Wie wird man Vegetarierer?

vom 08.03.2010, 16:10 Uhr

In meinem Bekanntenkreis gibt es nur sehr wenige Vegetarier, obgleich ich es durchaus nachvollziehen kann, diesen Weg einzuschlagen.

Man muss sich nur einmal einschauen, wie mit Tieren in der Massenzuchthaltung umgegangen wird. Eingepfärcht in winzigen Käfigen, katastrophale (hygienische) Bedingungen etc. Besonders wenn man ein Tierfreund ist tut es sicher weh, solche Bilder zu sehen. Und um diese Industrie nicht weiter zu unterstützen, mag es durchaus angebracht sein, auf Fleischkonsum zu verzichten. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass sich etwas ändert, so sollte man doch seine Ideale verfolgen und zumindest seinen Teil dazu beitragen.

Lustig sind auch immer die Behauptungen, Vegetarier wären generell die Prototypen des gesunden Menschen: ich kenne Vegetarier, die am Tag auch circa 4000 kcal kommen, im Schnitt, wohlgemerkt, und so überhaupt keine Ahnung von gesunder Ernährung haben und Unmengen Nutella,Gummibärchen,Kuchen und solche Sachen reinspachteln. Eine Differenzierung wäre hier oft angebracht. Der Verzicht auf Fleisch macht einen nicht gleich zu einem gesunden Menschen.

» schdief » Beiträge: 18 » Talkpoints: 15,02 »



Ich bin zwar noch keine Vegetarierin, allerdings auf dem besten Weg dahin. Mir fallen spontan drei Gründe ein, weshalb man seine Ernährung dahingehend umstellen könnte:
1. Mitleid mit den Tieren/Protest gegen Massentierhaltung, unwürdige Lebensbedingungen und Ausbeutung der Tiere.
2. Gesundheitliche Aspekte, wie zum Beispiel Übergewicht.
3. Eine Abneigung gegen den Geschmack von Fleisch.

Bei mir kommen vorallem die Gründe eins und zwei zusammen, da es mir vermutlich leichter fallen würde mich ohne Fleisch gesünder zu ernähren. Ich denke man achtet vorallem in der Anfangszeit dadurch vermehrt auf eine ausgewogene Ernährung und lernt einiges darüber. Außerdem kann ich mich mit Dingen wie Massentierhalten seit ich eine Reportage darüber gesehen habe nicht mehr anfreunden, beziehungsweise ihn nicht mehr dulden und akzeptieren. Auch drittens trifft teilweise auf mich zu, weil ich nur sehr wenige "Sorten" Fleisch mag. Hackfleisch zum Beispiel gar nicht.

» Blink2010 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 10,20 »


Hallo,

ich muss ganz ehrlich sein und sagen, dass ich seit mehreren Jahren vergeblich versuche Vegetarier zu werden. Mir ist auch völlig bewusst, dass nun einige meinen dürften, dass ich es nicht richtig versuche, wenn ich doch schon seit mehreren Jahren versuche, vegetarisch zu bleiben. Ich habe bei meinen Anstrengungen allerdings ein grundlegendes Problem, welches verhindert, dass ich vegetarisch bleiben kann: Ich mag einfach den Geschmack von Fleisch und kann aus Erfahrung heraus sagen, dass keine Fleischersatzprodukte auch nur halbwegs an den Geschmack herankommen, der mir so zusagt.

Für ein vegetarisches oder gar veganisches Leben sprächen allerdings auch wichtige Gründe, so habe ich eine absolute Abscheu gegen die Behandlung von Tieren, die entweder in Massentierhaltung leben müssen oder gar für unser Essen getötet werden müssen. Ich finde es überhaupt nicht gut, dass Tiere einfach ihres Lebens beraubt werden und bin deshalb froh, zumindest manchmal auf Fleisch verzichten zu können.

Wenn also jemand weitere Tipps hat, wie man zum fleischlosen Leben kommt, wäre ich also auch überaus dankbar.

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Goldenboss hat geschrieben:Wenn also jemand weitere Tipps hat, wie man zum fleischlosen Leben kommt, wäre ich also auch überaus dankbar.

Als ich noch klein war, habe ich auch gern Fleisch gegessen. Mit 12 habe ich aber jedesmal wenn ich Fleisch gegessen habe, angefangen daran zu denken was das eigentlich ist. Ich habe daran gedacht, dass ein Tier gestorben ist, nur damit ich meine egoistischen Wünsche nach Genuss befriedigen kann. Also hat es mir nicht mehr geschmeckt. Ich bin ohnehin der Meinung, dass die meisten Menschen sofort aufhören würden Fleisch zu essen, wenn sie in der Lage wären den Bezug zwischen dem was im Stall steht und dem was auf dem Teller liegt herzustellen.

