Kochunterricht in der Schule
In meiner Schulzeit bis zur 10. Klasse hatte ich leider nie Kochen als Unterrichtsfach. Ich war bis zur 9. Klasse am Gymnasium und da gibt es keinen Bezug zum praktischen Leben. Da habe ich den Aufbau von Laubblättern und solchen Schnulli gelernt. In der Mittelschule hingegen hatte man Kochen, d.h. "Haushalt und Soziales" hieß dieses Unterrichtsfach, indem Kochen integriert war. Als ich in der 10. Klasse dazukam, war es leider auf Grund von Platzmangel nicht mehr möglich, dass ich dort einsteigen konnte und so musste ich wieder einen Kurs belegen, der mich nicht weiter ansprach (Wirtschaft).
Habe mir aber oft von meinen Mädels berichten lassen, was die so gekocht haben und das waren richtig feine Sachen. Deutsche Gerichte haben sie in der 10. Klasse nicht mehr gekocht, das passierte alles in den Jahren zuvor. In der 10. Klasse guckte man mal über den tellerrand und so hatten sie zum Beispiel "griechische Wochen", in denen eben Griechisch gekocht wurde. Die Lehrerin achtete auch sehr darauf, dass gesundes Essen zubereitet wurde, das war schon toll. Zum Essen wurde keiner gezwungen, aber ich denke, dass sich da auch keiner gegen das Essen gesträubt hat - so lecker, wie das immer roch.
Erst jetzt in meiner Ausbildung hatte ich ein paar Stunden Kochen und wir haben auch immer leckere Sachen aus gesunden Sachen gekocht. Tütensuppe, Pommes und Würstchen gab es da weiß Gott nicht. Allerhöchstens mal selbstgemachte Kartoffelsuppe mit eingeschnittenen Wienerwürstchen. Aber das ist ja auch etwas anderes.
So haben wir zum Beispiel Schweinebraten, Schaschlik, panierten Käse, panierten Kohlrabi und Äpfel, Lasagne, Schnitzel, alle möglichen Nudelgerichte, Risotto, Hühnerfrikassee, auch mal ne Pizza, alle möglichen Desserts und Fruchtdrinks usw. zubereitet. Selbstverständlich kam da nichts aus der Dose oder einer Tüte. Und so sollte es auch sein. Das ist ja ein Unding, was diese Tochter Deiner Bekannten da in der Schule vorgesetzt bekommt. Da würde ich mich mal an den Schulleiter wenden, wenn der Lehrer nicht mit sich sprechen lässt. Ich meine, sie muss doch sicherlich auch mal was von dem Essen bezahlen oder? Das ist ja gleich das Nächste.
Allgemein muss ich zu unserem Kochunterricht sagen, dass es wirklich Spaß gemacht hat und lecker war, allerdings glaub ich nicht, dass es mir all zu viel für das Leben genützt hat. Wir haben so viele Dinge gekocht und keine Rezpete dazu bekommen, das kann man sich ja unmöglich alles merken. Da heißt es dann wieder googeln oder letztendlich doch Mutti um Rat fragen.
Ich war in einer Hauptschule und da hatten wir auch das Fach Hauswirtschaft. Dort habe ich das Fach eigentlich sehr gut gefunden. Die Lehrerin hat großen Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung gelegt. Wir haben ausschließlich frisch gekocht und auch nur mit ganz frischen Zutaten. Zusätzlich hat sie uns auch so gut es ging beigebracht, wie man Lebensmittel gesund aber dennoch wirtschaftlich einkaufen kann. Wo es Sinn macht ein billigeres Produkt zu nehmen und auf welche Qualitätsmerkmale man sonst noch so achten sollte.
Sie hat den Unterricht meiner Meinung nach wirklich gut gemacht. Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung war ihr auch das Drumherum sehr wichtig. So musste auch immer der Tisch schön gedeckt werden, mit Tischkärtchen, Kerzen, Tischschmuck und dergleichen. Diese Dekoration musste zum Großteil auch selber hergestellt werden, sogar die Blumengestecke.
Nach der Hauptschule war ich in einer HBLA, ich weiß nicht, ob es das in Deutschland auch gibt, es ist eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, und da gab es auch zumindest in den ersten 4 Jahren diverse Formen von Kochunterricht. Zum einen hatten wir einen normalen Kochunterricht, dann auch noch Betriebsküche und gehobene Küche.
