Krankheit und Beziehung, kann das gut gehen?
Ich muss euch mal was fragen. Wenn ihr noch wirklich relativ jung wärt und ihr würdet wissen, dass ihr schwer krank seid, würdet ihr dennoch eine Beziehung eingehen und dann das Ganze eurem Partner mit auferlegen? Wurde zu diesem Thema nach einer Meinung gefragt, jedoch konnte ich nicht wirklich eine Antwort dazu geben.
Sie ist 24 Jahre jung und hatte einen Herzinfarkt. Hat schon seit fast zwei Jahren eine Grippe, vor acht Jahren schon eine Myokarditis gehabt. Dazu hat sie Probleme mit einem Blutgefäß im Kopf irgendwie. Sie hatte eben schon eine jahrelange Beziehung und möchte diese eigentlich wieder aufleben lassen, doch sie will ihrem Freund das ganze nicht mehr zumuten. Dazu kommt noch jährlich eine Magenspiegelung, Sodbrennen und Schilddrüsenerkrankung.
Was rät man ihr bitteschön? Auf der einen Seite kann ich es verstehen, dass man, so etwas einem Partner nicht antun will. Anderer Seite warum sollte sie ihrem Herzen nicht folgen. Ich habe die Antwort mehr oder minder offen gelassen. Ich kenne zwei Freundinnen, die eine hat eine schreckliche Blutkrankheit, die wirklich nicht ohne ist. Einmal im Jahr Knochenmarkswasserentnahme, täglich spritzen und so weiter, gut sie ist noch ein Kind mehr oder minder, doch hat es nun schon nicht leicht. Eine andere hängt dauerhaft an der Dialyse, ihr Freund würde sich nicht mehr trennen, da er weiß wie es um sie steht.
Ist so etwas nicht auch ein Grund, dass man vielleicht später nicht mehr weiß, ob jemand mit einem zusammen ist, aus Liebe oder aus Verantwortung oder so? Wenn ihr selber krank wärt, würdet ihr dann eine Beziehung eingehen? Also wenn man es vor einer Beziehung schon weiß und wenn es wirklich eine schlimme Krankheit ist, die sehr lange andauern würde, oder gar fürs ganze Leben ist.
Haben denn kranke Menschen nicht auch das Recht auf Liebe? Man hat doch trotz Krankheit oder vielleicht dann gerade noch mehr das Bedürfnis nach Liebe, Nähe und Geborgenheit. Allerdings finde ich, dass man gegenüber dem Menschen den man liebt auch ehrlich sein sollte. Und zwar von Anfang an. Man darf also nicht erwarten, das der andere auf jeden Fall damit leben kann. Man muss auch damit rechnen, dass sich diese Person von einem anwendet. Aber das Risiko sollte man in Kauf nehmen.
Ich würde deiner Freundin raten, ihrem Herzen zu folgen und mit der Person erstmal offen zu sprechen. Und dann wird sie sehen, wie der andere reagiert. Ob er sich in der Lage fühlt, mit dieser Situation umzugehen. Und dann steht der Liebe doch nichts im Wege. Nicht mal eine schwere Krankheit.
Wenn deine Freundin glücklich in ihrer Beziehung ist, wieso sollte sie diese dann jetzt beenden? Ich fände es schrecklich, wenn mein Partner nun ernsthaft erkranken würde und dann die Trennung wollte. Es ändert ja nichts an den Gefühlen, die man für einander hat, wenn man plötzlich krank wird.
Hat man den Partner bereits kennen gelernt, als er schon krank war, wusste man ja schon vorher, worauf man sich einlässt. Und wenn man längere Zeit mit ihm zusammen ist und er dann erkrankt, wäre es doch feige und wirklich das Letzte, wenn man ihn dann im Stich lässt. Warum auch, sollten Kranke keine Beziehung führen. Jeder hat doch ein Recht auf Liebe und Glück.
Ich würde ihr auch raten, dass sie ihre Gefühle zulassen sollte, genauso wie ihr Partner. Im Falle deiner Freundin finde ich sogar, dass eine Beziehung gut für sie wäre. Gerade wenn man von Krankheit geplagt wird, ist es gut einen Menschen zu haben, den man vertrauen kann. Ich habe schon von einigen Fällen gehört, in denen der Verlauf der Krankheit dadurch verlangsamt oder sogar eine Besserung eingetreten ist.
