"Schindlers Liste" steht zum Verkauf

vom 23.03.2010, 00:31 Uhr

Schindlers Liste ist ja an sich erst durch den Spielfilm Schindlers Liste von Regisseur Steven Spielberg im Jahre 1993 bekannt geworden. Aber es gibt tatsächlich diese Listen. Ursprünglich gab es wohl mal sieben. Zur Zeit gibt es vier bekannte Exemplare. Eines befindet sich im US Holocaust Museum in Washington, eines im Bundesarchis in Koblenz und zwei in der Holocaust Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem.

Nun ist noch ein weiteres Exemplar aufgetaucht, welches sich im Privatbesitz befindet. Es soll das einzige Exemplar sein, welches sich im privaten Besitz befindet. Und wird zur Zeit vom den auf historische Dokumente spezialisiertem Händler Gary Zimet angeboten. Momentan soll der Wert bei etwa 2,2 Millionen Dollar liegen, was in etwa 1,6 Millionen Euro entsprechen würde.

In diesem Dokument sollen die Geburtsdaten, Tätigkeitsbeschreibungen und Namen von 801 Juden aufgeführt sein, die von Oskar Schindler vor den Konzentrationslager geretten wurden. Das Dokument soll 13 Seiten umfassen.

Gary Zimet, der den Privatbesitzer nicht nennen möchte, möchte das Dokument aber nicht versteigern. Er sagt, das Dokument wird an einen Interessenten verkauft, mit dem man zuerst eine realistische Einigung erzielt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich finde das so eine Liste in ein kulturhistorisches Museum gehört und nicht in irgendwelche Privathände. Höchstwahrscheinlich wird sich auch ein Museum finden und den verlangten Preis zahlen. Geschichtlich wertvoll ist so ein Dokument ja sehr und Interessierte würden dem Museum einen höheren Umsatz verschafen.

Ob es niveauvoll ist mit Schindlers Liste Geld zu verdienen? Eindeutig: Nein!

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


JeanSmith hat geschrieben:Ob es niveauvoll ist mit Schindlers Liste Geld zu verdienen? Eindeutig: Nein!

Hallo,

ich fühle mich verpflichtet, JeanSmith zuzustimmen. Ein Stück Geschichte gehört meines Erachtens in ein Museum und nicht in eine Privatsammlung an seltenen Stücken.

Es wäre eigentlich nur zu erwarten, dass man solch ein Schriftstück einem Museum stiftet, anstatt darauf zu hoffen sich seinen Lebensabend finanzieren zu können. Natürlich gehört zu dieser Einstellung ein wenig Achtung vor der Geschichte hinzu und man dürfte sich wohl freuen, wenn die Museen dann auf ebenfalls großzügige Weise reagieren, aber direkt Forderungen mit diesem Schriftstück zu stellen, kann ich nicht nachvollziehen.

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also für mich ist das so eine zweischneidige Sache. Einerseits denke ich auch, dass man mit dieser Liste nicht noch versuchen sollte Geld zu machen. Für mich hat es irgendwie so einen Beigeschmack als wenn man im nachhinein immer noch auf Kosten der Leidtragenden Geld macht. Man könnte fast schon sagen mit dem Geld der Leidtragenden. Ich denke auch, dass letztendlich diese Liste einem Familienangehörigen, vertretend für Alle die dort namentlich aufgeführt werden, zugeschrieben wird.

Andererseits denke ich, dass dieses Schriftstück auch als Mahnmal genutzt werden sollte aber eben auch nur dort, wo es als solches verwendet wird und wenn man dafür noch Geld angeboten bekommt, würde ich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass ich es nicht auch annehmen würde. Man könnte auch eine Vereinbarung treffen, dass dieses Schriftstück an ein Museum oder Historiker verkauft wird und das Geld anteilig an den Verkäufer geht und anteilig einem Fond gespendet wird oder evtl. zu Teilen an die Angehörigen ausgezahlt wird.

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