Tiere einschläfern lassen?

vom 28.12.2007, 20:14 Uhr

Würdet ihr ein unheilbar krankes Tier einschläfern lassen?

Ja
47
92%
Nein
4
8%
 
Abstimmungen insgesamt : 51

Hallo,
ich habe es heute leider mal wieder erleben müssen, dass eines meiner Haustiere eingeschläfert werden musste.
Es war mein Hamster und er hatte einen sehr großen bösartigen Tumer.
Auch mein letzter Hamster hatte das Gleiche und musste leider eingeschläfert werden.
Mein Kaninchen hatte damals Nierenversagen und musste deshalb auch eingeschläfert werden.
Jetzt habe ich die Frage an euch: findet ihr es okay, wenn man unheilbar kranke Tiere, die sich eh nur noch quälen würden einschläfern lässt, oder würdet ihr versuchen, es irgendwie weiter zu pflegen und warten, bis es von selbst stirbt?
Findet ihr es ethisch korrekter, das Tier nicht länger leiden zu lassen, oder es nicht mutwillig "umzubringen"?
Meiner Meinung nach ist das Einschläfern eine ethisch vertrtbare Sache, bei der dem Tier eigentlich ein noch längeres Leid und Elend erspart wird und man es vielleicht auch so in Erinnerung behalten kann, wie es mal war und nicht wie es am Ende gelitten hat.

Benutzeravatar

» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist ein schwieriges Thema, auf der einen Seite hängt man an seinem Haustier aber andererseitgs wünscht man sich, dass das Tier nicht leidet. Ich bin ja auch im Tierschutz tätig, und hab deswegen relativ häufig die Konfrontation mit dem Thema ob es probiert wird die Tiere die schwach und schwer Krank sind, noch zu päpeln oder ihnen alles zu ersparen.

Dabei hör ich gerne auf mein Bauchgefühl, denn als Halter merkt man es, wenn das Tier noch Lebenswillen zeigt dann lass ich es nicht einschläfern und probiere alles - egal was es kostet beim Tierarzt. Sobald ich aber merke, das Tier selbst möchte nicht mehr leben und alles geht nur noch mit Zwang, dann lasse ich es erlösen. Es gehört zu diesem Schritt allerdings immer eine ordentliche Portion "Mut" um sich mit dem Gedanken zu konfrontieren, aber man sollte dabei nicht nur an sich oder weitere Halter denken sondern in erster Linie an das wohl des Tieres. Auch bei meinen eigenen Tieren ist dies mit mehr Emotionen verbunden, als bei "fremden" Tieren - aber dennoch erwäge ich bei allen Tieren beide Schritte.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Meine Mutter hat vor einem halben Jahr unseren Wellensittich selber eingeschläfert. Er hatte einen schlimmen Schnupfen, konnte nicht mehr fliegen und war schon 8 Jahre alt.

Sie hat ihn in einen Beutel gesteckt der auf dem Boden mit Äther bedeckt war und in welchem er dann eingeschlafen ist. Das war schon traurig für mich mit anzusehen da er mich begleitet hat seit ich 12 Jahre alt war aber lieber war es mir so, als ihn noch ewig leiden zu sehen.

Benutzeravatar

» Timberwood » Beiträge: 867 » Talkpoints: 12,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist echt ein total schweres Thema. Klar, es ist ein großer Verlust das eigene Tier einschläfern zu lassen. Aber ich denke in dem Fall, dass es unheilbar ist und an starken Schmerzen leidet, ist es das einzig Richtige. Rein Ethisch gesehen, da man dem Tier halt wie bereits gesagt einfach hilft und weiteres Leid erspart.

Aus meiner persönlichen Sicht heraus kann ich nur sagen: ich würde es niemals übers Herz bringen! Nie im Leben würde ich meinen Hund einschläfern lassen. Ok, wenn ich jetzt wieder daran denke, dass er Schmerzen hätte, kommt man natürlich ins Grübeln, aber ich könnte ich einfach nicht damit abfinden und würde wahrscheinlich immer weiter hoffen, dass mein Tier doch noch gesund wird.

Ich finde Tierärzte haben auch einen großen Respekt verdient, da es bestimmt nicht leicht ist, so oft Tiere, welchen man eigentlich helfen will weiterzuleben, einzuschläfern!

» PureDiamond » Beiträge: 378 » Talkpoints: 1,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vor etwas mehr als vier Jahren musste mein eines Kaninchen eingeschläfert werden, weil es schon sehr alt war und keine Kraft mehr hatte. Natürlich war ich sehr traurig, weil mich die Kaninchendame schon viele Jahre begleitet hatte, aber ich sah, wie schlecht es ihr ging und dass sie einfach zu schwach dafür ist, dass sie weiterlebt. Wir waren dann mit ihr beim Tierarzt und sie hätte durch medizinische Eingriffe wohl noch etwas länger am Leben bleiben können, aber der Tierarzt meinte selber, dass das nur noch Quälerei sei und so haben wir uns dafür entschieden, sie gehen zu lassen und haben sie einschlafen lassen. Ich denke auch, dass das die richtige Entscheidung war.

Das Thema ist wirklich sehr schwierig. Ich denke, sofern noch etwas Hoffnung besteht, dass ein Tier ohne Qualen weiterleben kann, dann sollte man zunächst alles mögliche tun, damit das Tier wieder gesund wird. Wenn das Tier sich allerdings nur noch quält, finde ich es dem Tier gegenüber gerechter, wenn man es dann auch von seinem Leid und seinen Schmerzen erlöst.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es schon gut,das man die Tiere einschläfern lassen kann,wenn sie leiden. Denn lieben heißt leider auch gehen lassen. Ich würde mich immer fürs einschläfern entscheiden,wenn ich einem Tier nicht mehr helfen kann und es leidet. Da ich im Katzenschutz tätig bin,muss ich leider viel zu oft diese Entscheidung treffen. Aber zumindest gibt es bei Tieren diese Möglichkeit,bei uns Menschen leider nicht. Man muss natürlich für sich selbst entscheiden,ob man nicht doch noch etwas tun könnte.

