Lackstift empfehlenswert?
Ich habe ein neues Auto und dementsprechend sind zum Glück noch keine Kratzer oder ähnliches auf dem Auto. Mein Freund hat mir nun empfohlen, mir direkt beim Händler eine Art Lackstift zu besorgen. Bei kleinen Kratzern kann man dann angeblich mit dem Stift drüber und man sieht die Kratzer im Lack nicht mehr.
Fraglich ist aber, ob das wirklich funktioniert. Möglicherweise macht man damit am Ende ja auch mehr kaputt? Er meinte, dass ich den Stift wenn dann lieber gleich bestellen soll, weil ich eine recht ungewöhnliche Autofarbe habe und wer weiß, wie es damit aussieht, wenn die neuen Modelle und Farben rauskommen. Interessieren würde mich dann natürlich auch, wie teuer die sind, wenn sie denn etwas bringen.
Ich muß ebenfalls eine negative Meinung zum Lackstift abgeben. Ich hatte zwar eine ganz normale Autofarbe, nämlich dunkelrot, aber ich hatte dann nach einiger Zeit auch schon einige Kratzer oben. Ich habe mir in der Werkstatt dann auch den Lackstift besorgt, der ebenfalls aus einem Farbstift und einem Klarlack bestand.
Allerdings muß ich sagen das ich, gleich wie mein Vorredner, kein gutes Ergebnis erzielt habe. Im Prinzip sah man den Kratzer vorher wenig als nach der Reparatur. Ich würde empfehlen, wenn es wirklich starke Kratzer sind, das ganze entweder so zu lassen, oder in der Werkstatt reparieren zu lassen. Sieht auf alle Fälle schöner aus, als wenn man es mit dem Lackstift versucht selber zu reparieren.
So ein Lackstfit bringt nur etwas wenn man damit richtig umgehen kann - ich habe damals auch in meiner alten Schülerkarre immerschön Kratzer drin, meist selbstverschuldet .
Das Problem ist, dass wenn hier a) kein Feingefühl hat und b) nur die Anleitung liest alles noch schlimmer wird. Ich kenne das von Freunden, da wurde halt über den Kratzer flächig "drübergemalt" mit so einem Pinsel. Achso, es gibt meines Wissens nach 2 Ausführungen: Die Fläschen mit Pinsel die so aussehen wie Nagellack - die sind nur etwas für Feinmotoriker und eigentlich nicht zu empfehlen bzw. nur bei großflächigen Kratzern - und die richtigen Lackstifte, die halt aussehen wie ein Stift. Die sind auch was für Grobmotoriker .
Jedenfalls sah sowohl als auch bei Freunden von mir immer rotten aus wenn man nur nach der Anleitung geht. Ohne gründliches Vorarbeiten (Entfetten, ggfs. anrauen) sowie eine Nivellierung (also den Kratzer komplett auffüllen, nicht zu wenig, nicht zuviel) läuft sowieso nichts. Was bei mir jedoch den Schliff gab ist das anschließende Polieren - und zwar nicht mit einem Lappen, sondern mit einer Polierscheibe. Wenn ich da alles 2 - 3 mal nacheinander abgezogen hatte war kaum noch ein Unterschied zu sehen (außer man wusste, wo man gucken muss).
Nachteil: Genauso wie der Lackstift / Lackpinsel Feingefühl braucht benötigt man das erst recht beim Polieren mit der Scheibe um sich nicht richtige Macken reinzuhauen. Ich habe das jahrelang bei Flugzeugen bei uns im Verein gemacht, da hatte ich zum Glück einen Erfahrungsvorsprung - ansonsten erst einmal an etwas üben, was nicht so teuer ist , vielleicht am alten Auto von der Oma.
Von den herkömmlichen Lackstiften kann ich auch nur abraten. Aber es gab vor einiger Zeit einen Lackstift in der Werbung eines österreichischen Shopping-Senders, der auch bei uns in langen Werbeblöcken immer wieder seine Angebote zeigt.
Dieser Stift funktioniert anders. In der Auslieferung ist der Stift farblos, man muss damit zunächst an einer Lackstelle, die man nicht gut sieht den Stift reiben und dabei nimmt er die Farbe auf. Es empfiehlt sich also erstmal am Auto in der Motorhaube oder im Kofferraum nach einer Stelle zu suchen, die man nicht sieht. Hat der Stift dann die Farbe ausreichend aufgenommen, dann kann man damit über den Kratzer fahren. Und es funktioniert wirklich, nur an den verkratzten Stellen bleibt die Farbe haften, die Kratzer sind beinahe unsichtbar. Daneben ist der Lack noch glatt und nimmt keine Farbpartikel auf.
Es sollte für diese Anwendung aber über 18 Grad haben und auch einen Tag lang nicht regnen.
Inzwischen findet man diesen unival einsetzbaren Stift auch in Baumärkten, die Preise liegen zwischen 30 und 50 Euro für das gleiche Produkt, also lieber erstmal gründlich suchen.
