Wenn der Arzt einen nicht krankschreibt
Seit einem knappen Jahr habe ich eine neue Hausärztin. Allzu viel hatte ich bisher noch nicht mit ihr zu tun. Im letzten Jahr hatte ich eine Erkältung und war deswegen bei meiner Hausärztin. Meine Hausärztin hat mich allerdings nur einen Tag krankgeschrieben. Nach dem einen Tag ging es mir nicht deutlich besser, aber ich bin dann wieder zur Arbeit gegangen, da ich ja auch keine weitere Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hatte.
Nun ist es so, dass es mir seit gestern Abend sehr schlecht geht. Es fing an, dass ich starke Magenkrämpfe und Bauchschmerzen bekam und dann kam noch Erbrechen und sehr starker Durchfall dazu, der das Schlafen in dieser Nacht unmöglich macht.
In meinem jetzigen Zustand sehe ich mich nicht in der Lage dazu heute zu arbeiten. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass mich, wenn ich zur Hausärztin gehen sollte, die Hausärztin gar nicht arbeitsunfähig schreiben wird. Was soll ich jetzt nur tun? Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
Ich würde in jedem Fall zuerst einmal zu der Hausärztin gehen und sehen was passiert. Denn dass sie dich mit einer Magen- Darm- Grippe nicht zu Hause lässt, kann ich mir ja gar nicht vorstellen. Zwischen einer Erkältung und einer Magen- Darm- Grippe besteht doch ein Unterschied und ich finde zudem, dass du damals nach dem einen Tag Krankschreibung noch einmal zu deiner Ärztin gehen hättest sollen. Du hättest ihr einfach sagen müssen, dass es dir noch nicht besser geht und dass du noch nicht wieder arbeiten gehen kannst.
Wenn du aber weiterhin nicht zufrieden mit deiner Hausärztin bist, würde ich sie an deiner Stelle einfach wechseln. Such dir einen neuen Arzt und sieh, ob es dort besser ist.
Ich sehe es genauso wie Nipfi. Gehe doch zuerst zu deiner Hausärztin und lass dich untersuchen und höre dir an, was deine Ärztin spricht. Mit einer Magen-Darm-Grippe und ständigem Durchfall kannst du ja schlecht arbeiten. Außerdem sagt dir deine Ärztin, ob du Medikamente benötigst.
Wenn du danach mit ihr nicht zufrieden bist, kannst du dir immer noch überlegen, ob du beim nächsten Mal nicht zu einem anderen Arzt gehst. Schließlich sollte man zu seinem Hausarzt Vertrauen aufbauen können, um ihm alles, was die Gesundheit anbelangt, sagen zu können.
Schon im ersten Fall wäre ich an Deiner Stelle erneut zu dieser Ärztin gegangen, und hätte ihr mitgeteilt, dass der eine Tag zum kurieren nicht gereicht hat und Du Dich nicht in der Lage siehst, arbeiten zu gehen. Ob sie dann wieder nur eine Krankschreibung für einen Tag ausfüllt sei mal dahingestellt. Es ist aber auf jeden Fall so, dass sie keine Vorteile hat, wenn Du täglich bei ihr in der Praxis bist. Du leider auch nicht.
In dem aktuellen Fall würde ich aber im unwahrscheinlichen Fall, dass Du keine Krankschreibung erhältst, konkret nachfragen - und nicht unerwähnt lassen, dass Du im Deinem momentanen Zustand nicht arbeiten gehen kannst! Die Ärztin wird dann schon sagen müssen, wieso sie glaubt, dass Du keinen Schein brauchen solltest bzw. weshalb sie davon überzeugt ist, dass Du zur Arbeit gehen kannst.
Solltet ihr, wider Erwarten, zu keiner Lösung in Deinem Sinne (sie ist Deine Ärztin und Du ihrer Klientin, es kann also nicht um eine Lösung in ihrem Sinne gehen!) kommen, bleibt Dir nichts anderes übrig, als eine andere Ärztin oder einen anderen Arzt zu suchen. Denn es besteht so ja wirklich die Gefahr, dass sie Deinen Beschreibungen nicht glaubt und Dir falsche Medikamente (wenn überhaupt) verordnet.
Hallo!
Ich kann mich den anderen nur anschließen und dir raten, dass du erstmal zu deiner Hausärztin gehst. Ich denke nicht, dass sie dich mit starken Krämpfen und Durchfall arbeiten schicken wird. Wenn sie dennoch nichts von einer Krankschreibung sagt, dann würde ich das gezielt ansprechen. Manche Ärzte sagen nichts, weil sie vielleicht denken, dass der Arbeitnehmer eventuell Probleme deswegen bekommen könnte.
Wenn du allerdings unzufrieden bist, dass dir deine Hausärztin keine Krankschreibung gibt, dann solltest du dir wirklich überlegen, ob du nicht den Arzt wechselst.
Ärzte schreiben ja generell weniger krank. Früher gab es ohne Probleme eine Woche und heute sind es nur noch wenige Tage. Und ich glaube, die Ärzte machen das auch abhängig von dem Job ihrer Patienten. Jemand der draussen arbeitet bei dem Wetter, wird wahrscheinlich mit einem Schnupfen länger krankgeschrieben, als jemand der im Büro sitz.
