Kritik am Eurovision Song Contest

Es gibt schon ein paar Themen zum Eurovision Song Contest, aber bisher haben sich die wenigstens so kritisch wie erforderlich damit befasst. Unser Star für Oslo hieß die aktuelle Kampagne, in der versucht wurde einen Champion für Oslo zu finden. Doch sind wir mal ehrlich – was ist dabei herausgekommen? Wir schicken eine unerfahrene Schülerin zu einem Contest und erwarten tatsächlich von ihr, dass sie dort den ersten Platz macht. Wie realistisch ist das denn?

Im Grund genommen läuft es zur Zeit so wie in den letzten Jahren auch. Der Sieger der deutschen Voausscheidung wird im Vorfeld des Wettbewerbs in den Himmel gelobt und am Ende verlieren wir und keiner will wissen woran es lag. Der Song der No Angels im letzten Jahr war ein Lied wie jedes andere. Es war kein Ohrwurm, wie es für einen Sieg in so einem Wettbewerb erforderlich wäre. Genauso der Auftritt von Max Mutzke und wie sie alle hießen.

Auch in diesem Jahr haben wir wieder einen total langweiligen Song und der wird auch noch gesungen von einem Mädel, welches sicher durch ihre Lockerheit und Leichtigkeit punkten kann, ansonsten aber völlig unerfahren und ungeeignet ist. Eine im Vorhinein durch die Medien und damit gute Einnahmen für die TV Gesellschaften auserkorene Sängerin soll es in Oslo für uns richten. Ich prophezeihe schon heute ein Desaster.

Ich prophezeihe schon heute ein Desaster.

Immerhin muss sich dann kein "Star" den Vorwurf machen, dass er oder sie nicht gewonnen hat, aufgrund von schlechter Leistung. Bei Lena kann man dann eben das Ganze auf ihre Unerfahrenheit schieben und schon ist man mit einem blauen Auge aus der Sache.

Ich fand es dieses Mal eine gute Idee, den Vertreter für Deutschland so unter der Bevölkerung zu suchen. Es muss nicht immer ein schon bekannter Sänger sein, der Deutschland dann beim Songcontest repräsentiert. Vielleicht haben wir mit diesem Hintergrund und der Unbekümmertheit von Lena eher eine Chance nicht auf dem letzten Platz bzw. im letzten Drittel zu landen.

Und wie gesagt: Wenn es dennoch schief geht, kann man alles Lenas Unerfahrenheit zu Gute halten.

Naja, die No Angels letztes (oder war es vorletztes?) Jahr waren schon mehr als schwach gewählt. Wer in allerwelt soll sich ausgerechnet für einen 1:1-Spice-Girls-Verschnitt, und dann zu allem Überfluss noch aus Deutschland, interessieren. Die können nichts, konnten nie was und werden nie was können. Die Entscheidung, dieses Jahr die halbwegs talentierte Lena hinzuschicken, ist da vielleicht kein so starker Fehlgriff, auch wenn ich nicht glaube, dass die weit übers Mittelfeld hinaus kommt, aber immerhin.

Man muss bedenken, dass Raab in der Vergangenheit meist ein ganz gutes Händchen bewiesen hat (Guildo Horn Platz 7, sein eigener Song Platz 5 und Mutzke war auch nicht so schlecht, soweit ich mich erinnere). Naja, am Ende werden sich eh wieder die kleinen Staaten in Osteuropa die Punkte gegenseitig zuschustern, aber immerhin darf man gespannt sein, wie weit Lena mit ihrem Song "Satellite" kommt.

Deutschland setzt einfach auf die falsche Taktik. Anstatt wie jedes Jahr einigermaßen gute Sänger zu besagtem Contest zu schicken sollten sie eher auf außergewöhnliches setzen. Dass das funktionieren kann sieht man doch ganz klar an Bands wie Lordi. Die vermutlich einzig und allein auf Grund ihrer Masken und ihres Auftretens gewonnen haben.

Abgesehen davon bin ich dafür, dass Deutschland ab sofort am Vorentscheid teilnehmen sollte, jedes Jahr viel Geld dafür zu bezahlen um sich dann mehr oder weniger zu blamieren macht auf Dauer keinen Sinn.

Wir schicken eine unerfahrene Schülerin zu einem Contest und erwarten tatsächlich von ihr, dass sie dort den ersten Platz macht. Wie realistisch ist das denn?

Nö, wir erwarten lediglich nicht den letzten Platz zu machen bzw. im vorderen Drittel zu landen - und wenn alles gut geht vielleicht auch den ersten Platz zu machen.

Der Sieger der deutschen Voausscheidung wird im Vorfeld des Wettbewerbs in den Himmel gelobt und am Ende verlieren wir und keiner will wissen woran es lag. Der Song der No Angels im letzten Jahr war ein Lied wie jedes andere. Es war kein Ohrwurm, wie es für einen Sieg in so einem Wettbewerb erforderlich wäre. Genauso der Auftritt von Max Mutzke und wie sie alle hießen.

