Wie den Eltern den neuen Partner vorstellen?
Bald werde ich 23 Jahre alt und ich wohne noch bei meinen Eltern. Nachdem ich im Alter von 15 bis 18 Jahren eine lange Beziehung hatte, war ich mehr als vier Jahre Single. Seit bald drei Monaten habe ich wieder einen Freund. Meinen Eltern habe ich ihn bisher noch nicht vorgestellt. Das liegt unter anderem auch daran, dass meine Eltern etwas kompliziert sind, was das Thema Männer und ihre Tochter angeht. Direkt gesagt habe ich ihnen noch nicht, dass ich wieder in einer Beziehung bin, aber sie ahnen es wohl schon länger, da ich jetzt viel häufiger nicht zu Hause bin und sie auch schon so einige Andeutungen gemacht haben.
Jedenfalls sind mein Freund und ich der Meinung, dass man sich vielleicht so langsam doch mal miteinander bekannt machen sollte. Allerdings stehen wir absolut auf dem Schlauch, wie wir das anstellen sollen.
Wie gesagt, mit meinen Eltern ist das nicht so einfach. Bei meinem Exfreund war es so, dass meine Eltern ihn zwangsläufig früh kennengelernt haben, da wir beide ja noch sehr jung waren und uns unsere Eltern oft zum anderen mit dem Auto gebracht haben. Dieser zwangsläufige Kontakt zwischen meinen Eltern und meinem neuen Freund existiert nicht, da mein Freund und ich beide einen Führerschein haben und diesbezüglich also nicht auf die Hilfe unserer Eltern angewiesen sind. Es macht mir außerdem etwas Bedenken, was meine Eltern über meinen Freund denken könnten. Mein Exfreund war der totale Traumschwiegersohn, sehr gebildet und sehr erfolgreich in der Schule, höflich, konnte sich gut ausdrücken und mein jetziger Freund hat zwar eine Arbeitsstelle, allerdings eher eine „einfache“. Außerdem hat mein Freund auch schon ein wenig Mist in seinem Leben gebaut, nichts extrem schlimmes, aber wohl schon manches, was meinen Eltern etwas Kopfzerbrechen bereiten würde. Ich liebe meinen Freund und ich bin mit ihm zufrieden wie er ist. Natürlich würde ich mir auch nicht von meinen Eltern vorschreiben lassen, wie mein Freund zu sein hat, aber ich lege schon etwas Wert auf die Meinung meiner Eltern.
Ich mache mir jetzt schon Gedanken, was mein Freund beim ersten Treffen eher nicht sagen sollte und wie er sich verhalten sollte. Außerdem frage ich mich, wo man sich treffen sollte, was man machen sollte und wie ich meine Eltern überhaupt darauf ansprechen sollte.
Habt ihr Tipps für mich? Wie würdet ihr das machen? Wie lief das erste Treffen zwischen euren Eltern und eurem Partner bzw. eurer Partnerin ab?
Ich glaube nicht, dass man irgendeinen Tipp geben kann ohne euch alle zu kennen. Denn jeder reagiert anders auf den anderen und ich finde es völlig falsch, wenn jemand sich anders gibt als er wirklich ist. Deswegen sollte dein Freund sich auch so geben, wie er wirklich ist und sich nicht verstellen.
Da meine Mutter auch über jeden meiner Partner was auszusetzen hatte und auch einige Beziehungen sofort nach dem sie meinen Partner kennengelernt hatte systematisch kaputt gemacht hat, hat sie meinen ersten Mann erst 14 Tage vor der Hochzeit kennengelernt und meinen jetzigen Mann genauso. Ich wohnte allerdings nicht mehr zu Hause, so dass ich ihn auch "geheim" halten konnte.
Meine Tochter geht da eher ungezwungen mit um und sie kam einfach mit ihren Partnern zu mir nach Hause. Sie wußte aber auch, dass ich da sehr locker mit umgehe und dass ich ihr nie reingeredet hätte. So denke ich ist es auch das Beste. Denn man kann als Mutter nicht gegen den Freund des Kindes reden. Deswegen sollte sie eigene Erfahrungen machen. Die Erfahrungen kann man ihr auch nicht nehmen.
