Krankheit und Beziehung, kann das gut gehen?
Ich würde deiner Freundin in jedem Fall raten ehrlich mit dem "zukünftigen" Partner darüber zu sprechen. Denn die Entscheidung, ob eine Beziehung eingegangen wird, liegt ja dann vor allem auch am Partner.
Dass jemand eine Beziehung aufgrund einer Erkrankung prinzipiell ausschließt, kann ich mir nur schwer vorstellen. Denn wie bereits erwähnt wurde, habe auch kranke Menschen ein Recht darauf und es womöglich oftmals sogar noch notwendiger als gesunde Menschen. Eine andere Sache wäre es in meinen Augen, wenn jemand der schwer krank ist Kinder in die Welt setzt. Aber darum geht es ja in diesem Thread nicht.
So ganz verstehe ich nun nicht, ob die Frau, um die es geht, eine Beziehung hat oder überlegt, eine Beziehung einzugehen, allerdings mit jemanden, den sie schon länger kennt. Ganz verheimlichen wird sie aber den Gesundheitszustand wohl nicht, zwar wird man damit nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber mit der Zeit doch darüber reden und ich finde es auch wichtig, dass man bei so etwas offen ist. Grundsätzlich sollte man ja eine gewisse Offenheit mit in die Beziehung bringen, und das geht auch bei Krankheiten schon los, sodass sie so etwas nicht verschweigen sollte.
Auch, wenn man krank ist, kann man lieben und man kann einen Partner haben, warum auch nicht? Es mag sein, dass die Beziehung unter Umständen dann komplizierter und schwieriger ist, als eine Beziehung zwischen zwei gesunden Menschen, aber weiß man denn, ob es dann dort nicht an anderer Stelle kriselt? Ich denke schon, dass sie mit ihrem Partner oder zukünftigem Partner daher offen sein sollte, und ihn mit einbezieht. Solange sie nicht erwartet, dass ihr Partner auch gleichzeitig automatisch der Pfleger sein wird, sofern sie einen benötigt, sehe ich es nicht als schlimm an.
Liebe kann sich in solchen Situationen verstärken, andererseits kann auch so etwas sehr belastend sein. Gerade deshalb finde ich es auch wichtig, offen zu sein und auch zu bleiben, und auch klar zu formulieren, was man voneinander erwartet. Wenn jemand mit der Krankheit des Partners überfordert ist, sollte man es sagen können, auch, wenn man sich vorher darüber informiert hat und weiß, worauf man sich eingelassen hat.
Natürlich ist eine solch einschränkende Erkrankung immer auch eine Belastung für den Partner, aber ganz ehrlich? Sollte man die Entscheidung darüber, ob eben der Partner diese Verantwortung und "Last", wie du es bezeichnest, mittragen kann und möchte nicht selbst überlassen?
Du schreibst die beiden kennen sich schon länger, ich nehme also einmal an, dass er bereits über den Gesundheitszustand deiner Freundin informiert ist? Wenn er doch aber trotz allem bei ihr sein und bleiben möchte, warum freut sie sich nicht einfach und genießt die Zeit mit dem geliebten Menschen? Die Beziehung kann sie glücklich machen und ihr gut tun, warum sich also von Anfang an vor dem möglichen großen Glück versperren und krampfhaft versuchen selbiges nicht im Ansatz zuzulassen? Sie nimmt sich doch letztlich selbst so viel.
Ich fände es schrecklich, wenn mein Partner die Beziehung zu mir aufgrund einer Erkrankung beenden würde. Es heisst doch nicht umsonst "in guten wie in schlechten Tagen".
Sie sollte ehrlich mit ihrem Partner sein. Wenn man sich liebt, dann ist die Krankheit letztendlich nebensächlich und wenn sie ein einigermaßen normales Leben führen kann, dann ist es doch nicht so schlimm. Ich bin selbst krank, ich habe keine Schilddrüse mehr, Allergien, die schon recht heftig sind, muss alle paar Monate zur Blutuntersuchung und so weiter. Trotzdem befinde ich mich seit mehreren Jahren in einer funktionierenden Beziehung. Man ist letztendlich nur so eingeschränkt, wie man sich selbst einschränkt und ich habe gelernt, dass man auch Erkrankungen im Griff haben kann.
Es ist immer eine Belastung, aber für beide Parteien. Jedoch waren die beiden doch schon einmal in einer Beziehung, sprich sie wollen die Beziehung aufleben lassen. Also weiß er um die Erkrankungen oder sind die erst kürzlich aufgetreten? Sie sollte trotzdem ehrlich zu ihm sein, weil irgendwann bemerkt er bestimmt, dass irgendwas nicht stimmt. Aber es haben schon Menschen mit schlimmeren Erkrankungen eine glückliche Beziehung geführt, warum also nicht auch in einem solchen Fall? An ihrer Stelle würde ich die Beziehung eingehen.
Ich verstehe deine Logik überhaupt nicht. Sollte nicht der potenzielle Partner selbst entscheiden, ob er bereit wäre, eine Beziehung mit jemandem einzugehen, der oder die so krank ist? Soll man sich deshalb nie mehr verlieben, nur weil man schwer krank ist und dem anderen damit etwas aufbürden könnte? Es kann doch auch immer passieren, dass man während einer Beziehung krank wird, soll man dann alles beenden, weil man dem anderen nichts aufbürden will? Irgendwie ist deine Logik eigenartig.
Ich finde, dass auch jemand der sehr krank ist das Recht auf Liebe hat. Und ob der Partner mit der Krankheit zurecht kommt, das sollte man doch demjenigen überlassen und nicht von vornherein alles einfach ausschließen. Ich selbst bin auch sehr krank, jedoch war ich zum Zeitpunkt meiner Erkrankung bereits in einer Beziehung. Mein Partner würde mich nicht verlassen, aber nicht weil er denkt das geht jetzt nicht mehr sondern weil er mich liebt. Wir haben viel miteinander durch gemacht und das schweißt zusammen. Solche Erfahrungen stärken eine Beziehung, auch wenn es teilweise natürlich eine Belastung ist. Trotzdem hat ein kranker Mensch auch das Recht auf ein halbwegs normales Leben, so gut es eben möglich ist. Dazu gehört auch eine Beziehung!
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