Viel lesen = seltsam?
Ich selbst lese auch sehr viel. Ich lese abends im Bett und vor allem auch bei Bahn- und Busfahrten, was bei mir unter der Woche inklusive Wartezeiten auf gute anderthalb Stunden pro Tag hinausläuft. Insofern lese ich etwa ein Buch pro Woche und kann auch nicht behaupten, dass ich deshalb die Bücher nicht genieße. Im Gegenteil, ich finde, dass ich mich, wenn ich mal weniger Zeit habe und für ein Buch zwei bis drei Wochen brauche, gar nicht so richtig in die Handlung hineinfinden kann und ich das Buch dann auch weniger gut in Erinnerung behalte.
Allerdings finde ich schon, dass es ein bisschen was über das soziale Leben aussagt, wenn man viel liest. Ich sehe meinen Freund nur am Wochenende, aber ich lese dann auf jeden Fall weniger als unter der Woche. Es ist einfach so, dass man dann eher abends vielleicht miteinander schläft, als ein Buch zu lesen, oder vielleicht lieber noch einen Film sieht, weil das irgendwie mehr eine Aktivität ist, die man gemeinsam machen kann.
Meine Freunde sagen auch, dass ich ja nie Lust habe, mich mit ihnen zu treffen, weil ich so viel lese, und zu einem gewissen Grad stimmt das ja auch: Mir fällt es schwer, mich, wenn ich einmal nach Hause gekommen bin, noch mal aufzuraffen, eventuell zu duschen und mich umzuziehen. Da lege ich mich lieber früh ins Bett und lese für zwei Stunden. Ich finde nicht unbedingt, dass das etwas negatives ist, aber man kann wohl nicht abstreiten, dass andere Leute sehr viel mehr Zeit mit ihren Freunden verbringen.
Ich finde es nicht seltsam, sondern absolut normal, viel zu lesen. Zumindest trifft das auf mich und auch die meisten Leute zu, die ich kenne. Ich lese auch gerne und wenn ich Zeit habe, auch sehr viel. Ich kann auch nicht wirklich verstehen, dass so viele Leute immer gegen Bücher wettern und absolut schwachsinnige Gründe vorschieben, warum sie keine Zeit zum lesen finden. Die wenigsten geben offen zu, dass sie einfach nur zu faul zum lesen sind, zu viel Zeit mit irgendwelchem Mist verbringen oder einfach grundsätzlich nicht an Büchern interessiert sind.
Die Argumente, die diese Nicht-Leser dir gegenüber geäußert haben, finde ich eher zum schmunzeln. Wirklich ernst kann ich nichts davon nehmen. Eine Heirat oder eigene Kinder haben doch nichts damit zu tun, ob man noch liest oder nicht. Wenn man verheiratet ist, hat das absolut keinen Einfluss auf sein eigenes Zeit-Kontingent. Wenn man verheiratet ist, führt man ja nicht automatisch ein anderes Leben, sondern das Leben geht wie gewohnt weiter - nur eben mit Trauschein in der Tasche. Kleine Kinder schlafen fast den ganzen Tag, ältere sind viel draußen und spielen und gehen auch früh ins Bett. Daher konnte ich noch nie verstehen, dass manche Leute mit Kindern, gerade Hausfrauen, der Meinung sind, dass sie zu nichts mehr kommen - nicht einmal mehr zum lesen.
Ich habe ebenfalls immer wieder den Eindruck, dass es in bestimmten Kreisen scheinbar normaler ist, den ganzen Tag vor dem Fernseher zu verbringen und viele DVDs und Blu-Ray-Discs anzuhäufen, als viele Bücher zu besitzen. Wenn dann überhaupt mal "gelesen" wird, handelt es sich ausschließlich um anspruchslose kleine Heftchen. Mich wundert es nicht, dass so jemand keine Zeit für Bücher hat.