Da im Moment auch der Noro- Virus seine Runde macht, solltest du auf alle Fälle zum Arzt gehen und die Symthome beschreiben. Und ich gehe mal davon aus, da du ja in einem Büro arbeitest, das relativ viele Menschen die selbe Toilette benutzen. Da würde ich deine Hausärztin auf alle Fälle darauf hinweisen. Gerade Magen- Darm- Erkrankungen sind ja oftmals hochgradig ansteckend.
Und ich würde wenn deine Hausärztin die Krankmeldung schreiben will, nachfragen, was du machen sollst, wenn es nicht besser ist, wenn die Krankmeldung abläuft. Oder ob du dich, am letzten Tag deiner Krankmeldung noch mal melden sollst, falls es dir weiterhin schlecht geht.
Ich würde das nicht von deiner letzten Erkrankung abhängig machen, ob deine Hausärztin dich heute wieder nicht krank schreibt. Denn bei einer Erkältung muss man nicht krank machen. Eine Erkältung kommt 7 Tage, bleibt 7 Tage und geht 7 Tage. sollte sie dich dann 3 Wochen krank schreiben, wenn man einen Schnupfen hat? Anders wäre es bestimmt gelaufen, wenn du Fieber und eine eitrige Bronchitis gehabt hättest.
Deswegen kann ich dir nur raten erst mal zu deiner Hausärztin zu gehen und ihr schildern, wie es dir geht und wie die letzte Nacht gewesen ist. Frage sie danach, ob sie dich ein paar Tage aus dem Verkehr ziehen kann. Und wenn sie dann nein sagt, kannst du immer noch den Hausarzt wechseln und dann auch bei dem anderen Hausarzt bleiben.
Ärzte sind heutzutage nicht mehr so schnell mit dem Krankschreiben und das muss man auch verstehen. Denn Ärzte denken dann auch oft, dass ein Patient nicht krank geschrieben werden will, weil er Angst um seine Arbeit hat. Denn es ist ja statistisch bewiesen, dass viele Leute einfach krank arbeiten gehen, weil sie Angst haben, dass sie ihre Arbeit dann verlieren.
Vielleicht habe ich ein wenig den falschen Blick auf die Sache. Aber es ist doch nicht so, dass der Arzt zu entscheiden hat, ob man sich auf Grund einer Krankheit (gerne auch eine schlichte und einfache Erkältung) fit genug für die Arbeit fühlt oder nicht! Immerhin fühlt man sich schlecht genug, um den Arzt aufzusuchen. Allein dafür braucht es ja idR. schon die Krankschreibung, weil man ja zu wenigstens dieser Zeit von der Arbeit fern bleiben muss. Wenn sich jetzt ein Patient entsprechend fühlt, sehe ich beim Arzt eigentlich keine Möglichkeit, die Krankschreibung zu verweigern.
Und ein Arbeitnehmer kann beim Arzt, der ihn krank schreiben will, jederzeit intervenieren und auf die Krankschreibung verzichten bzw. eine kürzere Krankschreibung verlangen. Oder aber einfach diese Krankschreibung ignorieren. Denn immerhin wird dann niemand über die Existenz dieses Schreibens informiert.
Schlecht ist es natürlich, nur einen Teil der Krankschreibung zu nutzen und vorher schon wieder zur Arbeit zu gehen. Wobei das nur dann von Bedeutung wird, wenn das zum Nachteil der Krankenkassen passiert.
Ich frage mich allerdings, wieso du nicht auf Arbeit gehen kannst, aber in der Lage bist vor dem Rechner zu sitzen und Beiträge zu verfassen. Wenn es mir wirklich schlecht geht, liege ich im Bett.
Zu deinem Problem: bist du mit deiner Hausärztin nicht zufrieden dann wechsel. Ich persönlich finde es gut, dass Ärzte nicht mehr bei jeder Kleinigkeit krankschreiben. Jedoch ist es so, dass wenn sie dich nicht krankschreiben und du gehst auf Arbeit und kippst um, kann das böse Folgen für diesen Arzt haben.
Ein Arzt kann in den meisten Fällen natürlich einschätzen, ob es besser für den Patienten ist, wenn er daheim bleibt, oder nicht. Ich selbst habe derzeit gar keinen Hausarzt. Bei dem letzten Arzt wo ich war, hat man mir sofort eine Krankschreibung abgeboten, die nicht von Nöten war. Ich wollte lediglich ein stärkes Mittel gegen Halsschmerzen.
Ansonsten sollte man sich eher anständig auskurieren als krank auf der Arbeit zu erscheinen und dann noch kränker wird. Sowas versteh jeder Arzt, wenn man wirklich krank ist.
Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Ärzte eher erst mal nur tageweise krank schreiben. Ich denke das hängt zum einen tatsächlich damit zusammen, dass dir als Patient mehr die Verantwortung gelassen wird, ob du dich so krank fühlst, dass du nicht arbeiten gehen kannst oder doch.
Zum zweiten ist es für die Ärzte selber, so vermute ich, auch schlicht lukrativer, den Patienten ein zweites Mal zu sehen und eine Konsultation abrechnen zu können, wenn er nochmal kommen muss, um eine weitere Krankschreibung zu erhalten. Natürlich darf sich das nicht beständig im Quartal wiederholen, denn bekanntlich hat der Arzt ja auch nur pro Patient im Quartal ein bestimmtes Abrechnungskontingent. Aber so sind eben "leichte" Fälle wie Magen/Darmgrippe oder Erkältungen und ähnliches eben eine gute Basis für die Finanzierung einer Praxis und die Sicherstellung eines Basishonorares.
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