Viel lesen = seltsam?
Also ich finde so ein Verhalten überhaupt nicht seltsam. Ich lese pro Woche etwa 2-3 Bücher, habe eine kleine Tochter, gehe 30 Stunden die Woche arbeiten.
Ich bin aber auch so jemand, der Abends auf der Couch sitzt ( im Bett kann ich nicht lesen) ein Buch liest und dabei noch fernsieht. Wobei das fernseh gucken sich dann hauptsächlich auf das Hören beschränkt. So verpasse ich aber auch nicht meine Lieblingssendungen und kann lesen
Mein Mann hat sich mittlerweile daran gewöhnt, das ich überall ein Buch mitnehme und keine Hemmungen habe es überall auszupacken. Meine Tochter hat mein Buchverhalten auch schon übernommen. Sie "liest" auch den kinder im Kindergarten vor.
Und das mein kein Sozialleben hat, wenn man soviel liest ist ja wohl der rößte Blödsinn. Wenn ich in der Bahn früher gelesen habe,wurde ich auch oft angesprochen auf das Buch und man konnte sich gut mit anderen Leuten darüber unterhalten. Überhaupt finde ich sind Bücher gut um Gespräche zum laufen zu bringen. Meist unterhält man sich ja über ein Buch was beide Seiten gelesen haben und schwupp ist man dann erstmal eine halbe Stunde beschäfigt und kommt so noch auf andere Themen zu sprechen.
Willkommen im Club der seltsamen Menschen Ich lese genauso viel wie Du, ich habe immer ein Buch bei mir und nutze jede Gelegenheit, meine Nase in irgendeinen Schmöker zu stecken. Meine Familie findet es auch etwas seltsam, wenn ich beim Haarefönen oder beim Marmeladekochen ein Buch neben mir liegen habe. Sogar, wenn ich fernsehe habe ich ein Buch neben mir liegen, dann nutze ich die Werbepausen, um ein bisschen weiterzulesen.
Am schlimmsten ist es abends vor dem Schlafengehen, ich nehme mir jeden Abend vor, nur ein paar Seiten, damit ich am nächsten Morgen nicht so müde bin. Das klappt aber nur, wenn ich ein relativ langweiliges Buch lese. Sobald ich etwas spannendes in der Hand halte, kann ich es nicht mehr beiseite legen. Es kommt gar nicht so selten vor, dass ich die Nächte durchlese. Wenn ich dann mit kleinen Augen in der Küche stehe und Frühstück mache, kommt auch gerne mal ein Kommentar von meinem Mann: "Na, mal wieder die ganze Nacht durchgefeiert?"
Bei mir kommt das glaube ich daher, dass ich von meinen Eltern schon ganz früh mit Geschichten und Büchern versorgt worden bin. Solange ich denken kann, hatten Bücher eine große Bedeutung in unserer Familie. Ich bin es einfach von Klein auf gewöhnt, zuerst wurde mir viel vorgelesen, später habe ich dann selbst alles verschlungen, was ich in die Finger bekommen habe. Selbst vor dem Bücherregal meiner Eltern habe ich nicht halt gemacht, obwohl ich mich erinnere, dass ich manches gar nicht wirklich verstanden habe.
Vielleicht wirst Du ja merkwürdig von anderen angeschaut, weil andere das einfach nicht kennen. Ich erlebe selbst immer wieder, dass Eltern heutzutage ihre Kinder gar nicht mehr so an Bücher heranführen. Den Kommentar: "Scheinbar hast Du genug Zeit" kann ich so nicht gelten lassen, jeder nimmt sich doch ständig für irgendetwas, das er gerne tut Zeit. Manche schauen abends stundenlang fern, ich lese eben. Andere machen Zigarettenpausen, ich nehme mir mein Buch. Jeder nutzt die Zeit eben auf seine Weise.
Ich kann solche Kommentare auch überhaupt gar nicht verstehen. Was sollte daran eigenartig sein, viel zu lesen? Wenn Leute Zeit haben, alle 2 Stunden 5 Minuten eine rauchen zu gehen, dann sagt auch keiner: du hast zuviel Zeit. Wenn einer sich jeden Abend den 20:15-Uhr-Film anschaut, was dann immer fast 2 Stunden oder gar mehr sind, da sagt auch keiner: du hast ja auch viel Zeit. Aber wenn einer viel liest, dann ist das eigenartig?
Ich komme zum Beispiel oft gar nicht dazu, so viel zu lesen, wie ich gerne würde. Mein Freund ist keine solche Leseratte wie ich und schaut sich lieber DVDs an oder ähnliches - und wenn dann der Fernseher läuft, dann schaue ich meist auch mit hin, weil wir da den gleichen Geschmack haben und mich der Film dann auch interessiert. Dennoch lese ich pro Woche zirka 200 bis 250 Seiten, pro Monat also grob 3 Bücher (da könnte ich mit einigen Leuten hier zwar nicht mithalten, aber wenig ist es dennoch nicht, finde ich), und das, obwohl ich fast nur abends im Bett dazu komme, zu lesen.