Ich finde es eher ungewöhnlich, wenn jemand sogar im Schlafzimmer einen Fernseher aufstellt. Über solche Leute kann ich nur lachen, da ich es absolut nicht nachvollziehen kann, dass jemand mit einem Fernseher nicht auskommt. Ich selbst habe überhaupt keinen Fernseher, will mir demnächst aber vielleicht ein kleines Gerät anschaffen, das wahrscheinlich drei- bis viermal im Monat laufen wird. Ein Tag oder gar eine Woche ohne Buch hingegen ist für mich nicht vorstellbar.
Ich finde es auch absolut nicht seltsam, dass du soviel liest. Sondern eher sogar sehr gut. Früher habe ich auch sehr viel gelesen, aber das ändert sich wirklich, wenn man Familie hat. Ich habe meistens vor dem Schlafen gehen zumindest ein paar Seiten gelesen. Jetzt ist es so, dass meine kleine Tochter in unserem Schlafzimmer schläft, das heißt, dass ich im Bett nicht mehr lesen kann. Auf der Couch kann ich nicht, wenn mein Mann nebenbei den Fernseher laufen hat. Und im Sitzen lesen finde ich eigentlich nicht sehr bequem.
Weiters habe ich seit meiner 2. Schwangerschaft das Problem, dass ich beim Lesen ständig einschlafe. Man glaubt gar nicht, wie anstrengend Schwanger sein, ein 2,5 jähriges Kind, Haushalt für 5 Personen und von zu Hause aus 15 - 20 Stunden arbeiten nebeneinander sein kann. Somit hat sich mein Bücherkonsum schon um einiges reduziert, aber ich hoffe, wenn die Kleinen aus dem Gröbsten heraußen sind, werde ich wieder mehr zum Lesen kommen.
Also "nichts Besseres" ist ja erstmal Geschmackssache. Was meinen deine Gesprächspartner denn, wenn sie sagen, dass sie etwas besseres zu tun haben? Fernsehen? Konsolen/Pc spielen? Basteln? Shoppen? Musizieren? ...? Entschuldigung, aber das muss doch jeder selber wissen, womit er seine Freizeit verbringen möchte! Schließlich wirfst du ihnen bei ihren Hobbys ja auch nicht vor, dass sie ihre Zeit vergeuden, oder? Auch wenn du vielleicht nicht immer nachvollziehen kannst, warum man sich für dieses oder jenes begeistert.
Dass man vielleicht, wenn man kleine Kinder hat, etwas weniger davon hat mag durchaus zutreffen, aber wie man die verbleibende Freizeit dann nutzt ändert sich doch dadurch nicht. Und wieso heißt es, dass du keine Freunde hast, wenn du abends im Bett eine Stunde liest? Sollen sich deine Freund und Bekannten dann zu dir legen oder wie stellen sich die Kritiker das vor? Und Bücher sind ja unter Umständen auch ein Gesprächsthema, wenn man denn ähnlich bibliophile Freunde oder Partner hat. Und Freundschaften bauen ja häufig auf gemeinsamen Interessen auf. Tut mir leid, aber keines dieser Argumente ergibt für mich irgendeinen Sinn.
Aber seis drum, dann gehöre ich wohl auch zum Club der Freaks. Im Augenblick muss ich für mein Examen so viel wissenschaftliche Literatur lesen, dass mir anschließend einfach zu sehr der Kopf raucht, um mich noch mit Belletristik zu befassen. Normalerweise lese ich aber ähnlich viel wie du. Ich habe eine gute Freundin, die verschlingt ebenfalls ein Buch nach dem nächsten und gute Bücher und beliebte Autoren sind darum eines unserer Hauptgesprächsthemen. Auch mein Freund liest recht viel und glücklicherweise bevorzugt er ähnliche Bücher wie ich, so dass wir uns die Bücher gemeinsam kaufen und auch darüber diskutieren können, wie wir dieses oder jenes Buch fanden. Das finde ich in beiden Fällen sehr schön, denn ich möchte ab und zu auch mal darüber reden, was ich mir zuletzt zu Gemüte geführt habe.