Eine Bekannte hat an ihrem 14 Jahre alten Nissan Micra in lila den Stift getestet, weil sie beim Einparken schon ein paar Kratzer in den Lack gemacht hat. Und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen, mehr war bei dem alten Auto jedenfalls nicht zu erwarten.
Ich habe zwar auch einen Lackstift für mein Auto in der Farbe "Silbersee metallic", die es im Programm von Audi meines Wissens nach nicht mehr gibt. Mittlerweile gibt es andere Silbertöne. Ich habe den Lackstift ein einziges Mal benutzt, fand ihn aber nicht allzu berauschend und würde den Stift daher nur verwenden, um die beschädigten Metallteile des Fahrzeuges so lange vor Korrosion zu schützen bis man das betreffende Fahrzeugteil neu lackieren lässt.
Ich habe einen Roadster mit circa 180 Litern Kofferraumvolumen, was für mich zwar völlig ausreicht, dem Vorbesitzer aber offenbar zu wenig war. Daher hatte das Fahrzeug so einen Roadster-Gepäckträger auf dem Heckdeckel montiert, als ich den Wagen gekauft habe. Als ich das Teil abmontiert habe, habe ich gesehen, dass die Befestigung des Gepäckträgers auf einer Seite des Kofferraumdeckels und des angrenzenden Seitenteils den Lack beschädigt hat. Nachdem hier auch leichte Rostspuren entstanden sind, habe ich für diese Stelle, die etwa zwei Millimeter groß war, einen Lackstift verwendet. Als Schutz vor weiterer Korrosion fand ich das ganz in Ordnung. Optisch war das Ergebnis natürlich nicht so gut wie eine Neulackierung, aber das versteht sich ja von selbst. Ich habe die Stelle dann mitlackieren lassen, als mir jemand ins Heck gefahren ist und das Fahrzeug daraufhin teilweise neu lackiert wurde.
Als kurzfristiger Schutz vor Korrosion von Metallteilen ist der Stift also nicht schlecht. Wenn man allerdings die Hoffnung hat, dass man damit Kratzer verschwinden lassen kann, wird man enttäuscht sein. Selbst wenn man ordentlich arbeitet, wird man kein perfektes Ergebnis erhalten.
Ich kann mich cafele nur anschließen. Ich hatte an einer Stelle an meinem früheren Auto (ein Renault Twingo) einen kleinen Kratzer. Wie empfohlen habe ich mir einen Lackstift (in Wagenfarbe und Klarlack) gekauft - Orignal vom Hersteller. Leider gab es dennoch eine kleine Farbabweichung und man sah immer wenn man auf das Auto geschaut hat, dass dort etwas drüber lackiert wurde (und die Stelle war wirklich nicht sehr groß).
Als Fazit kann ich dir sagen, das man es sieht, wenn du mit einem Lackstift über einen Kratzer gehst. Positiv ist aber, dass der Kratzer nicht rostet und gut versiegelt ist.
Also wenn ich ein Auto kaufe, gehe ich nicht automatisch davon aus, dass ich sofort irgendwelche Kratzer im Auto habe. Man muss eben aufpassen. Klar kann so etwas immer passieren, aber man hat ja auch noch eine Versicherung. Alles in Allem muss ich übrigens sagen, dass ich alles, was ich so aus den Homeshoppingwerbungen kenne, wie eben dieser Lackstift, mit Vorsicht genieße, weil ich nicht wirklich an das hervorragende erstaunliche Ergebnis glaube, welches da vorgegaukelt wird.
Bei Dr. Venyl und anderen Firmen kannst du übrigens Kratzer professionell und kostengünstig weg machen lassen und ich bin mir sicher, es gibt auch zahlreiche andere Firmen, bei denen du nicht so viel bezahlst, wie du für den Lackstift bezahlst, wenn du nicht einmal sicher weißt, ob dieser tatsächlich etwas hilft.
Lass bloß die Finger von den Lackstiften. Wer keine Ahnung hat wie damit umgegangen werden muss der versaut mehr als es nützt. Wenn ich dann noch daran Herumschleifen soll wird es sicherlich noch schlimmer als es vorher war.
Ich hatte an meinem ersten Auto auch ein paar Kratzer und wollte diese voller Hoffnung mit der passenden Farbe und einem dazugehörigen Pinsel auftreten, es sah furchtbar aus. Noch nicht einmal die Farbe hat gepasst obwohl es die offizielle Typenfarbe war. Ich nehme mal an dass der Lack inzwischen ausgeblichen war und deshalb der Farbton nicht mehr passte. Wenn du unbedingt etwas machen willst was nicht viel kostet dann könntest du mit so einer Art Wachsmalstift darüberfahren. Das hilft aber auch nur bei relativ unauffälligen Stellen und ist auch nicht von Dauer, der Regen und die Waschanlage spülen alles nach einiger Zeit wieder raus.
Tröste dich damit das ein Auto ein Gebrauchsgegenstand ist und damit Kratzer völlig normal sind.
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