Der neue Urlaubstrend „Slow City“

vom 03.03.2010, 18:01 Uhr

Wem die Hektik in den Großstädten zu viel geworden ist und wer richtige Ruhe in seinem Urlaub sucht, der sollte bei seinen Reisezielen nach dem Begriff „Slow City“ suchen. So heißt der neueste Urlaubstrend für das ultimative Ausspannen, „Slow City“.

Orte, die von der Initiative Slow City benannt werden, stehen für absolute Ruhe, Lebensqualität und alten Traditionen. Hier sind die Innenstädte verkehrsberuhigt, in der Altstadt selbst dürfen Autos überhaupt nicht fahren. Selbst die Geschäfte und Restaurants sind mit eingebunden, sie beziehen ihre Waren aus der Nachbarschaft und Schnellrestaurants wird man auch nicht finden.

Weltweit gibt es 100 Städte oder Gemeinden, die meisten findet man in Europa, in Deutschland gibt es bereits 9 „langsame Städte“. Sie werden durch eine orangefarbene Schnecke gekennzeichnet. Bei all der Schnelligkeit im Alltag ist dies sicher eine Möglichkeit, sich im Urlaub wirklich zu entspannen.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ganz sicher ist das eine schöne Sache. Aber wer Urlaub machen möchte und Ruhe sucht, der wird sich kaum in einer solchen Stadt für einige Zeit niederlassen, es sei denn, sie liegt in einer landwirtschaftlich schönen Gegend. Die meisten Innenstädte sind ja heute schon verkehrsberuhigt. Nicht überall darf das Auto fahren. Und hier handelt es sich nur um Städte bis zu 50.000 Einwohner, also doch recht klein.

Ruhe suchen viele Menschen vom üblichen hektischen Arbeitsalltag. Aber werden diese Menschen, wenn sie arbeiten, mit einem solchen Konzept heute noch zurechtkommen? Sie sind Supermärkte gleich um die Ecke gewöhnt. Denn nach einem arbeitsreichen Alltag bleibt ihnen nicht viel Zeit, erst noch zu Fuß ein Stück entfernt die Einkäufe zu erledigen. Sie haben das frühere, ruhigere Leben nicht kennengelernt und werden sich kaum umstellen können, ohne nervös zu werden.
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Das Kennzeichen der Slow City-Anhänger, die orangefarbene Schnecke, die für Schneckentempo steht, wird bei manchen Unverständnis hervorrufen, wenn sie ihren Wocheneinkauf mit Fahrrad kaum bewältigen können. Mal eben zu McDonalds ist dann nicht mehr möglich. Denn diese Schnellrestaurants und Fast Food Restaurants fallen dem Rotstift zum Opfer.

Ich schätze, dass es eher etwas für größere Dörfer ist, aber nicht für Städte in Ballungsgebieten. Die stressgeplagten, psychisch Kranken wird dieses Konzept kaum wieder gesund machen. Sie haben keine Wahl, ihre Arbeit diesem Konzept anzupassen. Also müssen sie sich zwischen Hektik und Stress am Arbeitsplatz und beruhigtem Privatleben bewegen. Damit kann kaum jemand zurecht kommen ohne noch hektischer zu werden. Vielleicht irre ich mich.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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