Als Vorbereitung für gastronomische Berufe war es eigentlich gar nicht so schlecht, aber irgendwie ist wohl auch etwas schief gelaufen, weil kein einziger aus meiner Klasse nach der Matura in der Gastronomie tätig ist, nich einmal im entfernten Bereich. Zwei sind Flugbegleiterinnen, also die zwei kann man eventuell entfernt dazu zählen. Was vielleicht ein wenig störend war, dass wir keine gute alte Hausmannskost gelehrt bekamen. Wir haben immer nur exotische Sachen wie Algen, Muscheln, Schnecken und dergleichen zubereitet. Gerichte, die man zu Hause im Alltag auf jeden Fall eher weniger gebrauchen kann. Dies war allerdings auch nicht unbedingt Lehrplanziel. Schade, habe ich es trotzdem gefunden, da so finde ich einfach Grundlagen fehlen.
Was das Zwingen zum Essen betrifft. Also da würde mich diese Lehrerin von einer anderen Seite kennenlernen! Ich würde ebenfalls im Unterricht erscheinen und dann schauen wir uns einmal an, ob mein Kind um 10 Uhr Vormittags Pommes essen muss! Ganz sicher nicht! Und wenn sie das weiterhin nicht einsehen wird, werden höhere Instanzen eingeschaltet. Genau durch diesen Zwang kann man die Lust am Essen derart verderben und das würde ich mir definitiv nicht gefallen lassen!
Kochen hatten wir nur in den niedrigen Klassen als Wahlpflichtfach (alternativ konnte man auch Textil oder Fotografie nehmen). Die Stunden lagen ziemlich weit hinten, es war also, bis das Essen fertig war, schon so um 13 Uhr rum. Trotzdem habe ich bis auf ganz wenige Ausnahmen nie mitgegessen. Weil da einfach Sachen gekocht wurden, die ich nicht mochte.
Wir bekamen vorher immer die Liste, was gebraucht wurde und zwei waren beauftragt, die Sachen zu kaufen (wechselte immer). Die brachten sie dann am Morgen des Kochtags in die Küche, da ja auch oft was bei war, das in den Kühlschrank musste.
Beim Kochen wurden dann Gruppen zu vier, fünf Leuten gebildet (wir hatten nur vier Kochzeilen). Die mussten sich untereinander einigen, wer was machte. Die Lehrerin passte natürlich auf, dass keiner faul und schon kauend herumstand oder nur einer der jeweiligen Gruppe arbeitete.
Dann wurde serviert, wer mitessen wollte, aß mit, wer nicht mochte, aß eben nichts. Man durfte sich auch was davon mitnehmen, wenn viel übrig blieb. So wahnsinnig gesund waren die Sachen auch nicht. Wir machten Aufläufe, Pfannkuchen, Frikadellen, Hefeteilchen, Salat, usw. Halt Gerichte, die nicht allzu viele Zutaten enthalten und in einer Doppelstunde gekocht werden können. Es wurde vor allem darauf geachtet, dass es frische Zutaten sind, also echte Tomaten und nicht die aus der Dose für Soßen. Ansonsten war das aber weder Bio noch Öko, in die Frikadellen kamen normale Brötchen aus Weißmehl, im Hefeteig war reichlich Zucker und Fett sparen war auch nicht so angesagt.
Nach dem Essen musste die Küche aufgeräumt und das Geschirr gespült und ebenfalls in den Schrank geräumt werden. Das lief auch wieder gemeinsam. Allerdings hatten wir nur alle zwei Wochen das richtige Kochen, das wechselte sich immer mit Theorie ab. Bei Theorie ging es dann um Vitamine, Mineralstoffe, Kalorienbedarf, usw. Das fand ich ganz gut, dass da dann auch vermittelt wurde, was gesund ist, worauf man achten solle.
Das Kochen selbst war meistens auch ganz lustig. Man durfte dabei auch quatschen und wenn wir eher fertig waren, durften wir auch eher gehen. bei schnellen Gerichten war man also schon mal eine halbe Stunde eher zu Hause.
