Westerwelle hat doch mit seiner Kritik Recht!
Herr Westerwelles Meinung zu Menschen, die den Staat ausnutzen, weil sie nicht arbeiten wollen, ist zwar unbequem und passt sicherlich nicht jedem, natürlich war es auch nicht clever vor der Wahl in NRW damit zu kommen, aber im Grunde hat er Recht. Er hätte es diplomatischer sagen müssen, aber so ist es wenigstens angekommen.
Natürlich ist nicht jeder Hartz IV Empfänger jemand, der den Staat ausnutzt. Es gibt Menschen in Hartz IV, die studiert haben, sich fortbilden und dennoch klappt es nicht mit der Arbeitsstelle. Aber das sind die wenigsten. Wer aktiv ist, der findet auch Arbeit, ob diese nun gut bezahlt ist oder nicht, ist eine andere Frage.
Die Mehrheit der Hartz IV Empfänger ist doch nicht in der Lage, das eigene Leben zu managen, geschweige denn irgendwo eine Arbeitsstelle zu finden, die gut bezahlt wird. Die Karriere dafür wird doch schon in der Kindheit gelegt. Man wächst mit der Überzeugung, dass Schule und Bildung nur etwas für Spießer sei. Mit 16 ist frau dann schwanger, hat die Schule abgebrochen oder man hat ein Dutzend Anzeigen wegen Körperverletzung etc. So lebt man dann vor sich hin, bis man sich bis zu einem Alter von 25 Jahren das vierte-fünfte Kind von ebenso vielen Männern angelacht hat oder als Mann so viele Kinder gezeugt hat. Dann sitzt man da mit 25, ohne Ausbildung, ohne Arbeit, mit vielen Kindern, von denen ein Teil wahrscheinlich im Heim oder bei Pflegefamilien ist und hofft, dass man irgendwo einen gut bezahlten Job findet, nach Möglichkeit besser bezahlt, als ein Job für den man sich 5 Jahre durchs Studium ackern muss. Unter 10 Euro netto die Stunde möchte man sich nicht vom Sofa bewegen, wenn es mehr gäbe, noch besser. Wenn das nicht klappt- welch Wunder, es klappt in der Regel auch nicht- dann verbringt man seine Zeit weiter mit Fernsehsendungen und Rumhängen. Ein wenig Realität würde nicht schaden.
In dieser Zeit zahlt der Staat, d.h. der dumme Steuerzahler, der arbeiten geht, den Lebensunterhalt, die Pflegeeltern, die Kosten für das Kinderheim, die Kosten für das Jugendamt, das Menschen einstellt, die mit Kindern aus "sozialbenachteiligten Familien" gegen Bezahlung auf den Spielplatz gehen, weil ihre arbeitslosen Eltern keine Zeit dafür haben etc. In die Versicherung muss der dumme Arbeiter auch immer mehr reinpumpen, weil zu viel TV, Cola und Chips niemanden gesünder machen und die Kosten im Gesundheitswesen explodieren.
Zum Dank muss man sich dann noch in diversen TV-Sendungen sagen lassen, dass man selbst schuld ist, wenn man arbeiten geht. Man muss schauen, wie man nach Abzug aller Kosten die Klassenfahrt für das Kind finanziert bekommt. Als Hartz IV Empfänger geht man zum Amt und stellt einen Antrag. Und sollte das ausnahmsweise abgelehnt werden, dann gibt es Dutzende Vereine, an die man sich wenden kann und die dann die Kosten für ein Hartz IV Kind übernehmen. Ein Kind von arbeitenden Eltern kommt nicht in diesen Genuss. Verdienen die Eltern zu wenig- Pech für das Kind.
Hartz IV Empfänger muss man endlich zur Arbeit verpflichten und zwar ohne Entschädigung, schließlich bekommen sie ihren Lohn schon vom Staat. Wer nicht mitzieht, dem müssen die Mittel gekürzt werden. Jeder muss zu einer Aufgabe verpflichtet werden, die er regelmäßig ausüben kann. Das muss durch Arbeitsplätze geschehen, die es eigentlich nicht gibt, z.B. kann man sie dazu verdonnern, älteren Menschen die Einkaufstüten nach Hause zu tragen, Hausaufgabenbetreuung für Schüler aus bildungsfernen Schichten zu übernehmen etc.
Dein Posting ist stellenweise schon sehr hart, wobei ich dir andererseits Recht gebe, solche Leute sind meiner Ansicht nach auch nicht die Ausnahme. Besonders die Frauen, die sich ein Kind nach dem anderen, meist von verschiedenen Vätern anlachen und keinerlei berufliche Perspektive haben, sind leider auch keine Seltenheit.
