Giraffenkotze verkauft sich nicht gut
Es ist nicht leicht, Geld zu verdienen, in einem Zoo ist es auch nicht anders. Die Besucher werden weniger und wenn sie mal im Zoo sind, geben sie lange nicht mehr so viel Geld aus wie früher. Da hat sich der Zoo in Saarbrücken etwas einfallen gelassen. Man setzte auf den Spaßfaktor im Menschen und wollte normale Lebensmittel unter merkwürdigen Namen verkaufen. So gab es für 4 Euro ein Glas Zebrakacke, welches Nuss-Nougat-Creme ist, es gab für je 3,50 Euro Antilopenpisse, also Apfelschorle und Giraffenkotze, in der weiße Bohnen steckt.
Die Rechnung ging aber nicht ganz auf, denn viele fanden das eklig. Die ausgefallenen Waren blieben in den Regalen stehen und werden nun für kleines Geld abverkauft. Nun hofft man auf neue Ideen, damit wieder etwas mehr Geld in die Kasse kommt.
Herrlich was sich manche Leute denken. Man sollte meinen dass große Unternehmen wie ein Zoo auch genug fähige Marketing-Leiter haben die fürs Nachdenken viel Geld erhalten. Es ist doch an sich absehbar, dass eine solche Marketingidee für die Tonne ist. Die Leute ekeln sich vor Fäkalien nunmal. Wem kann man das auch verwehren?
Es sollte vielleicht ein amüsanter Gag sein, doch sind Zoobesucher nunmal nicht die "hippen" Jugendlichen die solche Späße amüsant finden sondern eher Familien. Insofern die Besucher seit längerem weniger Geld ausgeben, weshalb sollten sie dann 4 Euro für Nougatcreme ausgeben? Entweder man ist grundsätzlich angeekelt von der Sache oder sieht den wirklichen Warenwert hinter dem Etikett und versteht den Aufschlag von einigen 100 % nicht so ganz.
Wenigstens kann so etwas als gutes Beispiel für viele Marketingstudenten dienen wie man es nicht macht.
Nomen est Omen trifft eben doch zu. Ich muss ehrlich sagen, dass ich generell bei manchen Produkten auch nach dem Namen und Aussehen gehe und wenn ich einem Produkt begegne, dass Zebrakacke heißt und auch so aussieht, würde ich das natürlich auch eher nicht kaufen.
Hinzu kommt aber, dass ich die Preise gesehen habe - und wer kauft schon eine Nuss-Nougat-Creme zum 3-fachen Preis? Das macht natürlich keiner. Für mich ist es insgesamt aber eher eine Werbemaßnahme. So macht der Zoo auf sich aufmerksam - und kurbelt seine Geschäfte sehr viel mehr an, als durch den Verkauf der Produkte.
Theoretisch treibt sich schon eine Zielgruppe im Zoo rum, die mit einem gewissen Entzücken auf Ekel Food steht, nur: Die treten fast immer zusammen mit ihren Eltern auf und die finden den Einkauf von Giraffenkotze für begeisterte Zehnjährige oft nicht so wahnsinnig wichtig. Besonders nicht zu überteuerten Preisen.
Immerhin hat die Kaufkraft von Zehnjährigen auch schon für den Erfolg von so legendären Produkten wie Slime und Slime mit Würmern drinn gesorgt. Und vor einigen Jahren hab ich im Laden auch mal Frankensteins Kitchen gesehen, wo man Schimmeltoast, geronnenes Blut Drinks und Monsterwürmer per Baukasten (Toastbrot selbst beifügen) basteln konnte.
Ich finde diese Idee auch nicht allzu berauschend und kann gut verstehen, dass diese Lebensmittel sich unter den unappetitlichen Namen zum Ladenhüter entwickelt haben. Dazu kommt dann noch der Preis, der weit über dem Preisniveau des Supermarktes liegt. Dieses Beispiel zeigt, dass der reine Spaßeffekt wohl kaum ausreicht, um überteuerte Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen, wenn letztendlich nicht viel dahinter steckt.
Ich hätte diese Sachen auch nicht gekauft, vor allem nicht für mich. Für zwei Euro bekommt man schon ein Glas Nutella und Apfelschorle von Lift ist auch weitaus günstiger als 3,50 Euro. Das hat auch nichts mit Geiz zu tun. Wenn ein besonderes Lebensmittel mal mehr kostet, finde ich das in Ordnung und würde auch mehr Geld ausgeben, wenn ich der Meinung bin, dass es die Sache wert ist. So ein Glas Zebrakacke ist doch wirklich nur als Geschenk für einen Anti-Geburtstag oder für´s Schrottwichteln zu gebrauchen.
Ich kann mich zwar über alle möglichen Dinge beim Essen unterhalten und hatte auch kein Problem damit, direkt nach dem Präparierkurs in die Mensa zu gehen und mich mit Kommiltonen über entsprechende Einzelheiten auszutauschen. Komischerweise setzt aber der Gedanke an die echte Zebrakacke bei mir unschöne Gedanken in Gang, so dass ich das Zeug wahrscheinlich nicht runterbekommen würde. Vielleicht ist das ja auch der tiefere Sinn, der hinter dem Produkt steckt. Wer ein Glas Zebrakacke im Schrank stehen hat, isst vielleicht nicht mehr ganz so viel Nuss-Nougat-Creme und verzichtet somit auf dieses Produkt und seinen hohen Zucker- und Fettgehalt.
