Angst vor Konzert - führt zu Streit mit dem Freund
@Nelchen
Genau dieses Unverständnis für manche Dinge, die dich betreffen, von deinem Freund habe ich im Hintergrund. Auch wenn sie teilweise schon eine Weile her sind. Aber es kommt doch öfter vor, als du jetzt eingestehen willst. Und das gibt mir dann schon zu denken, wenn gerade solche panischen Ängste nicht wirklich ernst genommen werden.
Von wegen er sei ja dabei, ist kein wirkliches Argument. Denn manchmal verliert man sich dabei schneller aus den Augen, wie man reagieren kann. Und schwupp stehst du allein da, bekommst Panik und das wars dann mit ich passe ja auf dich auf. Am Ende bekommst dann vielleicht von deinem Freund noch Vorwürfe, weil du von ihm weggedrängt wurdest.
Und da er scheinbar nichtmal damit einverstanden ist, das er einen Männerabend haben kann, weil du eben zu Hause bleibst. Das ist für mich schon der pure Egoismus, den er da zeigt.
Hallo!
Ich denke auch, dass sich irgendwie ein Kompromiss finden lassen wird. Mein Freund ist so, dass er meine Ängste eben nicht unterstützen will. Er sagt immer, dass er zumindest sehen will, dass ich versuche etwas dagegen zu machen.
Vielleicht ist er ja wirklich nur sauer geworden, weil ich gleich sagte, dass ich durch meine Bedenken vielleicht gar nicht erst mitgehe. Er sagte auch, dass ich schon Wochen vorher anfange, mir Gedanken zu machen und mich selbst damit verrückt mache. Und ganz unrecht hat er damit ja nicht. Mir kommen dann eben immer die Bilder vom vergangen Konzert in den Kopf. Damals hätte ich auch nie gedacht, dass mir mal so etwas passiert und ich habe mich mutig ins Getümmel gestürzt. Heute sehe ich das eben anders. Vielleicht geht es ihm ja wirklich nur darum, dass ich mit ihm zusammen das Konzert besuche und er ist zu einem Kompromiss bereit.
Nelchen hat geschrieben:ch denke schon, dass ich mitgehen würde, wenn er mir eben verspricht, dass weiter hinten bleiben oder eben eher in der Mitte und nicht ganz nach vorn müssen. Und wenn was ist, dass wir dann mal raus gehen können oder er mich im schlimmsten Fall eben wieder nach Hause bringt. Nur würde ihm das sicher im Zweifelsfall das Konzert etwas vermiesen.
Ich verstehe das "WIR" hier immer noch nicht und leider bist du auf meine Frage ja überhaupt nicht eingegangen. Warum muss er denn mit rausgehen wenn DU nicht mehr in der Konzerthalle bleiben willst oder nicht mehr vorne stehen willst? Bzw. warum musst du überhaupt mit nach vorne gehen, wenn ER direkt vor der Bühne stehen will, während du dich lieber abseits vom Gedränge halten würdest? Ich meine, ihr seid doch nicht aneinander gekettet, oder?
Wenn man keine Lust mehr auf ein Konzert hat muss man sich doch auch nicht gleich nach Hause fahren lassen, man kann sich auch ein Getränk holen und sich irgendwo an die Seite setzten und warten bis das ganze vorbei ist. Oder wenn du jetzt eh schon planst die Veranstaltung frühzeitig wieder zu verlassen fährst du eben mit deinem eigenes Auto, dann bist du nicht auf einen Chauffeur angewiesen und dein Freund kann sich das Konzert zu ende anschauen.
@Cloudy
Wenn wir zusammen auf das Konzert gehen, dann werden wir dort auch zusammen in der Halle sein. Wenn ich alleine dort stehe, dann ist die Angst doch viel größer, dass mir wieder so etwas wie damals passiert. Da hat mich mein damaliger Freund alleine stehen lassen. Mein Freund würde mich nicht alleine dort irgendwo stehen lassen und er würde wohl kaum darauf bestehen, dass ich mit zu den Konzert gehe, wenn ich dann ganz hinten stehe und er ganz vorne. Dann würde er ja eh nicht merken, ob ich da bin oder nicht.
Wir gehen doch dorthin, um gemeinsam etwas zu machen und nicht, um dann in der Halle getrennt zu sein. Wenn ich mitgehen, dann möchte ich mich eben gerade darauf verlassen können, dass ich nicht alleine da irgendwo stehen gelassen werde.
