Abiturientenzahl wächst stetig
KrashKidd, ich bin 21. Wie gesagt, das ist natürlich nur eine persönliche Erfahrung und nicht zu verallgemeinern, aber bei mir zumindest war so und was ich sonst so höre, wenn jemand von Gymnasium auf Realschule wechselt, ist auch relativ deckungsgleich mit meinen Erfahrungen.
Hast natürlich Recht mit den großen Veränderungen, aber ich denke nicht, dass diese unbedingt sehr viel geringer werden, vor allem, weil man bedenken muss, dass die "Alten" ja auch meist schon Erfahrungen mit den "neuen Technologien" gesammelt haben und somit eigentlich nicht unbedingt so dermaßen ahnungslos sind auf diesem Gebiet, aber das ist an sich hier nicht die Debatte.
Ditschi, ich sehe dieser Entwicklung auch mit sehr großem Argwohn entgegen, aber ich denke, da wird man nichts dagegen machen können, weil die Politik da meiner Meinung nach an den falschen Punkten ansetzt. Statt zum Beispiel Frauen zu technischen Studiengängen zu "zwingen" würde es eigentlich viel mehr Sinn machen, allgemein den Abiturienten aufzuzeigen, dass ihr "prädestinierter" Weg der eines Studiums ist und nicht einer Ausbildung, denn dadurch ist das ganze Verhältnis ja in's Wanken gekommen. Aber daran denken sie nicht, da natürlich wegen der Wählerschaft immer nur schön kurzfristig gedacht wird, um sich seine "Lorbeeren" einzuheimsen.
Natürlich sollte man mit Abitur ein Studium anstreben - aber wie Ditschi schon anführte, die meisten sind trotz Abitur ja kaum für ein Studium qualifiziert, oft sogar dann, wenn sie das vorher ausgiebig in der Schule hatten.
Die Freundin meiner Freundin studiert Germanistik und dort im Seminar geht es auch immer heiß her. Die meisten dort sind eheamlige Deutsch LKler und man muss ihnen da oft noch Sachen (erneut) beibringen, die im LK eigentlich selbstverständlich sind, sogar wie man Adjektive, Substantive usw. unterscheidet. Dass im Fach BWL viele trotz Mathe im Abi kaum in der Lage sind, Gleichungen korrekt aufzustellen ist mir auch schon begegnet und dabei handelt es sich selten um Einzelfälle, sondern oft um die Mehrheit. Da fragt man sich natürlich schon, was die im Abi überhaupt gemacht haben und wieviel eigentlich hängen geblieben ist, wenn der eine Teil der Gruppe sich langweilt während der andere einfachste Grundlagen im Studium und Seminar wiederholen muss. Und ich glaube, dass das in vielen Studiengängen so ist und nicht nur auf diese wenigen beschränkt sein wird.
Was ich damit sagen will: Trotz Abitur sind irgendwie nur die wenigsten in der Lage, ein Studium zu bestehen und zu meistern, da ihnen trotzdem die Grundlagen fehlen obwohl man ihnen diese vermittelt hat laut Zeugnis. Da wundert es nicht, dass nur wenige studieren - viele sind einfach trotz Abitur immernoch unterqualifiziert.
Hallöchen,
Ich vermute das liegt vor allem daran, dass man auch bei einer Ausbildung mit einem Abitur einfach besser Chancen hat, genommen zu werden.
Also machen auch die Abitur, die wissen, dass sie es eigentlich nicht bräuchten. Vor ein paar Jahren sah das noch anders aus. Da war man schlicht und einfach zu faul, zusätzlich 2 Jahre zu machen,wenn man es eh nicht benötigte.
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man das ABitur an die Thematik angepasst hat, oder zum mindest im Begriff ist, dies zu tun (das ganze wird schleichend der Fall sein, und nicht von jetzt auf gleich). Das Abitur wird keinesfalles leichter, wenn man sich die Aufgaben mal anschaut. Auch die Einführung der BLF ( Besonder Leistungsfeststellung) in der 10. KLasse am Gymnasium, was mittlerweile nun ja schon (seit 2002 oder 2003 ) Pflicht ist, ist nicht nur, um einen Abscluss zu haben, falls man das Abitur nicht besteht, sonder teilweise sicherlich auch um auszusortieren... man wird ja zurückgestuft wenn man nicht besteht, und die meisten wechseln dann schlicht und einfach.
