Bakterielle Infektion bei Neurodermitis erkennen!

vom 07.03.2010, 13:08 Uhr

Da hier auch einige Beiträge zum Thema Neurodermitis zu finden sind, hoffe ich dass mir vielleicht jemand weiterhelfen kann.

Mein Sohn, 14 Monate, leidet an schwerer Neurodermitis, eigentlich ist der ganze Körper betroffen, aber am Schlimmsten ist es im Gesicht. Im Prinzip wird man mit der Zeit automatisch zum Spezialisten in diesem Bereich und ich denke, dass ich mich diesbezüglich auch schon sehr gut auskenne, dennoch bin ich mir gerade ein wenig unsicher, ob mein Sohn derzeit eine bakterielle Infektion der Haut hat?

Der Ausschlag ist bei ihm eigentlich durchgehend und nicht wie bei anderen oft üblich nur schubweise. Lediglich die Intensität variiert von mittelstark bis sehr stark. Seit einigen Tagen ist es wieder sehr schlimm. Die ganze Haut ist offen und nässt extrem. Sie hat schon öfter genässt, aber so arg eigentlich noch nicht. Die durchsichtige Flüssigkeit, die vor allem aus den offenen Stellen tritt ist durchsichtig und klebrig. Ich denke, es wird Gewebsflüssigkeit sein. Es ist jedoch kein Eiter oder so dabei.

Im Februar war ich auf Kur und dort habe ich auch als Tipp bekommen, dass man die Entzündungen mit einer reinen Zinkpasta einschmieren kann beziehungsweise soll. Das hat mehrere Vorteile: Zink wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und lindert noch dazu den Juckreiz. Alles super Eigenschaften und hat bei meinem Sohn auch recht gut gewirkt, auch wenn es natürlich nur eine Linderung war. Als negative Eigenschaft hat Zink, dass es einen austrocknenden Effekt hat, wobei das auch zum Vorteil werden kann, wenn man eben nässende Stellen trocknen möchte.

Obwohl ich meinen Sohn auch gründlich mit Zink eingecremt habe, kommen die nässenden Stellen immer wieder durch, das Zink rutscht an manchen Stellen, insbesondere an den Wangen regelrecht ab und darunter sieht die Haut richtig offen aus. Das ist sie wohl auch, weil sonst würde es ja nicht so nässen.

Kann man daran, also an dem starken Nässen, eine bakterielle Infektion erkennen? Hinzu kommt noch, dass er vor 2 Tagen auch ziemlich Fieber bekommen hat, immerhin 38,7. Das war aber nur ein Tag und ohne Medikamente sank das Fieber und am zweiten Tag hatte er nur noch erhöhte Temperatur. Derzeit hat er gar kein Fieber. Er hat auch sonst keinerlei Beschwerden, nicht einmal einen Schnupfen. Eine Erkältung hat er also nicht.

Mein Hautarzt ist in der nächsten Woche leider im Urlaub und morgen werde ich natürlich zur Hausärztin gehen, bei der mein Sohn auch regelmäßig in Betreuung ist. Jedoch kennt sie sich manchmal auch nicht so ganz perfekt im Bezug auf Neurodermitis aus und so müsste ich wahrscheinlich als nächste Anlaufstelle ins Spital fahren, was ich wenn möglich aber auch vermeiden möchte, weil dort natürlich eine weitere Ansteckungsgefahr groß ist, wenn die Haut so offen ist.

Einen ärztlichen Rat werde ich mir also auf jeden Fall gleich morgen holen, aber trotzdem wollte ich fragen, ob hier jemand Ahnung diesbezüglich hat. Oft sind Betroffene fast bessere Spezialisten und kennen sich mehr aus, als ein Arzt. Zumindest habe ich die Erfahrung in manchen Situationen schon gemacht! (Bitte nicht falsch verstehen, ich bin wirklich alles andere als ein Arztgegner!)

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen!

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



In dem Fall kann der Kinderarzt, auch wenn er kein Spezialist für Neurodermitis ist, fest stellen, ob das Fieber möglicherweise eine andere Ursache hat. Und auch ein Kinderarzt oder Hausarzt sollte eigentlich sagen können, ob eine infizierte Haut Fieber auslösen könnte.

Bei offenen, nässenden Hautstellen hat mir der Kinderarzt schon öfter gesagt, dass bei meinen Kindern die Haut infiziert ist. Zum Beispiel im Windelbereich. Ja, und da hilft die Zinksalbe wirklich nur begrenzt, das Salbe auf Nässe nicht so leicht haftet.

Manche Ärzte empfehlen dann eine antibakterielle Flüssigkeit zum Pinseln. Je nach Arzt werden da verschiedene Präparate favorisiert. Manches wirkt gut, ist aber nicht unbedingt unumstritten.

Von daher bleibt einem als Elternteil von so einem so erkrankten Kind nichts weiter als ein Auge dafür zu entwickeln, wie es bei dem Kind aussieht, wenn diese oder jene Behandlung angezeigt ist. Denn letztlich sind wohl oder übel bei so einem Kind die Eltern erzwungenermaßen die Spezialisten, die Hand in Hand mit den Ärzten arbeiten müssen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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