Gesundes vs. Fastfood - Reportage auf Kabel1

vom 30.03.2010, 15:46 Uhr

Am Samstag oder am Sonntag kam ein Magazin auf Kabel1. Weil ich das aber sonst nie sehe, weiss ich nicht mehr genau wie es heißt, aber es kam gegen die Abendstunden. Unter Anderem wurde in einer kleinen Reportage ein Test gemacht mit Passanten. Dabei wollte das offenbar ganz besonders innovative Team von Kabel1 wohl zeigen, dass die Leute oft denken, gesundes Essen habe wenige Kalorien, obwohl es in Wirklichkeit aber mehr Kalorien hat als ein vergleichbares Gericht aus der Fastfood-Ecke.

Es ging mit dem Frühstück los. Man wollte beweisen, dass ein Müsli und ein Orangensaft mehr Kalorien hat als ein fettiges Crossaint und ein Glas Cola. Das funktionierte dann folgendermaßen, dass ein angeblich Koch das Müsli zubereitet hat und einfach behauptet hat, da müssten 2 Esslöffel Schmand rein und ein großer Schluck Sahne. Der Rest bestand aus Trockenfrüchten, Milch und Müsli (und war auch soweit in Ordnung). Da fing es schon an, dass ich mich gefragt habe, ob das eigentlich ein großer Witz sein soll: Schmand im Müsli mit Sahne, wer macht denn sowas?! Logisch, dass das mehr Kalorien hat als ein Crossiant. Angeblich hätte das Müsli und der Orangensaft zusammen 900 Kalorien haben sollen; Das Crossiant und die Cola im Vergleich dazu aber nur 600!

Weiter ging es dann mit dem Mittagessen, das aus einem Salat bestehen sollte und der wurde dann verglichen mit einem Döner. Der Salat bestand eigentlich kaum aus etwas Grünem, sondern es wurde direkt mal eine Dose Tunfisch mit Öl reingekippt, dazu jede Menge Olivenöl und eine Packung Mozarella und dann wurde zusätzlich noch Baguette veranschlagt. Alleine die Tatsache, dass man das mit einem Döner vergleich ist total bescheuert. Denn der besteht doch auch kaum aus etwas Anderem: Ein Brot, mit Gemüse, Salat und etwas Fleisch.

Das Ende vom Lied war dann, dass sie noch Nudenl gemacht haben und die Nudeln haben sie komplett in Öl angebraten. Die sahen danach wirklich aus als hätten sie im Fett geschwommen und logisch, dass die Redaktion dann wieder behauptet hat, die Nudeln hätten pro Portion an die 1000 Kalorien. Im Vergleich dazu gab es dann eine Currywurst von der Frittenbude für die Hälfte der Kalorien. So wurde das jedenfalls nicht nur den Fernsehzuschauern verkauft, sondern die Leute auf der Straße wurden auch gefragt und es kam natürlich eindeutig dabei raus, dass die Leute dann gesagt haben 'Oh, das ist ja super, dass meine Pommes mit Mayo weniger Kalorien haben als ein frischer Salat!' - Dabei muss man sich ernsthaft fragen, ob die Leute in der Redaktion noch ganz sauber ticken, oder? Wie kann man denn seinen Fernsehzuschauern sowas Bescheurtes vermitteln und dabei noch so offensichtlich mogeln?

Vielleicht hat ja sogar jemand von euch die Reportage gesehen und kann mir sagen, ob er sich darüber auch so aufgeregt hat wie ich. In meinen Augen ist das, was der Sender da vermittelt hat, wirklich nicht zu rechtfertigen. Gerade bei der nicht gerade intelligenten Ausbeute der Zuschauer sollte man denen doch nicht auch noch vermitteln, dass sie lieber zur Frittenbude gehen statt sich selbst was kochen sollen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



:lol: Das ist eigentlich ganz schön traurig, dass es so eine Reportage gibt.

Ich habe die Sendung nicht gesehen, kenne aber ähnliches Verhalten von anderen Sendern, wo ich mich dann auch drüber ärgere. Müsli und Orangensaft haben auch so eine ordentliche Portion Kalorien, soweit man es sich nicht speziell selbst zusammengestellt hat, in Hinblick auf die Kalorienbomben im Müsli - das finde ich nämlich für mich persönlich sehr schade, da ich Müsli liebe und eine Portion bei mir dann auch einer etwas größeren Schüssel entspricht. Aber mit diesen leckeren Crunchies z.B., die dann mit Honig u.s.w verklebt werden und dann unheimlich gut schmecken, muss ich auch darauf achten, dass ich nicht zu viel davon verschlinge - denn eine halbe Packung Müsli am Tag ist ja auch nicht mehr gesund.

