Katzengerechte Wohnungseinrichtung

Wir haben uns einen Traum erfüllt und werden in den Süden der Republik ziehen. Einen Großteil unserer betagten Möbel werden wir entsorgen bzw. spenden. Da wir uns sowieso neue Möbel kaufen werden und die neue Wohnung neu einrichten, möchten wir es unserer Katze in ihrem neuen Heim so schön wie möglich machen. Der gezwungene Revierwechsel ist ja schon schwer genug für so einen schnurrenden Vierbeiner.

Daher meine Frage an die werte Runde: Was muss ich bei der Einrichtung ihres neuen Heims beachten. Danke schonmal für eure Anregungen.

Katzen sind natürlich sehr verspielte Tiere. Sie brauchen daher aussreichend Platz zum Spielen und Toben. Sie freuen daher auch über jede Kletter- Versteckgelegenheit die sich ihnen bietet. Je mehr dieser Möglichkeiten, desto besser. Um ihrem Kratzbedürfnis nachzukommen, benötigen Katzen auch Kratzbretter und Kratzbäume. Bastfussmatten sind auch sehr praktisch. Am Besten befestigt man an den Kratzbaum noch ein Spielzeug der Katze um sie damit anzulocken. Auch eine erhöhte Sitz- und Aussichtsgelegenheit kann begeistern. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Katzen ihr Kratzbedürfnis an Möbeln oder Tapeten auslassen. Aber das abgewöhnen dieser schlechten Charaktereigenschaften ist ein anderes Thema. Jede Katze benötigt außerdem natürlich eine Rückzugsmöglichkeiten, wo sie ihre Ruhe hat und ungestört ist.

Wenn man irgendwo im Haus giftige Pflanzen hat, sollte man diese auf jeden Fall entfernen. Giftig für Katzen sind besonders diese Pflanzen:
- Tollkirsche
- Alpenveilchen
- Stechpalme
- Efeu
- Philodendron
- Azalee
- Rhododendron
- Mistel
- Rosa Lorbeer
- Weihnachtsstern

Stattdessen kann man der Katze Katzengras anbieten. Die meisten Katzen mögen das sehr gerne, doch auch hier gibt es manchmal Ausnahmen. Für die Katze sollte außerdem genügend Spielzeug bereitliegen, wobei man aber möglichst die beliebten Wollknäuel vermeiden sollte, denn hier besteht Strangulierungsgefahr.

Bei Balkonen und Kippfenstern muss man sehr vorsichtig sein. Man kann natürlich Netze vors Fenster und Balkon spannen, aber ob das so schön ist, ist eine andere Frage. Am Besten ist es, die Katze nie unbeaufsichtigt in einem Raum mit geöffnetem Fenster zu lassen.

Katzen mögen es gerne gemütlich. Wenn Deine Katze also sowieso einen Korb hat, in dem sie gerne liegt, sollte der auf jeden Fall mit umziehen und an einen ruhigen Platz gestellt werden. Ansonsten suchen sich Katzen aber auch gerne ihr Lieblingsplätzchen. Der Kater von einem Freund von mir liegt am liebsten auf dem Wohnzimmerschrank, vermutlich, weil er von da aus alles gut überblicken kann. Bei dem steht neben dem Schrank der Fernseher, so dass der Kater dann vom Sessel auf den Fernseher und von dort auf den Schrank springt.

Frage ist natürlich, inwieweit eure Katze auch auf die Möbel darf, ansonsten sollte man solche Klettermöglichkeiten bei der Einrichtung eher nicht anbieten. Kratzbaum und Kletterbaum sind wichtig und gut, wenn die Katze keinen Freigang hat. Gleiches gilt beim Katzenspielzeug. Die meisten Freigängerkatzen toben sich halt draußen aus und jagen lieber nach richtiger Beute.

Gefahrenquellen sollten halt ausgeschaltet werden, also bei den Fenstern aufpassen und keine für Katzen giftigen Pflanzen hinstellen. Habt ihr einen Balkon, sollte der, wenn es nicht Parterre ist, entsprechend gesichert werden, damit die Katze nicht abstürzt.

War die Katze Freigang gewöhnt, sollte sie auch weiterhin welchen bekommen. War sie bislang ein reiner Stubentiger, kann sie das natürlich auch bleiben, aber wenn ihr in eine Gegend zieht, in der sie relativ gefahrlos raus kann, sollte sie das auch dürfen. Katzen lieben es einfach, draußen ehrumzustrolchen, zu jagen und Kontakt mit anderen Katzen zu haben. Bei einer reinen Wohnungskatze könntest Du vielleicht eine zweite Katze hinzu holen.