Wirklich gelernt habe ich da allerdings nichts. Wie man Pfannkuchen macht, wusste ich vorher schon und die anderen Gerichte waren auch keine, die neu waren, wo man sagen würde, super, was Neues gelernt, das mache ich zu Hause dann auch. Trotzdem fand ich das Fach jetzt nicht völlig überflüssig. Zum einen gab es durchaus Schüler, die vorher wirklich noch nie irgendwas in der Küche gemacht hatten, zum anderen war es meistens ganz lustig.
Also ich persönlich gehe noch in die Schule, aber das Fach "Kochen" oder "Hauswirtschaft" hatte ich zum Glück noch nicht. Ich bin ganz einfach der Meinung, dass man an einem wissenschaftlichem Gymnasium einfach nicht braucht. Hier lernt man ganz andere Sachen und das ist eh schon viel Stoff und wenn dann noch "Kochen" oder "Hauswirtschaft" dazu kommen würde, dann könnte man ja gleich in der Schule übernachten, weil man eh den ganzen Tag in der Schule bleibt.
Ich kann es aber durchaus verstehen, dass solche Fächer an Hauptschulen oder Realschulen Angeboten werden, da das Ziel dieser Schulen ist, die Schüler auf das Leben nach dem Abschluss und nach der Schulzeit vorzubereiten. Schließlich sollte man wissen, wie man sich etwas zu essen machen kann, nachdem die Schule zu Ende ist und man gegebenenfalls von den Eltern wegzieht.Im Gegensatz hierzu steht das Gymnasium, das Schüler auf das mögliche Studium nach dem Abitur vorzubereiten.
Meiner Meinung nach sind die in der Schule zubereiteten Speisen meistens kein richtiges und gesundes Essen, sondern die ganzen ungesunden Speisen, die Diamante oben schon aufgezählt hat. Dann ist die ganze Aktion auch sinnlos, denn man kann dann auch einfach so kochen, wie es auf der Rückseite der Tiefkühlpizza steht. Das ist aus meiner Sicht kein Kochen.
Außerdem kann das Kochen in der Schule sehr vorteilhaft für den anschließenden Beruf sein, den man ausübt. Allerdings muss für das auch eine bestimmte Qualität des Unterrichts da sein, da es sonst rein gar nichts bringt und das kann sicherlich nicht das Ziel von Kochunterricht in der Schule sein. Aber ich keinen, der Sternekoch geworden ist, weil er am Kochunterricht in der Schule teilgenommen hat. Dazu ist schon mehr nötig, als einfach nur eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben.
Ich will jetzt nicht sagen, dass die ganze Sache für die Katz ist, es ist durchaus möglich, dass es auch guten Kochunterricht gibt, aber das ist halt leider die Ausnahme und meiner Meinung nach wird sich das so schnell nicht ändern, da es, soweit ich weiß, für das Kochen keinen richtigen Lehrplan gibt.
Diese Kenntnisse, die man in der Schule erwirbt, kann man zu Hause auch ganz einfach bekommen, wenn man der Mama ein bisschen beim Kochen zuschaut oder sogar mithilft, dann lernt man meiner Meinung nach sogar mehr als in der Schule. Allerdings muss ich auch hier sagen, dass es zur Seltenheit geworden ist, dass Jugendliche von selbst versuchen, kochen zu lernen.
ich322 hat geschrieben:Außerdem kann das Kochen in der Schule sehr vorteilhaft für den anschließenden Beruf sein, den man ausübt.
Finde ich eher nicht. Wer später Koch werden will (braucht man dafür überhaupt das Abi für?), der hat auch garantiert so schon genug Interesse am Kochen. Und es ist meist nur als Wahlpflichtfach in den niedrigeren Klassen angeboten (kann sein, dass das bei Hauptschulen oder Gesamtschulen dann anders ist), mit zwölf, dreizehn ändern sich Berufswünsche aber für gewöhnlich noch zigmal.
Was allerdings ein Vorteil ist: Man ist gezwungen, in der Gruppe zusammen zu arbeiten. Aufgaben müssen klar verteilt und auch ausgeführt werden. Das hat man so in anderen Fächern ja eher nicht, da arbeitet man fast immer alleine. Da sehe ich ganz klar einen Vorteil vom Kochunterricht.
