Sinken die Steuern für Familien?
Die CSU plane für 2009, pünktlich vor der Bundestagswahl, die Steuerlast für Familien deutlich abzusenken – diese Entlastung sei nach Ansicht der Schwesterpartei der CDU schon lange überfällig.
Dazu soll der Kinderfreibetrag, der heute 5.808 Euro beträgt, bei der Einkommenssteuer angehoben werden oder alternativ ein Grundfreibetrag für jeden Familienangehörigen in Höhe von 8.000 Euro eingeführt werden. Sobald es Spielräume für diese Pläne im Bundeshaushalt gäbe will man dies in Angriff nehmen.
So müssten erst ab einem Jahreseinkommen von 32.000 Euro bei Familien mit 4 Kindern Steuern gezahlt werden.
So langsam scheint man hier wohl auf die Idee zu kommen das Deutschland nicht allein aus Industrie besteht und sich diese nicht ohne junge Menschen aufrecht erhalten lässt. Ein guter Schritt den die CSU da gehen will, wenn auch schon lange überfällig aber zumindest ein Anfang.
Am meisten profitieren davon aber Familien, die mehr Steuern zahlen, also ein höheres Einkommen haben. Das ist sicherlich sinnvoll, auch um Normalverdiener zu entlasten. Aber damit ist nicht das Problem aus der Welt, dass es Familien gibt, die eben auch bisher schon keine Steuern zahlen und deren Kinder eben auch nur von Sozialhilfe leben.
Und hier fehlen dem Staat wirklich passende Ansätze, um da für Verbesserungen zu sorgen. Ganztagsschulen kommen viel zu langsam in Schwung, mehr Betreuungsplätze werden auch nur sehr zögerlich angeboten. Aber gerade da hätte man eine Chance, die Kinder aus den oftmals schwierigen familiären Situationen herauszuholen und konkret zu helfen.
Subbotnik hat geschrieben:Dazu soll der Kinderfreibetrag, der heute 5.808 Euro beträgt, bei der Einkommenssteuer angehoben werden oder alternativ ein Grundfreibetrag für jeden Familienangehörigen in Höhe von 8.000 Euro eingeführt werden. Sobald es Spielräume für diese Pläne im Bundeshaushalt gäbe will man dies in Angriff nehmen.
So müssten erst ab einem Jahreseinkommen von 32.000 Euro bei Familien mit 4 Kindern Steuern gezahlt werden.
Wie nun: für jeden Familienangehörigen oder nur Familienangehörige mit "Kind-Status", das hab ich jetzt nicht ganz genau verstanden?
Unabhängig davon finde ich es eine gute Idee, da hier gerade Geringverdiener mit Familien ziemlich entlastet würden. Natürlich würden auch Besserverdiener mit Kindern entlastet werden, warum aber auch nicht.
Wer bisher keine Steuern zahlt und das in Zukunft auch nicht tun muss, profitiert erst mal nicht davon. Aber das ist für mich durchaus akzeptabel, da die arbeitenden Menschen ja mit ihren Steuern diese ganzen Transferleistungen auch zahlen! Und wann haben diese Menschen denn zuletzt irgendwelche Erhöhungen bekommen? Da ist es in meinen Augen nur gerecht, dass erst mal diese entlastet werden und zusammen mit Elterngeld und höheren Freibeträgen die Entscheidung für ein Kind etwas leichter fällt.
Ja, ich habe da wohl einen kleinen Fehler gemacht - für jeden Familienangehörigen soll es 8.000 Euro geben, also bei 4 Familienangehörigen (Vater, Mutter, 2 Kinder) sind es 32.000 Euro, bei einer Familie mit vier Kindern wären es dann 48.000 Euro.
Gerade Familien zahlen doch kaum Steuern sondern leben mit Hartz IV. Daher sind solche Pläne für die meisten Familien doch überhaupt keine Hilfe.
Wir bräuchten eine kostenlose Ganztagsbetreuung, höhere Regelsätze vor allem für Kinder, ein höheres Kindergeld und mehr Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit. Steuersenkungen sind nur etwas für die Besserverdiener und bringen der Mehrzahl der Familien nichts. Ausnahme wäre eine Umsatzsteuersenkung, die vor allem Geringverdienern und Familien zugute käme. Diese müsste dann allerdings wie die anderen Maßnahmen auch mit höheren Steuern im Bereich Vermögen und Finanztransaktionen gegenfinanziert werden.