Wenn ich dich richtig verstehe zielt deine Frage auch auf die geeigneten Materialien, da du erwähnt hattest, dass du die Wohnung für den Umzug neu einrichten willst. Was die Basics für die katzengerechte Einrichtung und die Beseitigung der Gefahrenquellen betrifft dürftet ihr als Katzeneltern ja schon im Bilde sein. Generell mögen Katzen natürliche Materialien wie Holz oder Leder, die noch irgendwie nach Natur riechen.

Das schreiben eigentlich alle Katzenratgeber im Netz wie auch dieser, den ich mal expemplarisch zum Thema rausgesucht habe: Klick

Naturbelassene Materialien bevorzugen: Das gilt auch für den Teppich. Wenn an genehmer Stelle irgendwo ein Schafsfell-Teppich oder Ähnliches vorhanden ist (muss natürlich sauber sein), kommt das besser an als Marmorboden oder Laminad. Der Kratzbaum soltle an prominenter Stelle in der Wohnung stehen und der Hausherrin oder dem Hausherren auf vier Pfoten einen Überblick über sein Reich gewähren. Interessant wird es noch einmal, wenn aus einer reinen Wohnungskatze eine teilweise draußen-Katze wird. Die Beseitigung der Gefahrenquellen im Garten sind da noch mal ein ganz anderes Kapitel, als die Beseitigung der Gefahrenquellen in der Wohnung. Die schon von Crispin erwähnten für die Katze giftigen Pflanzen sind da natürlich genauso Tabu wie in der Wohnung.

Wir sind auch gerade mit Katze umgezogen. Ich plaudere mal so ein bisschen aus dem Nähkästchen.

Alle Katzen, die ich bislang hatte liebten alles, was warm und flauschig und weich ist. Unsere Samtkissen auf dem Sofa sind generell einer der Lieblingplätze zum Schlafen. Wie eine Prinzessin auf der Erbse.

Auf dem neuen Schurwollteppich rollt sich Miezi voller Vergnügen und entfernt sich ihre langen Haare. Ich hoffe, dass unser Staubsauger das lange genug mitmacht. Da unsere Miez eine reine Wohnungkatze ist, sitzt sie nur zu gerne auf den Fensterbrettern und guckt raus um die Welt zu beobachten. Wir haben es in dieser Wohnung nun aufgegeben die Fensterbretter vollzustellen, weil die liebe Schnurrkatze alles herunterkantet, was sie beim Fensterbelagern stört.

Auch auf dem Aquarium sitzt und liegt sie gerne. Die Aquarienbeleuchtung wärmt den Deckel immer schön auf Katzentemperatur. Vor dem Aquarium kann sie auch stundenlang sitzen und Katzenfernsehen gucken. Dabei versucht sie immer hartnäckig mit ihren Pfötchen das Glas zu durchdringen um so einen lustigen Fisch zu fangen. Man muss allerdings Fische schon mögen, um so einen Einrichtungsgegenstand ins Haus zu holen.

Da der Flur in der neuen Wohnung kleiner ist als der in der alten Wohnung musste ich leider den Katzenkratzbaum umbauen. Die ohnehin schon kaputte Säule von unten, habe ich durch eine neue intakte ausgetauscht und das Ding kleiner gebaut. Leider ist Madame Katze so renitent, dass sie nun seit Wochen konsequent den alt-neuen Kratzbaum verweigert und lieber den Teppich benutzt. Seufz. Ich würde euch also empfehlen, dass ihr nur eure alten Möbel entsorgt und Dinge wie Kratzbaum, Katzentoilette, Lieblingskisse etc. erst mal alt in die neue Behausung übernehmt. Wenn sich dann euer kleiner Tiger an die neue Wohnung gewöhnt hat, kann man auch nach und nach die Katzenmöbel bei Bedarf erneuern. Das hält den Stress für die Katze kleiner.

Den oben genannten Vorschlag, eine zweite Katze anzuschaffen, würde ich auch nicht direkt mit einem Umzug verbinden. Das würde mit dem Umzug zusammen viel Stress bedeuten.

Gewöht vor dem Umzug schon eure Katze an das Transportkörbchen. Das minimiert den Stress, bei einer doch recht langen Fahrt in ein unbekanntes Gefäß eingesperrt zu werden. Fahr auch mal probeweise immer wieder Strecken mit der Katze im Auto, damit sie das Autofahren nicht nur mit dem Besuch beim Tierarzt assoziiert und nicht so gestresst ist. Apropos Tierarzt. wenn eure Katze eine schlechte Reisende ist, empfiehlt es sich vom Tierarzt noch mal ein Beruhigungsmittel zu besorgen. Auch eine abschließende Checkup-Untersuchung beim gewohnten Tierarzt schadet nie. Bis man am neuen Wohnort über Mundpropaganda einen neuen guten Veterinär gefunden hat, dauert das meist eine Weile.