Einen Salat esse ich wiederum sehr selten - und schon gar nicht als Mittagessen, dass man da nun aber Mozzarella und Thunfisch zugegeben hat, finde ich nicht so außergewöhnlich. Ich meine irgendwo nach soll so ein Salat doch auch noch schmecken, oder? Nur Grünzeug ist ja auch kein Sattmacher.

Mal abgesehen davon, dass die Vergleiche einfach hinken, muss man ja auch immer noch bei den einzelnen Personen schauen, wieviel diese sich z.B. bewegen am Tag, denn wenn man nur Zuhause herum liegt, ist der Stoffwechsel doch ein ganz anderer. Dann müsste man unterscheiden zwischen den Fettarten u.s.w. Ich denke, da wurden viele Aspekte in dieser Reportage anscheinend weggelassen.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also diese Reportage ist ja wohl die Frechheit. Ich habe dies leider noch nie gesehen, ist wohl auch besser so. Es sollte viel eher eine Reportage gemacht werden, wie man gesund Fastfood ist, sprich was es für Möglichkeiten gäbe oder wie gesund und kalorienarm "gesunde Ernährung" sein kann!

Kein Wunder dass die Leute immer dicker und kranker werden, bei solchen Reportagen kann man sich nur an den Kopf greifen. Hätte ich dort länger zugeschaut, hätte ich wohl einen dicken Hals bekommen und mich fürchterlich aufgeregt. Mir tun nämlich immer die Leute leid, die es selbst nicht besser wissen. Nicht jeder setzt sich mit dem Thema Kalorien und Fett auseinander, was ich verstehen kann. Daher muss es Leute geben, auch das Fernsehen hat hier eine Wirkung, die es den Menschen in der Welt zeigen - was gut für sie wäre und was besser nicht.

Danke für deine Erzählung. Wenn ich mal die Zeit habe, werde ich mich mal umsehen ob ich den Bericht vielleicht nochmals finde und dann würde ich mir wohl auch wenn möglich ein Kommentar überlegen, für das liebe Kabel 1 Reportage Team.

Einen Salat esse ich wiederum sehr selten - und schon gar nicht als Mittagessen, dass man da nun aber Mozzarella und Thunfisch zugegeben hat, finde ich nicht so außergewöhnlich. Ich meine irgendwo nach soll so ein Salat doch auch noch schmecken, oder? Nur Grünzeug ist ja auch kein Sattmacher.

Ich esse Mittags sehr gerne Salat, da ich oft am Vortag zu faul war zu kochen. Bei mir kommt oft Mozzarella oder Thunfisch hinzu. Ich glaub das ist nämlich der Unterschied, wie Sippschaft meinte. Ich denke nicht dass man beides in einen Salat gibt, das wird ja dann wohl doch ziemlich viel. Außerdem nehme ich den Thunfisch immer im Gemüsesaft und nicht im Öl. Wenn es der im Öl sein sollte, dann schütte ich dieses nicht hinzu in den Salat. Noch dazu wenn die Marinade sowieso aus Öl besteht. Meinen Salat mache ich immer mit Gemüse und eben besagtem Thunfisch in Gemüsesaft - diesen verwende ich gleich als Marinade, sehr lecker.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist gar nicht so einfach neue Themen zu finden, die den Anstrich einer wissenschaftlichen Untersuchung haben und gleichzeitig das Zielpublikum intellektuell nicht überfordern. Und wenn dann auch noch die Youtube Videos, die man "wissenschaftlich" auf ihre Echtheit überprüfen kann, ausgehen, muss man sich eben auf die Urinstinkte des Menschen zurück besinnen, das Essen.

Aber Spaß beiseite, natürlich kann man fast jedes Gericht mit den entsprechenden Zutaten in eine Kalorienbombe verwandeln. Saft und Cola kann man in ihrem Zuckergehalt aber wohl schon miteinander vergleichen und Müsli hat auch eine ganze Menge Kalorien, vor allem wenn man auf ein Fertigprodukt zurückgreift, dass so nette Sachen wie Schokostückchen oder Knusperflocken und natürlich jede Menge Zucker hat.