Dann finde ich die Bestimmungen fürs Abitur an sich auch nicht ohne.
Das Abitur ist auch nur eine Vorbereitung auf Studium, dass das nicht alle Bereiche abdecken kann ist Klar. Jemand der zwar Deutsch-Leistungskurs hatte, aber im Grunde kein Verständnis für, und dann auf die Idee kommt Germanistik zu studieren ...naja. Ich käme auch nicht auf die Mathe zu studieren -.- und so toll ich Medizin fände, und Interesse dran hätte, ich würde hämmungslos am Physik und Chemie scheitern.
Das Studium sollte nach Interesse ausgewählt werden, DANN schafft mans auch. Es kann sicher ein -zwei Anläufe brauchen, bis man das richtige pfür sich gefunden hat.
Man lernt erst im Studium wirklich der Materie näher zu kommen. Auch ein Mathe-Leistungskursler ist in der Lage Germanistik zu studieren!!!
Das Abitur ist in der verschiedenen Bundeländern tatsächlich unterschiedlich schwer. Das ist ein Fakt. Wir haben genug Aufgaben aus sämtlichen Abiturjahren in sämtlichen Bundesländern lösen müssen, und es gibt schlicht und einfach einfach Differenzen was die Schwierigkeit anbelangt. So ist das.
Hier muss man eben auch auf die Vorbereitungen und 2 Jahre in der Oberstufe achten, die da variiren. Wer von vornherein härter bewertet wird, kann durchaus ein härteres Abitur bestehen. Ich bin der lebende Beweis
Liebe Grüße winny
Es gibt für sowas natürlich immer Ausnahmen.
Belege: suche mal auf spiegel.de nach Ostdeutsche räumen beste Noten ab
(darf leider keine Links posten)
Und ich kenne mindestens 3 Kommilitonen die aus der Region kommen und jeweils 1.x Abitur hatten, ohne diese auf- oder abzuwerten.
Ich hatte "nur" ein 2.x Abitur und konnte im Grundstudium (nur da ist das vergleichbar) genauso gut wenn nicht sogar in manchen Fällen besser mithalten.
Der Fakt bleibt: Abiturnoten sind heute einach nicht mehr vergleichbar und sollten nicht überbewertet werden.
Erst wenn die Vergleichbarkeit wieder hergestellt wird kann man vernünftige Aussagen über die Qualifikation eines Abiturienten machen.
Heute wäre es theoretisch möglich, dass ein 1.2-Abiturient im unmittelbaren Vergleich gegen ein 2.8-Abiturient schlecht aussehen könnte (Bsp. Test in allen Bereichen, Naturwissenschaften, Deutsch, Sprachen etc.)
Hallo!
Ich finde es nicht gerade sinnvoll, wenn man verschiedene Bundesländer oder Regionen miteinander vergleicht und auch nur bedingt sinnvoll, wenn man verschiedene Schulformen miteinander vergleicht.
Meiner Meinung nach kommt es auch sehr auf die Lehrer an. Als ich in der elften Klasse war hatte ein Grundkurs in Deutsch bei einer Referendarin Unterricht. Bei dieser Referendarin lag die Durchschnittsnote etwa bei einer Zwei, aber auch eine Eins konnte man mit etwas Einsatz bekommen. Daraufhin wählten viele Mitschüler aus diesem Grundkurs in der zwölften Klasse dann Deutsch als Leistungskurs und flogen dann richtig auf die Schnauze. Den Deutschleistungskurs übernahm der vermutlich strengste Lehrer der Schule und so hatten selbst diejenigen Schüler, die bei der Referendarin auf 1 standen, Schwierigkeiten damit in der zwölften Klasse eine Vier zu bekommen. Das fand ich schon erstaunlich und diejenigen Schüler, die eben vorher bei der Referendarin Unterricht hatten und dann bei dem strengen Lehrer, taten mir auch richtig leid.