Ich sehe das ähnlich wie Cloudy. Einige meiner Freunde sind da auch mehr die Draufgänger, die sich weit vorne ins Getümmel stürzen und richtig mitpogen. Ich habe dazu wenig Lust, also stelle ich mich nach hinten oder suche mir wenn vorhanden einen höher gelagerten Standort, damit ich die Band auch sehe und nicht nur höre. Da ist es dann ruhig und friedlich, denn die Action geht tatsächlich meist vorne und in den letzten Reihen stehen eher die ruhigeren Gemüter herum, die wie ich mit zuhören und vielleicht sich zur Musik wiegen zufrieden sind.
Ich habe auch absolut kein Problem damit dann mal alleine hinten zu stehen. Natürlich gehe ich auch mit meinen Freunden auf solche Konzerte, um Zeit mit ihnen zu verbringen, aber im Vordergrund steht für mich die Musik zu hören und zu genießen. Und das kann ich auch wunderbar alleine. Unterhalten kann man sich dort sowieso nicht groß, abgesehen davon, dass das meines Erachtens in diesem Zusammenhang auch eher fehl am Platze wäre, und zuhören kann man auch alleine. Deswegen hat man dann doch hinterher trotzdem ein gemeinsames Erlebnis, das man teilt und über das man sich unterhalten kann. Dazu muss man nicht zwingend direkt nebeneinander gestanden haben. Vielleicht ist ja auch noch jemand in der Clique, der es auch lieber ruhiger mag, so dass du nicht vollkommen alleine dort stehen würdest.
Darum verstehe ich die Problematik nicht so ganz. Ich kann verstehen, dass du nicht vorne im großen Chaos stehen willst oder kannst, das sollte dein Freund eigentlich auch einsehen. Aber wieso das gleich heißt, dass du auch nicht auf das Konzert gehen kannst, weil ja sowieso alles ganz, ganz schrecklich wird, diese Logik erschließt sich mir nicht.
Nelchen hat geschrieben:@Cloudy
Wenn wir zusammen auf das Konzert gehen, dann werden wir dort auch zusammen in der Halle sein. Wenn ich alleine dort stehe, dann ist die Angst doch viel größer, dass mir wieder so etwas wie damals passiert. Da hat mich mein damaliger Freund alleine stehen lassen. Mein Freund würde mich nicht alleine dort irgendwo stehen lassen und er würde wohl kaum darauf bestehen, dass ich mit zu den Konzert gehe, wenn ich dann ganz hinten stehe und er ganz vorne. Dann würde er ja eh nicht merken, ob ich da bin oder nicht.
Wir gehen doch dorthin, um gemeinsam etwas zu machen und nicht, um dann in der Halle getrennt zu sein. Wenn ich mitgehen, dann möchte ich mich eben gerade darauf verlassen können, dass ich nicht alleine da irgendwo stehen gelassen werde.
Wenn du NICHT in der Menge stehst sondern im hinteren Bereich der Halle wird es dir wohl kaum passieren, dass du in der Menge umgestoßen wirst, oder? Und wenn du von dir aus sagst, dass du dich lieber an die Seite stellst, kann ja wohl auch von "stehen gelassen werden" keine Rede sein.
Und ich finde ja, dass man auch etwas zusammen unternehmen kann ohne den ganzen Abend aneinander zu kleben, wenn man als Paar zusammen auf eine Party geht sucht man sich ja auch seine eigenen Gesprächspartner und steht nicht dumm dabei, wenn der Partner sich mit seinen Kumpels über "Männerthemen" unterhält. Vor allem hat man ja bei einem Konzert auch gar nichts davon, wenn der Partner daneben steht, man ist auf die Bühne konzentriert und man kann sich selbst schreiend kaum unterhalten.
Aber ich denke, dass es sinnlos ist, diese Diskussion weiter zu führen. Denn du bist fest davon überzeugt, dass das Konzert ganz schrecklich werden wird und bist deshalb auch nicht bereit dich auf eine alternative Denkweise anzulassen.