Sinnloser Vergleich: Max Mutzke schnitt weit besser ab als die anderen von Dir genannten. Und da auch er als Protegé Stefan Raab hatte und dieser nie ein schlechtes Händchen bewies (wurde hier ja schon ausführlich angesprochen) widerlegt auch deine Behauptung. Und ein Ohrwurm ist auch nicht für einen Sieg erforderlich!

Eine im Vorhinein durch die Medien und damit gute Einnahmen für die TV Gesellschaften auserkorene Sängerin soll es in Oslo für uns richten. Ich prophezeihe schon heute ein Desaster.

Blödsinn! Genau das war die Praxis der letzten Jahre und wohin sie geführt hat wurde ja eindrucksvoll demonstriert! Alle "Medienlieblinge" landeten schön weit hinten, nur die, die man von vorneherein als Außenseiter und chancenlos betrachtete (Mutzke, Horn, Raab himself) haben jedem jedesmal eindrucksvoll das Gegenteil bewiesen.

Beim Eurovision Song Contest geht es schon lange nicht mehr um das beste Lied, genauso wenig wie bei anderen Musikshows (DSDS, American Idol usw.) sondern um den Darsteller und den Auftritt der am besten unterhalten kann! Siehe Lordi, siehe Ruslana usw. Und Lena Meyer-Landrut ist nicht die beste Sängerin (da war die andere, die stocksteif auf der Bühne stand besser), aber hat einfach einen Unterhaltungswert. Und der zählt! Stefan Raab oder Dieter Bohlen haben das schon vor Jahren verstanden und bei ihren Schützlingen (und bei sich selbst umgesetzt), weit vor ihnen noch die Amis, dass Gesang nebensächlich ist - nur Du (noch) nicht .

Kein guter Sänger verkauft sich ohne irgendetwas, was man dem Publikum um die Ohren hauen kann: sei es eine Mitleidsstory oder eine übersexualisierte Darstellung. Gute Sänger gibt es schließlich wie Sand am Meer, die die Chartstürmer locker vom Talent her in den Schatten stellen können - nur taugen die halt meist nur als Backgroundsänger oder Doubles usw. da sie völlig langweilig rüberkommen.

Oder noch deutlicher: Hätten (als Paradebeispiele) Britney Spears / Michael Jackson nur stocksteif am Mikro gestanden und 2 Stunden lang ihre Lieder runtergeträllert hätte die kein Schwein beachtet - aber ein bisschen rumzappeln, ausziehen, Lebenswandel für die Boulevardpresse und schon klappt es mit dem Mainstreamverkauf! Gleiches gilt für Meyer-Landrut und die andere: Die eine hatte einen Bewegungsradius eines Bierdeckels und hat gut gesunden, Meyer-Landrut singt mittelmäßig fällt aber durch ihre eigenwillige Darbietung jedem auf und durch das eher seltene Oxford Englisch.

Abgesehen davon bin ich dafür, dass Deutschland ab sofort am Vorentscheid teilnehmen sollte, jedes Jahr viel Geld dafür zu bezahlen um sich dann mehr oder weniger zu blamieren macht auf Dauer keinen Sinn.

Ob wir uns blamieren oder nicht ist völlige Nebensache und maximal für die Fans des ESC von Bedeutung. Beim ESC geht es nur oberflächlich um einen Wettbewerb, im Grunde geht es nur darum verschiedene Musiker in Europa zu präsentieren, bekannt zu machen und zu vermarkten. Der ESC ist simpel gesagt nichts anderes als eine Dauerwerbesendung im großen Stil - das sieht man auch anschließend (und vorher) an den Songverkäufern der Gewinner (und Verlierer) die immer schön nach oben schnellen. Der einzige Unterschied: Die Gewinner verkaufen sich meist noch besser .

Kritik üben ist ja immer recht einfach, nur die Frage ist dann ja auch erlaubt, wie man sonst einen Teilnehmer für Deutschland finden soll?

Bisher haben die alten Lösungen jedenfalls nur schlechte Plätze eingebracht. Und bisher haben Vorentscheide in Deutschland jedenfalls den größten Müll schon mal gefiltert, im Ergebnis waren dann für Deutschland deutlich bessere Plätze drin.

Raab - Genie oder Wahnsinn? Ich finde weder noch, sondern einfach nur geldgeil und musikbegeistert, ausserdem hat er sein Ohr einfach näher am Puls der Zeit.

Lena ist unverbraucht, sie hat nichts zu verlieren und sie macht einen sehr entspannten Eindruck. Beste Voraussetzungen, um beim Publikum einige Freundschaftspunkte zu bekommen. Und damit nicht ganz hinten zu landen.

