Dr. Kawashimas Gehirnjogging- Nutzen?

vom 26.03.2010, 21:40 Uhr

Seit einem Jahr oder länger ist ja das "Gehirnjogging von Dr. Kawashima" so populär geworden, weil ja immer mehr propagiert wird, dass man seinen Geist fit halten soll. Aber kann man durch dieses Gehirnjogging wirklich wieder eine Höchstform erreichen, beziehungsweise, kann man sich schlauer machen? Ich dachte, die Reaktionszeit bliebe immer gleich und man könnte sie nicht verbessern. Und in diesen Spielen geht es ja hauptsächlich um Reaktion?

Ein Beispiel: Jeder kennt das Schere- Stein- Papier- Spiel. Nun ist aber die Aufgabe je nachdem, dass man beim Spiel gewinnen oder verlieren sollte. Ich finde, dass das total auf die Reaktion darauf ankommt und uns wurde immer gesagt, dass diese nicht trainierbar ist. Auf welchen Nutzen setzt also dieses Spiel?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ob das Spiel den IQ erhöht, wage ich ganz stark zu bezweifeln (denn der ist weitgehend ja angeboren und wo nichts ist, da kann auch nichts kommen, oder drastischer, wer blöd ist, wird durch das Spiel nicht intelligent). Aber die Merkfähigkeit wird man dadurch schon trainieren können.

Selbst mag ich solche Knobel-, Denk-, und Quizspiele ausgesprochen gerne, dieses habe ich auch eine Zeit lang mit Begeisterung gespielt, hatte mein Gehirn dann aber ziemlich schnell auf dem Gestalter (unter 20 kommt man nicht, das sieht das Spiel als das Leistungshöchstmaß an) und hab dann die Lust an dem Spiel verloren und mir eines der anderen geholt.

Um Reaktion geht es in diesen Spielen aber eher nicht, man trainiert seine Merkfähigkeit, indem man sich zum Beispiel zwei Minuten lang dreißig Wörter anschaut und diese dann aufschreibt. Dabei gerät das Spiel dann an seine Grenzen und man ärgert sich, da die Handschriftenerkennung miserabel ist und man so langsam und akkurat eingeben muss, dass die Herausforderung darin besteht, in den zwei Minuten auch alle Wörter eingeben zu können. Noch miserabler ist allerdings die Stimm-Erkennung, da war ich teilweise kurz davor, das Spiel in die Ecke zu pfeffern.

Die anderen Minispiele sind Zahlen und Buchstaben verbinden, Zahlen erkennen und sich merken, wie viele Personen im haus sind (es gehen immer welche raus und neue kommen hinzu). Vorteil ist, dass man die Spiele wirklich direkt spielen kann, kein langes Einspielen oder Bedienungsanleitung lesen nötig. Als Extra hat es noch eine ganze Menge an Sudokus drauf, die allerdings alle dermaßen leicht zu lösen sind, dass man schnell den Spaß daran verliert.

Aber einen Nutzen habe ich davon nicht gesehen, es macht eine Zeit lang Spaß und ist sicherlich nicht schlecht, um die grauen Zellen mal wieder anzustrengen, besonders, wenn man das ansonsten eher weniger macht. Zu viel sollte man sich davon aber nicht versprechen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei dem Spiel, das du beschrieben hast, glaube ich auch nicht, dass es wirklich zur geistigen Fitness beitragen kann, da es ja doch eher ein Glücksspiel ist als etwas das mit Gehirntraining zu tun hat.

Das Buch, das du genannt hast, kenne ich eigentlich gar nicht. Besser gesagt ich habe auch von diesem/dieser Doktor/in noch nie etwas gehört. Vielleicht wird es bei euch in Deutschland mehr propagiert.