Allerdings kann man dennoch beispielsweise die Mutter eines Kindes unter 3 Jahren schlecht zum Arbeiten verdonnern, schließlich sind Krippenplätze immer noch selten und das wäre nun mal eine zu große Härte. Zudem findet man mit einem sehr kleinen Kind kaum einen Job, das ist leider Fakt. Zudem gibt es auch Mütter, deren Partner sie aus heiterem Himmel verlässt, und die haben sich dann Hartz IV bestimmt nicht ausgesucht. Dass einige dieser Frauen mit Absicht ein Kind nach dem anderen bekommen, da sie so immer wieder in den Genuss von Erziehungsgeld kommen, ist auch ein offenes Geheimnis.
Irgendwann bekommen die allerdings die Quittung, schließlich geht das nicht bis zum St.-NImmerleins-Tag. Und dann haben sie unter Umständen 5 Kinder, die alle versorgt werden wollen. Allerdings gebe ich dir Recht, im schlimmsten Fall kommen die Kinder dann in ein Heim oder eine Pflegefamilie und weitere Kosten werden verursacht - von dem Schaden für die Kinder mal ganz abgesehen.
Bei alleinstehenden, jungen Hartz IV-Empfängern sehe ich das anders, die können sich in der Tat einen Job suchen, und sei es bei Mc Donald's für 5 EUR die Stunde, und dann Hartz IV ergänzend beantragen, wenn das Geld nicht ausreicht - denn das geht ja auch. Ich habe früher auch vor vielen Jahren als Berufseinstieg bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet und konnte mir kaum die Miete leisten. Hartz IV bzw. damals Sozialhilfe wäre für mich aber nicht in Frage gekommen. Dass man diesen Leuten, die nicht mal eine Familie haben und die meinen, es lohne sich nicht, zu arbeiten, in den Hintern treten sollte, ist für mich keine Frage.
Das Problem ist nur, dass diese Leute, die das System ausnutzen, zwar in meinen Augen keine kleine Minderheit sind, aber auch keinen Großteil der Hartz IV-Empfänger darstellen. Deshalb sollte man auch nicht polemisch sein und generell auf Hartz IV-Empfängern herumhacken, denn nicht jeder, der zum Amt geht, tut das aus Jux und Dollerei. Vielmehr sollte man sich überlegen, wie man Missbrauch eingrenzt und diejenigen, die wirklich arbeiten könnten, auch dazu verdonnert. Das sind in meinen Augen eben vorwiegend alleinstehende Personen ohne Kinder oder mit Kindern, die bereits im Schulalter sind.
Ich kann Westerwelles Ansicht daher durchaus nachvollziehen, wobei ich mich jetzt zugegeben nicht mit seinen Aussagen im Detail beschäftigt habe und sich die Frage stellt, ob diese nicht eventuell doch zu polemisch waren. Als Politiker muss man nun mal mit seinen Aussagen sehr, sehr vorsichtig sein, daher ist es fraglich, ob diese Äußerungen vor der Wahl klug waren.
Westerwelle ist nur einer, der sich polemisch mal gerne aufbläst - das kennt man ja aus der FDP siehe Möllemann (bis man auf dem Boden aufschlägt . Da wird halt jedes Thema bedient wenn man mal wieder von eigenen Fehlern (mal wieder ein Korruptionsskandal, wie überraschend bei käuflichen Lobbyisten) ablenken will: früher war`s halt Nationalismus und Antisemitismus (den Juden kloppt man immer gern), jetzt hetzt man gegen Arbeitslose.
delfin45 hat geschrieben:aber im Grunde hat er Recht. Er hätte es diplomatischer sagen müssen, aber so ist es wenigstens angekommen.
Er hat im Grunde kein Recht, er haut mal wieder eine Stammtischmeinung raus und ist halt ein Populist - und selbst wenn er Recht hätte. Das haben schon hunderte vor ihm gesagt und sogar noch deutlicher und auch das "kam an". Direkter Westerwelle Vorgänger: Sarrazin von der SPD (!) und Roland Koch die das nicht einmal wenige Wochen vor Westerwelle mal wieder rausgehauen haben, aber auch diverse CSU Politiker oder Ronald Schill usw. haben das genauso rausgehauen (und drastischer). Allen gemeinsam: Man brauchte mal wieder Wählerstimmen und befand sich gerade in einem Umfragetief vor einer Wahl .
delfin45 hat geschrieben:Es gibt Menschen in Hartz IV, die studiert haben, sich fortbilden und dennoch klappt es nicht mit der Arbeitsstelle. Aber das sind die wenigsten.