Dass Du Angst hast, noch einmal so in der Menge quasi unterzugehen und vielleicht sogar verletzt zu werden, kann ich sehr gut verstehen. Und ganz unberechtigt ist diese Angst ja auch nicht, denn obwohl bei jedem Konzert Sicherheitsleute und Sanitäter bereit stehen, um notfalls eingreifen zu können, ist dies gerade bei sehr vielen Zuschauern oft gar nicht direkt möglich. Denn zum einen muss es erstmal bemerkt werden, zum anderen müssen sie auch zu demjenigen durchkommen.
Da Du sowieso ein Problem mit Menschenansammlungen hast, würde ich das mit dem Konzert sein lassen. Denn wenn Du nur daran denkst, was alles passieren könnte, wirst Du das Konzert wohl kaum genießen können. Die Ängste lieber Schritt für Schritt überwinden. Geh dorthin, wo es zwar auch voll ist, aber nicht so ein extremes Gedrängel herrscht. Geschäfte mit Sonderangeboten sind da ganz gut zum Üben. Und wenn das gut klappt, kannst Du auch wieder mit Konzerten anfangen.
Aber so etwas braucht in der Regel seine Zeit, daher solltest Du Dich jetzt nicht zwingen, nur Deinem Freund zuliebe aufs Konzert zu gehen. Zumal Du, wenn Du da Probleme hast, ohnehin sehr aufgeregt sein wirst. Das lange Stehen ist dann eine zusätzliche Belastung. Weshalb man ja auch immer wieder Leute sieht, die ohnmächtig bei Konzerten werden. Das werden sie nicht, weil die Sänger so atemberaubend sind, sondern weil sich da langes Stehen mit Flüssigkeitsmangel (viele trinken nämlich nichts, auch wenn sie Stunden stehen) und vielleicht noch Hyperventilieren mischt.
Ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst, wenn du an die vielen Menschen denkst, die sich da auf dem Konzert tummeln werden. Ich kann so etwas auch nicht sonderlich leiden. Auf der andere Seite liebe ich aber Konzerte und gehe trotzdem immer wieder hin, wenn einer meiner favorisierten Bands spielt. Allerdings stehe ich nie so, dass ich rechts und links neben mir Menschenmassen habe, denn da raus zukommen ist mitunter nicht so einfach, auch wen man nur mal aufs Klo müsste .
Ich habe es mir "angewöhnt", mich mit meinen Leuten, immer eher etwas weiter hinten aber eben an einem der äußeren Ränder zu platzieren, so dass du wenigstens in eine Richtung ansatzweise frei gucken könntest und dich taumelnde, hüpfende Menschenmassen kaum beeinflussen. Das ist mir immer am Liebsten. Du fühlst dich dann automatisch nicht so eingeengt. Sicher wird die Sicht da nicht unbedingt immer die beste Sein, obwohl das auch auf die Größe und Aufteilung der Halle ankommt.
Vielleicht kannst du deinen Freund dazu überreden, dass ihr eben am Rand stehen bleibt. Dafür müsstet ihr vielleicht einige Zeit früher dort vor Ort sein aber ich denke, das wird es dir wert sein, damit du nicht inmitten der Menge stehen musst. Ich muss sagen, dass ich selbst am Rand immer ganz gute Sicht hatte und dafür müsst ihr noch nicht mal ganz nach hinten gehen, so dass dein Freund damit vielleicht einverstanden ist. Ansonsten stell dich da zur Not einfach allein hin.
Ich kann beide Seiten ein wenig verstehen. Wenn ich mich recht entsinne, hast du eine Angst- und Panikstörung oder sowas in der Art oder? Zumindest hast du schon mal irgendwie geschrieben, das du Angst hast vor Menschenmengen. Und sowas ist in einer Partnerschaft für alle Beteiligten belastend.
Und die jenigen die hier schrieben in der Art stell dich nicht so an. Die wenigsten Menschen wissen wirklich, was richtige Angst ist. Klar hat jeder mal Angst. Empfindet die auch als schlimm. Aber so wirkliche "krankhafte" Angst ist was, was man einfach nicht beschreiben kann. Und man stellt sich dann auch im Vorfeld Situationen vor, die passieren könnten und versucht alles irgendwie abzuwägen und so. Man tagelang vor dem was passieren könnte nur noch heulend daheim sitzt und gar nicht mehr ansprechbar ist.
