Wehrdienst und Ersatzdienst - noch zeitgemäß?
Hallo alle beisammen!
Ich bin Zivildienstleistender und ich bin verärgert über die Wehrpflicht.
a) Herrscht, wie schon allseits bekannt, eine enorme Ungerechtigkeit bei der Ausmusterung. Nicht einmal jeder 3. wird eingezogen. Ausmusterungsgründe gibt es diverse und auch paradoxe dazu. (Karies, ohne Witz!)
b) Führt der Staat das G8 System in Schulen ein, um Schüler ein Jahr früher ins Studium loszulassen um später folglich früher in den Beruf zu treten, gehen dem Zivi wieder ein Jahr verloren, mit welchem Sinn?? Zivildienstleistende sind Zusatzkräft, ihre Arbeit ist entbehrlich.
c) Der Staat verbläst Millionen von Euro jedes Jahr am ganzen Zivildienstapparat. Dieses Geld wäre an anderen Stellen weitaus angebrachter. Echte Pflegekräft wären bessere Investiotionen als Pflegezivis.
Nun möchte ich Eure Ansichten dazu hören!
Findet ihr es OK, dass der Staat seine Bürger zum Wehrdienst/Ersatzdienst zwingt?
Die ganze Wehrungerechtigkeit war ja schon ein paarmal Thema der Politik, siehe SPD für Freiwilligen Armee statt genereller Wehrpflicht.
Generell kann man da natürlich meinen, dass das ganze im Grunde ein Auslaufmodell ist, ich versuch mich mal ungewohnt kurz zu fassen :
Gründe Pro:
- durch Wehrdienst wird die Armee stärker mit dem Bürger und dem Staat verankert
- Zivis sind die Säulen des Sozialsystem, da sie mittlerweile schon fest eingeplant sind. Habe während meines Dienstes im KKH auch ein paarmal zu hören bekommen, dass es ohne Zivis und FSJler gar nicht mehr gehen würde.
Contra:
- Wehrungerechtigkeit, nicht jeder wird eingezogen
- nur Männer werden eingezogen
- Berufsarmee wäre günstiger und professioneller, damit effektiver
- bei Bedarf im Krisenfall könnte man zur Not immernoch einberufen und die Wehrpflicht in Kraft setzen
- Zeitverlust für Männer bei Ausbildungsplatz, Studium usw.
- Zivis blockieren indirekt Jobs im Gesundheitswesen, die andererseits jedoch ohne Subnventionen kaum finanzierbar wären
- Wehrdienst auch in anderen westlichen Staaten bereits abgeschafft
- Wehrdienstleistende wären im Kriegsfall nur Kanonenfutter
- Instutionen zur Erhaltung des Wehrdienstes verschlingen unnötig Geld
hi!
finde ebenfalls dass das System in seiner derzeitigen Form nich mehr zeitgemäß ist.
Es ist ungerechten und anscheinend mittlerweile völlig willkülichi wer denn tatsächlich eingezogen wird. Man hat heutzutage wenn man absolut nicht zum Bund oder Zivildients leisten will meist auch die Möglichkeit sich davor zu drücken. Auf jeden Fall haben dass viele meiner Kollegen gemacht...Schnell zum Arzt un der findet dann eine Kleinigkeit (allergie oder sonst etwas) un schon müsste man keinen Dienst mehr leisten.
Was für mich auch sehr komisch ist dass viel Bekannte die aktiv Sport treiben un dadurch für den Bund geeignet sein müssten ausgemustert werden.Die haben im Jahr 30 Speiltage in irgend ner Bezirksliga und sind topfit werden aber ausgemuster weil sie mal irgendwann ne verletzung hatten.
Naja für sowas hat unser Staat sicher ne gute Erklärung die ich nur eider nicht verstehe.
Ich persönlich war froh darum meinen Zivi machen zu dürfen, da ich nach der Schule einfach noch keinen plan hatte was ich denn machen will und im nachhinein betrachtet waren die 9 Monate auch echt ne coole Zeit. Trotzdem ist das system überholt. Es gibt genügend Leute die genau wissen was sie wollen und denen wird quasi ein Jahr vom Staat geraubt.
Früher als eben so ziemlich jeder diesen Dienst leisten musste war das System ja fair und nachvollziehbar aber heute ist es das auf keinen Fall mehr. In Deutschlad kommt man sowieso extrem spät ins Berufsleben falls man Abi macht und sich für ein Studium entschliesst und dann auch noch Zivi dazwischen......Ich finde man sollte sich langsam wirklich mal nach ernstahfetn alternativen zu diesem System umschauen
Turin hat geschrieben:Schnell zum Arzt un der findet dann eine Kleinigkeit (allergie oder sonst etwas) un schon müsste man keinen Dienst mehr leisten.
Das wird in den seltensten Fällen anerkannt, meist lädt das Kreiswehrersatzamt trotzdem noch ein und überprüft das ganze da man dort natürlich auch "Gefälligkeitsatteste" kennt. Ich kenn 2 die das im Vorfeld versuchten und denen das passiert ist und die dann T2 gemustert wurde.
Also kann nur von meinem Bekanntenkreis ausgehen und da sind eig alle die ein ärztliches Attest hatten dann auch ausgemustert worden. Natürlich müssen sie noch zum Kreiswehrersatzamt aber dort würden die Atteste alle anerkannt, wie gesagt spreche hier nur von meinen Erfahrungen kann schon sein, dass das im Gegensatz zur breiten Masse steht
Ich schliese mich vielen Meinungen hier an.
Ich finde auch, wenn dann sollte es eine einheitliche Regelung geben. So lala-Lösungen mit wir könnten heut mal wieder jemanden einziehn während ein anderer sich das aussuchen kann finde ich auch falsch.
