Häuser aus Zwangsversteigerungen

vom 26.02.2010, 09:24 Uhr

In dem Thread mit der Frage nach Makler oder auf eigene Faust suchen, bekam ich den Tipp, mal bei zwangsversteigerungen zu gucken, da dort durchaus preiswerter an Häuser zu kommen sei. Allerdings muss ich sagen, dass ich ein wenig davor zurückschrecke, da ich irgendwie direkt Bilder von Messie-Häusern im Kopf habe. Also völlig verwahrloste Häuser, in denen es erbärmlich stinkt, womöglich noch sämtlicher Müll dort liegt, Ratten munter ein und aus gehen, usw.

Hat jemand Erfahrung mit Wohnobjekten aus Zwangsversteigerungen? Kommen dort auch normale, kleine Häuser unter den Hammer? Also ganz normale Einfamilienhäuser, in denen möglichst vorher nicht Messies gewohnt oder ein halbes Jahr ein Toter gelegen hat.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Da gibt es alles Mögliche, vom Messiehaus über die Bruchbude bis hin zum gepflegten Reihenhaus mit Garten.

Ich kenne jemanden, der eine Wohnung ersteigert hat. Die Wohnung war in einem Top-Zustand, alles renoviert/saniert, im Prinzip brauchten nur die Wände noch Tapeten und er konnte einziehen. Der Vorbesitzer hatte sich mit dem Wohnungskauf und der Renovierung finanziell übernommen und wurde krank, dadurch verlor den Job, so kam eins zum anderen und deshalb gab es Probleme mit der Bank. Tja, der neue Besitzer freut sich über die schöne Wohnung, die sehr günstig war.

Einmal war ich selber an einem Haus interessiert. In der Zeitung stand eine Annonce und ich schaute mir das Haus an. Der Blick von der Strasse reichte allerdings, um zu sehen, dass dort eine Menge Arbeit nötig war, um aus diesem "Haufen" ein bewohnbares haus zu machen und das hat sich damit sofort erledigt gehabt.

Also hilft auch hier nur, sich alles genau anzusehen und zu überlegen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es kommen bei Zwangsversteigerungen eigentlich alle nur möglichen Objekte unter den Hammer. Von unbebauten Grundstücken bis hin zu riesigen Geschäftshäusern. Man muss sich also schon etwas genauer mit der Suche beschäftigen.

Informationen über anstehende Zwangsversteigerungen bekommt man natürlich beim jeweiligen Amtsgericht, bei dem die Versteigerungen statt finden. Du solltest dir also erst einmal das örtlich passende Gericht raus suchen und dann gezielt dort schauen.

Du kannst dich auch online auf [url=http:///www.zwangsversteigerung.de]dieser Seite[/url] informieren, was gerade unter den Hammer kommt. Wenn du noch nähere Informationen brauchst, kannst du den Versteigerungskatalog für dein Bundesland bestellen. Kostet zwar etwas, aber ist mal ganz interessant. Der Katalog kommt aber auch jeden Monat neu, man muss da also recht zeitnah schauen.

Wenn du ein Objekt findest, dass für dich interessant klingt, kannst du beim Amtsgericht Einsicht in die Unterlagen wie Gutachten nehmen. Damit kannst du dir ein Bild machen. Das Objekt besichtigen kann man nur, wenn einen der Eigentümer und/oder der Zwangsverwalter lässt. Meist muss eine Ansicht "Von der Straße" und das Vertrauen auf die Unterlagen reichen.

Wenn du das Haus über einen Kredit finanzieren willst, musst du natürlich auch mit deiner Bank sprechen und diese vor dem Versteigerungstermin mit ins Boot holen. Die Bearbeiter können dir dann auch mehr zum Ablauf sagen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hier Frage ich mich immer, ob es ein wirkliches Schnäppchen geben kann. Immerhin sind hier bereits mehrere Institutionen bzw. Unternehmen vorgeschaltet. Übrig bleibt praktisch nur das, was nicht vermittelbar ist. Das kann dann trotzem für einen individuell das Traumhaus sein. Aber objektiv dürften viele Kriterien so sein, dass das Haus sich auf dem Markt nicht verkaufen lässt und oftmals sogar der Grund nicht den eigentlichen Wert hat.