Ein Tipp an dich Nehlchen. Wie gesagt ich kann es nachvollziehen. Nur rechne echt mal die Chancen aus, das du zu Tode getrampelt wirst. Klar es kann passieren. Theoretisch kann es auch passieren, das jemand eine Bombe auf den Konzertsaal/ Stadion wirft. Genauso könnte es aber auch passieren, das du bei grün über die Ampel gehst und dich trotzdem ein Auto überfährt. Denke eher darüber nach, wie du bereits erlebte Situationen besser lösen kannst oder sie vermeiden kannst.
Eine Möglichkeit wäre halt gar nicht hin zu gehen. Da du aber bereits vor über eine Woche nach Schutzmöglichkeiten für deine Ohren gesucht hast, gehe ich davon aus, das du zumindest am Anfang schon gerne mit gegangen wärst. Und ich denke man kann auch andere Lösungen finden, die euch beiden gerecht werden, aber halt auch jeder auf den anderen ein wenig zugehen muss. Ich war früher auch auf Konzerten. Und ich stand nie in der ersten Reihe oder zu nah an der Bühne. Das war einfach noch nie mein Ding. Und ich hatte auch immer Glück, das ich mit Leuten unterwegs war, denen ihr Ding das auch nicht war. Lieber in Ruhe von hinten zusehen und zuhören. Mir ging es mehr um das ganze Feeling und das bekommt man auch hinten mit. Und wenn wir mit mehreren unterwegs waren, konnten diejenigen, die gerne halt mal vorne gestanden hätten, halt auch mal vorgehen und das Thema war erledigt. Ist dein Freund den jemand der ganz vorne stehen muss? Denke ich irgendwie eher nicht. Also solltet ihr vorher besprechen, wie ihr das macht. Soweit rein wie es dir möglich ist. Und eher an den Rand, da hat man mehr den Überblick, finde ich. Und bei grossen Konzerten ist es ja meistens so, das eher ausserhalb Getränkestände und ähnliches sind. Da könntet ihr auch Vereinbarungen treffen, wie ihr seht euch das Konzert aus der Mitte/ Hinten an. Und wenn dein Freund mal vor will, bringt er dich erst raus und du ruhst dich eine zeitlang bei den Getränkeständen aus und er holt dich da nach einer vereinbarten Zeit wieder ab. Da kann dir an sich recht wenig passieren.
Ich kann auch deinen Freund verstehen. Er zeigt, so kommt es bei mir an, doch Beschützerinstinkt. Sagt klar, mit mir passiert dir nichts. Da er die Geschichte mit deinem Ex- Freund wohl kennt, wird er dich kaum mitten im Konzertsaal stehen lassen und sich eher schützend hinter dich stellen.
Klar soll man sich seinen Ängsten stellen und so. Und ich kann den Satz auch bald nicht mehr hören, gebe ich zu. Ich finde es nämlich zeitweise auch schwierig. Und ich finde auch, man kann sich nicht allen Ängsten stellen. In deinem Fall würde ich es versuchen. Aber halt vorher klare Absprachen treffen.
Und zum Thema Angst nochmal. Wenn man nur diesen Thread liest, denkt man eventuell schon, Mädchen stell dich nicht so an. Aber Nehlchen hatte vor ein paar Tagen zu erst versucht ihre Probleme mit den Ohren zu dem Thema in den Griff zu bekommen. Zu finden hier: Hörsturz / Tinitus - Wie Ohren bei einem Konzert schützen?. Sprich es waren nicht zuerst die Panik vor möglichen Todesfällen da.
Und wäre es theoretisch möglich, das du den Konzertort auch alleine verlassen kannst? Also deinem Freund sagen, du ich kann jetzt nicht mehr, ich fahre heim? Mir hilft es an sich immer, wenn ich weiss, ich kann jederzeit gehen. Auch wenn ich nur theoretisch weiss, das es möglich ist.
Ehrlich gesagt sehe ich hier eher ein Problem in der Beziehung, als eines, was das Konzert betrifft. Das klingt sicherlich hart, ist es vielleicht auch, aber wieso ich das so sehe, das möchte ich später genauer erläutern.