Juri1877 hat geschrieben:Gerade Familien zahlen doch kaum Steuern sondern leben mit Hartz IV. Daher sind solche Pläne für die meisten Familien doch überhaupt keine Hilfe.
Sorry, aber was ist denn das bitte schön für ein Schwachsinn? Die überwiegende Mehrzahl der Eltern geht in Deutschland einer Erwerbstätigkeit nach. Bei den Frauen ist es weit mehr als die Hälfte, bei den Männern sogar mehr als vier Fünftel die einer Erwerbstätigkeit nachgehen und das auch noch überwiegend in Vollzeitanstellung.
So langsam nervt es einfach nur noch, dass hier Tatsachen verdreht werden nur damit man in jedem Thread Vermögen- und Transaktionssteuern fordern kann. Hier geht es um die Frage ob man Familien steuerlich entlasten sollte und ja komischerweise profitieren immer diejenigen davon, die am meisten Steuern zahlen. Ist ja irgendwie auch logisch, dass jemand der kaum Steuern zahlt auch nicht mehr groß entlastet werden kann.
Klehmchen hat geschrieben:Sorry, aber was ist denn das bitte schön für ein Schwachsinn? Die überwiegende Mehrzahl der Eltern geht in Deutschland einer Erwerbstätigkeit nach. Bei den Frauen ist es weit mehr als die Hälfte, bei den Männern sogar mehr als vier Fünftel die einer Erwerbstätigkeit nachgehen und das auch noch überwiegend in Vollzeitanstellung.
Und was ist daran Schwachsinn? Ein Drittel aller Hartz-IV-Bezieher sind Aufstocker, davon besonders viele mit Kindern. Wie viele Familien zahlen denn überhaupt noch Einkommensteuer? Wie viele stocken auf bzw. haben einen Vollzeitjob und bekommen trotzdem noch Hartz IV oder auch stattdessen Wohngeld und Kindergeld? Darüber gibt es keine Statistik. Warum wohl?
Meiner Ansicht nach profitieren davon eben nur diejenigen, die es am wenigsten brauchen und daher wäre ich für höhere Regelsätze und ein höheres Kindergeld, weil dies eben allen außer den Spitzenverdienern zugute kommt.
Juri1877 hat geschrieben:Ein Drittel aller Hartz-IV-Bezieher sind Aufstocker, davon besonders viele mit Kindern.
Hier geht es aber darum Familien zu entlasten und nicht ALG-II Bezieher. Wenn dann aber eine pauschale Behauptung kommt, dass gerade Familien ja eh nur von ALG-II leben und keine Steuern zahlen, obwohl du das mit keiner Statistik belegen kannst und damit wider besseren Wissens die überwiegende Mehrheit der Familien, die eben gerade doch einer regulären Erwerbstätigkeit nachgeht in ein falsches Licht rücken willst, ist das für mich eben Schwachsinn.
Es soll hier Familienpolitik betrieben werden. Dass was du zum Beispiel mit höheren Regelsätzen vorschlägst ist aber keine Familienpolitik. Davon profitieren eben nicht Familien, sondern ALG-II-Bezieher. Es profitieren also auch Kinderlose, genauso wie Familien, die nicht auf ALG-II angewiesen sind nichts davon haben. Das ist doch genau das was derzeit so schief läuft in unserem Sozialsystem. Man will etwas verändern und holt die Gießkanne heraus ohne nachzudenken, wo man das Geld nun hingibt und ob es dort effizient genutzt wird. Sicher kann man Regelsätze anheben, wenn man der Meinung ist der ALG-II-Satz ist zu niedrig, aber das hat doch nichts mit gezielter Familienförderung zu tun.
Genauso profitieren auch Spitzenverdiener, wenn du das Kindergeld anhebst. Denn Kindergeld bekommt jeder unabhängig vom Einkommen. Wobei aber auch wieder die Frage ist, ob man das denn überhaupt braucht. Im Grunde ist das Kindergeld doch auch so eine völlig ungezielte Maßnahme. Ich geb da mal ein wenig Geld hin und dann sollen sie sehen was sie damit machen. Dann doch lieber in die Infrastruktur investieren, in die Kinderbetreuung, Schulbildung oder die Lebensmittelversorgung in den Einrichtungen. Da könnte man noch vieles mehr machen, wovon eben am Ende die Kinder profitieren.
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