Wenn ich wirklich beim Essen an das denke, was in den Ställen vorgeht und an die Angst denke, die das Tier beim Schlachten durchleiden musste, dann bin ich gar nicht mehr in der Lage das Fleisch zu essen. Humanes Schlachten gibt es nicht.

Mach dir nicht nur vor dem Essen von Fleisch Gedanken, stell es dir vor während du das Fleisch kaust. Stell dir vor wie sehr das Tier wegen deinen egoistischen Gelüsten leiden musste. Vielleicht schaffst du es dann :)

Eventuell kannst du auch mal das hier durchlesen: Klick. Das ist ein sehr emotionaler Text über ein Praktikum im Schlachthof.

PS: Es heißt nicht veganisches Leben, sondern veganes Leben ;)

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» Habbelchen » Beiträge: 127 » Talkpoints: 0,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,

ich bin seit 1,5 Jahren Vegetarier und die Umstellung war für mich unerwarteterweise sehr leicht. Mittlerweile fühle ich mich damit weitaus besser und kann mir auch nicht vorstellen, wieder Fleisch zu essen. Ich versuche sogar weitgehend, meinen Konsum von Milchprodukten etwas einzuschränken, aber das fällt mir momentan noch sehr schwer.

Nährstoffmangel ist bei mir gar kein Thema. Ich hab zwar Eisenmangel, aber den hatte ich auch schon als kleines Mädchen. ;)

Von wirklichem „Fleischersatz“ halte ich nicht so viel. Ich hab zwar hin und wieder vegetarische Schnitzel oder Nuggets da, betrachte die aber nicht wirklich als Ersatzprodukt. Ich will nämlich gar keinen Ersatz. :) Aber das ist ganz nettes Fastfood, das es ja mittlerweile in jedem Supermarkt gibt.

Fisch esse ich definitiv nicht, da das für mich auch Fleisch ist. Ein Vegetarier, der Fisch isst, ist nämlich kein Vegetarier, sondern Pescetarier. ;) Da muss dann einfach jeder für sich entscheiden. Für mich war das von Beginn an klar, dass ich beides nicht essen möchte. Ich möchte beides nicht mal voneinander trennen. :)

» daturaferox » Beiträge: 174 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,
ich bin selber Vegetarier und esse seit zehn Jahren kein Fleisch mehr. Bei mir ist es der Fall, dass ich mit Tieren aufgewachsen bin und so eine Aversion gegen das Essen von Tieren habe. Es gibt aber auch viele in meinem Bekanntenkreis, die durch schockierende Erlebnisse wie dem Besuch in einem Schlachthof plötzlich zu Vegetariern werden. Eine Bekannte von mir hat sich eine Reportage über die Tierproduktion in der Firma Wiesenhof angesehen und von dem Augenblick an nie mehr Fleisch gegessen. Um wirklich vegetarisch zu essen muss man absolut davon überzeugt sein. Es gibt sehr viele halbe Vegetarier, welche nur auf Fleisch verzichten, weil es gerade modern ist, doch erhöht sich auch die Anzahl der wirklichen Vegetarier jährlich. Dies liegt auch daran, dass vermehrt daürber berichtet wird, wie das Leben eines Tieres in der Massentierhaltung aussieht.

» Doro86 » Beiträge: 23 » Talkpoints: 14,98 »


Ich war längere Zeit Vegetarier, bin allerdings irgendwann wieder auf die normale Ernährung umgestiegen. Die Ernährung an sich ist auch wirklich nicht schwer, verzichten musste ich auch auf nichts. Außerdem freute es mich, vielleicht etwas an der Situation ändern zu können.

Ich wurde Vegetarier nachdem ich mich sehr über die Massentierhaltung informiert habe. Danach war ich gar nicht mehr in der Lage Fleisch zu essen. Die Bilder waren so schockierend und gehen mir auch heute nicht mehr aus dem Kopf. Allerdings kam irgendwann die Erkenntnis, dass ich als Vegetarier eigentlich rein gar nichts ausrichten kann, als Veganer schon eher. Ich konnte allerdings nicht auf die ganzen Produkte verzichten. Somit bin ich langsam wieder in eine normale Ernärhung übergangen. Meine Mutter war übrigens auch sehr erfreut darüber. Sie hatte Angst vor Mangelerscheinungen, diese traten allerdings nicht ein. Ich habe mir auch Mühe gegeben, mich soweit wie möglich gesund zu ernähren.

» rinalii19 » Beiträge: 146 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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