Ich habe auch schon Leute gesehen, die sich am Salatbuffet hauptsächlich Mozzarella, Schinkenwürfel, Thunfisch und solche Sachen auf den Teller geladen haben und das ganze dann in literweise Dressing ertränkt haben. Und wahrscheinlich haben diese Leute sich auch eingebildet, dass sie gesund essen. Aber die Mehrheit der Salatesser spiegelt das natürlich nicht wieder.

Die Reportage habe ich nicht gesehen, aber es regt mich schon auf, wenn ich nur darüber lese. Denn auch wenn es in ein paar Wochen wahrscheinlich an gleicher Stelle eine Reportage zum Thema "die gesunden Fast Food Alternativen" gibt, in denen "wissenschaftlich" nachgewiesen wird, wie viele Kalorien man mit gesunden Essen sparen kann - es gibt immer Leute, die sich nur das herauspicken, was in ihr Weltbild passt und die viel zu viel von dem Mist glauben, der im Fernsehen gezeigt wird.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Die Sendung habe ich nicht gesehen, aber mich wundert, wenn Leute auf der Straße das dann glauben. Okay, wenn ich an einige Leute denke, wundert es mich vielleicht doch nicht. Aber Tatsache ist doch, dass wohl inzwischen jeder wissen dürfte, dass Fett und in Fett gebratene oder fritierte Lebensmittel ungesund und dick machend sind, wenn sie täglich oder im Überfluss konsumiert werden.

Müsli ist auch bei normaler Zubereitung kein Leichtgewicht, allerdings hält es eben auch gut vor, wenn man richtiges Müsli (also Haferflocken, Nüsse, Körner, Früchte und fetterme Milch oder Orangensaft) nimmt und nicht irgendwelche übersüßten Cornflakes-Produkte.

Salat dagegen ist für die allermeisten Menschen doch eher eine Beilage oder allenfalls eine leichte Zwischenmalzeit, aber kein Hauptgericht. Klar kann man Salat als Hauptgericht zubereiten, aber das geht auch gesund und kalorienarm.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das Problem war eben, dass man den Eindruck hatte, dass sie alles möglich versuchen um die gesunden Gerichte möglichst kalorienreich zu gestalten. Es kann ja nun wirklich sein, dass ein Salat mit jeder Menge Käse, Öl und Tunfisch und ein paar Stückchen Brot dazu, mehr Kalorien hat als ein Döner - Aber man kann den Leuten doch nicht bewusst zu machen versuchen, dass es GESÜNDER ist sich um die Ecke einen Döner zu kaufen statt sich zu Hause etwas zuzubereiten. Eigentlich war das eher so die Botschaft die mich gestört hat.

Beim Kochen geht es ja auch darum, dass man sich für das Essen ein bisschen Zeit nimmt und das irgendwie auch mal lernt und sich für das, was man zu sich nimmt, interessiert. Für mich jedenfalls gehört das auch zu einer gesunden Ernährung. Wenn ich nun den Leuten aber vermittel: Ach, schaut mal, wenn ich eine halbe Stunde lang in der Küche stehe, hat man Essen danach nicht nur mehr Kalorien, sondern ich hatte auch noch jede Menge Arbeit damit. Geht also lieber zur Frittenbude und wartet zwei Minuten an der Theke. Wie ein Fernsehsender so etwas machen kann, ist mir nur unklar. Mal abgesehen davon, dass ich wirklich noch im Leben gesehen habe, dass jemand Schmand und Schlagsahne in sein Müsli kippt. Denn rein theortisch kann ich ja auch eine Wassermelone als ein Lebensmittel darstellen, dass mehr Kalorien hat als 5 Kugeln ein, wenn ich es einfach in einem Eimer Fett und Sahne bade und dazu 6 Kugeln Eis reiche.

Dass die Leute das auf der Straße aber direkt geglaubt haben, wundert mich eigentlich nicht. Die sahen total erleichtert aus und werden in Zukunft bestimmt nicht mehr darüber nachdenken, sich hintern Herd zu stellen. Schlimm war auch, dass sie das mit einer Gruppe Jugendlicher gemacht haben. Gerade denen sollte man sowas doch nicht vermitteln.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Na ja, Jugendliche kümmern sich meist sowieso nicht darum, was gesund und kalorienarm ist. Das sind wenn dann jene Mädchen, die auf Diät sind, wobei diese eher versuchen weniger zu essen als viele gesunde und kalorienarme Sachen zu essen.