» bibi.baecker » Beiträge: 52 » Talkpoints: 9,02 »


Das ist eine schwere Frage. Prinzipiell bin ich ziemlich dagegen, dass man darüber entscheidet wenn ein Tier zu sterben hat. Das würde man bei einem Menschen ja auch nie machen und so was gilt ja auch als Sterbehilfe und wird hart bestraft. Bei einem Menschen darf man auch nicht einfach so bestimmen, dass er jetzt sterben sollte, weil er schlimme Schmerzen hat. Besonders dann, wenn er selbst nicht in der Lage ist, es zu bestimmen, weil er nicht ansprechbar ist.

Deshalb frage ich mich natürlich, weshalb das bei einem Tier anders sein soll. Natürlich, es ist eine Erlösung für die Tiere und sie wäre es beim Menschen in vielen Fällen sicherlich auch. Ich selbst musste meinen Vogel einschläfern lassen, der unerklärlicherweise, als ich nicht im Raum war, unzählige Male gegen die Scheibe geflogen war, bis er sich gar nicht mehr bewegen konnte, weil die Flügel gebrochen waren. Der Tierarzt meinte dann, er hätte schlimme Schmerzen und die Flügel würde nie wieder funktionieren und ich hab dem Vogel ja angesehen, dass er sich kaum noch bewegen kann und obwohl es mir unheimlich weh tat, hab ich mich dann auch dafür entschieden, ihn einschläfern zu lassen und fühle mich auch heute deshalb nicht schlecht.

Trotztdem denke ich eben oft daran, und frage mich dann auch, ob man denn als Mensch wirklich dieses Recht hat.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn mein geliebter Hund Qualen erleiden müsste und es keine große Heilungchance mehr geben würde, dann würde ich ihn einschläfern lassen und ihn erlösen, alles andere wäre dem Tier nicht gerecht. Manchmal muss man die eigenen Interessen zum Wohl des Tieres zurückstecken und ich finde das sollte auch jeder liebevolle Tierbesitzer machen, egal wie schmerzhaft es für einen selber ist. Aber ich denke auch , dass es einem selbst mehr Schmerzen bereitet das Tier leiden zu sehen, als den guten Gedanken zu haben, dass man das Tier erlöst hat und es jetzt eine bessere Zukunft vor sich hat.Ich würde jedoch noch Abschied nehmen.

Benutzeravatar

» KingKanye » Beiträge: 463 » Talkpoints: -0,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Leider Gottes habe ich dieses Jahr die wohl schwerste Entscheidung meines Lebens treffen müssen. Bobby, ein 7-jähriger Goldi, war mein Ein und Alles, Anfang dieses Jahres übergab er sich häufig, was im Laufe der Monate schlimmer wurde, wir waren fast jedes 2. Wochenende beim Arzt, der bloß meine es wäre nichts. Wir hatten den Arzt gewechselt, der hat dann gleich Borreliose festgestellt im sehr weit fortgeschrittenen Stadium, er wurde 5 Tage mit AB behandelt, fraß jedoch nichts mehr und trank kaum noch, übergab sich weiter, Sein Stoffwechsel was zu weit unten.

Ich wollte mich nicht damit abfinden, ich war teilweise sogar sauer auf ihn, er hätte nur fressen müssen. Er schaute mich mit seinen großen Augen an, er wollte einfach nicht mehr. Aber ich wollte, das er wollte.

Die Ärztin meinte, dann es wäre besser ihn einschläfern zu lassen, wir würden es nur rauszögern und er würde leiden. Das wollte ich nicht. Auch wenn ich wollte, dass er bei mir bleibt. Aber quälen.

Also haben wir ihn einschläfern lassen. Furchtbar, dass schlimmste ist, dass man wirklich erst im Nachhinein, wenn es zu spät ist weiß, was so ein Tier ausmacht. Keiner, der einen Schwanzwedelnd begrüßt, der Nachts um 0. Uhr anfängt zu bellen.

Wenn ein Tier unheilbar krank ist verlängert man sein Leid nur, wenn man ihn nicht erlöst. Man sollte froh sein, dass so etwas beim Tier möglich ist. Wir hätten tatsächlich zugeschaut, wie er langsam aber sicher verendet, dann soll er lieber in Würde und ohne Schmerzen friedlich in Herrchens/Frauchens Arm einschlafen. Man macht sich mehr Vorwürfe, wenn man ihnen Schmerzen zufügt, weil man selbst nicht will, dass sie gehen und denke, dass die Zeit noch nicht reif ist, das sie einen verlassen.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Mein Hamster hatte wie gesagt Krebs, er hatte schon überall Metastasen, unter anderem in der Wirbelsäule, weshalb er sich am Ende so gut wie nicht mehr bewegen konnte, weil die Hinterbeinchen gelähmt waren. Als er sich dann schon gar nicht mehr geputzt hat und auch in seine kleine Kloschale nicht mehr reinkonnte (die hat er immer geliebt und hat ganz reinlich immer nur da reingemacht), konnte ich es nicht mehr länger mit ansehen, wie er sich quälen muss und mich eben für diesen Weg entschieden.

Ich bereue das auch nicht, da ich der Meinung bin, ich habe ihm dadurch ein noch längeres Leid erspart, da es eben auch leider keine Möglichkeit der Heilung gab.

Benutzeravatar

» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^