Kein Torf verwenden - schützt die Umwelt

Jeder Hobbygärtner muss zwangsläufig irgendwann mal neue Erde kaufen, ob zum Umtopfen, zum Neupflanzen oder nur zur Auffrischung. Aber was sich hinter dem Begriff Erde beim Einkauf versteckt ist meist Torf.

Nur Gewinnung von Torf zerstört aber bei der Gewinnung unsere Moore. Der jährliche Verbrauch an Torf liegt alleine in Deutschland in den Gärtnereien bei rund 10 Millionen Kubikmeter, die privaten Haushalte verbrauchen rund 2 Millionen Kubikmeter Torf. Um diese Mengen zu fördern werden meist in Norddeutschland rund 4.000 Quadratkilometer zur Torfgewinnung genutzt und damit die Moore entwässert und sie ziehen sich immer weiter zurück.

Auch wenn in Deutschland die meisten Moore unter Naturschutz stehen, so bleibt in den Abbaugebieten ein Brachland zurück. Die Produktion in Deutschland ist auch sehr endlich, man schätzt die restliche nutzbare Menge in den nächsten zehn Jahren aufgebraucht zu haben. Alternativen gibt es leider genug: die baltischen Staaten, in denen Moore leider so gut wie überhaupt nicht geschützt sind beliefern Deutschland.

Dabei gibt es genug Alternativen: wenn man seinen Boden nur nachbessern möchte, dann kann man prima auf Kompost zurückgreifen. Kompost erhält man in vielen Städten sogar kostenlos bei den Wertstoffhöfen. Zum Umtopfen oder zum Neupflanzen empfehlen sich Erden ohne Torf. Es gibt inzwischen auch in Baumärkten torffreie Erde, die auch speziell gekennzeichnet sind.

Allerdings sind diese Sorten leider nicht mehr an der Zusammensetzung erkennbar. Der Gesetzgeber hat die Angabe zum Torfanteil als überflüssig empfunden und daher besteht keine Kennzeichnungspflicht mehr. Die Informationen auf den Verpackungen von torffreier Erde sind trotzdem gut zu erkennen, da gerade diese Hersteller sehr viel Wert darauf legen.

Ich verwende schon seit langem keine Erde mit Torf mehr. Auch wenn Torf nicht immer deklariert werden muss, so gibt es im Baumarkt immer auch spezielle Erden die als torffrei deklariert sind und solche kann man verwenden. Meistens mische ich die Erde für meine Zimmerpflanzen aber auch von alleine und dazu verende ich generell eher wenig humose Erde und eher anorganische Bestandteile.

Viele unserer üblichen Zimmerpflanzen kommen aus Gegenden die gar nicht so viel humosen Boden haben, so dass die Pflanzen durch den humusreichen Boden überfordert sind und vergeilen. Etwas weniger Torf kann also auch sehr vorteilhaft für den Pflanzenwachstum sein und ist somit noch ein Grund auf Torf zu verzichten.