Allerdings müssen die Beiden offen und ehrlich miteinander reden. Und zwar von Anfang an. Ich finde, gerade in solchen Beziehungen darf es keine Geheimnisse geben. Schon gar nicht solche, die negative Nachrichten bezüglich der Krankheiten haben
Wenn sie glücklich in ihrer Beziehung ist und weiterhin auch spürt, dass ihr Partner aus Liebe mit ihr zusammen ist, sollte sie die Beziehung unter keinen Umständen beenden. Die Psychologie spielt eine sehr große Rolle in der Überwindung einer schweren Krankheit und deshalb sollte ihre Moral so hoch wie möglich sein. Das Beenden der Beziehung, obwohl sie diese eigentlich weiterführen wollte, kann zu psychischen Problemen, wie z.B. Depressionen führen (die Erfahrung habe ich in meinem Bekanntenkreis gemacht).
Es ist für mich selbstverständlich, dass man seinem Partner/ seiner Partnerin auch bei schweren Krankheiten zur Seite steht. Ich finde, wenn jemand die Beziehung beendet nur weil der Partner / die Partnerin von einer schweren Krankheit betroffen ist, dann ist das unverschämt und reine Ausnutzung des Partners / der Partnerin gewesen.
Ich finde, dass die beiden auf jeden Fall zusammen bleiben sollten, wenn sie sich wirklich lieben. Denn Liebe kennt keine Grenzen, ganz egal wie krank man ist. Die beiden sollte mal darüber reden und deine Freundin sollte ihrem Freund erklären, wo ihr Problem bei der ganzen Sache liegt. Sie sollte mit ihm ganz offen sprechen und erklären, dass sie sich nicht wohl dabei fühlt, wenn sie ihm das ganze zumutet.
Ich finde es ist das aller letzte, wenn sich der Partner von der Partnerin trennt, nur weil sie an einer Krankheit erkrankt ist. Wenn man seinen Partner wirklich von ganzen Herzen liebt, dann steht man ihm/ihr in guten wie in schlechten Zeiten zur Seite. Außerdem schweißt so eine Krankheit zwei sich liebende Menschen sogar noch mehr zusammen.
Ganz ehrlich? Genau dann liebt man sich doch! Wenn man auch in schwierigen Zeiten zusammenhält und dem Partner zur Seite stehen kann. Genau in solchen Situationen erkennt man, ob man zusammen ist, weil man sich liebt, oder ob man nur oberflächlich Gefühle hat und schwierige Zeiten vermeiden möchte. Wenn man einander liebt, steht man sich bei und möchte beim Partner sein. Wer da geht, liebt nicht.
Eine Beziehung ist nicht immer leicht, man muss auch komplizierte Dinge miteinander durchstehen können und aufeinander vertrauen können. Und Krankheiten sind kein Grund, auseinander zu gehen. Ganz im Gegenteil. Gerade in solchen Situationen, braucht man den Partner umso mehr. Es ist erwiesen, dass Menschen, die glücklich sind und emotionalen Halt haben, geliebt werden, mit diffizilen Situationen besser umgehen können und schneller gesunden. Was könnte ihnen also besser tun, also einen Partner an der Seite zu haben, der einen liebt und unterstützt?
Eine bestehende Beziehung also zu beenden, weil jemand krank wird, ist in meinen Augen schwach und feige. Und Liebe kann da nicht vorhanden gewesen sein. Und bevor nun irgendjemand mit einem Kommentar a la "ich rede mich leicht, ich kenne das ja nicht" kommt: ich kenne das sehr wohl. Und zwar aus meiner jetzigen, langjährigen Beziehung. Ich weiß also wovon ich spreche. Und daher kann ich sagen, jeder der geht, wenn es schwierig wird, ist feige und liebt nicht wirklich.
Lernt man sich in dem Moment kennen, in dem die Krankheit ausbricht, würde ich mit offenen Karten spielen. Eine Krankheit ist kein Makel, aber etwas, über das man offen sprechen sollte. Dann kann sich die neue Bekanntschaft entscheiden, ob sie damit umgehen kann oder nicht. Diese Freiheit sollte man dem neuen Menschen im Leben geben und auch die Entscheidung akzeptieren. Es mag manche geben, die dann gehen, und es mag manche geben, die bleiben. Die Gefahr, einen Korb zu bekommen, besteht immer, egal ob gesund oder krank. Aber sich der Liebe verschließen nur weil man krank ist, fände ich mehr als schade.