Wenn du deinen Partner deinen Eltern vorstellen willst, dann mache es doch in kleinen Schritten. Wenn dein Partner dich einfach mal von zu Hause abholt und zuerst mal nur deine Eltern begrüßt und sich vorstellt ohne lange zu bleiben und dann beim nächsten Mal bleibt er mal auf eine Tasse Kaffee. Die nächsten Schritte können ja dann deine Eltern machen und ihn mal zum Essen einladen usw. So lernen sie ihn nicht gleich im großen Stil kennen sondern in kleinen Schritten und sie können sich dann Gedanken machen oder nicht.
Ich habe leider gar keine Erfahrung, was "komplizierte" Eltern bezüglich von Partnervorstellungen angeht. Meine Eltern sind eher so Leute, die einfach offen und freundlich auf alle Menschen zu gehen. Sie vertrauen mir und meiner Partnerwahl einfach, sodass sie auch nicht speziell misstrauisch gegenüber neuen Partnern sind. Bei meinem Freund waren es eher einige gute Freunde, die ihn regelrecht mit Fragen gelöchert haben.
Ich denke aber, dass ihr euch einfach nicht so viele Gedanken machen solltet. Da ihr ja schon darüber nachgedacht habt, wie dein Freund deine Eltern kennenlernen soll, gehe ich mal davon aus, dass es sich durchaus um eine ernsthafte Beziehung handelt und ihr auch eine gewisse gemeinsame Zukunft plant. Früher oder später wird er also deine Eltern wohl auch kennenlernen müssen und es bringt auch nichts, wenn er sich beim ersten Treffen verstellt.
Versucht es doch mal, folgendermaßen zu sehen: Beim ersten Kennenlernen wird man wohl kaum über irgendwelche vielleicht nicht so positiven Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind, reden. Der einfache Beruf sagt auch nichts über die Liebenswürdigkeit oder die Intelligenz deines Freundes aus und deine Eltern werden ihn ja nach dem Gesamteindruck und nicht nach einem Detail über ihn beurteilen.
Ich denke, wenn Du Dir vorher Gedanken darüber machst, was er sagen sollte bzw. was lieber nicht, kann das eher in die Hose gehen. Am ehrlichsten ist es doch, wenn er sich einfach so gibt, wie er ist. Klar, dass man natürlich gewisse Manieren vorraussetzt, aber die wird Dein Freund ja sicherlich haben.
Am einfachsten ist es doch, wenn Du Deinen Freund einfach mal so mit nach Hause bringst und er und Deine Eltern sich dann unterhalten können, ganz zwanglos. Wenn Ihr Euch dann nach ein paar Minuten zurückzieht, ist doch schon mal ein Anfang gemacht. Es muss ja nicht gleich in einem Kreuzverhör enden.
Ich denke auch, dass kein Geheimrezept gibt, wie du deinen Freund am besten bei deinen Eltern vorstellen kannst. Erzähle ihnen einfach von deinem Freund und sage ihnen, dass du ihn gerne mal mit nach Hause bringen würdest, damit sie ihn mal kennen lernen können.
Was dein Freund alles in der Vergangenheit gemacht hat, musst du deinen Eltern ja nicht gleich erzählen. So etwas geht nur dich und deinen Freund etwas an. Bei meinem ersten Freund war schon so, dass meine Eltern ihn leiden konnten. Aber da konnte ich mir auch öfter mal dumme Bemerkungen von meiner Mutter anhören. Aber ich denke, dass es einfach ihre Art war. Mein zweiter und jetziger Freund wurde auch anfangs von meiner Mutter akzeptiert.
Mein Vater mochte ihn eigentlich direkt und das ist auch immer noch so. Aber dann plötzlich konnte meine Mutter ihn nicht mehr leiden und hat mir deswegen auch ganz schön das Leben schwer gemacht. Aber wir haben uns davon nicht auseinander bringen lassen und heute sagt sie hin und wieder noch was, aber ich denke, dass sie es nun akzeptiert hat.
Du wirst nur sehen, wie deine Eltern reagieren, wenn du es ihnen sagst. Ich denke, dass du dir vorher nicht all zu viele Gedanken machen solltest und das Treffen einfach auf dich zukommen lassen solltest. Es passiert sowieso, was passieren soll.
