Kinder: Hilfe gegen Jucken - Windpocken richtig behandeln

Mein Kleiner hat seit etwa einer Woche die Windpocken und natürlich juckt es ihn nun auch am ganzen Körper. Der Arzt hat aber gesagt, damit es schneller heilt und keine Narben bleiben soll er sich nicht kratzen.

Das ist natürlich leicht gesagt, aber wie kann man denn Kinder vom Jucken an den Wunden abhalten? Spätestens im Schlaf besteht dann doch die Gefahr, dass das ganz unbewusst gemacht wird oder nicht? Kann ich vielleicht etwas ausrichten, wenn ich ihm zum Schlafen dünne Handschuhe anziehe oder bringt das eher nichts?

Du warst doch beim Arzt. Hat er dir keine Lotion gegeben, die man auf die Windpocken auftragen kann? Diese helfen doch sehr gut gegen Juckreiz bei Windpocken. Ausserdem kann man noch Fenstil Tropfen geben. Aber da sollte man vorsichtig sein, weil die Tropfen nicht von jedem vertragen werden und Nesselsucht eine Nebenwirkung ist.

Gehe in die Apotheke und lasse dir eine Lotion gegen Juckreiz bei Windpocken geben. Du kannst sie auch vom Arzt verschreiben lassen. Dann kostet das nichts. Denn für Kinder ist dieses Rezept frei. Nach einer Woche sollten aber schon die meisten Pusteln abgefallen sein und nicht mehr so doll jucken. Die Lotion (ich weiß nicht mehr wie sie heisst) ist eine weiße Lotion, die man mit einem Wattestäbchen auf die Pocken tupft. Meine Kinder haben keine Narben bei den Windpocken zurückbehalten und sie hatten sie sehr stark.

Handschuhe kannst du versuchen. Aber ich denke, dass die kaum ein Kind in der Nacht anlassen würde. Deswegen halte ich die für relativ sinnlos.

Wir hatten das Problem mit dem Jucken und dem Kratzen auch. Nachdem weder die Lotion noch die Tropfen gegen den Juckreiz geholfen haben wurde ich im Internet fündig das es auch einen Badezusatz gibt. Ich habe mir diesen dann in der Apotheke besorgt und somit meine Tochter des Öfteren gebadet. Und der Juckreiz war weg. Diesen Badezusatz hat kein Arzt erwähnt und ich war bei drei verschiedenen mit den Kindern. Jeweils bei einem und dann noch mal beim Bereitschaftsarzt. Jeder sagte dass man ja nicht baden soll weil der Juckreiz dann schlimmer wird. Ich habe diesen Badezusatz dann aber auch noch Freundinnen weiter empfohlen und jede war mit diesem Zusatz glücklich. Ist besser als Tropfen und Lotion.

@Torka: weißt du vielleicht noch, was das für ein Badezusatz war? Die Chance ist nämlich sehr groß, dass mein Sohn nun auch die Windpocken erwischt hat. Bei seinem Geburtstagsfest waren gleich drei Kinder, die am Abend nach dem Fest die ersten Bläschen bekamen. So ist die Chance groß, dass er gerade mitten in der Inkubationszeit ist.

@tournesol: Mit dem Badezusatz ist vermutlich Tannolact gemeint. Die Gerbstoffe kennst du ja vermutlich schon als bewährte Wirkstoffe gegen Juckreiz. Zumindest dann, wenn das Präparat vom Arzt verordnet wurde.

Bekannte Eltern von mir haben als Hausmittel Backpulver oder Natron im Badewasser aufgelöst. Das soll wohl auch geholfen haben und angeblich besser als alles andere. Da meine Kinder aber alle gegen Windpocken geimpft sind, kann ich leider nichts aus Erfahrung beisteuern. Aber mit Windpocken sollte man sowieso über einen Arztbesuch nachdenken. Am besten vorher anrufen, weil das Kind ja ansteckend ist.

Ansonsten sagt mein Ratgeber für Kinderkrankheiten, dass man beim Bad aufpassen muss, dass man die Kinder nicht zu lange planschen lässt. Sonst kann es wohl dazu kommen, dass der Ausschlag zu schnell reift und aufplatzt und somit Narben entstehen. In wie fern das bei einem Kind mit Neurodermitis auffällt, weiß ich nicht. Ich habe aus meiner Kinderzeit auch ein paar Windpocken Narben, die deutlich eingedellt sind. Der Arzt weiß dazu aber sicher auch was.

Neben Badezusätzen gibt es noch anderes: Kennst du eigentlich auch Anaesthesulf? Das ist eine Lotion auf Zinkbasis, die einen Wirkstoff enthält, der die Haut vorübergehend örtlich betäubt. Das hat unsere Kinderärztin mal bei einem allergischen Ausschlag verschrieben und dafür war das ganz gut. Es wird auch immer wieder bei Windpocken verordnet, aber nicht jeder findet die Wirkung ausreichend. Auch normale Zinklotion soll helfen.

Auch hier: Arzt fragen. Neben der Lotion kann ich mich auch an ein Puder erinnern, das es zu meiner Kinderzeit gab. Aber lange hielt die Wirkung nicht, so weit ich mich an damals erinnere. Wer weiß, ob die Puder noch so sind, wie früher? Eine Rolle soll wohl auch die Raumtemperatur spielen. Von daher hast du wohl Glück dass es euch jetzt im Winter getroffen hat. Kühle Luft lindert wohl.

@trüffelsucher: Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Ausgebrochen sind bei meinem Sohn bis jetzt die Windpocken noch nicht. Das wird im Durchschnitt noch etwa eine Woche dauern. So er sie bekommt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber laut Ärztin sehr hoch. Die anderen Kinder, die es bislang hier erwischt hat, sind allesamt auch geimpft. Gerade die Windpockenimpfung ist noch sehr unzuverlässig, das bestätigen auch mehrere Ärzte.

Am Freitag haben wir sowieso einen Arzttermin, eigentlich noch zur Nachkontrolle, weil er bis Weihnachten mehrere Wochen lang mit einer heftigen Lungenentzündung gekämpft hat und da möchte ich mir eben gleich diverse Lotionen, Cremes und Co verordnen lassen. So ist es immer vorteilhaft bereits im Vorhinein sich umzuhören, wer womit gute Erfahrungen gemacht hat. Dass das mit seiner Ärztin natürlich abgesprochen wird, ist klar. Danke jedenfalls für die Tipps.