Zwar ist die Lesebegeisterung in meinem restlichen Freundeskreis nicht ganz so stark ausgeprägt, aber keiner findet es seltsam, dass ich so viel lese. Davon, dass mich jemand deswegen in der Weise, wie es dir passiert ist, angehen würde ganz zu schweigen. Die meisten lesen selber, häufig ebenfalls ähnliche Genres wie ich, wenn auch deutlich weniger. Und der Rest findet es trotzdem nicht unnormal, geschweige denn anrüchig, dass meine Nase fast permanent in irgendwelchen Büchern steckt. Darum bin ich gerade etwas entgeistert, ob deiner Schilderung. Vielleicht solltest du ihnen das nächste Mal einfach sagen, dass du sie auch seltsam findest, nämlich weil sie nicht so viel lesen.
@Cologneboy2009: Es tut mir Leid, aber ich kann dir in diesem Fall ausnahmsweise mal überhaupt nicht zustimmen, was deine Meinung zu Zeiteinteilung mit Partner und/oder Familie angeht.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Wenn man verheiratet ist, hat das absolut keinen Einfluss auf sein eigenes Zeit-Kontingent. Wenn man verheiratet ist, führt man ja nicht automatisch ein anderes Leben, sondern das Leben geht wie gewohnt weiter - nur eben mit Trauschein in der Tasche.
Wie bitte? Wenn du eine Beziehung führst, beschließt du dann mit deinem Partner, dass ihr jetzt zusammen seid und damit hat sich der Zeitaufwand? Das ist doch Blödsinn. Natürlich hat man in einer Beziehung weniger Zeit für sich selbst, weil man eben mehr Zeit füreinander braucht - und lesen ist eben immer eine Einzelbeschäftigung, es sei denn, man liest sich gegenseitig etwas vor, aber die wenigsten Leute werden so wohl die meisten Romane lesen.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Kleine Kinder schlafen fast den ganzen Tag
Ganz kleine Säuglinge vielleicht. Aber die sind dafür sowohl nachts als auch tagsüber auch immer wieder wach, was für Mütter und Väter sehr anstrengend ist. Ein Kleinkind schläft nachts und hält dann noch mal zwei bis drei Stunden Mittagsschlaf - mehr aber nicht. Das macht durchaus nicht den ganzen Tag aus.
Cologneboy2009 hat geschrieben:ältere sind viel draußen und spielen und gehen auch früh ins Bett.
Nicht jedes Kind kann sich aber einfach so alleine beschäftigen. Außerdem soll es durchaus Leute geben, die gerne Zeit mit ihrer Familie verbringen. Wenn man sich erstmal Kinder angeschafft hat, will man ja wahrscheinlich nicht unbedingt, dass sie einen möglichst viel in Ruhe lassen, damit man Zeit zum Lesen hat.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Daher konnte ich noch nie verstehen, dass manche Leute mit Kindern, gerade Hausfrauen, der Meinung sind, dass sie zu nichts mehr kommen - nicht einmal mehr zum lesen.
Sorry, aber das klingt extrem nach einem chauvinistischen "das bisschen Haushalt macht sich doch von allein...". Ich gehe aufgrund vieler andere Beiträge, die ich von dir gelesen habe, davon aus, dass du das nicht mal annähernd so gemeint hast, aber der Spruch ist einfach doof. Schließlich hat man nicht einfach Kinder und eine Familie und damit hat sich das. Selbst wenn die Kinder sich tatsächlich fast ausschließlich selbst beschäftigen würden, hat man doch trotzdem einen erheblichen Mehraufwand, was Wäsche, Geschirr, Essen, Aufräumen und Putzen im Haushalt angeht. Außerdem hat man in der Regel ja schon eine größere Wohnung oder eventuell sogar ein Haus, wenn man erstmal Kinder hat, wofür man dann natürlich auch mehr Zeit braucht. Und dann kommt noch hinzu, dass mit Kindern auch sehr viel mehr Papierkram und Organisationsarbeit anfallen. Alles Dinge, die die eigene Freizeit verkürzen.
