Angst vor Konzert - führt zu Streit mit dem Freund

vom 29.03.2010, 07:53 Uhr

Ich verstehe zwei Dinge nicht so ganz:

Warum ist es für euch nicht möglich, dass der eine eben vorne in der Halle steht und der andere vielleicht ein bisschen weiter hinten steht, wo es ruhiger ist? Wie Cloudy24 schon absolut richtig geschrieben hat, seid ihr doch nicht aneinandergekettet und könnt als freie Menschen doch auch mal hierhin und mal dorthin gehen. Wenn ich mit jemandem zusammen ein Konzert besuche, bedeutet das doch noch lange nicht, dass wir wirklich die ganze Zeit über genau nebeneinander stehen. Und hinten ist die Gefahr doch gar nicht mehr so groß, dass man geschubst wird. Abgesehen davon finde ich es immer ein bisschen schade, wenn Menschen immer so eine Art Beschützer brauchen, also in deinem Fall deinen Freund. Wenn du absichtlich geschubst wirst, was natürlich nur selten vorkommt, dann schubs halt zurück. Bei solchen Konzerten geht es ein bisschen rauer zu, aber wenn man man nicht gerade extrem wehleidig ist, dann kann man sich doch dort an das Verhalten auch anpassen und für sich eben den Raum einfordern, den man selbst benötigt.

Was ich auch nicht verstehe, ist die Überlegung, dass dein Freund dich zurückbringen muss, wenn es dir dort nicht gefällt. Fahrt doch einfach mit zwei Autos hin oder macht es so, dass du notfalls mit der Bahn zurückfährst, falls du dich dort unwohl fühlst. Es ist doch kein Drama, wenn man eine Veranstaltung mal getrennt verlässt, zumindest im Normalfalls nicht.

Wenn du dich aber gegen alles sträubst, würde ich an deiner Stelle auch lieber zuhause bleiben und die Musik von einer CD hören - das ist sicherer.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke nicht, dass es sinnvoll wäre, wenn sie sich beschwatzen lässt, doch mitzukommen. Denn dann bekommt sie vielleicht vor Ort tatsächlich Angst, und was passiert dann, wenn sie sich dann lieber nach hinten verziehen möchte? Der Freund würde wahrscheinlich mitkommen müssen, weil sie alleine in einer Menschenmasse sicherlich noch mehr Angst hat, als mit bekannten Menschen dabei (das ist bei Phobien durchaus normal, daher ist es wohl auch schlecht möglich, dass sie sich auf dem Konzert getrennt hinstellen). Und meinst du, der Freund freut sich, wenn er dann nach hinten gehen muss? Ich denke, er dürfte sich ziemlich ärgern. Gerade, wo er doch sowieso leicht zu verärgern zu sein scheint.

Da wäre es doch wohl für alle besser, wenn sie gleich zuhause bliebe. Das gefällt ihr ja wohl am besten, und der Freund muss dann auch nicht verzichten, in der ersten Reihe beim Konzert zu stehen. Und die überschüssige Karte könnte vielleicht noch verkauft werden, oder man nimmt halt einen anderen Freund mit. Ich finde, da hätte jeder etwas davon.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo,
ich denke, dass dein Partner verstehen sollte, dass du Angst davor hast.
Ich finde das auch ein wenig Egoistisch von ihm, da man als Partner auf seine Partnerin Rücksicht nehmen muss, selbst wenn man die Angst nicht nachvollziehen kann.

Dein Freund ist ein Mann und hat so etwas wohl noch nie erlebt. Deswegen versteht er wohl auch nicht, warum du Angst davor hast und das nicht gerne machst.

Nach allem was passiert ist, verstehe ich, dass du Angst hast nochmal in solch eine Halle zu gehen. Da es wieder Stehplätze sind, ist es völlig normal, dass dir das dann noch schwerer fällt.

Ihr könntet das ja auch so machen, dass du es vielleicht mal probierst. Wenn du merkst, dass es nicht geht, gehst du einfach zurück und siehst dir das Konzert von etwas weiter hinten an. Dein Freund wird ja auch dabei sein und dich beschützen, falls was sein sollte. Allerdings sollte dein Freund auch akzeptieren, falls du zurück gehen willst und nicht ganz vorne sein willst.

Das wäre jedenfalls ein Kompromiss mit dem ihr beide leben könnt.

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» conansc » Beiträge: 1135 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So schlimm die Ereignisse für Dich auch waren, ich denke, Du solltest es dennoch wieder versuchen und über Deinen Schatten springen. Ein Konzert gemeinsam zu erleben, kann unheimlich toll sein und daher kann ich mich auch den Vorrednern so weit anschließen, dass man sich nicht unbedingt ins Getümmel stürzen muss. Man kann sich auch weiter hinten oder seitlich einen Platz suchen und muss nicht in die ersten Reihen gehen, das kann spaßig sein, aber Deine Erfahrungen zeigen ja, dass Du es nicht willst.

Ich verstehe aber nicht, warum Dein Freund unbedingt bei Dir zu bleiben hat. Du könntest ihn doch ins Getümmel schicken und er kommt später einfach wieder zurück zu Dir, wobei Du eben noch immer hinten oder seitlich stehst, und von dort aus auch das Konzert hättest genießen können. Ich fände es irgendwie rücksichtslos, wenn man von seinem Partner immer partout erwartet, dass er auf alles und jedes Rücksicht nimmt und er immer nimmt, aber scheinbar in der Beziehung nichts bekommt.

Mir sind viele Leute auch immer suspekt und wenn mein Partner und ich gemeinsam zum Konzert gehen, probiere ich es durchaus, ansonsten schicke ich ihn eben weiter nach vorn und wir treffen uns später wieder. Aber bislang habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht und selbst, wenn ich die mal gemacht hätte, so kann man es überwinden und es Stück für Stück neu versuchen, an sich arbeiten.

Musikkonzerte sollten davon abgesehen sowieso mit einem Hörschutz besucht werden. Es ist ja nicht so, dass man mit entsprechenden Stopfen in den Ohren nichts mehr hört, man hört nur gefiltert und mehr von der Musik. Würde ich keine Schmerzen haben, was das beträfe, würde ich es auch so machen oder mir eben einen Platz suchen, der nicht ganz so laut wäre! Ein Platz neben oder vor den Boxen wäre daher absolut kontraproduktiv, aber wenn man beispielsweise beim Mischpult steht, ist der Sound meiner Erfahrung nach auch sehr gut. Wäre das in der Zukunft nichts, was für Euch in Frage käme?

Manchmal ist es auch mal ganz gut, sich dem zu stellen, wovor man Angst hat, es bringt ja nichts, sich nur in seine Wohnung zu verbarrikadieren und die gar nicht mehr zu verlassen, oder? Natürlich sollte man nicht auf einmal in die Vollen gehen, aber es immer mal wieder probieren und versuchen, und sich selbst auch dadurch weiterentwickeln.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



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