Zu einigen Ratschlägen hier erst einmal: Gut, es ist vielleicht eine irrationale Angst, bei einem Konzert verletzt zu werden. Aber nach schlechten Erfahrungen kann ich es verstehen. Ich hatte beispielsweise mal als Kind einen Unfall, da wurde ich von einem rasenden Autofahrer, der zudem über Rot fuhr, auf dem Fahrrad erwischt. Ich bin geflogen, hatte genügend blaue Flecke und blutige, offene Stellen, und natürlich wollte ich dann erst einmal die nächsten Monate ein Fahrrad nicht einmal mehr von Nahem sehen, geschweige denn damit fahren (mit der Zeit ging es natürlich wieder, aber die zwei oder drei Folgemonate war erst einmal keine Motivation mehr da, das noch einmal zu tun). So ist das halt. Nach schlechten Erfahrungen kann man vor Dingen Ängste entwickeln. Das ist psychologisch völlig normal.
Natürlich kann man sich zwingen, seine Angst abzulegen. Konfrontation ist da sicherlich die beste Lösung. Aber man muss halt nicht! Niemand ist gezwungen, Konzerte zu besuchen. Wenn man davor Angst hat oder es nicht mag, na, dann vertritt man halt diese Meinung! Keiner muss sich zwingen, Dinge, die ihm nicht gefallen, nur zu tun, weil sie als "normal" gelten, oder weil andere sie toll finden. Ich muss ja auch nicht Kacke fressen, nur, weil irgendjemand Anderes das ganz toll findet (und solche Menschen gibt es mit Sicherheit).
Von daher wäre mein Standpunkt: Wenn Nehlchen dorthin nicht möchte, weil sie sich fürchtet (vor Lärm, Gedrängel, Menschenmassen, was auch immer) und auch, weil richtige gesundheitliche Gründe vorliegen (Hörsturz, Gefahr für die Ohren), dann möchte sie dort halt nicht hin. Da muss man auch gar nicht zwangsläufig Kompromisse eingehen. Es gibt ja beispielsweise auch Menschen, die sind nicht traumatisiert, aber die hassen Gedrängel auch. Muss man die zwingen, dennoch daran teil zu nehmen? Muss man Leute, die beispielsweise eine bestimmte Musikrichtung hassen, zwingen, diese zu hören? Eben nicht. Man muss nicht alles in jedem gegenüber offen sein. Toleranz halte ich für sehr wichtig, aber das heißt nicht, dass man zwangsläufig alles mitmachen muss, wenn man es eigentlich nicht möchte. Egal, aus welchen Gründen man es nicht möchte.
Und da sehe ich eben das Problem bei der Beziehung: Ja, der Freund mag auf das Konzert gehen. Nehlchen mag das nicht. Da wäre nun eigentlich der Freund an der Reihe, Toleranz zu zeigen, nämlich, indem er sagt, dann bleibt Nehlchen an dem Abend halt zuhause oder macht irgendetwas anderes. Nehlchen ist ja auch tolerant, indem sie sagt, ihr Freund darf ruhig alleine hingehen. Ich finde, das wäre ein ordendlicher Kompromiss.
Ich verstehe dabei hauptsächlich halt nicht, wieso Nehlchen unbedingt mitkommen muss, obwohl sie es nicht will. In einer Beziehung finde ich es sehr traurig, wenn ein Partner meint, den anderen zu Dingen nötigen zu können, die dieser nicht möchte. Man sollte doch wohl immer akzeptieren, wenn dieser etwas nicht möchte. Gerade, wenn man dann die Freiheit bekommt, das Hobby immerhin allein auszuüben, dann verstehe ich nicht, wieso da ein Problem sein sollte.
Zu Konzerten im Allgemeinen kann ich sagen: Ich persönlich mag große Menschenmassen auch nicht. Ich habe keine Angst davor, sondern es ist eher so, dass es mich stresst und ärgert. Ich kann Lärm einfach nicht leiden. Daher bekomme ich keine Panik oder Angst, wenn ich doch einmal einer Menschenmasse begegne, aber ich finde es einfach nur nervig und es verdirbt meine Laune. Klar, dass ich dann nicht freiwillig irgendwohin gehe, was mich mies gelaunt macht. Aber mein Freund kann gerne zu Konzerten gehen, wann immer es ihm Spaß macht. Und er macht das recht gerne. Bei uns in der Beziehung hat es deswegen noch niemals Probleme gegeben, denn es macht halt jeder, was ihm gefällt. Nie wäre einer von uns auf die Idee gekommen, den anderen zu zwingen, irgendwohin mitzugehen, wohin dieser niemals möchte.
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