Blaue Boxershorts - Schrecken im Münsterland

Noch kann man keine endgültige Entwarnung geben, aber ein Unbekannter Münsterländer, der auch als Schrecken der Kanalarbeiter bezeichnet wurde, hat scheinbar sein Treiben beendet. Als Schrecken wurde er deswegen bezeichnet, weil er insgesamt 39 blaue und eine rote Boxershorts der Größe XXL die Toilette hinuntergespült und damit für jede Menge Ärger durch hohe Kosten und viel Arbeit gesorgt hat.

Was sich im ersten Moment eher lustig anhört ist aber in Wirklichkeit eine ziemliche Sauerei. Denn das Pumpwerk der Kläranlage wurde durch die jeweilige Unterhose verstopft. Die Folge, die Pumpe musste ausgebaut und die Unterhose in mühevoller Kleinarbeit aus der Pumpe gefummelt werden - Kostennote bisher: gut 7.000 Euro.

Natürlich waren die Mitarbeiter des Klärwerks genervt, aber auch der Bürgermeister von Ladbergen (in dieser Gemeinde treibt der Scherzbold sein Unwesen) war und schaltete eine Anzeige, in der noch mal erläutert wurde, was in die Toilette gehört und was definitiv nicht.

Derzeit besteht die Hoffnung, dass der Täter sein Treiben nun endlich eingestellt hat; Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden. Der Täter hatte zeitweise drei Unterhosen pro Woche in der Toilette entsorgt, dann war wieder zwei Ruhe. Nun sind knapp zwei Wochen seit dem letzten Einsatz vergangen.

Vielleicht haben den Täter aber auch die intensive und die hohen Schadenersatzforderungen abgeschreckt, denn die 7.200 Euro will man sich vom Täter wiederholen. Und der Tatort ist bereits auf 150 Haushalte eingegrenzt.

Ich befürchte ganz ehrlich, dass der Hinweis, dass Boxerschorts nicht in die Toilette gehören ziemlich überflüssig war. Irgendwie kann ich mir nicht so richtig vorstellen, dass es sich hier um 40 Irrtümer handeln soll, ich gehe da eher davon aus, dass jemand das aus irgendwelchen abstrusen Gründen für den Witz des Jahrtausends hielt. Die Vorstellung, wie die Arbeiter in der Kläranlage die Unterhosen aus den Rohren puhlen, war für den oder die Täter wahrscheinlich urkomisch, wie hoch die Kosten für so einen Blödsinn sind, war ihm entweder nicht bewusst oder auch einfach egal. Erst jetzt, wo man ihm auf der Spur ist und er befürchten muss für den verursachten Schaden selbst aufkommen zu müssen, wird es ihm zu heiß und er hat seine Aktionen eingestellt. Leider gibt es ja immer wieder solche Leute mit einem, nennen wir es mal vorsichtig eigenwilligen Humor, die erst durch empfindliche Konsequenzen von ihrem Treiben ablassen.