Margot Käßmann tritt zurück
Nach neusten Informationen steht der Rücktritt von der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche kurz bevor. Es ist auch kein Wunder nach dem Fauxpas von Frau Käßmann. Für die Evangelische Kirche ist sie auf Dauer nicht tragbar mit ihrem Verhalten. Auch wenn es evtl. nur ein Einzelfall war. Jedoch muss doch jeder Mensch selbst merken, wann er noch Fahrtüchtig ist und wann nicht. Da Frau Käßmann über sich selbst erschrocken ist, ist es fraglich ob sie den Alkoholpegel überhaupt gemerkt hat.
Wenn Frau Käßmann heute Nachmittag ihren Rücktritt wirklich bekannt gibt, dann gibt sie dem Druck nach, weil ich könnte mir nicht vorstellen, wie sie ihr Amt glaubwürdig weiter ausüben sollte.
Was ist eure Meinung dazu? Wäre ein Rücktritt von Frau Käßmann nur die logische Folge oder seht ihr das alle nicht so eng?
Die ganzen Argumente über Vorbildfunktionen und dergleichen kann ich nun nicht nachvollziehen, da Religionen und deren Vertreter für mich keinen Vorbildcharakter haben. Und auch für potentielle Alkoholsünder dürfte es relativ irrelevant sein was diese Frau macht, denn wenn jemand betrunken Auto fährt stellt er sich ja nicht vorher hin und überdenkt die ganze Situation nochmal genau.
Und natürlich ist es auch schwer zu beurteilen, was für persönliche Gründe hinter dieser Entscheidung stehen, denn wenn jemand mit 1,5 Promille denkt ,er könnte noch Auto fahren muss er sich schon massiv überschätzen und wahrscheinlich auch geübt in trinken sein. Denn nach einer Flasche Wein setze ich mich nicht mal mehr als Beifahrer gerne ins Auto. Vielleicht ist ihre Alkoholfahrt nun zwar der Anlass für ihren Rücktritt aber nicht der Hauptgrund?
Aber was auch immer die Gründe für ihre Entscheidung waren - jeder, der seine Fehler einsieht und bereit ist die Konsequenzen zu tragen hat meinen Respekt verdient. Denn leider gibt es genug Leute in leitenden Funktionen die nicht in der Lage sind so viel Größe aufzubringen.
Ich habe die ganze Woche den Fall verfolgt und es hat mich gewundert, welche Wellen die Fahrt unter Alkohol geschlagen hat. Solche Vergehen passieren jeden Tag, auch von Prominenten oder Politikern, nie aber wurde so viel darüber diskutiert und nie hatte jemand deswegen seine Arbeit oder seine Position aufgeben müssen
Natürlich hat auch sie eine Vorbildfunktion und sicher werden sich auch viele die Frage stellen, wie es sein kann, das jemand mit einer so hohen Stelle in der Kirche in der Fastenzeit auch noch Alkohol trinkt. Nun, zum einen ist sie evangelisch, da ist das mit dem Fasten meiner Meinung nach nicht so fest verankert, zum anderen ist sie ein Mensch wie alle anderen und man sollte ihr die Fehler, die andere machen auch zugestehen.
Die Fahrt unter Alkohol war auf keinen Fall richtig, aber meiner Meinung nach nicht so schlimm, als das sie von ihrem Posten zurücktreten musste. In ihrem heutigen Interview legte sie zwar viel Wert darauf, dass sie mit dieser Schuld und der verlorenen gegangenen Glaubwürdigkeit nicht weitermachen kann, ich glaube jedoch, so ganz freiwillig ist sie nicht gegangen.
Gerade weil sie die erste Frau in einem solch hohen Amt war, hätte sie nicht so schnell aufgeben dürfen. Für viele war es endlich mal ein Schritt hinaus aus dem alten Muff und hinein in eine neuere und modernere Zeit in der Religion.
Der Schritt ist aus meiner Sicht aber nur folgerichtig! Respekt kann man ihr aber schon allein auf Grund der Tatsache entgegenbringen, dass sie nicht erst eine wochelange Diskussion darüber hat stattfinden lassen. Sie hat selbständig und zeitnah die Konsequenzen gezogen und allein dies zeugt von diesbezüglicher menschlicher Größe.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass sie innoffiziell auch entsprechenden Druck bekommen hat. Wenn auch nach Außen sich der gesamte Kirchenrat geschlossen hinter sie gestellt hatte und sie praktisch - so der äußere Schein - auch weiterhin im Amt hätte haben wollen.
Es kann aber letztlich nicht sein, dass eine Person in dieser Funktion so noch tragbar gewesen wäre. So wäre sie kaum mehr von irgendwem ernst genommen worden! Immerhin ist dies nicht das erste Mal, dass ihre menschlichen Schwächen so stark in den Vordergrund gerückt sind. Ein weiteres Highlight war ja auch die Scheidung.
Natürlich ist kein Mensch unfehlbar. Und auch sie bekommt im Bezug auf die Fahrerlaubnis eine zweite Chance (nach neun Monaten und dem bestandenen Idiotentest). Das steht für mich außer Frage. Aber hier spielt eben die Funktion im Beruf eine Rolle. Ein Verkehrsminister oder Polizeipräsident wäre nach so einer Sache auch nicht mehr tragbar.
Zusätzlich ist nun auch nicht mehr von Interesse, wer der männliche Beifahrer war, der sie begleitet hat. Ich gönne jedem sein persönliches Glück, aber ehrlich gesagt finde ich manchmal, dass man die Scheinheiligkeit (gerade in der Branche) auch übertreiben kann. Gilt dann nicht nur für die evangelische Kirche. Was an Skandalen bei der Konkurrenz raus kommt, deutet doch darauf hin, dass manch ein Würdenträger mit Zölibat ein wesentlich aufregenderes Sexualleben hat, als in der Zeit vorher.
Ich stimme derpunkt zu, diese Konsequenz war eigentlich abzusehen und als einzigstes möglich, auch wenn die Kirche durch sie eine wertvolle Mitarbeiterin aufgeben muss. Ebenfalls ist es schön zu sehen, dass sie kein großen Aufriss darum macht und sofort zurücktritt.
Ich denke, dass sie sofort ihren Rücktritt angekündigt hat wird vielleicht daran gelegen haben, dass sie entweder entsprechenden Druck von der Kirche bekommen hat oder aber auch eine entsprechende Entlohnung bekommen hat, damit sie die ganze Sache in ihrem Sinne beendet.
Insgesamt eigentlich schade, weil sie in der Vergangenheit ja immer ihre Stellung immer sehr deutlich gemacht hat und auch die Interessen der Kirche deutlich gemacht hat. Aber wer so einen schwerwiegenden Fehler macht und dann auch noch in solch einer Position ist, wie sie war dann bleibt leider nichts anderes übrig.
Das Frau Käßmann nun zurücktritt/zurückgetreten ist halte ich persönlich für die richtige Entscheidung. Es spielt keine Rolle ob man irgendeiner Religion angehört oder sie sogar aktiv ausübt, Frau Käßmann hat durch ihre Position auch eine gewisse Moralische Vorbildfunktion wie sie eigentlich auch jeder Politiker hat mit dem Unterschied das Politiker doch mehr dazu neigen ihre Fehler herunterzuspielen oder sich an ihrer Stellung festzuklammern.
Durch diesen Rücktritt, der Meinung nach nichts mit Druck oder einem finanziellem Anreiz zu tun hat, hat Frau Käßmann nur gezeigt das sie sich ihrer Moralischen Vorbildfunktion bewusst ist, und nun die logische Konsequenz ihres Handelns zieht.
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