genauso gut Zuhause therapiert werden, gerade wenn dort noch jemand anderes ist. Leider sind die sozialen Umstände nicht immer ideal und so landet Oma Gerta mit Durchfall schon stationär in der Klinik da niemand der Angehörigen sich für die Versorgung während der Zeit zuständig fühlt. Aber notwendig ist das in vielen Fällen gar nicht erst.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Gerade im Krankenhaus gibt es auch viele Notfälle und natürlich kommt man sich nicht gut behandelt vor, wenn keiner nach einem sieht, aber es gibt ja auch das Pflegepersonal und dem kann man das schon sagen. Wenn es wirklich dringend ist, kann man auch davon ausgehen, dass die dann auch einen Arzt holen würden. Vielleicht braucht er aber einfach mal ein bisschen Ruhe und sie wollen sehen, wie sich das auf ihn auswirkt. Scheinbar wurde ja nichts gefunden.

Als Freundin, Angehörige oder wie auch immer macht man sich gerne mal Sorgen und das kann ich auch verstehen, aber so ein Arbeitstag von einem Arzt sieht nicht so locker aus, wie man das als Patient vielleicht wahrnimmt und das er da nicht so lange drinnen ist oder sich auch nicht immer blicken lässt ist normal.

Das heißt aber auch nicht, dass er sich damit nicht beschäftigt. Er schaut sich die Akten trotzdem an. Wenn er dies vorher nicht gemacht hat, dann lag es vielleicht an der Schwester, aber er wird es getan haben und keine Indikation dafür gesehen haben noch mal in das Zimmer zu kommen und eine Behandlung zu erklären, wenn es keine oder nur kaum eine gibt. Ich würde in so einem Fall schon erst mal abwarten ob es besser wird.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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