Ob es nun sinnvoll ist, das heutzutage viele Menschen Abitur machen, wage ich nicht zu beantworten. Manchmal habe ich mich allerdings auch schon gefragt, wie der ein oder andere sein Abitur geschafft hat.
Viele Grüße
KrashKidd, da hast du natürlich Recht.
Auch das von dir angesprochene Problem mit der Vorqualifizierung durch's Abitur ist natürlich nur sehr wenig gegeben. Als Gegenbeispiel kann ich da eigentlich nur mich selbst und mein gesamtes Semester nennen: Ich studiere Modedesign, habe allerdings außer 4 Semester Kunst-Grundkurs im Gymnasium sonst eigentlich kein weiteres Vorwissen mir durch die Schule angeeignet. Danach war ich zwar auf einer Privatschule für ein Jahr, aber das hatte auch nicht wirklich diesen Nutzen, was auch nich beabsichtigt war. Ähnlich geht es bei allen anderen Kommilitoninen und Kommilitonen, da ist eigentlich niemand dabei, der auf der FOS den Gestaltungs-Zweig belegt hat.
Will damit nur sagen, dass die Schule scheinbar eben kaum wirklich qualifiziert.
winny2311, es geht ja nicht umbedingt darum, dass das Abitur "maßgeschneidert" auf das Studium vorbereitend sein muss, aber ich finde eben trotzdem und auch die Berichte von KrashKidd zeigen, dass eben an sich eigentlich kaum ein Nutzen vom Abitur ausgeht, außer eben die Zulassung für ein Studium, was du natürlich auch angedeutet hast, wollte es nur noch einmal betonen.
Sonst gebe ich dir natürlich Recht, dass vor allem die persönliche Neigung entscheiden sollte über ein Studium (natürlich mit dem nötigen Menschenverstand). Ich finde auch nicht, dass das "Wunschdenken" ist, sondern schlichtweg Fakt, wenn man sich für etwas begeistert, dann "opfert" man auch gerne mal 3-4 Stunden Schlaf dafür als für etwas, was man eigentlich nur in der (Schein-)Aussicht studiert, damit viel Geld zu verdienen oder aus welchem Grund auch immer.
Ditschi hat geschrieben:Und ich kenne mindestens 3 Kommilitonen die aus der Region kommen und jeweils 1.x Abitur hatten, ohne diese auf- oder abzuwerten.
Ich hatte "nur" ein 2.x Abitur und konnte im Grundstudium (nur da ist das vergleichbar) genauso gut wenn nicht sogar in manchen Fällen besser mithalten.
Umgekehrte Fälle gibt's aber auch. Mein Bruder mit Sachsen-Anhalt-Schulabschluss und 2en in Deutsch und Mathematik hat Berufsschüler mit dem besseren Schulabschluss bei gleichem Schulzweig deutlich hinter sich gelassen.
Darum:
Ditschi hat geschrieben:Der Fakt bleibt: Abiturnoten sind heute einach nicht mehr vergleichbar und sollten nicht überbewertet werden.
Zumal Noten ja auch immer ein Stück weit von den Anforderungen des unterrichtenden Lehrers abhängig sind, und dann kommt ja die landesweit vorgegebene Prüfung dazu. Wollte man die Noten wirklich vergleichen können, dann müssten sich alle Lehrer in allen Bundesländern an genau die gleichen Vorgaben halten. Bei uns war es im Gymnasium sogar so, dass wir Grundkurs-Englisch-Schüler wesentlich besser Englisch verstanden und uns auch besser verständlich machen konnten als die Leistungskursler. Was viel an den Unterrichtsmethoden der Lehrer lag. Unser Lehrer war streng aber gerecht und hat die Stoff immer für uns Teenies interessant gemacht.