Wenn man aber dann noch einen Partner hat, der auch gerne liest, dann kann ich es mir auch vorstellen, ohne Probleme 2 Bücher pro Woche zu verschlingen. Und wir sind fast jedes Wochenende unterwegs, wo ich dann gar nicht zum Lesen komme, haben also auch ausreichend soziale Kontakte. Wir gehen regelmäßig ins Kino, alle zwei Wochen ungefähr gehen wir essen und sofern das Wetter schön ist, machen wir einmal am Wochenende eine große Wanderung zusammen. Es ist also kaum so, dass ich mich nur mit Lesen befassen würde und nichts anderen tun würde, und dennoch lese ich viel - weil es mir Freude macht und ich mir dann eben auch Zeit dafür nehme, die andere vielleicht für anderweitige Dinge nutzen, die ich im Gegenzug für unnötig oder als Zeitverschwendung erachten würde.
Ich glaube eigentlich auch fast, dass da aus manchen Leuten der Neid oder sowas spricht - wobei das auch unverständlich ist, denn es könnte sich ja jeder die Zeit nehmen, wenn er wöllte. Wir haben es ja hier schon gelesen, dass man auch mit Kind und 30Stunden-Job Zeit finden kann. Eigentlich kann ich mir überhaupt nicht erklären, warum jemand solche Kommentare nötig hat, ich finde sie einfach nur unnötig und ungerechtfertigt.
Laut einer Umfrage liest ja der Durchschnittsdeutsche nur ein Buch pro Jahr. Wenn ich mir überlege, wie viele Leute die garnicht lesen ich alleine brauche, um auf das eine Buch als Durchschnitt zu kommen Da wird es einem als "Vielleser" ja doch anders. Immerhin lesen die meisten Leute wenn sie denn schon Bücher kaufen auch mehr als ein Buch im Jahr, eher eins pro Monat. Macht also schonmal elf Nichtleser, die man pro Leser reinrechnen muss. Da sträuben sich mir als Buchhändlerin echt sämtliche Haare.
Zudem die "lustigen" Kommentare auf die Frage nach dem Lieblingsbuch in Communities wie zum Beispiel dem StudiVz. Da schreiben nicht wenig Leute so etwas wie "Die Pizzakarte vom Italiener meines Vertrauens", "Handyanleitung" oder gar "Bücher? Verbrenn ich" Da sieht man ja, wie weit es in gewissen Schichten oder von mir aus auch in gewissen Subkulturen mit dem Lesen ist. Und daher kommen dann Vorurteile wie "Lesen ist langweilig und öde" oder "Wer viel liest, ist langweilig"
Ich bin keine wirkliche Leseratte - bisher maximal zwei bis drei Bücher im Jahr, aber wenn mir ein Buch gefällt, dann bleibe ich auch dran und bringe ein beachtliches Lesepensum hervor, dass man mir sonst gar nicht zugetraut hätte.
Es kommt für mich auch sehr stark auf die Faszination an, die ein Buch versprüht. Einige Bücher, die ich bisher gelesen habe, waren für mich richtig träge und dann sank auch dementsprechend mein Lesepensum. Für den ersten Band der "Harry Potter"-Reihe habe ich zum Beispiel beinahe sechs Monate gebraucht, wobei ich sagen muss, dass das Buch für mich ein Extremum war, dass ich seitdem nicht mehr hatte. Ich lese grundsätzlich nur auf Empfehlung. Derzeit bin ich, wie vielleicht einige von euch bereits in einem Thread hier auf Talkteria gelesen haben, beim Scheibenwelt-Zyklus von Terry Prachtett gelandet, von dem ich allein in diesem Jahr bereits sechs Bücher gelesen habe.
Meine Mutter war früher auch eine richtige Vielleserin. Vielleicht habe ich es von ihr in die Wiege gelegt bekommen. Bei ihr waren es Science-Fiction-Bücher, unter anderem Bücher von Marion Zimmer Bradley, oder der Wüstenplanet-Zyklus von Frank Herbert, den ich bis zur Mitte des dritten Buches auch gelesen habe, dann aber die Lust verlor. Bisher hat mich noch keine Buchreihe dauerhaft bei der Stange gehalten, jedoch kann ich durch meine Mutter verstehen, wenn man sich so auf das Lesen fixiert. Ist wirklich keine schlechte Sache, wenn man statt jeden Abend fernzusehen jeden Abend ein gutes, spannendes Buch lesen kann.
Ehrlich gesagt halte ich die Bemerkungen der Leute, die dir das gesagt haben, einfach nur für dumm. Mir scheint es so, als seien das Menschen, die nicht wirklich intelligend sind und sich für mehr als für sich selbst interessieren.
Ich lese auch sehr viel und halte das überhaupt nicht für seltsam. Im Gegenteil, Lesen ist etwas wunderbares und ein herrlicher Zeitvertreib. Ich lese auch nicht, weil ich nichts besseres zutun habe, sondern weil es mir Spaß macht und weil es mir mehr bringt als Fern zu sehen. Ich bin auch berufstätig und habe einen Haushalt und einen Mann, dennoch kann ich so viel lesen wie ich will. Selbst wenn Kinder da wären, ist abends im Bett sicherlich immer noch Zeit zum Lesen.