Generell ist das Abstimmungsverhalten und auch das Abstimmungsverfahren natürlich nicht wirklich vorteilhaft. Nachbarn, die sich leiden können stimmen natürlich füreinander, ja sogar selbst Länder, die noch vor noch gar nicht allzu langer Zeit gegeneinander Krieg führten können bei der Abstimmung plötzlich wieder zueinander finden.

Also jeder Platz in den Top 10 ist schon beinahe als Sieg zu werten und Platz 10 traue ich Lena zu. Ausserdem fällt mir kein anderes System ein, wie man sonst einen vielversprechenden Sänger oder Sängerin für ESC finden kann. Die Verantwortlichen beim NDR als Sender jedenfalls haben das wohl auch erkannt.

Generell ist das Abstimmungsverhalten und auch das Abstimmungsverfahren natürlich nicht wirklich vorteilhaft. Nachbarn, die sich leiden können stimmen natürlich füreinander, ja sogar selbst Länder, die noch vor noch gar nicht allzu langer Zeit gegeneinander Krieg führten können bei der Abstimmung plötzlich wieder zueinander finden.

Das ist doch mal wirklich Unfug, dass wurde schon mehrfach nachgeweisen anhand der "Ostblock Connection": Selbst ohne die angeblichen Punkteschiebereien hatte sich da wenig an den Platzierungen geändert als man da mal alles rausrechnete.

Und was hat das mit sich leiden zu tun? Dass ähnliche Kulturen einen ähnlichen Musikgeschmack haben hat nichts mit sich leiden zu tun - aber Flamenco Rhythmen sind bei Spaniern und Portugiesen eben beliebter als in Russland.

Also nachdem ich hier sehr viel Kritik einstecken musste, kann ich nur darauf verweisen, dass ich mich nach dem Song Contest hier noch mal zur Wort melde. Denn eins ist klar: Ich lasse einfach nur noch das Ergebnis für mich sprechen und dann werden alle Kritiker hier schnell verstummen.

Mein Fazit ist und bleibt: Lena kann nicht singen und wird nichts reißen. Und hinterher ist das Geschrei wieder groß.

Was passiert wenn man Leute mit Erfahrung zu dieser Veranstaltung schickt, hat die Vergangenheit ja eindrucksvoll bewiesen. Ich sage nur "No Angels". Ich denke, du nimmst das ganze einfach viel zu ernst, aber ein ernstzunehmender Wettbewerb ist es doch schon lange nicht mehr.

In den Anfangstagen, als die Punkte von einer Jury vergeben worden sind gab es vielleicht noch so etwas wie Objektivität im Bezug auf die Qualität der Songs und der Darbietung, aber seit die Punkte alleine von Publikum vergeben werden ist es damit doch vorbei. Ich meine, wenn ich für einen Titel anrufe prüft doch keiner nach, ob ich das tue weil ich den Titel gut finde, oder weil der Sänger extrem gut aussah oder weil die Backgroundtänzerinnen so kurze Röckchen hatten oder weil mich ein Freund darum bittet für sein Land anzurufen.

Die Leute, die hinterher zum großen Geschrei anstimmen, werden entweder dafür bezahlt (und zwar in der Regel vom Springer Verlag) oder haben schon bessere Zeiten in ihrer Karriere in der Schlagerbranche gesehen und trauern den guten alten Zeiten hinterher. Die Mehrheit der Bevölkerung hat aber mit Sicherheit besseres zu tun als zu jammern.

Ob wir uns blamieren oder nicht ist völlige Nebensache und maximal für die Fans des ESC von Bedeutung.

Nicht mal für alle Fans ist es wichtig, dass ihr Land gewinnt. Also ich kenne Leute, die jedes Jahr eine Eurovision Party veranstalten und sich sogar die Vorentscheidungen und alles anschauen und die das ganze trotzdem kein bisschen ernst nehmen. Und diese Solidarität mit der eigenen Mannschaft, wie man sie zum Beispiel vom Fußball kennt, gibt es da auch überhaupt nicht.

Ich glaube, dass der Eurovision Songcontest ein Reinfall wird, genau wie in den Jahren davor. Lena finde ich total langweilig und das Lied gefällt mir auch nicht. Das ist aber Geschmacksache. Nur denke ich, dass wir jemanden hinschicken müssten, der oder die ausgeflippt ist und auffällt. Wie hier schon erwähnt wurde, so etwas wie Lordi. Muss ja nicht dasselbe sein, aber so in der Richtung. Stefan Raab hat ja normalerweise ein Händchen dafür, er selbst hat gut abgeschnitten und auch Guildo Horn. Max Mutzke war auch einigermaßen gut, jedenfalls besser als die Nachfolger. Bekanntheit wie bei den No Angels halte ich nicht für wichtig. Der einzige Vorteil, den ich sehe, ist dass Lena in Stefan Raabs Show gewählt wurde und er ja bisher nur gute Ergebnisse erzielt hat. Man darf gespannt sein!