Bundeswehr: Wann am bestern / spätestens verweigern

Ich bin jetzt seit September 09 18 Jahre alt und in der 12. Klasse eines Gymnasiums. Um meinen 18. Geburtstag rum habe ich einen Brief von der Bundeswehr wegen der Musterung bekommen. Da ich noch meinen Schulabschluss mache, wurde der Termin für die Musterung auf nach meiner Ausbildung verschoben.

Ich weiß jetzt schon, dass ich verweigern werde, aber ich weiß nicht, wann ich das am besten machen soll. Der Freund einer Freundin meiner Freundin hat damit zu lange gewartet, und wird jetzt eingezogen, obwohl er vor hatte zu verweigern. Irgendwo hatte ich auch mal gehört, dass man nicht zu früh verweigern sollte, kann mich aber leider nicht mehr an den Grund erinnern.

Jetzt wollte ich euch mal fragen ob ihr mir aus Erfahrung oder sonstigem Wissen sagen könnt, wann der beste Zeitpunkt für die Verweigerung ist, oder ob es sogar egal ist, wann man diese abschickt.

hat damit zu lange gewartet, und wird jetzt eingezogen

Das ist so für mich irgendwie nicht ganz schlüssig nachvollziehbar. Denn eine Verweigerung kann ja nur durch das eigene Gewissen begründet werden (schließlich befindet die Musterung einen für Tauglich oder Untauglich) und dies kann daher sogar am ersten Tag in der Kaserne geschehen! Ein zu "lange gewartet" im Sinne von "jetzt ist es zu spät" kann es eigentlich nicht geben.

Ebenso kann erst verweigert werden wenn der erste Einsatz droht bzw. auch noch Monate nach dem Beitritt in den Verein. Je später die Verweigerung kommt, desto schwieriger wird es natürlich, alles Glaubwürdig darzulegen. Aber dafür ist diese Möglichkeit ja letztlich geschaffen worden.

Persönlich finde ich übrigens den Zeitpunkt nach der (positiven) Musterung schon für prädestiniert dafür, seine Verweigerung zu schreiben, sofern man an das Verweigern gedacht hat. Wann sollte sonder der ideale Zeitpunkt sein?

Der optimale Zeitpunkt zum Verweigern ist vermutlich, sobald man den Bescheid bekommt, dass man gezogen wurde und zur Bundeswehr muss. Verweigert man direkt bei/nach der Musterung, so muss man auf jeden Fall Zivildienst machen. Wer das möchte, für den ist dieser Weg sicher der richtige.

Verweigert man aber vorerst nicht, sondern sagt man möchte zur Bundeswehr hat man eine nicht gerade geringe Chance, dass man niemals gehen muss, da die Bundeswehr weniger Wehrpflichtige einzieht, als es gibt. Somit spart man sich evtl. die 9 bzw. bald 6 Monate komplett. Verweigern kann man dann immer noch, sobald man den Bescheid bekommt, falls man nicht gehen möchte.

Persönlich kann ich nur empfehlen Zivildienst zu machen! Das ist keine verschwendete Zeit, sondern eine tolle Erfahrung und noch dazu tut man etwas gutes für unsere Gesellschaft und für Mitmenschen, die es benötigen.

Also mit dem heutigen Tag endet meine Grundwehrdienstzeit. Ich persönlich habe nicht verweigert, aber ich kenne viele Freunde die verweigert haben. Gründsätzlich kannst du jederzeit verweigern. Entweder vor der Einberufung oder auch während deiner Wehrdienstzeit zu jedem Zeitpunkt. In meiner Grundausbildung haben insgesamt noch 13 Personen nachträglich verweigert. Man muss halt beachten, dass es bis zu 8 Wochen dauern kann bis der Kriegsdienstverweigerungsantrag, kurz KDV, genehmgt wird.

Also wenn du gar nicht erst zum Dienst antreten willst, dann verweigere rechtzeitig. Und es ist auch nicht schlechter, wenn du "zu früh" verweigerst. Denn ein "zu früh" gibt es nicht! Wenn du mit 18 Jahren den Waffengebrauch mit deinem Gewissen nicht vereinbaren kannst, dann kannst du das auch nicht mit 20 Jahren.

Ein kleiner Tipp für deinen KDV, schreibe ihn wirklich selber und verwende keine Floskeln aus dem Internet oder ähnlichem. Darauf werden die Anträge geprüft und wenn du auffliegst wird der Antrag sicher abgelehnt und wenn du Pech hast, bekommst du auch noch Ärger wegen Betrug und sonstigem.