Es ist sicherlich sehr sehr schlimm, wenn man so krank ist aber warum sollte man nicht auch etwas glücklich sein dürfen?
Als erstes würde ich mal die Frage stellen, warum die Beziehung denn wirklich geendet hat. War es ein normaler Grund, oder weil er sich die Krankheitsdinge seiner Freundin nicht mehr zumuten wollte oder hat sie für ihn entschieden? Besteht eine Möglichkeit die Beziehung aufleben zu lassen und sie zögert nur , weil sie ihm das nicht zumuten will, dann finde ich es eine Schweinerei, denn die Entscheidung ob es zumutbar ist, die darf nur er ganz allein treffen. Sie mag zwar krank sein, das gibt ihr aber noch lange nicht das Recht für ihn zu entscheiden. Sollte es daran liegen, das er sie nicht mehr liebt und es einfach nicht mehr klappt, ist das was vollkommen anderes, aber die Entscheidung muss dennoch er treffen, ob er das ab kann.
Es gibt schließlich auch Paare, wo einer der Beiden schon im Rollstuhl sitzt, oder schwer krank ist und die lieben sich wie am ersten Tag und stehen alles zusammen durch, weil sie es so wollen. Würde eine solche Beziehung nur aus Pflichtgefühl bestehen, ist glaube ich für keinen etwas getan. Solche Beziehungen sollten nicht bestehen, sofern sie keine Hoffnung haben und wenn ich mir sicher wäre, der Partner liebt mich nicht mehr würde ich ihn auch gar nicht mehr als Partner wollen, wäre ich einmal schwer krank, Heuchelei findet man schließlich auch woanders. Doch zumindest bei der ersten Freundin hast du darüber nichts erwähnt, also sollte deine Freundin wahrscheinlich einfach mal mit ihrem Ex und potenziellen Freund reden und abwarten.
Wenn man von Anfang an ehrlich zueinander ist, sehe ich da kein Problem. Natürlich wäre es unfair, dem Partner die Krankheit zu verschweigen, weil er wissen muss woran er ist. Aber wenn er die Fakten kennt und sich trotzdem für die Beziehung entschieden hat, dann sollte man ihm auch zutrauen, dass er weiß, was er tut. Warum soll man dann nicht das Zusammensein genießen, so lange es anhält? Und warum soll man gerade in so bitteren Zeiten niemanden haben dürfen, der einem beisteht? Es heißt ja immer "in guten wie in schlechten Tagen".
Bei einer "normalen" Beziehung sind die schlechten Tage vielleicht nicht so vorhersehbar und kalkulierbar, aber kommen können sie immer und dann lässt man den Partner ja auch nicht einfach sitzen, wenn man ihn wirklich liebt. So gesehen hat man vielleicht sogar einen Vorteil, weil man das Wissen, dass die schlechten Tage definitiv kommen werden in seine Entscheidung mit einbeziehen kann. wenn man sich dann aber dennoch für den Anderen entscheidet, beinhaltet das eben auch, dass man das in Kauf nimmt. Und diese bewußte Entscheidung kann der kranke dann auch ruhig für voll nehmen.
Das klingt wirklich nicht schön und tut mir sehr leid für deine Freundin. Aber ich sehe darin keinen Grund keine Beziehung anzufangen oder eben ihre Beziehung nicht wieder aufleben zu lassen. Schließlich weiß der potentielle Partner doch von ihrer Krankheit und ich finde, dass er selbst entscheiden sollte, ob er sich das zumuten möchte oder nicht. So lange von Anfang an ehrlich ist und beide die Beziehung wollen, ist eine Krankheit, egal wie furchtbar und langfristig, doch kein Hindernis. Klar wird die ganze Sache dadurch nicht einfacher, aber wie gesagt, muss der Partner doch selbst entscheiden, ob er die Beziehung trotzdem möchte, oder nicht.
Was das Problem angeht, dass man vielleicht ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiß warum der Partner noch mit einem zusammen ist, ob aus Liebe oder eher Verantwortungsgefühl, so finde ich, dass diese Frage viel schwerer zu beantworten ist und viel kritischer ist. Wissen kann man so etwas nie. Ich denke, dass in so einer Situation nur ein offenes Gespräch hilft um Klarheit zu schaffen. Aber das wird wohl von Paar zu Paar unterschiedlich sein und es gibt bei so etwas nie klare Verhaltensregeln.
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