Kinderzimmer - Wunsch und Wirklichkeit

vom 07.03.2010, 19:30 Uhr

Mein Kind hatte bis wir umgezogen sind ca. 12qm zur Verfügung. Das war manchmal schon arg eng, zumal wir zusätzlich noch eine Dachwohnung hatten und man damit weniger Platz für Schränke hatte. Den Schreibtisch haben wir dann schon mit ins Arbeitszimmer gestellt, damit wenigstens der nicht noch Platz weg nahm. Außerdem haben wir, als er alt genug war ein Hochbett aufgestellt. Das war zwar nur ca. 1,50m hoch, aber darunter war immerhin noch Platz für Regale und auch noch Platz zum spielen.

Vor einem halben Jahr sind wir umgezogen. Da war mein Sohn schon elf. Seit dem hat er aber den absoluten Luxus was Platz angeht. Zwar wohnt er wieder unter dem Dach und hat damit auch wieder Schrägen, allerdings hat er nun eine komplette Einliegerwohnung zur Verfügung. Er hat ein Schlafzimmer und ein großes Wohnzimmer mit offener Küche. Zusätzlich natürlich noch ein Bad, was auch recht groß ist. So kommt er auf ca. 70qm Grundfläche, die er ganz alleine nutzen kann. Als erstes hat er sich eine Autorennbahn gewünscht, da er nie Platz hatte eine aufzubauen und dies nun endlich kann.

Eigentlich war geplant, dass er auch wieder nur ein Kinderzimmer bekommt, das wäre dann so ca. 15qm groß gewesen. Da es dann aber hohe Decken gehabt hätte, hätten wir ein richtig großes Hochbett aufgestellt. Nun ist es während Umzug und Umbau eben anders gekommen und die Lösung ist auch nicht die verkehrteste.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Natürlich ist der Wunsch nach einem größeren Zimmer nachvollziehbar, denn wer wünscht sich nicht mehr Platz, wenn er beengt wohnt? Allerdings finde ich es nicht so ganz nachvollziehbar, warum in vielen Fällen das "Elternschlafzimmer" um einiges größer ist als das Kinderzimmer. Natürlich haben viele ein Doppelbett und einen großen Schrank im Schlafzimmer stehen und bei 10 Quadratmeter hätte man sicher arge Probleme diese Möbel überhaupt unterzubringen, aber ich habe auch schon genug Wohnungen gesehen, wo es möglich wäre, dass die Eltern mit dem Kind die Zimmer tauschen.

Das denke ich mir auch sehr oft. Bei einem befreundeten Paar ist es so, dass das Schlafzimmer knapp 25qm groß ist, die Kinder aber jeweils auf gut 8qm hausen. Noch sind sie recht klein und Bett, Kleiderschrank und Spielkiste reichen als mobiliar. Aber wie das werden soll, wenn sie mal älter sind und einen Schreibtisch benötigen, weiß ich auch nicht. Vor allen Dingen ist dieses Elternschlafzimmer halb leer, denn außer einem großen Schrank, einem Doppelbett und zwei Nachtschränkchen steht wirklich nichts darin. Aber in dieser Hinischt sind die beiden unbelehrbar.

Allerdings sind die beiden eben in eine Wohnung mit unvorteilhafter Raumaufteilung eingezogen. Die Eltern eines Freundes haben sogar bewußt so gebaut, obwohl ihre Kinder zum Zeitpunkt des Hausbaus noch klein waren, es sich also durchaus noch gelohnt hätte, größere Kinderzimmer einzuplanen. Bei meinem Freund haben er und sein Bruder jeweils 13qm bekommen, er selbst war damals aber schon 16 und sein Bruder fast 20 und im letzten Lehrjahr kurz vorm Auszug, dass man da keine Tanzsäle mehr einkalkuliert, verstehe ich. Aber wenn ich wie bei meinem Kumpel drei Jungs zwischen 5 und 11 habe, jedem nur 9qm zuzugestehen, finde ich schon eigenartig. Das Elternschlafzimmer war zwar nicht riesig, aber doch deutlich größer als die Zimmer der Söhne.

Wenn man selber baut und damit jeden Einfluss darauf hat, verstehe ich wirklich nicht, warum man das so plant. Am Geld ist es wohl auch nicht gescheitert, denn das Haus an sich ist sehr groß und steht auf einem großen Grundstück und wurde komplett eigenfinanziert, was ja schon eher ungewöhnlich ist. Ein paar Quadratmeter mehr pro Kind wären also sicherlich drin gewesen. Allerdings bekommt meine Mutter regelmäßig eine Bausparzeitschrift, in der immer Entwürfe für Häuser sind. In 80% der Fälle ist es dort ebenso: Gigantische Häuser mit allem Luxus, aber Besenkammern als Kinderzimmer. Da kann ich auch nie nachollziehen, warum man das so plant.

Mein Bruder und ich hatten jeweils knapp 16qm zur Verfügung und beide Zimmer waren quadratisch, was ich persönlich immer sehr praktisch finde. Außerdem waren beide Räume sehr hell, was meinen Eltern auch wichtig war und was ich auch als sehr angenehm erlebt habe. Später als Teenager, als ich oft viele Freunde zu Besuch hatte, fand ich auch das ein wenig beengt, zumal ich einen recht großen Schreibtisch habe. Aber so lange ich klein war fand ich mein Zimmer einfach wundervoll, weil ich z.B noch Platz hatte darin durch die Gegend zu tanzen und auch mein riesiges Puppenhaus darin Platz fand. Natürlich hängt es auch ein bischen von den finanziellen Mitteln und den Angeboten ab, die dann zur Verfügung stehen, aber so ein Zimmer würde ich mir für meine Kinder auch wünschen und das wird auf jeden Fall ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.

Vom Vermieter war übrigens auch ein kleineres, schlauchförmiges Zimmer als zweites Kinderzimmer vorgesehen, aber meine Eltern fanden es albern meinem Bruder einen so blöd geschnittenen Raum zum Spielen zu geben, eben weil sie ja im Schlafzimmer nur schlafen wollten. Darum haben sie getauscht, als mein Bruder und ich unsere eigenen Zimmer bekamen. Es war dann ein bischen beengt, aber dafür hatte mein Bruder Platz zum spielen und wohnen und das stand für meine Eltern im Vordergrund.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich ein Kinderzimmer mit 16m² zwar toll, aber nicht zwingend notwendig finde. Unser Sohn wird im zukünftigen Haus ein Zimmer mit 14m² haben und das reicht vollkommen aus. Bezüglich der Größe des Elternschlafzimmers gebe ich meinen Vorschreiberinnen vollkommen Recht! Mein Mann und ich haben in unserer Wohnung extra das kleinere Zimmer genommen, weil wir ja nur darin schlafen. Unser Sohn hat das größere Zimmer bekommen, weil er einfach gleichzeitig auch darin spielt und "lebt".

Wichtiger als die Größe des Zimmers finde ich, dass es übersichtlich gestaltet, hell (möglichst natürliches Licht) und nicht zu vollgestopft ist. Das gilt sowohl für die Spielsachen als auch für die Möbel! Denn umso weniger Möbel sind, umso mehr Spielfläche bleibt natürlich auch über.

Dass Eltern keine Ecken und Nischen haben wollen, kann ich nur sehr schwer nachvollziehen. Zumindest, wenn ich an die Sicht des Kindes denke, würde ich mir für unseren Sohn durchaus eine kleine Nische oder Ecke wünschen, die er sich so richtig kuschelig einrichten kann und wo er sich auch mal ein wenig zurückziehen kann.[/quote]

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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