Ich komme darauf, weil ja bevor so eine Zwangsversteigerung ins Leben gerufen werden kann bzw. bevor der aktuelle Besitzer dazu genötigt werden kann, einiges passieren muss. Natürlich kann der Besitzer in eine finanzielle Notlage geraten. Aber dann dürfte er im Vorfeld (gerne auch mit der Bank) nach anderen Lösungen gesucht haben. Dazu zählt auch, dass das Haus eben nicht über die Zwangsversteigerung verkauft wird, sondern über den normalen Weg, so dass ein wenig mehr herausspringt. Also auch z.B. über verschiedene Makler usw.. Davon hätte die Bank ja auch was, denn die Schulden bleiben ja beim Schuldner und je mehr der für das Haus bekommt, desto mehr bekommt auch die Bank wieder.

Aber offenbar ist an dem Haus niemand interessiert. Auch keine Investoren. Und da stelle ich mir eben vor, dass diese durchaus die Angebote sondieren und sich die "Rosinen" rauspicken. Aber auch die Bank bekommt trotz der evtl. vorhandenen Kontakte das Haus nicht verkauft. Schon denke ich, dass da was in Sachen Lage/Zustand nicht dem entspricht, was man eigentlich für sich sucht. Oder aber der Bewohner stellt sich massiv quer und es kann langwierig/teuer werden (und für negative Schlagzeilen sorgen), diesen physisch aus dem Haus zu bekommen.

Sollte aber an einem Haus wirklich nichts sein, dass gegen einen Kauf spricht, kann es schon sein, dass es ein individuelles Traumhaus ist. Kann aber gut sein, dass beim Wiederverkauf eben auch eher Schwierigkeiten zu erwarten sind.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also bei einer Zwangsversteigerung kann man wirklich alles erwischen. Wenn man Pech hat ein Messie Haus und wenn man Glück hat ein wirklich schönes Einfamilienhaus.

Aber auch bei Zwangsversteigerungen kann man sich das Haus vorher ansehen und weiß dann auf was man sich einläßt. Ich weiß jetzt zum Beispiel von einem Fall wo zum Beispiel ein wirklich schöner Bauernhof versteigert wird weil der Besitzer so viele Schulden hat.

Die Zwangsversteigerungen kommen ja dann wenn der Besitzer nicht mehr in der Lage ist die Rechnungen zu zahlen und die Bank dann irgendwann den Geldhan zu macht. Ich würde mich einfach mal umschauen. Man kann immer wieder ein Schnäppchen machen.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Neben den Aushängen in den Amtsgerichten kann man sich auch in der lokalen Presse und den Anzeigeblättern über die Zwangsversteigerungen informieren. Es kommt eigentlich so ziemlich alles unter dem Hammer, angefangen von der abbruchreifen Scheune bis zur Nobelvilla. Wie schon beschrieben sind es meistens Leute die sich finanziell übernommen haben und nun die Raten nicht mehr begleichen können.

Wenn du solch einen Kauf wirklich vor hast würde ich dir empfehlen mal einen Trockentest mitzumachen und dir solch eine Versteigerung im Amtsgericht anzusehen. Im Vorfeld wird meistens noch ein von der Bank angefertigtes Wertgutachten herumgereicht. Das ist natürlich mit Vorsicht zu genießen, gibt aber doch einige Auskünfte über die Immobilie. Meistens ist auch noch ein Grundbuchauszug dabei, das ist wichtig falls noch irgendwelche Wegerechte existieren. Im Grundbuch werden auch meistens die Kredite der Banken eingetragen, ein bischen kann man damit auf den Wert der durchgeführten Investitionen schließen. Im Vorfeld könnte man auch mit der Bank vereinbaren einen unverbindlichen Besichtigungstermin durchzuführen, die Katze im Sack würde ich niemals kaufen.

Noch ein Tipp, falls du dich in einer fremden Gegend einkaufen willst erkundige dich bei der Gemeinde nach bald fälligen Straßenbaumaßnahmen. Nicht dass kurz nach dem Einzug die neue vierspurige Ortsumfahrung direkt an deinem Grundstück vorbeiführt oder dass bald umfangreiche Straßenbaukosten auf dich zu kommen. Das wäre dann meistens wieder nur durch einen zusätzlichen Kredit zu stemmen und und wo das hinführen könnte kannst du dir als Käufer einer solchen Immobilie dann auch ganz gut selber ausmalen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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