Ich wurde ausgemustert weil mein Kreuz mit 19 nicht der medizinischen Vorlage entspricht. Der Arzt meinte, "Keine Sorge das ist bei so ziemlich jedem so, sei froh musste gar nix leisten"
Mich hats damals geärgert, hatte bereits ne Zivistelle. Denke die Zeiten in welchen sich manche "drücken" wollten sind vorbei. Heute muss man nur sagen das man keine Lust hat.
Die "freiwillige Armee" finde ich gut und schlecht zugleich. Freiwillig ist immer gut aber es hört sich auch so ein wenig nach Fremdenlegion an. Weit her geholt aber ich denke das es da gesellschaftliche Spitzendiskussionen geben wird. "Schaut den an, freiwillig zu den Mördern" oder als gegensatz "Der schützt wenigstens sein Land, das beweist Rückrad!".
Denke wir haben da noch sehr viel vor uns.....
Hallöchen,
In meinem Freundeskreis haben nach dem Abitur viele Zivildienst geleistet, anstelle des Wehrdienstes. Hauptsächlich aus ethischen Gründen. Ich finde es aber prinzipiell gut, dass es die Möglichkeit gibt, statt Wehdienst Zivildienst zu leisten.
Zum Zivildienst selbst habe ich geteilte Meinung.
Zum einen ist es natürlich im Pflegebereich eine gute Sache. Da ist es -zum mindest bei uns - oft überfüllt und Zivildienstleistende gehen dem ausgebildeten Personal gut zur Hand. Die Bezahlung ist auch im Rahmen des Möglichen (zum mindest im Vergleich zu den FSJ´lern ).
Auch ist es praktisch, wenn man als Junge noch nicht weiß, was man studieren möchte oder gar in den meizinischen Bereich mal etwas reinschnüffeln möchte.
Zum anderen handelt es sich natürlich um unausgebildetes Personal die einen nicht wirklich aussagekräftige Antworten geben können. Weiterhin werden sie auch oft für Arbeiten genutzt, die man so nicht machen will, nunja dazu sag ich nichts. Und wenn man weiß, dass man ein Studium machen möchte, was verhältnismäßig lange dauert, wie Medizin und Jura oder so, dann ist es schon irgendwo ein Jahr was fehlt...
Mein Bruder weiß, dass er ausgemustert wird (aufgrund einer Nierengeschichte) und wollte da auch nicht hin. JEdoch wird er wohl zum Katastrophenschutz gehen,was eine gute Alternative ist, wie ich finde (wenn ich da mal an das Hochwasser in Dresden denke, wo dringend viele Helfer gesucht wurden).
Manche vertreten noch die Meinung, als Junge oder Mann müsste man dringlichst zur Armee um abgehärtet zu werden. Ich bin der Meinung man sollte nur dahin,wenn man daß wirklich möchte, vetreten kann und so weiter. Man muss es halt durch und durch wollen. Es muss halt auch Zivis und andere geben. Ich hätte auch nichts dagegen,wenn mans ganz abschafft und nur noch die entweder Zivil-oder Wehrdienst leisten, die es von sich auch wollen.
Liebe Grüße
winny
Hallo zusammen
es ist einfach nicht mehr Zeitgemäß. Berufsarmee und fertig.Und für die fehlenden Zivis sollte man lieber mal ein paar Leute einstellen.
Liebe Grüße von der
MissMouse
Das wäre beim derzeitigen Stand gar nicht finanzierbar, mir wurde als Zivi auch immer gesagt, dass es ohne Zivis gar nicht mehr gehen würde - außer man würde wieder soviel Geld ins Gesundheitssystem pumpen, dass jeder wieder rummekcern würde, dass er das mit seinen Beiträgen und Steuern nicht bezahlen möchte.
So einfach geht es nunmal nicht da die Zivis eine feste Stütze des Gesundheits- und Pflegesystems sind, schön wär`s...
Ich halte die Wehrpflicht ansich für veraltet und behaupte mal ganz plump, dass diese reformiert werden muss. Abgeschafft halte ich für falsch.
Ich habe mich nach der Schule richtig auf den Zivildienst gefreut und habe mich auch schon lange vorher bemüht eine Stelle zu bekommen, die mir Spaß macht und mich persönlich weiter bringt.
Das ganze ist jetzt schon über 5 Jahre her und bisher habe ich keinen einzigen Tag dieser tollen Zeit verflucht. Eher im Gegenteill, es war eine super Zeit, die ich nie vergessen werde.
Jeder der den Zivildienst als Pflicht ansieht und auch da so ran geht tut mir leid. Man sollte dies als Chance sehen und diese dann auch wirklich nutzen. Dann lernt man dort was für's Leben und hilft gleichzeitig Menschen, die diese Hilfe auch wirklich nötig haben.
Die Branche im Bereich Sozialdienstleistungen ist heutzutage so geschwächt, dass diese ohne Zivildienstleistende und FSJlerin gar nicht mehr exisitieren könnte. Ich habe heute noch Kontakt zu meiner ehemaligen Zivildienststelle und bekomme die Situation immer mit. Inzwischen ist jeder 2. Betreuer dort FSJ oder Zivildienstleister. Die angestellten Betreuer machen Überstunden ohne Ende und müssen immer mehr Verwaltungsarbeiten erledigen, haben somit immer weniger Zeit für die Menschen.
Würde also die Wehrpflicht abgeschafft, würde diese Stelle nicht mehr existieren können und hilfsbedürftige Menschen müßten anders zurecht kommen.
Ich würde es besser finden, wenn der Wehrdienst an der Waffe abgeschafft werden würden. Dies benötigen meines Erachtens nur schwer erziehbare Jugendliche die nie gelernt haben Autorität anzuerkennen.
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