Wahrscheinlich machen sich Deine Eltern schon viel mehr Sorgen um Dich als Du denkst, weil Du schon so lange "niemanden findest". Und wenn sie hier schon von Dir als schwierig oder kompliziert beschrieben werden, könnte es lustiger Weise sein, dass sie Angst haben, dass Du Dich gar nicht mehr für einen Freund interessierst. Dann könnte es gut sein, dass Du sie endlos beruhigst, wenn Du Deinen Freund vorstellst.
Ehrlich gesagt ist Dein herangehen und Deine Gedankengänge bzgl. der ersten Vorstellung auch etwas komisch. Ich denke, so fühlt/handelt/denkt man, wenn man 15 Jahre alt ist. Aber mit 23 Jahren sollte es Dir keine Probleme bereiten, praktisch täglich (genauer: nächtlich) einen neuen Mann vorzustellen - sofern es in Dein Leben passt.
Problematischer kann natürlich die Vergangenheit Deines Freundes sein. Und es wird schwer möglich sein, Deine Eltern dazu zu zwingen, ihn zu mögen. Und wenn ihnen eben was nicht passt, musst Du damit rechnen, dass sie ihn regelmäßig und bei jeder Gelegenheit schlecht machen werden (vorzugsweise, wenn er nicht dabei ist). Aber vielleicht akzeptieren sie (bzw. nehmen hin), dass Du Dich für ihn entschieden hast und das "Schlechtmachen" wird für Dich in einem erträglichen Rahmen bleiben.
Ansonsten halte ich es wie die meisten hier im Thread: macht nichts Künstliches und seid natürlich! Keine einstudierten Geschichten, denn das fliegt auf und es trifft Deine Eltern wesentlich härter als alles andere, wenn sie das Gefühl bekommen, dass Du sie zum Narren halten wolltest. Und das ganze würde ich gar nicht irgendwie offiziell wirken lassen. Du kannst ihn je einfach mal mit Heim bringen, ohne dass dann gleich ein gemeinsames Essen auf dem Plan steht. Ein sehr kurzer Besuch genügt, so dass Deine Eltern Deinen Freund einfach mal zu Gesicht bekommen. Mehr sollte nicht anstehen. Es geht ja auch nicht darum, dass er Dir einen Antrag macht oder ähnliches.
Es ist zwar schon eine Weile her, seit du diesen Beitrag verfasst hast, aber ich befinde mich gerade in einer ähnlichen Situation. Seit 2 Monaten bin ich mit meinem Liebsten zusammen und irgendwie traue ich mich auch noch nicht so ganz meinen Eltern davon zu berichten. Ich bin zwar schon 24, wohne aus Kostengründen (Studium in Bayern) immer noch zu Hause, womit meine Eltern allerdings keine Probleme haben.
Worum ich mir allerdings Sorgen mache ist, dass sie meinen Freund nicht so ganz akzeptieren könnten, da nicht so ganz "ihren" Wunschvorstellungen entspricht. Er ist genauso alt wie ich, studiert aber nicht, sondern ist "nur" KFZ-Mechkatroniker. Mir ist das ja ganz egal, Hauptsache es passt irgendwie, aber meine Eltern wünschen sich schon einen angehenden Akademiker als meinen Partner.
Welche Erfahrungen habt ihr zwei Lieben denn nun mit deinen Eltern gemacht und was denkst du ist der "schonenste" Weg, es ihnen beizubringen?
@kathrin87: Das sind dann immer die schönsten Probleme. Nämlich die Probleme, die man sich nur selbst macht aber Außenstehende vorschiebt. Du denkst mit Deinen Befürchtungen ja nicht für Dich sondern nimmst schon ein Urteil Deiner Eltern vorweg. Das ist nur deshalb nicht wirklich entmündigend, weil niemand von dem Vorgang etwas weiß.
Es kann schon sein, dass sich Deine Eltern für Dich in Sachen Partner gewisse Vorstellungen gemacht haben. Vermutlich hätten sie gerne den promovierten Notar, welcher nur leicht älter ist und mit Dir in seine Villa am See ziehen will, weil sich da das Personal um euch kümmern kann, so dass Du Dich nur noch um die Kinder kümmern brauchst.