Im Allgemeinen halte ich von so kurzen Gedächnisspielen aber sehr viel. Ich denke, man unterschätzt oft die Wirkung von solchen "1-Minuten-Übungen". Weiters finde ich ja sehr praktisch, dass man diese Spielchen ja überall machen kann, sogar beim Baden oder neben dem Kochen. Man braucht ja nichts dazu, außer eine Minute Zeit und ein bisschen Krips

Ich denke mir, dass gerade wenn man aus der Schule kommt und keine Fortbildung mehr macht, dass Gehirn mehr nachlässt als es einen lieb ist. Früher musste man sich ja Telefonnummern merken oder auch mal etwas im Kopf ausrechnen, heute ist ja immer das Handy mit dabei, das nimmt einen ja viel zu viel ab.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



An sich finde ich so etwas überhaupt nicht schlecht, denn es ist ja wirklich so das die Menschen mit steigendem Alter gedanklich und logisch nachlassen, was aber wohl eher weniger an dem Alter liegt sondern mehr daran, das sie nicht mehr wie in der Schule gezwungen sind jeden Tag etwas Neues zu erlernen, zu begreifen und auch umzusetzen. Es fehlt also die Anstrengung und die Fähigkeit um die Ecke denken zu können. Nicht umsonst wird es empfohlen hin und wieder mal ein Rätsel jeglicher Art zu machen, damit man fit bleibt.

Das Gehirnjogging ist also so schon effektiv, zumindest in gewissen Aufgaben (außer die Stein-Schere-Papier-Variante würde ich mal sagen), allerdings muss man wohl nicht zwangsläufig diese Spiele spielen, sondern kann sich auch eine Zeitung schnappen und ein Sudoku und ein Zahlenrätsel machen. Die Kreuzworträtsel, die ja lediglich Wissen abfragen, sind dafür nicht ganz so geeignet aber auch nicht schlecht. Ob man also für das Gehirnjogging Geld ausgeben will muss jeder selber wissen, aber schlecht ist es auf jeden Fall nicht.

Dazu ist natürlich auch wie in Morgaines Fall zu sagen, um effektiv trainieren zu können, muss IMMER eine Steigerung geboten werden und im echten Leben kann man dies individuell gestalten, aber für welche die sonst gar nichts machen, kann das Spiel sozusagen immer noch besser als nichts sein.

@Morgaine: Wie weit der IQ angeboren ist, ist doch noch gar nicht heraus. Vor allem hat man auch noch nicht genau einschätzen können, wie stark man die Kinder fördern kann. Auf jeden Fall ist klar, das schon im Kindesalter durch ein richtiges Maß an Fördern und Fordern der IQ stark erhöht werden kann und dafür werden ja auch mitunter Knobbelspiele oder gedankliche Schwierigkeiten gegeben, die die Kinder überwinden müssen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Auf jeden Fall ist es so, dass man sein Gehirn regelmäßig trainieren muss, wenn es seine Leistungsfähigkeit behalten soll. Kawashima erklärt in dem Vorpann vom Film dass angeblich er mit einem Forscherteam herausgefunden haben will, dass Rechen-und Logikspiele das Gehirn besonders stark aktiv sein lassen.

Auf Basis dieser Erkenntnisse hat er dieses Spiel entwickelt. Klüger oder intelligenter wird man mit dem Spiel auf jeden Fall nicht. Man übt aber, sich zu konzentrieren und schnell umzudenken. Während man bei Schere Stein Papier Spiel normalerweise versucht so oft wie möglich zu gewinnen, soll man bei Kawashima auch mal verlieren. Dadurch wird das Hirn halt ungewöhnlich stimuliert und Nervenbahnen genutzt, die sonst brach liegen. Wer außer junge Eltern versucht normalerweise schon absichtlich zu verlieren?

Auf jeden Fall ist Kawashima ein Spiel, dass man nicht ganz sinnlos spielt. Ob es allerdings so enorm viel nutzt, wie beworben wage ich zu bezweifeln. Schließlich trainiert man ziemlich abgeschlossene Übungen, die man sonst nicht wirklich braucht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich spiele immer gerne Gehirnjogging und ich muss gestehen: Es hilft. Wenn ich längere Zeit kein Gehirnjogging mache und es dann wieder anfange, so merke ich, ich muss so einiges auf Vordermann bringen. Zum Beispiel spiele ich das 1x1 Rechnen immer und immer wieder und mit der Zeit wird man richtig schnell im Kopfrechnen. Spiele ich es einige Monate nicht mehr, so merke ich wie sehr es doch nachgelassen hat!

Also ich halte Gehirnjogging für sehr sinnvoll!

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» Mauwie » Beiträge: 33 » Talkpoints: 12,63 »


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