Morgaine hat geschrieben:ich322 hat geschrieben:Außerdem kann das Kochen in der Schule sehr vorteilhaft für den anschließenden Beruf sein, den man ausübt.
Finde ich eher nicht. Wer später Koch werden will (braucht man dafür überhaupt das Abi für?), der hat auch garantiert so schon genug Interesse am Kochen. Und es ist meist nur als Wahlpflichtfach in den niedrigeren Klassen angeboten (kann sein, dass das bei Hauptschulen oder Gesamtschulen dann anders ist), mit zwölf, dreizehn ändern sich Berufswünsche aber für gewöhnlich noch zigmal.
Ich bin der Meinung, dass das Kochen schon vorteilhaft sein kann, wenn man später noch in der Gastronomie arbeiten will oder wird. Es ist besser, wenn man früh anfängt zu kochen, denn dann hat man länger Zeit zum Üben und daraus folgt, dass es unter bestimmten Bedingungen vorteilhaft sein kann. Das muss aber nicht der Fall sein, da hast du schon in gewisser Weise recht.
Außerdem müssen die Schüler ja nicht wissen, dass sie später einmal in der Gastronomie arbeiten wollen, aber dennoch kann es sein, dass sie "Kochen" wählen, da ihnen die anderen Fächer nicht wirklich zusagen. Dann ist es wegen dem oben genanntem Grund trotzdem von Vorteil.
An dem Gymnasium auf dem ich jetzt bin, wird Kochen nicht angeboten. Das Gymnasium befindet sich in einem Altbau und die einzige Küchen in dieser Schule, ist die im Lehrerzimmer, daher wäre es problematisch und so wichtig ist das Kochen an der Schule ja nun auch wieder nicht, als das man deswegen eine Küche bauen müsste, das ist zumindest meine Meinung. Allerdings hatte ich auf dem Gymnasium, auf dem ich vorher war Kochen. Dort gab es dann auch eine richtig schöne Küche mit allem drum und dran und da hat es auch Spaß gemacht. Allerdings war das bei uns kein Fach, sondern eine AG, zu der man sich freiwillig anmelden durfte. Ich finde auch eigentlich nicht, dass es sinnvoll ist Kochen als Schulfach anzubieten, wie wird denn das da benotet oder ist das auch eher so eine Art AG, zu der man aber verpflichtet ist? An sich ist aber Kochen nun nicht unbedingt etwas schwere, daher würde ich sagen, dass sich das jeder selbst beibringen kann, ich würde das als Schulfach nicht ernst nehmen.
Was aber nun die Gerichte angeht, so ist das natürlich unter aller Sau. Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie die Schüler und Lehrer denn die zwei Stunden damit verbringen wollen, eine Tütensuppe zu kochen oder Pommes oder Spaghetti mit simpler Tomantesauce? Sowas hat sich doch normalerweise in höchstens einer halben Stunde erledigt, was gibt es denn da noch zu tun, dass die Schüler es schaffen eineinhalb Stunden an so einer Arbeit zu sitzen? Mir ist es auch fremd, wie man heute sowas noch durchgehen lassen kann. Ist es denn nun die Entscheidung des Lehrers, was gekocht wird, stimmen die Schüler ab oder wie funktioniert das? Es kann auch ebenso gut sein, dass die Schüler den Lehrer darauf trimmen, dass sowas gekocht wird, auch das passiert im Unterricht doch heute gar nicht mal mehr so selten.