Aber die Leute, die dir so entgegen gekommen sind, haben dafür sicherlich kein Verständnis. Sie selbst lesen sicherlich nicht und interessieren sich nicht für Bücher. Genau solche Leute können nicht verstehen, warum man gerne liest und das auch noch in der Menge. Du solltest dir darüber keine Gedanken machen. Meiner Meinung nach machst du alles richtig und bist nicht seltsam.
Ich weiß gerade kaum was ich dazu sagen soll. Natürlich ist es auch normal viel zu lesen, wenn du das nun einmal gerne machst. Andere verbringen der weile ihre Zeit mit Sport oder Kunst, aber einen großen Unterschied kann ich dabei zum Lesen nicht erkennen. Jeder sollte doch das tun, was er gerne mag. Ich lese persönlich auch gerne und viel, da kann es dann auch vorkommen, dass ich mal ein Buch mit 400 Seiten an einem Tag durch habe, weil es mich so mitreißt. Fünf Tage für ein Buch sind mir meist schon zu viel. Das bedeutet bei mir eigentlich immer, dass die Lektüre nicht besonders gut ist.
Ich würde mich an deiner Stelle jedenfalls nicht von anderen einschüchtern lassen. Schon die Aussage "Heirate lieber und bekomme ein paar Kinder" finde ich total unnötig und absurd. Das hieße ja, du sollst dich einfach in eine Ehe mit Kindern stürzen, ohne zu wissen, ob du das für dich selbst willst. Einige Menschen verstehen scheinbar immer noch nicht, dass eine Frau auch unabhängig von einem Mann glücklich sein kann und sich ebenso nicht unbedingt Kinder anschaffen will.
Ich habe auch schon immer sehr gerne und sehr viel gelesen. Seit ein paar Jahren habe ich aber leider auch nicht mehr viel Zeit dazu. Es stimmt schon, dass man durch andere Verpflichtungen nicht mehr so viel zum Lesen kommt wie früher, aber dass man überhaupt keine Zeit mehr hätte, stimmt absolut nicht.
Wer lesen will, findet auch die Zeit!
Diese Aussagen wie: "Du hast wohl keine Freunde" oder "Hast du keine anderen Hobbys?" kenne ich auch. Wenn man nach Hobbys gefragt wird und "Lesen" nennt, kommen gleich komische Blicke und dumme Sprüche. Lesen sei doch kein Hobby. Für mich zählt es zu Hobbys. So wie andere Leute Fußball spielen oder Musik machen, lese ich eben. Die meisten Leute stellen sich dann aber vor, dass man nur liest, weil man nichts anderes zu tun hat, den ganzen Tag auf dem Sofa liegt und liest, keine Freunde hat und total einsam ist. Das stimmt zumindest bei mir überhaupt nicht. Ich mache viel Sport, habe genug Freunde und genug andere Dinge zu tun, trotzdem find ich es total entspannend, wenn ich mal eine Stunde lang meine Ruhe hab, die Beine hochlegen kann und ein gutes Buch in der Hand halte.
Ich finde es absolut nicht seltsam, wenn man viel liest. Es zeigt doch nur ein starkes Interesse an der heutigen Literatur. Natürlich gibt es viele Gründe, warum man liest. Viele Menschen wollen sich somit Wissen aneignen, andere wiederum lesen sich gerne in andere Welten und haben ihre Freude damit. Ich finde beides nicht verwerflich. Selbst ich lese gerne und sehr viel. Allerdings kam in der letzten Zeit eher weniger zum lesen, als gewohnt. Aber Lesen macht mir Spaß und ich würde es nicht missen wollen.
Du kannst übrigens Lesen sehr wohl als Hobby bezeichnen. Andere spielen Basketball oder geben Shoppen als ihr Hobby an. Das letztere wiederum finde ich dann schon fragwürdiger. Und man mag es nicht glauben, auch Menschen, die viel lesen haben Freunde xD Ich finde solche Vorurteile immer sehr unpassend. Aber diese kommen dann auch immer von den Leuten, die kaum ein Buch bei sich im Regal zu stehen haben. Über Bücher kann man oft ins Gespräch mit anderen Leuten kommen und sich untereinander austauschen. Daher verstehe ich diese Aussage, man habe keine Freunde, nicht. Dies ist ein unüberlegter Kommentar und sag viel mehr über dem Sprecher aus, als ihm lieb ist.
Ich finde das nicht ungewöhnlich. Ich lese auch sehr gerne, vielleicht nicht so schnell, oder so viel, aber auch oft. Natürlich kannst du so auch Bücher genießen. Lass Dir da nichts einreden. Lesen finde ich sehr wichtig. Es ist definitiv besser, als den ganzen Tang vor dem Fernseher zu hängen. Mach das ruhig so weiter.
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