Studium? Jugendliche machen lieber eine Ausbildung
Genau, JotJot, auf das Elternunabhängige Bafög spekuliere ich auf eine gewisse Art. Zwar bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich später nochmal studieren möchte, aber ich könnte es mir schon vorstellen. Jetzt mache ich erst mal über einen Zeitraum von knapp drei Jahren die Ausbildung und wenn ich dann drei Jahre arbeiten würde, hätte ich danach Anspruch auf Elternunabhängige Bafög.
Also ich würde mich aber auch eher den Leuten anschließen die eine Ausbildung machen wollen. Ich bin jetzt bald fertig und habe mein FachAPI, und keine Lust mehr auf weitere Schule ich denke mal das es vielen so wie mir geht. Einfach keine Lust auf Schule und ähnlichen. Ich freue mich auch schon auf meine Ausbildung, endlich viel mehr selbstständig und keine Langweilige Theorie mehr. Außerdem verdiene ich dann auch endlich selber Geld.
Für mich ist der größte Vorteil einer Ausbildung, dass man sofort Geld verdient, und es kommt auf die Wahl des Ausbildungsplatze an, aber normalerweise kann man sich dann selbst versorgen. Und nach 13 Jahren Schule, die reine Theorie war freue ich mich auf ein wenig mehr Praxis und das sind Gründe, warum ich nach dem Abitur erstmal eine Ausbildung machen würde. Andererseits verdient man ja mit einem Master mehr Geld wenn man einen Job findet, und man hat höhere Einstiegsmöglichkeiten.
Jenna, du hast zwar Recht mit deinen Argumenten, aber ich finde nicht wirklich, dass man eine Ausbildungsvergütung (oder den später ausgeführten Beruf) mit einem Gehalt eines "Masters" vergleichen kann. Und das meine ich in zweierlei Hinsicht: Einmal ist das einfach nur schwer vergleichbar, und selbst, wenn man das könnte, dann liegt das Gehalt um ein Vielfaches über dem eines "normalen" Berufs. Also von daher zieht das "Geld-Argument" nur bedingt, denn das, was ich an Bildung hineinstecke, bekomme ich im Normalfall auch wieder "zurückgezahlt" in Form eines dementsprechend höheren Gehalts.
DerDaene hat geschrieben:Also von daher zieht das "Geld-Argument" nur bedingt, denn das, was ich an Bildung hineinstecke, bekomme ich im Normalfall auch wieder "zurückgezahlt" in Form eines dementsprechend höheren Gehalts.
Das sehe ich auch so und hab michauch für ein Studium entschieden. Aber viele Jugendliche denken eher kurzfristig, ich will damit niemandem zu Nahe treten, das sind einfach Beobachtungen "am lebenden Objekt". Außerdem vergleichen sie sich gern mit anderen und sehen dabei aber nur, was der Andere im Moment mehr hat. Wenn Du mal mit einem Ausbildungs-Bewerber sprichst, merkst Du das ganz deutlich: Von 10 ist gerade mal einer dabei, der konkrete Vorstellungen davon hat, wie es nach der Ausbildung weitergehen soll
Ich kann die Statistik aus eigener Erfahrung eigentlich nur bestätigen. Ich habe dieses Jahr Abitur gemacht und der Großteil meiner Mitschüler hat sich auch für eine Ausbildung und nicht für ein Studium entschieden. Ehrlich gesagt fällt mir kein einziger an, der sich für ein reines Studium entschieden hat. Die meisten haben sich für einen dualen Studiengang entschieden, sprich, man ist immer ein viertel Jahr im Ausbildungsbetrieb und dann ein viertel Jahr an der Hochschule.
Leider ist dieses System noch nicht so weit verbreitet und nur in Baden Württemberg wirklich ausgereift. In Sachsen gibt es den dualen Studiengang zwar auch, aber dort bekommt man nicht so viel Lohn beziehungsweise teilweise sogar gar keinen. Ich dagegen bekomme bei meinem dualen Studium immer ein normales, relativ hohes Ausbildungsgehalt, egal ob ich gerade an der Hochschule oder im Betrieb bin. Das ist natürlich eine klasse Sache, finde ich zumindest.
