Flashmob: Nicht jeder kann damit etwas anfangen

Flashmob, etwas Neues, sicher wieder eine Bewegung aus den USA. Hier bei uns in Deutschland kennt man den Flashmob eher aus Beiträgen aus Online-Plattformen wie Youtoube. Sicher waren noch nicht viele von uns an einem Flashmob beteiligt.

Wir sind in der Weihnachtszeit für ein Wochenende in Leipzig gewesen und dort in einen Flashmob mitten in der Fußgängerzone hineingeraten. Irgendwie stockte der ganze Fluss der Menschenmasse in der Fußgängerzone. Alle schauten nach oben an eine Häuserwand, sie zeigten mit den Fingern hinauf und lachten. Natürlich habe auch ich nachgeschaut, was da wohl Lustiges passieren würde. Man sah aber nichts und knappe 100 Menschen lachten über das „Nichts“. So gehe ich mal davon aus, dass dies ein Flashmop war. Ich musste über mich selbst lachen, wie schnell es geht, bei so etwas mitgerissen zu werden.

Einige ältere Passanten fanden daran nichts Lustiges, sie regten sich eher darüber auf, das es nicht weiterging, und fühlten sich vielleicht auch verarscht. Wie würdet ihr bei einem solchen Flashmob reagieren? Ich meine, es war jetzt nichts besonders Spektakuläres, aber lustig war es allemal.

Also ich glaube, ich wäre zunächst irritiert wo ich da jetzt hineingeraten wäre. Nach einer kurzen Schreck- und Verstehenssekunde würde ich mich sicherlich freuen, dass ich sowas mal live erleben durfte. Es kommt doch dabei niemand zu Schaden und irgendwie ist es doch interessant, wie sich eine Gruppe sich völlig fremder Menschen über das Internet verabredet zu so einer Aktion und das dann auch tatsächlich klappt. Schade ist nur, dass diese Energie für sowas genutzt wird, aber wenn es um politische Aktionen geht, da hat plötzlich auf so ein "Zusammenraufen" keiner mehr Lust.

Ich war neulich auch in einen Flashmob auf unserem Marktplatz verwickelt. Wir trugen alle schwarze Kleidung und ließen 16:16 Uhr alle Seifenblasen steigen, den genauen Grund habe ich nie erfahren, habe eben einfach mitgemacht. Für meine kleine Stadt war es ganz okay, zumindest von der Anzahl der Leute her, also wir sind schon aufgefallen. Sagen wir es einmal so.

Blöd fand ich nur, dass es natürlich wieder Leute gab, die sich eben nicht an die Abmachungen halten konnten. Die einen kamen in bunt, wieder andere ließen ihre Seifenblasen schon 16:12 steigen. Also wenn man so etwas ausmacht, muss es schon ordentlich gemacht werden, darüber habe ich mich geärgert.

Alles in allem sind Flashmobs wirklich geniale Veranstaltungen, bei denen ich immer wieder gerne dabei bin. Sagt mir, wo die Sache steigt und ich bin dabei. Das macht das Leben bunter. Ich würde gerne einmal das sogenannte "Freezen" ausprobieren, also wenn sich meinetwegen ganz viele Leute in irgendeinem Kaufhaus befinden und auf die Sekunde genau stehen bleiben, als wären sie eingefroren und sich dann minutenlang nicht bewegen, um hinterher dann einfach weiter zu gehen. Das wäre mein Traum, da wäre ich gerne dabei, aber bei uns in der Stadt lassen sich die Leute alle nicht so recht mobilisieren, die sind alle so langweilig und träge.

Ich habe noch an keinem Flashmob teilgenommen, obwohl sich mir hier in der Stadt dazu schon mehrere Möglichkeiten geboten hätten. Also, im Prinzip jedenfalls, hätte ich zu der Zeit weder ein Seminar, noch einen Arzttermin gehabt. Aber in Zukunft werde ich vielleicht doch einmal an einem teilnehmen, jedenfalls, wenn mich das Thema anspricht.

Nebenbei, ich finde es übrigens auch schade, dass viele Menschen für Nonsens-Aktionen verfügbar sind, aber bei politischen Demonstrationen könnte man sie nicht mobilisieren. Aber gerade auch deswegen mag ich Flashmobs am meisten, die eine gewisse Bedeutung haben.

Wobei auch das seltsamste Verhalten sehr oft interessante Erkenntnisse über große Teile der Gesellschaft ergeben kann. Interessant ist übrigens, dass einem viele Menschen jegliche Aktion nachmachen, wie ein Affe dem anderen. Ich habe es selbst schon häufiger ausprobiert, dass ich beispielsweise in einem Park zu einem Strauch laufe, und an einer der daran befindlichen Blüten rieche, und in den meisten Fällen hat der folgende Spaziergänger dann auch direkt an der Blüte gerochen. Obwohl das sonst nie einer dort macht, wenn es nicht einer vormacht, habe ich das Gefühl.

Und ich denke, bei Flashmobs wird man genau dasselbe bemerken können: Wenn man beispielsweise stehen bleibt, und irgendetwas sinnlos anstarrt, dann werden sicherlich mehr Menschen dazu kommen, die dasselbe tun. Auch, wenn sie gar nicht wissen, warum. Die Masse macht es, also machen sie mit. Wie ein Affe dem anderen. Und darüber kann man dann doch auch einmal nachdenken, wieso man so handelt, und ob es nicht Sinnvolleres gäbe, als einfach mit der Masse zu rennen.

