Tempo 30 statt Schlaglochreparatur
Der Winter ist vorbei und erst jetzt sieht man das, was man schon lange gefürchtet hatte, die Straßen sind richtig kaputt, es gibt eine Menge neuer Schlaglöcher im Asphalt. Nach Schätzungen müssen die Kommunen etwa 3 Milliarden Euro für die nötigen Reparaturen bezahlen. Dieses Geld ist nicht vorhanden, deswegen musste jetzt eine günstigere Lösung her.
So gibt es immer mehr Kommunen, die statt einer Reparatur lieber eine Tempo-30-Zone einrichten. Durch das behördlich angeordnete langsame Fahren werden die Schlaglöcher nicht mehr als so gefährlich angesehen. Dies scheint aber zu einem Trend in Deutschland zu werden, denn ein Quadratmeter Straße neu zu Asphaltieren kostet 40 Euro, ein Schild bekommt man aber schon für 16 Euro plus Halterung und dieses deckt ja mehr wie ein Schlagloch ab. So wurden alleine in Hamburg Mitte 120 zusätzliche Tempo-30-Schilder aufgestellt, auch in Großstädten wie Berlin und Hannover sieht es nicht viel besser aus. Deswegen gibt es schon kaum noch die Schilder zu kaufen, die Lagerbestände sind fast aufgebraucht.
Ich finde diese Idee eigentlich wirtschaftlich gesehen als ganz gut an. Für die Autofahrer ist es aber extrem ärgerlich, wenn ständig Tempo 30 Zonen kommen. Ich kenne auch einige, die deswegen ihr Auto verkauft haben, da sie auch sowieso nicht viel fuhren. Ein paar von denen haben also die Alternative ergriffen und sich einen Roller gekauft, womit sowieso nur 45 km/h legal möglich sind.
Einerseits ist es zwar gut, weil es nicht mehr so viele Autofahrer gibt. Wenn aber jemand jeden Tag eine Strecke zur Arbeit fahren muss, die zu 50% aus Tempo 30 besteht, kann ich mir vorstellen, dass sie sich aufregen. Ich finde fast, da wird wieder einmal am falschen Platz gespart.
Wie ich sowas jeden Tag hasse! Über den Winter haben bei uns die Straßen wahnsinnig gelitten und man hatte teilweise echt mit riesigen Löchern in der Straße zu kämpfen und konnte ohnehin schon nur mit 20 da durch fahren, wenn überhaupt! Aber statt, dass das dann mal gemacht wird, wozu ich finde, dass eine Stadt einfach verpflichtet ist, stellen sie einfach ein Scihld mit Tempo 30 und dem Hinweis auf, dass es hier Straßenschäden gibt. Das ist zwar nett, dass sie das dann im März auch mal geschafft haben, nachdem da über den Winter sicherlich Leute mit deutlich höherem Tempo durchgerast sind und bestimmt nicht ohne Schaden davon gekommen sind - Aber was soll das denn?!
Ich rege mich einfach jeden Tag darüber auf, weil ich nicht verstehen kann, dass sowas nicht direkt erledigt wird. Nachdem nun die größten Kältewellen vorbei sind, könnte man das doch langsam erledigen.
_Stefan_ hat geschrieben:Ich finde diese Idee eigentlich wirtschaftlich gesehen als ganz gut an.
Wahrscheinlich, wenn man nur sehr kurz denkt. Das Problem ist doch einfach, dass durch Tempolimits die Straßen nicht weniger beschädigt werden oder aber die Schlaglöcher weniger werden. Im Gegenteil, der Straßenzustand wird noch schlechter und dann kann es passieren, dass die Straßen grundhaft erneuert werden müssen. Das kann dann natürlich für die Kommunen günstiger werden, weil sie an grundhafter Sanierung die Anlieger beteiligen können. Wobei das bei gewissenhafter Dokument durch die Anlieger auch wieder nach hinten losgehen kann.
Ich selbst kann diese Beobachtung übrigens nicht bestätigen. In unserer Kommune wurden direkt nach dem Ende der Frostperiode die Schlaglöcher ausgebessert. Und selbst in Dessau, wo der Zustand der B184 vor dem Winter schon katastrophal war, wurden die Schlaglöcher inzwischen ausgebessert. Da kann man inzwischen sogar die linke Fahrspur wieder nutzen.
JotJot hat geschrieben:Ich selbst kann diese Beobachtung übrigens nicht bestätigen. In unserer Kommune wurden direkt nach dem Ende der Frostperiode die Schlaglöcher ausgebessert. Und selbst in Dessau, wo der Zustand der B184 vor dem Winter schon katastrophal war, wurden die Schlaglöcher inzwischen ausgebessert. Da kann man inzwischen sogar die linke Fahrspur wieder nutzen.
Sehe ich auch so. Ich denke eher, dass es täuscht. Auch bei mir wurden erstmal viele Schilder aufgestellt, teils nur die Warnung vor Schlaglöchern, teils auch Tempolimits. Aber eben nur, weil man nicht gleichzeitig jedes Schlagloch reparieren kann und somit zwangsläufig einige Reparaturen länger auf sich warten lassen müssen als andere. Und da wurden dann erstmal Schilder aufgestellt und man arbeitet sich dahin vor.
Gestern und heute wurden erst in meiner Straße eine ganze Menge Schlaglöcher ausgebessert und man arbeitet sich weiter vor. Allerdings hat man hier für gut 250 Meter eben fast 2 Tage gebraucht, weil recht viele Schlaglöcher in dieser Straße waren. Die müssen dann ja erstmal vorbereitet und gereinigt werden und dann müssen sie ordentlich verfüllt werden. Das dauert dann eben schon etwas.