Insgesamt sind das natürlich alles keine Gründe, gar nicht mehr zu lesen, aber du kannst doch beim besten Willen nicht behaupten, dass ein Mensch mit Familie genauso viel Zeit für sich hat wie ein ungebundener Single. Sicher kann man immer noch so viel Zeit wie möglich für Bücher einplanen - und bei vielen ist das wahrscheinlich immer noch mehr, als mancher Single dafür aufbringt -, aber so viel Zeit wie möglich ist dann eben trotzdem immer noch recht wenig.
In einer Beziehung (ob nun verheiratet oder nicht) ist die Zeiteinteilung ja schon anders. Wenn ich mit jemandem zusammen bin oder mich jemand spontan zu irgendetwas einlädt, lasse ich dafür auch mein aktuelles Buch liegen. Nur lese ich dann eben trotzdem, nur halt zu anderen Zeiten. Man klebt ja für gewöhnlich in einer Beziehung auch nicht rund um die Uhr aufeinander (höchstens in den ersten Wochen, wenn man voneinander nicht genug bekommen kann). Ich hab da zumindest bei mir keine so großen Unterschiede zum Singledasein bezüglich des Leseverhaltens feststellen können.
Kann natürlich anders sein, wenn man zusammenzieht, wobei ich auch zusammenlebende Paare kenne, bei denen die Frau eine große Leseratte ist, sich dann abends ein Buch nimmt und das kein Problem ist. Kinder sind natürlich schon ein anderes Thema, da verstehe ich auch, wenn jemand dann weniger Zeit zum Lesen hat. Wobei weniger Zeit ja nicht bedeutet, dass man gar nicht liest.
Als ich eine Zeitlang auf die Bahn angewiesen war, hatte ich da jeden Tag zusätzliche Lesezeit, das hat mir das Warten (weil der Zug Verspätung hatte oder mir vor der Nase weggefahren war) und Bahnfahren versüßt. Zu der Zeit hat sich übrigens keiner über meinen Bücherkonsum gewundert; da wurde es als normal angesehen, weil halt in der Bahn viele Leute lesen.
Nur scheint mir Lesen als Hobby irgendwie wenig angesehen, wenn man viel liest. Ich kenne Leute, die Stunden auf dem Fußballplatz zubringen (aktiv als Spieler oder Zuschauer) oder einer anderen Sportart nachgehen. Da frisst das Hobby pro Woche schnell mal zehn bis fünfzehn Stunden, besonders, wenn das Wochenende ganz im Zeichen des Hobbys steht. Umgekehrt das als Lesezeit zu haben, erntet meist seltsame Blicke.
Dann oute ich mich auch mal als "seltsam". Soviel Unverständnis wie dir ist mir zwar nicht entgegen gebracht worden, aber einige Leute wundern sich schon. Als wir unser neues Bücherregal gekauft haben, bin ich doch tatsächlich gefragt worden, wozu wir denn bitteschön zwei Bücherregale brauchen. Na für unsere Bücher natürlich. Das da nicht ein kleines ausreicht, konnte diejenige einfach nicht verstehen. Oder so lustige Fragen ob das alles unsere Bücher sind ( "Nein, die hab ich nur geleased" ) und ob wir die auch alle gelesen haben ( "Nein, das ist nur Dekoration. So sieht es doch viel schöner aus" ). Da muss ich dann schon immer schmunzeln.
Mein Freund und ich lesen beide sehr gern und auch sehr viel. Zeitweise lese ich locker einen Wälzer pro Woche. Manchmal brauch ich aber auch länger ( wenn zum Beispiel die neue "Heroes" Staffel rauskommt )
Zu dem Argument, dass man ja allein mehr Zeit für sich selbst hat als in einer Partnerschaft: natürlich ist das so. Das ist doch aber auch normal. Ich bin mit demjenigen zusammen also möchte ich auch Zeit mit ihm verbringen. Da ich deswegen nicht weniger schlafen will oder einfach mal eine Stunde früher Feierabend machen kann, geht diese gemeinsame Zeit eben von meiner Zeit ab.