Es kann aber auch sein, dass Deine Eltern Dich als Erwachsene Person betrachten und Dir das Recht einräumen, selbst Entscheidungen zu fällen. Und wenn das so ist, dann hättest Du eben so ein selbstkonstruiertes Problem. Wenn nicht, wäre es auch nicht weiter dramatisch, weil auch Du Deinen Eltern eine geistige Reife zusprechen solltest, so dass denen auch klar sein müsste, dass sie sowieso nichts bzgl. Deiner Partnerwahl machen können. Einzig die Übernachtung bei Dir könnten sie sich verbitten. Was dann aber auch noch nicht mal eine Wertung gegenüber Deinem Freund sein könnte.
Du könntest (und das wäre je gegenüber Deinen Eltern ein Vertrauensbeweis) wenigstens zu Hause davon sprechen, dass Du jetzt Dich nicht mehr als Single siehst und eben einen netten neuen Freund hast. Der Rest ergibt sich jetzt. Schlecht wäre natürlich, wenn Du plötzlich mit ihm vorbeikommst und ihn als Vater Deiner Kinder vorstellst.
Ich würde da einfach immer raten, dass man vor allem Ruhe bewahrt. Du musst deinen Partner mögen und ihn mögen und lieben, nicht deine Eltern. Daher würde ich mir da gar keinen großen Stress machen. Wenn du 23 bist, solltest du auch auf eigenen Beinen stehen und es kann dir egal sein, was deine Eltern von deinem Freund halten. Wenn sie da komisch sind, ist das ihr Problem und nicht deines. Also mach dich da nicht verrückt. Du und dein Freund könntet ja für deine Eltern etwas kochen und sie dann einladen. Das kommt eigentlich immer gut an und man blamiert sich nicht in der Öffentlichkeit, falls etwas schief geht.
Da ich noch Zuhause wohne, schleppe ich meine Freunde dann irgendwann einfach mit nach Hause und stelle sie vor indem ich einfach sage, dass dies XYZ sei und sie ja schon von ihm gehört hat. Meistens verbringen wir dann den Tag bei mir Zuhause und abends essen wir gemeinsam mit meiner Mutter. Wenn er am Wochenende zu mir kommt, dann essen wir auch noch gemeinsam mit meinem Vater.
Meine Eltern quetschen meinen Freund dann immer ein wenig aus und machen sich ein Bild über ihn. Eigentlich klappt das immer ganz gut, allerdings war es bei meinem letzten Freund nicht so, da er doch ein wenig blöd war und meine Eltern ihn nicht mochten. Aber sie hatten damit auch Recht und ich hätte besser auf sie gehört. Aber großartig Stress mache ich mir da nicht. Ich sage meinem Freund vorher auch immer, dass er nicht über FC Bayern herziehen darf, da meine Mutter absoluter Bayern Fan ist. Aber ansonsten ist er einfach so, wie er eben so ist und das kommt meistens gut an.
Ich würde mir darüber nicht so viele Gedanken machen. Eltern sind mit Sicherheit immer etwas streng, was die Tochter angeht, aber im Grunde wollen sie ja auch nur, dass es dir gut geht und du glücklich bist. Wenn er dir also gut tut, sehe ich da kein Problem.
An deiner Stelle würde ich meinen Eltern einfach erzählen, dass es einen neuen Mann in deinem Leben gibt und du total glücklich bist. Dann werden sie dir vielleicht vorschlagen, dass du ihn mal mitbringen sollst. Ansonsten könnt ihr euch ja auch in einem Café treffen oder eben gemeinsam Essen gehen. Das wäre sicherlich ganz gut, weil sie dann nett bleiben müssen, um das öffentliche Bild zu wahren.
Ansonsten würde ich mir keine Gedanken dazu machen, was dein Freund sagen soll oder eben nicht sagen soll. So etwas macht kein Sinn und geht auch oftmals nach hinten los. Ihr solltet beide ganz natürlich bleiben und einfach auch zeigen, dass ihr glücklich seid.
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