Allerdings ist man als Lehrer ja auch nicht völlig Macht und hilflos und kann sich da durchaus helfen, in dem man sich an die Schulleitung wendet und wenn es tatsächlich der Beschluss des Lehrers sein sollte, dann haben sie Eltern und Schüler natürlich auch an die Stufenleitung zu wenden. Du sagst nun, dass sich das Aufregen der Eltern nicht gelohnt und nichts genutzt hat, aber dabei sollte man es meiner Ansicht nach auch nicht belassen. Wir hatte einmal den simplen Fall an unserer Schule, wo ein Schüler einmal ganz offensichtlich vom Lehrer nach Sympathie bewertet wurde, allerdings nicht im positiven Sinne. Der Schüler hat sich das aber auch nicht so einfach gefallen lassen und hat seinen Herrn Papa hergetrommelt und dieser hat sich auch nicht damit zu Frieden gegeben, der Schulleitung Bescheid zu geben, er ist dann sofort zum Ministerium gegangen und hat der Lehrerin einen Akteneintrag besorgt. Das ist auch nicht weiter schwer und als Elternteil eines Schülers hat man durchaus die Macht und das Recht dazu, aber man muss sich eben auch trauen und das tun heute viele Eltern nicht und gehen nicht weiter, als zum Schulleiter, auch wenn dieser nichts weiter macht und sich die Sache gefallen lässt. Daher finde ich, dass man sich als Eltern dieser Schüler der Gesamtschule ruhig mal zusammen tun und was unternehmen sollte, damit sich das ändert und solange können sie Schüler sich auch einfach weigern zu essen, was kann ihnen auch schon passieren? Der Lehrer wird sie sicherlich nicht füttern und wenn es so einen Mist zu Essen gibt, dann kann man es ihnen auch nicht verübeln. Auch als Schüler ist man nicht machtlos und muss sich sowas gefallen lassen.
Bei uns in der Schule sah das Kochen damals aber eben etwas anders aus. Die AG war in Gruppen von vier bis fünf Schülern zusammen gesetzt und wenn wir kochten, dann durfte sich immer eine Gruppe vorher aussuchen, was es geben würde und es musste eben auch die Mehrheit zustimmen, sondern würde es keiner essen. Auch die Lehrerin musste ihr OK geben, sie kaufte dann auch die Zutaten ein und besorgte den Schülern Rezepte. Wir haben damals immer frisch gekocht, es gab Obst und Gemüse, welches und manchmal sogar die Garten AG unserer Schule lieferte, wir haben so einmal eine Gemüselasagne, Salat und Marmelade aus dem eigenen Schulgarten gemacht. Fertiggerichte wäre da niemals in Frage gekommen und danach hat auch niemand verlangt, denn die AG war freiwillig und alle die sich angemeldet hatten, hatten Spaß am Kochen. Da die AG immer nach der Sechsten Stunde war, war es auch zeitlich kein Problem, ich kann es daher auch nur schwer verstehen, wieso man an der Gesamtschule den Kochunterricht morgens machen muss.
An den meisten Schulen werden die Pläne normalerweise immer angepasst, so dass auch keiner mitten drinne Schwimmen oder so hat und dann mit nassen Haaren im Unterricht sitzen müsste. Das gleiche wäre bei mir auch für das Kochen selbstverständlich. Mitessen musste man bei uns übrigens auch nicht, es gab durchaus schon mal Schüler, die beispielsweise gegen bestimmte Gemüse oder so allergisch waren oder sie nicht essen wollten und dann gesagt haben, sie kochen aber eben trotzdem mit und essen dann aber nicht oder nur das, was sie wollen. Das war bei uns nie ein Problem und Reste konnten unter Umständen auch eingepackt werden. Ich finde an sich, dass Kochen kein Schulfach sein sollte, weil das etwas ist, was jeder selbst lernen kann, aber wenn es schon in der Schule angeboten wird, dann sollte es denn Sinn haben, dass die Schüler lernen sich bewusst und ausgewogen zu ernähren, vielleicht auch einzukaufen und sie sollten auch wissen, wie man dieses oder jenes richtig zubereitet, mit Fertiggerichten hat das aber nichts zu tun.
Als ehemalige Schülerin einer Gesamtschule, die den Realschulzweig besucht hatte, muss ich sagen, dass es bei uns auch kein Pflichtfach, sondern ein Wahlpflichtfach gewesen ist. Allerdings wurde Kochen nicht als alleiniges Fach angeboten, sondern hat sich mit anderen handwerklichem Handarbeiten abgewechselt. Ich habe allerdings die einzige Alternative, nämlich das Fach Französisch gewählt, weil ich zum Einen die Sprache mochte und mag und zum Anderen zwei linke Hände habe und entsprechend nicht gut handwerken kann.
Soviel weiss ich nun auch nicht mehr, wie der Unterricht stattgefunden hat, jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass es eher einfache Gerichte gegeben hat, die man auch ohne Hilfe einer fixen Tüte zubereiten konnte. Das war wohl aber nicht immer der Fall, und ich finde es so etwas auch nicht wirklich gut. Denn die Zubereitung eines solchen Hilfsmittel kann man auf der Rückseite nachlesen und entsprechend auch zubereiten. Dazu braucht man nun keinen Kochunterricht.