Mein Freund fragt mich aber manchmal ob er mir was vorlesen soll. Meistens weil er genau weiß, dass ich sehr gern auch mal vorgelesen bekomme ( das ist sehr entspannend und beruhigend bei seiner angenehmen Stimme ). Einmal hat er aber auch angeboten. mir aus seinem neuen Buchvorzulesen, da wusste ich sofort, dass das nicht ganz uneigennützig ist. Er wollte es endlich lesen ( er hat es zum geburtstag bekommen und sich schon sehr darauf gefreut ) aber trotzdem Zeit mit mir verbringen. das fand ich schon süß.
Also bei den Kommentaren, die du so zu hören bekommst, scheint es mir fast, als wären die anderen deinen Wissensvorsprung und deinen immensen Schatz an Bücherwissen neidig. Denn wer sollte denn bitte solche Kommentare äußern wie: "Wenn man Zeit hat!" oder "Du hast wohl keine Freunde!"
Also ich würde dir anraten, deinen Freundeskreis zu wechseln, wenn du dir so etwas anhören musst, wenn du zu deiner Büchersucht stehst. Vielleicht kannst du ja einem Verein beitreten, wo es Gleichgesinnte gibt, mit denen du dich austauschen kannst und dort könnt ihr euch vielleicht auch gegenseitig Bücher hin- und herleihen.
Freunde waren es ja nicht, das war halt ein Gespräch mit Bekannten, bei einem Zusammensein, keine richtige Party, mehr ein normaler gemütlicher Abend. Aber es hat mich halt schon erstaunt. Denn da war einer bei, der sagte denn, er sei samstags immer den ganzen Tag auf dem Fußballplatz, spiele selbst, trainiere eine Kindermannschaft und schaue zu. Sein großes Hobby, was ja auch absolut okay so ist. Als ich dann sagte, dass ich den letzten Samstag einen gemütlichen Lesetag gemacht habe, kam halt direkt "Hattest du nichts Besseres zu tun?" und von einer Frau "Das könnte ich ja gar nicht, ich hab schließlich Kinder, da kann man nicht faul herumsitzen."
Klar, ich bin in meiner Zeiteinteilung am Wochenende viel freier, aber wenn das Wetter mies ist, ich keine Lust habe, irgendwohin zu fahren, dann gönne ich mir einfach gerne mal so einen gemütlichen Lesetag. Meine Familie kennt das von mir, die wissen alle, dass ich meistens ein Buch in der Tasche habe und finden es auch nicht seltsam, im Gegenteil, da bekomme ich ja zu Weihnachten und Geburtstagen meist Büchergutscheine geschenkt. Allerdings kennen die mich auch gar nicht anders, die würden es dann seltsam finden, wenn ich mal nicht viel lese.
@sugar-pumpkin: Das mit den Bücherregalen kenne ich. Als wir umgezogen sind, fragte einer der Umzugshelfer, wozu wir denn die ganzen Regale mitnehmen wollten, es reiche doch sicherlich ein einziges. Als ich dann auf die Bücherkisten deutete, wurde ihm zwar auch klar, dass wir die Regale brauchen, aber irgendwie war schon zu merken, was ihm da wohl durch den Kopf ging.
Alles was man exzessiv betreibt ist irgendwie in den Augen aussenstehender Betrachter seltsam, ich würde mich daran nicht unbedingt stören. Seltsam ist es allerdings dass mittlerweile auch das Lesen dazugehört. Jemand der wirklich jeden Tag ein Buch zur Hand nimmt und sich ein paar Stunden von der Welt verabschiedet hat wirklich einen Seltenheitswert. Ich lese selber gerne und viel, aber auch nicht jeden Tag oder stundenlang. Allerdings schaut meine Frau da auch nicht schräg weil sie selber auch gerne liest und mit Büchern groß geworden ist, genau wie ich. Der Sohn kennt es nicht anders obwohl er ein Lesemuffel ist. Er hat auch noch keine entsprechende Bemerkung darüber fallen gelassen, wahrscheinlich weil er genau weiß dass dann sofort sein ausschweifender Computerkonsum zur Sprache gebracht würde.
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