Es ist wirklich witzig, was sich so manche Zoos einfallen lassen. Auf den ersten Blick kann das wohl keiner so recht verstehen und nachvollziehen. Mir würde der Appetit bei solchen Bezeichnungen wohl auch vergehen.
Ich versuche mal so zu denken, wie eventuell die Marketingleute, die das ausgetüftelt haben. In einem Zoo sind naturgemäß ja auch viele Kinder. Vielleicht haben sie dabei insbesondere an diese Zielgruppe gedacht? Auch wenn bei mir persönlich diese Namen eher Ekel hervorrufen, kann ich mir eventuell schon vorstellen, dass das Kinder sogar lustig finden könnten!
Wenn Kinder etwas essen, vergleichen sie die Nahrungsmittel ja oft mit irgendwelchen Sachen. Die Tochter einer Freundin, man muss dazu sagen, dass sie erst drei Jahre alt ist, hat unlängst einen Apfelsaft getrunken. Irgendwie sagt die Kleine dann zu ihrer 5jährigen Schwester, dass der Apfelsaft ja wie Lulu aussieht. Was soll ich sagen? Die zwei haben nach zwei Stunden noch immer nicht aufhören können, sich darüber köstlich zu amüsieren. Sie haben ihre Gedanken dann natürlich noch weitergesponnen. Ein Würstel sieht ja aus wie "Gacka", Kartoffelpüree wie gelbe Kuhfladen na und so weiter. Zusätzliche Unterhaltung haben die zwei nicht mehr gebraucht!
Diese für uns Erwachsene wohl etwas seltsame Marketingstrategie geht vielleicht bei den Kleinen sehrwohl auf? In einem Zoo hätten die zwei meiner Freundin auf jeden Fall genügend Anreize für weitere Vergleiche gehabt!
Das hört sich ja ziemlich witzig an. Aber irgendwo ist es doch klar, dass man keine Zebrakacke als Nuss-Nougat-Creme verkaufen kann. Das hört sich schon so ekelerregend an, dass mir der Appetit vergeht und außerdem wird mir übel, wenn ich an den Kot eines Zebras denke. Aber ich glaube, dass ich nicht der einzige bin, der das so sieht. Dazu kommt noch, dass diese "Waren" einfach nur unverschämt teuer sind. Auch glaube ich nicht, dass jemand in den Zoo geht, nur um sich Nutella zu kaufen.
Ich versuche mal so zu denken, wie eventuell die Marketingleute, die das ausgetüftelt haben. In einem Zoo sind naturgemäß ja auch viele Kinder. Vielleicht haben sie dabei insbesondere an diese Zielgruppe gedacht? Auch wenn bei mir persönlich diese Namen eher Ekel hervorrufen, kann ich mir eventuell schon vorstellen, dass das Kinder sogar lustig finden könnten!
Meiner Meinung nach wurde hier wirklich an Kinder gedacht, aber auch wenn die Kinder Zebrakacke oder Giraffenkotze lustig finden, glaubst du doch nicht wirklich, dass irgendwelche Eltern ihren Kindern diese Produkte kaufen. Aber ich glaube auch nicht, dass der Zoo jetzt irgendwelche besonderen Marketingleute für Werbung oder sonstige Sachen hat. Immerhin ist es nur ein Zoo. Sicherlich gibt es Mitarbeiter, die dafür zuständig sind, aber dass diese besonders hell im Kopf sind, glaube ich nicht.
Auf so eine absurde Idee muss man ja erst mal kommen. Ich kann mir jedoch gleich vorstellen, warum der Konsument so etwas nicht so gerne kauft. Wie schon mein Vorredner sagte, ist es für Kinder vielleicht witzig, jedoch immer noch kein Kaufgrund.
Ich würde mir im Zoo oder Tiergarten sowieso nichts essbares kaufen, da es ja eigentlich eine Erinnerung daran sein soll. Wenn ich zum Beispiel einen kleinen Stoffelefanten kaufen würde, läge mir das näher als irgend etwas essbares, wo vielleicht noch Zebrakacke draufsteht und noch dazu extrem teuer ist.
Na, ich weiß nicht, ob man das wirklich schlechtes Marketing nennen kann. Immerhin hat es diese Betitelung bis ins Internetforum talkteria geschafft und in die Köpfe vieler Leute. Nun sitzen wir da, haben zwar vorrangig erfahren, dass da eine alberne Ekel-aktion verzapft wurde, aber auch, dass es in Saarbrücken einen Zoo gibt. Nun werden wir zu ähnlichen Anlässen immer mal wieder an diesen Zoo denken und, wer weiß, vielleicht fahren wir da mal vorbei, wenn wir gerade im Raum Saarbrücken sind? Negative Wirksamkeit ist auch Wirksamkeit. Und auch wenn diese Geschäftsidee an sich nicht so richtig aufgehen wollte, eine gewisse Strahlkraft ist wohl erreicht worden.
Hallo,
ich finde die Idee Lebensmittel oder ähnliches unter merkwürdigen oder eigenartigen Namen zu verkaufen gar nicht einmal unkreativ. Anscheinend macht sich die Rechnung hier nicht gut, weil die Leute angeekelt nur auf den Namen schauen, aber sicherlich hätte man unter anderen Konditionen (vielleicht weniger ausgefallenen und abwegigen Namen und besseren Preisen) das Ziel, mehr Umsatz zu machen erreichen können.
Kunden tendieren im Allgemeinen dazu häufiger einfach einmal etwas aufgrund der Ausgefallenheit und Kreativität zu kaufen. Das sich hier dieser Werbegag nicht rentiert hat, ist schade, kann aber passieren.
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