Hier in unserem Hamburger Stadtteil ist es seit diesen Winter auch sehr schlimm geworden auf den Strasse und was hat die Stadt getan, einfach mal paar Tempo 30 Schilder hingestellt. Mittlerweile muss man hier auf der Strasse schon Slalom fahren damit man keines der Schlaglöcher erwischt, das geht sogar schon soweit das einige einfach auf die entgegengesetzte Fahrbahn fahren um den Schlaglöchern zu entwischen.
Inwieweit das zur Verkehrssicherheit beiträgt bleibt mir allerdings ein Rätsel, doch so gesehen haben die Autofahrer überhaupt keine andere Wahl, die Strasse ist extrem voll mit den Löchern.
Dachte eigentlich wo die Temperaturen jetzt wieder wärmer werden würden auch die Löcher endlich wieder dicht gemacht werden, doch Pustekuchen. Löcher sind noch da und noch dazu wurden die Tempo 30 Schilder entfernt. Sparen wo es nur geht, und wo bleibt das hängen an uns Autofahrern
Fatima22 hat geschrieben:Löcher sind noch da und noch dazu wurden die Tempo 30 Schilder entfernt. Sparen wo es nur geht, und wo bleibt das hängen an uns Autofahrern
Und an wem bleibt es hängen wenn die Schlaglöcher ausgebessert werden müssen? An den Steuerzahlern! Oder was denkst Du wer das bezahlt?
Sippschaft hat geschrieben:Ich rege mich einfach jeden Tag darüber auf, weil ich nicht verstehen kann, dass sowas nicht direkt erledigt wird.
Gerade nach den tollen Reformen der vergangenen Jahre sind die meisten Kommunen nahezu Pleite - es fehlt unter`m Strich also einfach das Geld um die Schlaglöcher auszubessern. Manche Kommunen können es sich halt noch leisten - und viele nicht!
Und ich frage mich worüber mehr gejammert wird: Über Schlaglöcher oder wenn man auf einmal wieder mehr Steuern zahlen darf...
Ich sehe das nicht unbedingt im Geldmangel. Aber soviele Frostschäden kann man doch auch nicht von heute auf morgen beseitigen. Also muss man etwas anderes tun und das sind in dem Fall halt die Schilder um die Geschwindigkeit runterzusetzen.
Machen es die Kommunen nicht, dann kann der Autofahrer unter Umständen noch die Kosten für Schäden am Fahrzeug in Rechnung stellen. Ich weiss da echt nicht, wie manche sich das vorstellen. Denn zum einen ist es eine finanzielle Frage die Schlaglöcher zu beseitigen. Wobei halt eine komplette Sanierung zu einem späteren Zeitpunkt bei vielen Strassen mehr Sinn macht, als jetzt das Flicken der Löcher.
Und zum anderen ist es eben auch ein zeitlicher Faktor, da die Leute nicht überall gleichzeitig die Löcher flicken können. Die Städte und Gemeinden haben da eben nur eine begrenzte Anzahl von Angestellten, die das machen.
Punktedieb hat geschrieben:Ich sehe das nicht unbedingt im Geldmangel.
Wie bereits in dem Thread angesprochen wo es um die Gemeinde ging die ihre Schlaglöcher verkauft leiden die meisten Kommunen, vor allem die, die essentiell an der Gewerbesteuer hängen massiv unter akuter Geldnot. Nicht umsonst wird gewarnt, dass in den nächsten Jahren viele kleine Kommunen einfach Pleite gehen könnten, da sie ihre Kosten nicht mehr mit ausreichend Einnahmen decken können.
Punktedieb hat geschrieben:Machen es die Kommunen nicht, dann kann der Autofahrer unter Umständen noch die Kosten für Schäden am Fahrzeug in Rechnung stellen.
Auch nur dann, wenn vor Straßenschäden nicht gewarnt wird - ein Schild aufstellen oder die Geschwindigkeit senken und schon ist man seitens der Kommunen was solche Klagen angeht auf der sicheren Seite.
Aber nicht bei jeder Gemeinde ist es Geldmangel. Es ist einfach nicht alles in kurzer Zeit zu schaffen. Und daran sollte der sich aufregende Autofahrer eben denken, wenn Geschwindigkeiten runtergesetzt werden.
Genauso wird man kaum in einer Strasse die Löcher zu machen, wenn sowieso schon eine komplette Sanierung geplant ist. Sehe ich an einer Strasse bei uns in der Stadt. Da soll im Mai die Sanierung beginnen und dort wird man jetzt keine Schlaglöcher mehr zu machen. Wäre doch unsinnig ausgegebenes Geld. Dagegen wurden die Strassen jetzt, wo Buslinien sind, alle diese Woche gemacht.
So auch die Strasse wo ich wohne. Und man muss dabei schon prioritäten Setzen, wann welche Strasse geflickt wird. Was den Ort Niederzimmern angeht, so muss es da auch nicht der Geldmangel sein. Die hatten einfach eine Idee, was vorher noch nie gemacht wurde und haben eine geniale PR-Kampagne daraus gemacht.
Das dabei halt gleich ein Teil der Strassenflickerei bezahlt wurde, war dabei ein netter Nebeneffekt. An anderer Stelle haben die dort aber auch genug Einnahmen generieren können durch den Verkauf der Schlaglöcher.
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