Der Unterricht wurde auch so gelegt, dass die Schüler, welche eben an diesem Fach teilgenommen haben, in den letzten beiden Stunden die Essenszubereitung vornehmen konnten. Das war zwar für manche auch recht früh, aber man musste nicht zwangsläufig mitessen, sondern stattdessen die Sachen mit nach Hause nehmen und dort essen.
Ich weiss auch nicht, was man einem Kind bei der Zubereitung von Pommes oder beim Heissmachen von Würstchen beibringen soll. Das sind doch nun Dinge, die in Nullkommanix gemacht sind, wenn man die Pommes nicht selbst zubereitet, sondern die fertig geschnittenen Pommes aus der Tiefkühltheke nimmt. Etwas anderes ist es natürlich, wenn sich die Lehrer die Mühe machen, aus frischen Kartoffeln zusammen mit den Schülern Pommes machen. Aber wer macht sich schon heute die Mühe?
Gut würde ich es finden, wenn ein Kochunterricht auch wirklich Elemente beinhaltet, wie man beispielsweise Saucen ohne Tüten zubereitet oder auch, wie man Pasta selbst herstellen und füllen kann, wie eine abwechslungsreiche Ernährung aussieht und vielleicht auch Spezialitäten aus anderen Gegenden Deutschlands oder Speisen, die man hierzulande noch nicht kennt. So etwas würde ich erwarten und als Mutter würde ich auch dafür eintreten.
Ich finde auch, dass erst mal auf gesundes Essen und nahrhafte Speisen geachtet werden sollte. Es bringt ja nichts, wenn die Kinder und Jugendlichen lernen, wie man eine Tütensuppe warm macht. Ich denke, dass die meisten das schön können und auf diesen ganzen Fertigprodukten sind ja sowieso immer Anleitungen vorhanden, da muss man dann eigentlich nur auf die Anleitung schauen und diese dann befolgen.
Des weiteren bin ich auch deiner Meinung was die Uhrzeit angeht. Sehr viele Menschen können morgens nur sehr wenig essen und dann wollen sie in den meisten Fällen keine fettigen Sachen und Speisen essen. Diese Speisen die du beschrieben hast sind ja in den meisten Fällen doch eher Speisen zum Mittag. Daher sollten sie die Stunden so festlegen, dass die erste Stunde des Unterrichtsfaches in der 3. Stunde anfängt und dann am Ende der 4. abgeschlossen ist.
Ich selbst hatte das Unterrichtsfach Kochen nicht in der Schule und ich wusste bisher auch nicht, dass es so ein Unterrichtsfach überhaupt gibt. Meiner Meinung nach kann es aber vor allem an Hauptschulen sehr sinnvoll sein, weil es oftmals so ist, dass viele Eltern von Hauptschülern nicht richtig kochen können oder nicht wissen, wie sie ihren Kindern eine gesunde Speise zubereiten können. Damit die Jugendlichen und Kinder das dann nicht auch an ihre Kinder weitergeben, gibt es dann das Fach Kochen. ( Nichts gegen Hauptschülern, aber das eben beschriebene beruht auf Erfahrungen.)
Ich bin zwar schon einige Jahre nicht mehr in der Schule, aber hatte damals auch das Fach Kochen und ich habe es gehasst wie die Pest. Wir mussten dann auch immer das Essen, was wir da gekocht hatten und leider waren es oft Dinge, die ich sonst niemals zu mir genommen hätte, aber unsere Lehrerin bestand da immer sehr extrem drauf, das wir alles auch probieren.
Bei uns wurden auch immer Rezepte gewählt, die man locker in einer Doppel Schulstunden nach kochen konnte, also so, das man auch noch in Ruhe essen und aufräumen konnte, denn das gehörte ja zum Unterricht dazu. Ich fand es immer sehr sinnlos, denn es wurden ja meistens immer Sachen gemacht, die keiner mochte und somit nutzte es mir auch nichts, das ich es konnte, wenn ich wusste, das ich es sowieso nie wieder kochen würde. Aber das ist ja bekanntlich auch geschmackssache und ich bin einfach noch nie so ein Typ gewesen, der auf Eintöpfe stand.
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