Aber die Botschaft an sich ist natürlich völlig daneben. Bei gesunden Sachen sind nunmal auch "Schwergewichte" in Sachen Fett und Kalorien dabei. Eine Avocado zum Beispiel bringt einiges an Fett mit, vermutlich auch mehr Kalorien als eine Portion Pommes. Trotzdem hat die Avocado dann aber die gesunden Fette, so wie weitere wichtige Inhaltsstoffe und hält lange vor.

Und Salat macht man normalerweise auch nicht wie dort, mit Thunfisch und viel Fett, sondern eben mit frischen Zutaten und wenig Dressing. Und beim Dressing kann man statt Öl auch fettfreie Sachen nehmen, wie halt fettarmen Joghurt und Kräuter. Da ist es einfach falsch, das so hinzustellen, als wäre jeder Salat dermaßen kalorienreich.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Sippschaft hat geschrieben:... Eigentlich war das eher so die Botschaft die mich gestört hat.

Dass die Leute das auf der Straße aber direkt geglaubt haben, wundert mich eigentlich nicht. Die sahen total erleichtert aus und werden in Zukunft bestimmt nicht mehr darüber nachdenken, sich hintern Herd zu stellen. Schlimm war auch, dass sie das mit einer Gruppe Jugendlicher gemacht haben. Gerade denen sollte man sowas doch nicht vermitteln.

Ich bin da genau deiner Meinung, das traurige ist einfach dass es dann so viele Leute auch noch glauben. Durch genau solche Sendungen werden sie noch in ihrer jetztigen (vielleicht ungesunden) Ernährung bestätigt und machen weiter wie bisher. Hätte man ihnen vor Augen geführt, wieviel Kalorien und Fett man sich durch gesunde Ernährung ersparen kann, wären sie sicher eher am überlegen was ihre Ernährung denn bewirkt.

Ideal wäre, wenn sie direkt gesunde Sachen zubereiten und die Jugendlichen oder Testpersonen kosten lassen. Dazu die Kalorien-, Vitamin- und Fettangabe und im Vergleich dazu eben einen Burger. Gesundes Essen muss ja nicht gleich ein Salat sein! Ich kann mir ebenso gut einen "Burger" selber machen, mit Vollkornweckerl, frischen Gemüse, einem selbstgemachten Stück Fleisch (kann auch ein kleines Hühnerschnitzel ohne Panier sein), dazu noch Sauce und fertig ist die etwas gesündere Variante.

Beim Kochen geht es ja auch darum, dass man sich für das Essen ein bisschen Zeit nimmt und das irgendwie auch mal lernt und sich für das, was man zu sich nimmt, interessiert. Für mich jedenfalls gehört das auch zu einer gesunden Ernährung. Wenn ich nun den Leuten aber vermittel: Ach, schaut mal, wenn ich eine halbe Stunde lang in der Küche stehe, hat man Essen danach nicht nur mehr Kalorien, sondern ich hatte auch noch jede Menge Arbeit damit...

Umso öfter man selbst kocht, umso leckerer und besser wird das Essen. Man kann selbst viel variieren und bekommt ein Gefühl für Körper, Nahrung und Essen. Auch für den Fettgehalt. Wenn ich bedenke wieviele Leute ihr Fleisch und Gemüse in einer Pfanne Öl anbrate, wird mir schlecht. Ein Esslöffel Öl hat um die 90 Kalorien, wenn ich da eine Portion Öl in die Pfanne "schütte", komme ich locker auf 300 Kalorien ohne irgendwas davon zu haben. Da esse ich lieber ein weiteres Stück Fleisch oder mehr Gemüse.

Natürlich ist das "in der Küche stehen" Arbeit und kostet Zeit. Aber es ist nunmal wichtig, dass man sich auch etwas mit dem auseinandersetzt. Ich finde auch, dass dies viel mehr an die Jugend und das Volk kommuniziert werden sollte. Am besten in der Schule schon, Kochkurse und das Interesse für gesunde Kost wecken. Meist ist es ja doch so, dass schon die Eltern immer weniger zu Hause zubereiten, Essen gehen, wie sollen es dann die Kinder besser machen? Noch dazu geht das ganze Essen gehen, Essen bestellen und so weiter ganz schön in's Geld. Da ist ein Nudelauflauf mit Gemüse und Salat gesünder und kostengünstiger. Leider sehen das viele nicht.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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