Nachhilfeschüler braucht Hilfe bei der Erlebniserzählung!
Gerade habe ich erfahren, dass ich morgen zu meinem Nachhilfeschüler muss, da er nächste Woche eine Schulaufgabe schreibt. Der Junge ist zehn Jahre alt und in der fünften Klasse Realschule. Da ich schon öfters Aufsätze mit ihm geübt und geschrieben habe, weiß ich, wo seine Stärken und Schwächen liegen. Positiv ist, dass er sich an den Aufbau hält und die W-Fragen in der Einleitung immer brav beantwortet. Außerdem hält er sich zum Glück nie mit langen Schulderungen auf und schweift auch nicht vom Thema ab. Meistens achtet er auch auf abwechlungsreiche Satzanfänge.
Leider hat er aber Schwierigkeiten mit der Grammatik und vor allem dem Satzbau. Seine Sätze sind immer nach dem Standardschema Subjekt - Prädikat - Objekt aufgebaut und das klingt dann natürlich langweilig. Vieles lässt sich so auch nicht spannend ausdrücken. Ein weiteres Problem ist, dass er meist keine eigenen Ideen hat oder ewig bruacht, um sich eine Geschichte auszudenken. Manchmal wird es dann unrealistisch.
Jedesmal muss ich ihn auch daran erinnern, passende Verben und Adjektive zu verwenden und vor allem, innere Handlung zu beschreiben. Das vergisst er leider meistens, wenn ich es ihm nicht sage. Er erzählt dann nur eine Geschichte, in der keine Gefühle vorkommen und in der man nicht erfährt, was die Personen denken.
Obwohl er das alles weiß, hapert es an der Umsetzung. Er denkt einfach während der Schulaufgabe nicht an das, was er gelernt hat. Habt ihr vielleicht Tipps für mich? Wie kann ich erreichen, dass er auch umsetzt, was wir besprechen? Vielleicht gibt es hier ja ein paar Lehrer oder Mütter, die damit Erfahrung haben und mir helfen können.
In erster Linie heißt das Zauberwort natürlich Übung. Je mehr man sowas übt, desto mehr bleibt am Ende auch hängen. ch habe die Erfahrung gemacht, dass man teilweise auch unbegabt sein kann und man kommt mit Übung und Auswendig lernen trotzdem gut durch. Gerade, wenn er Probleme hat, sich an das Gelernte zu erinnern, muss man ihm einen Leitfaden basteln. Das kann erstmal ganz nüchtern aufgebaut sein.
Menschen, die sich Geschichten einfach nicht gut ausdenken können, werden immer Probleme damit haben. Man kann durchaus Grenzen aufzeigen, ab wann es dann einfach unrealistisch ist. Helfen können immer die eigenen Erfahrungen (also nicht deine, sondern die des Jungen). Er soll mal ein Erlebnis aufschreiben und dabei nicht vergessen, was er selbst in bestimmten Momenten gedacht und gefühlt hat. Da kannst du ihn mal auf den Zahn fühlen.
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