Oliver Bottini – Im Auftrag der Väter

vom 31.03.2010, 15:02 Uhr

Das Buch „Im Auftrag der Väter“ von Oliver Bottini spielt in der Stadt Merzhausen in der Nähe von Freiburg. Die Familie Niemann ist vor ca. 4 Jahren von München hergezogen und vor allem Paul Niemann konnte sich bisher nicht wirklich einleben und fühlt sich nach wie vor unwohl. Auch zwischen ihm und seiner Frau läuft es immer schlechter und zu seinen Kindern Philip und Carola hat er auch keine gute Beziehung mehr. Sie reden kaum mehr miteinander und Paul fühlt sich einsam und unverstanden.

An dem Tag, der alles verändern sollte, war es wie immer neblig und düster und Paul Niemann stand in der Küche und hing seinen Gedanken an München, seine Ehe und Kinder nach und plötzlich kommt sein Sohn Philip in die Küche und sagt, dass ein Mann im Garten stünde, doch zunächst können die beiden nichts sehen außer Nebel. Mit einem Mal lichtet sich der Nebel etwas und Paul und Philip sehen tatsächlich einen Mann im Garten stehen. Paul öffnet das Fenster und sagt er solle aus dem Garten verschwinden, doch der Mann kommt einfach auf die beiden zu, bleibt vor dem Fenster stehen und verschwindet dann plötzlich. Die Polizei kommt, nimmt den Vorfall auf und es scheint, als sei nichts weiter passiert und die Sache hätte sich erledigt.

In der folgenden Nacht schläft Paul auf dem Sofa und wacht mitten in der Nacht auf. Er ist zunächst verwirrt. Er weiß nicht, ob er wegen eines Geräusches oder etwas anderem aufgewacht ist und ist sich nur sicher, dass der fremde Mann, der mittags im Garten stand nun im Haus ist. Und tatsächlich: Als Paul sich eben wieder hinlegen möchte, steht dieser plötzlich neben ihm, bedroht ihn mit einer Waffe und erklärt ihm in gebrochenem russisch-deutsch, dass er und seine Familie in spätestens sieben Tagen aus dem Haus ausziehen sollen, weil das Haus sein Haus sei.

Zu dem Fall wird auch die Polizistin Louise Bonì hinzugezogen. Sie ist trockene Alkoholikerin die mittlerweile wieder voll im Beruf steht und das Team leitet, das die Ermittlungen im Fall Niemann führen soll. Die Fragen, die sich zunächst stellen sind natürlich: Wer ist der unheimliche Fremde? Wieso sagte er, dass das Haus seines sei? Was passiert, wenn er in sieben Tagen zurückkommt und kommt er wirklich erst in sieben Tagen zurück? Wie gefährlich ist er überhaupt?

Das Buch beschäftigt sich auch mit den Problemen der Integration der Spätaussiedler und anderer Menschen, die in Deutschland als Ausländer und Fremde betrachtet werden und die viele Menschen am liebsten nicht im Land hätten. Mir gefällt das Buch sehr gut und auch, dass es nicht nur ein unterhaltsamer, spannender Krimi ist, sondern auch soziale Probleme thematisiert und zum Nachdenken anregt. Das Buch ist inhaltlich und auch was den Stil betrifft anspruchsvoll und sehr gut, wie ich finde. Ich würde jedem, der anspruchsvolle, aber trotzdem relativ leichte Literatur bevorzugt auf jeden Fall empfehlen. Ich jedenfalls werde mit Sicherheit noch mehr von Oliver Bottini lesen!

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich hört sich dieses Buch ja fast schon ein wenig gruselig an, wenn ich ehrlich bin. Ich hätte mir darunter nun einen spannenden Thriller vorgestellt, wobei ich nun nicht gedacht hätte, dass Integration ein Hauptbestandteil dieses Buches ist. Ich muss sagen, dass es sich aber wirklich spannend interessiert. Von der Thematik habe ich nun noch nicht so viel gelesen und ich denke, dass es durchaus etwas anderes sein könnte, im Gegensatz dazu, was ich sonst so lese.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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