Ich denke, was die meisten Leute am Studium abschreckt, ist die Tatsache, dass sie noch mindestens drei Jahre lernen müssen. Wenn man gerade das Abitur hinter sich hat und die Prüfungen geschrieben hat, dann hat man erst einmal genug vom Lernen, das kann ich gut nachvollziehen. Und dann entscheidet man sich eben lieber für einen Ausbildungsberuf.
Oft will man in dem Alter dann auch endlich selbst mal Geld verdienen, weil man sich zum Beispiel ein eigenes Auto leisten will. Wenn man ein Studium macht, dann hat man meistens nur zusätzliche Kosten und muss noch extra einen Nebenjob annehmen, was für die meisten nicht so einladend klingt. Zwar gibt es finanzielle Unterstützung durch Bafög, aber ich denke, dass vielen das einfach nicht genug ist und sie sich dann lieber für eine Ausbildung entscheiden. Ich glaube aber trotzdem nicht, dass die Zahl der Studiengänger rasant zurückgehen wird, es gibt immer noch genügend Leute, die an einem Studium interessiert sind.
Ich denke es gibt so einige Gründe die für eine Ausbildung sprechen. Zum einen ist da der Zeitfaktor. Ein Studium dauert teilweise zweimal so lang, wie eine Ausbildung. Zudem darf man den praktischen Teil nicht unterschätzen. Viele Studenten werden in die Arbeitswelt geworfen und wundern sich dann, wieso diese so anstrengend ist.
In der Ausbildung hingegen verbringt man mehrere Tage in der Woche im Betriebe. Die Berufsschule läuft ja nebenher. Der einzige negative Punkt an der Ausbildung ist das Gehalt. Angestellte die ein abgeschlossenes Studium haben, werden zu 99% besser bezahlt.
Wobei ich mich jetzt frage, was eigentlich tatsächlich so überraschend an dieser Studie ist. Im grunde stellt sich doch die Frage, ob es tatsächlich so sinnvoll wäre, wenn die Mehrzahl der Schulabgänger anfängt zu studieren. Es gibt doch so unzählige Berufe, die man ohne Studium ergreifen kann und woes verschwendete Zeit wäre, wenn man da noch 3 oder 4 Jahre studiert um dann schlussendlich mit Überqualifikation einen eigentlich Ausbildungsberuf anzutreten.
Ansonsten denke ich auch, dass viele Jugendliche erstmal schnell Geld verdienen wollen. Und mit einem Ausbildungsberuf gibt es in aller Regel eben erstmal sofort Geld, was man nicht zurückzahlen muss. Sicher sind viele Berufe in der Ausbildung nicht gerade gut vergütet, aber sie sind eben vergütet und man bekommt bei erfolgreicher Anstellung nach 2 bzw. 3 Jahren seinen richtigen Lohn. Da hat man eben sofort ein Ziel vor Augen und muss nicht überlegen, wie man 5 oder 6 Jahre Studium finanzieren muss.
Wobei ich aber denke, dass diese rein finanzielle Überlegung sehr kurzsichtig ist. Als Akademiker startet man ja in vielen Berufen zwar einige Jahre später ins Berufsleben, dafür aber mit oftmals höheren Einstiegsgehälter, die sich im Laufe des Berufsleben auch noch teilweise deutlich steigern lassen. Bei vielen Ausbildungsberufen dagegen kommt man bis auf Tariferhöhungen ja oftmals schnell an das Ende der Fahnenstange, wenn man nicht gewisse Zusatzqualifikationen erwirbt.
Dennoch denke ich nicht, dass nun jeder studieren sollte. Zum einen muss es ja auch Arbeiter und Praktiker geben, die das umsetzen, was sich die Theoriefreaks von der Uni ausdenken, aber zwei linke Hände haben, wenn es um die praktische Umsetzung geht. Anderseits gibt es eben auch viele Menschen, denen liegt ein Studium einfach nicht und sie sind dafür die geborenen Arbeiten oder sind eben praktisch oder handwerklich wahnsinnig geschickt. Schlussendlich muss aber eben auch der Beruf Spaß machen und nicht jeder Berufsabschluss setzt ein Studium vorraus, so dass für viele ein Studium eher Belastung als Hilfe wären.
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