Ein Flashmob ist ja nun einmal ein Ereignis, bei dem Menschen ungewöhnliche Dinge tun. Das kann ja wirklich alles mögliche sein. Dementsprechend kann ich für mich nicht sagen, wie ich reagieren würde, wenn ich zufällig in ein solches Zusammentreffen hineingeraten würde.

Mit Sicherheit gibt es Situationen und auch Flashmobs, bei denen ich im Endeffekt erfreut oder zumindest belustigt wäre, wenn ich da hinein geraten würde. Aber gerade in der im Eingangsbeitrag beschriebenen Situation könnte es auch gut sein, dass ich genervt reagieren würde. Beispielsweise, wenn ich es auf dem Weg zur oder von der Arbeit (wie eigentlich üblich) so eilig hätte, dass ich mich eine Verspätung schon in Schwulitäten bringen würde.

Was Flashmobs angeht habe ich schon von wirklich nervigen oder auch relativ fiesen Sachen gehört. So finde ich es schon fies wenn ein paar Tausend Menschen in eine McDonals-Filliale wollen und die Angestellten dort auf einmal schnell am verzweifeln sind.

Dein Beispiel finde ich jedoch echt cool, dies ist eine Art von Flashmob die Sinn macht, weil sie einem zum Nachdenken bringt. Hier würde ich mich niemals aufregen, ich würde wahrscheinlich auch über mich selbst lachen, wie schnell man sich anstecken lässt ist doch wirklich erstaunlich. Vor allem die Tatsache das man hier oft erstmal über sich selber stutzt weil man nicht findet was die Anderen sehen.

Also würde ich mal sagen ob es mich stört oder nicht hängt von dem Flashmob ab, solange sie einen zum Nachdenken anregen oder keinem Schaden finde ich sie super und cool und hierbei finde ich es keinen Schaden wenn man um die Menschen herum gehen muss, einen anderen Weg einschlägt oder falls man das nicht will halt wartet.

Ich habe sogar schon mal einen organisiert. Auf avaaz.org, die kümmern sich unter anderem um Umweltprojekte, werden weltweite Flashmobs organisiert und ich fand die Idee ganz gut habe dann im Vorfeld vom Kopenhagener Klimagipfel auch bei uns einen Flashmob zu organisieren.

Es kamen zwar nur rund 20 Leute, aber ich fand trotzdem, dass es sich gelohnt hat. Wir haben immerhin in zwei Medien (eines online, eine Zeitung) einen Bericht mit Bildern bekommen. So haben wir es geschafft auf den Klimagipfel aufmerksam zu machen.

Unpolitische Flashmobs hingegen finde ich nicht immer gut. Da muss dann ein bißchen mehr passieren: witzig verkleiden, besonders laut sein und ein aussergewöhnlicher Ort. Wobei ich bei unpolitischen Mobs nicht immer ganz verstehe, warum sie macht. Klar, wegen dem Spass. Aber der größte Spass ist doch eigentlich die befremdlichen Gesichter der Passanten zu beobachten.

Ich finde solche Flashmobs ziemlich gut. Besonders, wenn sie für einen guten Zweck gemacht werden finde ich sie bewundernswert. Ich habe leider selber noch keinen miterlebt aber schon einige auf Videos im Internet gesehen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass gerade ältere Leute sehr verwundert sind und sich vielleicht darüber ärgern, dass es dann gerade mal nicht weiter geht. Das liegt dann einfach daran, dass sie gar nicht verstehen was da gerade passiert und worum es geht.

An einem Flashmob habe ich schonmal teilgenommen, wir waren zwar nicht viele Personen aber unseren Spaß hatten wir trotzdem: In unserer Einkaufsstraße ist die Weihnachtszeit eingekehrt, und somit auch viele Kauflustige .. naja auch offiziell ein großer Flashmob. Leider wurde daraus nix da es sich in viele kleine Gruppen zerstreut hat, zumindest sind wir in einen Drogerie Markt gegangen haben uns in die Gänge gestellt und sind einfach für ein paar Minuten auf Pfiff stehen geblieben, das Lustige dabei ist das man in einer ganz natürlichen position "einfriert" zum Beispiel beim lesen eines Produktes was man in der Hand hält. Die unbeteiligten haben uns angeschaut aber so wirklich begriefen haben sie es nicht was gerade geschiet

Ein anderer Fall ist auch McDonalds, wo sich jetzt die ganzen kleinen Gruppen getroffen haben und eine riesen schlange bildeten bis vor die Tür und nur Produkte aus dem 1x1 kauften.. so hatten wir unseren Spaß und die Verkäufer ihren Stress

Da ich zur etwas jüngeren Generation gehöre und mit solchen Sachen aufgewachsen bin, kann ich dem eigentlich eine ganze Menge abgewinnen. Hier bei mir in der Nähe werden öfter Flashmobs durchgeführt, leider war ich bei noch keiner wirklich aktiv dabei.

Einerseits lässt sich durch so etwas die Kreativität der Veranstalter ausdrücken, da es wirklich schwer werden kann, sich Sachen auszudenken die es nicht schon irgendwo gegeben hat und andererseits zeigt es, wie gut man das Internet als Kommunikation Netzwerk verwenden kann, um größere Aktionen ins Leben zu rufen. Ich bin grade wegen dem zweitem Grund immer wieder erstaunt, dass die Veranstalter solcher Flashmobs tatsächlich in der Lage sind, so viele Menschen auf einen Fleck zu bringen und sie dann auch noch alle etwas gleichzeitig machen zu lassen.