DerDaene, ich finde auch dass das Abitur nicht schon die Vorstufe für's Studium sein sollte. In meinen Augen, sollten hier fächerübergreifende Wissenvermittlung (auch wiederholden für Grundlagen) und Methoden der Wissensaneignung im Vordergrund stehen. Das ist es oft, was den Übergang von Schule zum Studium so schwer macht. Und dann kann man auch unabhängig von gewählten Leistungs- und Grundkursen ein Studium wählen.
Mehr Abiturienten, aber nur deshalb, weil die Leistungsanforderungen gesunken sind. Es macht sich einfach in der Statistik besser, wenn mehr Schüler das Abiur schaffen. Einen anderen Grund gibt es für die gestiegene Zahl nicht.
Das erklärt dann übrigens auch, warum prozentual immer weniger Abiturienten studieren. Wie sollten sie, nachdem sie das Abi schon nur mit Ach und Krach geschafft haben...
JotJot, das stimmt, die Beeinflussung der Note durch den Lehrer ist gerade in nicht "eindeutigen" Fächern wie zum Beispiel Mathematik oder Physik teilweise wirklich sehr groß. Ich mein, in gewisser Weise ist das zwar logisch, aber leider rutscht das alles ziemlich schnell in eine rein persönliche Angelegenheit ab, habe ich selbst schon mitbekommen, wie schnell das so gehen kann.
Es stimmt, dass eigentlich Methoden zur Wisensaneignung nie wirklich besprochen werden. Ich selbst habe das Glück, dass ich meine Lern-Methode relativ schnell herausgefunden habe, obwohl ich das bislang nicht wirklich gebraucht habe, aber ich kenne eben auch Freunde, die nur auf Kurzzeitgedächtnis lernen und dann einfach wirklich "Mist" machen, was die Effektivität des Lern-Prozesses angeht.
Naja, und das mit den Grundlagen bekomme ich jedesmal mit, wenn es um grundlegendes geometrisches Verständnis geht. Da verstehen manche Leute dann nicht, weshalb bei zwei rechten Winkel dann eine Parallele entsteht und lauter so Sachen, wo ich mir als Ex-Mathe-LKler (bei einem wirklich tollen Lehrer) natürlich dann an den Kopf lange.
betty, du magst vielleicht teilweise Recht haben, allerdings widersprichst du dich selbst im zweiten Abschnitt. Denn wenn die Leistungsanforderungen gesunken sind, dann werden auch nicht mehr Abiturienten schlechter abschneiden als vor der "Absenkung", sondern genau der gleiche prozentuale Anteil.
Ich denke vielmehr, dass das einfach das heutige soziale Umfeld ausmacht, weshalb so viele Abiturienten lieber eine Lehre machen, weil man ja immer wieder suggeriert bekommt, dass jedes einzelne Jahr ohne eigenes Einkommen wirklich als rein negativ gesehen wird, was zwar nicht wirklich richtig ist bei einer sinnvollen Studienplanung und -durchsetzung, aber gegen so "Mythen" kann man eben wenig tun.
Ich selbst habe mir auch schon etwas Ähnliches überlegt, aber dann bin ich wieder davon abgekommen, vor dem Studium eine Lehre zu machen, weil ein solcher "Notgroschen" auf dem Arbeitsmarkt einfach nichts zählt. Das mag vielleicht vor 20 oder was weiß ich wievielen Jahren geklappt haben, dass man dann einfach das Studium abbricht und nur mit einer guten Lehre einen gutbezahlten Job bekommt, aber heutzutage kann man das wirklich vergessen.
Hallöchen,
Nun es ist aber nicht nur bundeslandabhängig, wie ich finde, sondern durchaus auch schulabhängig.
Uns hat man direkt gesagt, dass wenn wir unser Abitur besser machen wollen die Schule wechseln sollen, da hier nur die Elite-Schüler dass bekommen,was sie verdienen - ein Einser Abitur. Was keines Falles überall so ist.... durch gute (eventuell auch nicht gerechtfertigte) Noten in der Oberstufe, kann man sehr viel herausholen, wenn man in den Prüfungen selbst dann auch nur durchschnittlich abschneidet.....
Ich vermute, an den Schulen sind auch Schüler, die sonst eher kein Abitur hätten machen können....
Liebe Grüße
winny
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