Unsinn, das hängt vor allem davon ab was man studiert hat - je nach Studium kann man sich direkt nach der Uni die Jobs aussuchen, andere müssen sich jahrelang um wenige Stellen mit ihren Fachkollegen streiten.
delfin45 hat geschrieben:Wer aktiv ist, der findet auch Arbeit, ob diese nun gut bezahlt ist oder nicht, ist eine andere Frage.
Das größte Märchen überhaupt auf diesem Planeten. Ist ja auch eine Kernaussage der FDP und eine der Hauptgründe für mich, warum die FDP halt eine echte Spaßpartei ist: Man findet nicht einmal schlecht bezahlte Arbeit, denn wo nichts ist, da gibt es auch nichts zu finden! Es ist ein längst widerlegter Irrglaube dass es für jeden Arbeit geben würde, egal ob die nun gut oder schlecht bezahlt ist - das widerspricht jeder volkswirtschaftlichen Theorie. Die vom Populisten Westerwelle vielgerügte DDR hatte das jahrzehntelang - und da hat man schnell bemerkt, dass selbst wenn man versucht für die dümmsten Sachen Jobs zu schaffen es immernoch nicht möglich ist, alle zu beschäftigen.
Es bleibt immer ein Rest übrig - und das ist auch gut so, ansonsten hätten Unternehmen laufend Probleme. Und wenn sich 100 Arbeitslose auf 10 Stellen bewerben werden die deswegen auch nicht mehr und auch der Niedriglohnsektor ist nicht unendlich reich an Stellen.
delfin45 hat geschrieben:Die Mehrheit der Hartz IV Empfänger ist doch nicht in der Lage, das eigene Leben zu managen, geschweige denn irgendwo eine Arbeitsstelle zu finden, die gut bezahlt wird.
Ach so ein Schwachsinn aber auch - erstens: Beweise, dass dem so ist. Wenn Du weißt, dass es mehr als 2 Millionen Menschen betrifft dann kannst Du sicher etwas auf den Tisch legen dass das bestätigt. Ansonsten ist das halt reines Stammtischgelaber wie der Rest. Du solltest mal weniger Talkshows gucken.
delfin45 hat geschrieben:Zum Dank muss man sich dann noch in diversen TV-Sendungen sagen lassen, dass man selbst schuld ist, wenn man arbeiten geht. [...] Ein Kind von arbeitenden Eltern kommt nicht in diesen Genuss. Verdienen die Eltern zu wenig- Pech für das Kind.
Na zumindest hatte ich schonmal mit der Vermutung Recht, dass Du dein Wissen aus dem Fernsehen hast . Und: So ein Unfug, man kann auch als "arbeitender" zum Amt gehen und sich das ganze bezuschussen lassen, das hatten wir hier schonmal.
delfin45 hat geschrieben:Hartz IV Empfänger muss man endlich zur Arbeit verpflichten und zwar ohne Entschädigung, schließlich bekommen sie ihren Lohn schon vom Staat. Wer nicht mitzieht, dem müssen die Mittel gekürzt werden.
Dummes Geschwätz, denn ALG II Empfänger bekommen keinen Lohn vom Staat, sondern die Arbeitslosenhilfe ausbezahlt die sie mehrheitlich selber jahrelang eingezahlt haben. Und Fördern und Fordern gibt es schon - auch wenn Dir das noch nicht aufgefallen ist (so wie: Westerwelle sagt es mal "endlich"). Schau mal mehr Nachrichten, da lernt man sowas.
Ansonsten mache Dich mal mit dem Unterschied zwischen Lohn, den es nur für eine Arbeitertätigkeit gibt und Arbeitslosenhilfe auseinander, denn Lohn gibt es nur für die, die arbeiten. Oder sind jetzt Zinsen neuerdings auch mein "Lohn", weil die Bank sich dazu herablässt mein Geld anzunehmen und davon soll ich vielleicht noch als Gegenleistung monatlich einen Präsentkorb schicken?
delfin45 hat geschrieben:Das muss durch Arbeitsplätze gescheehn, die es eigentlich nicht gibt, zb. kann man sie dazu verdonnern, älteren Menschen die Einkaufstüten nach Hause zu tragen, Hausaufgabebetreuung für Schüler aus bildungsfernen Schichten zu übernehmen etc.
- und wo fordert man dann diese Hilfe an? Ruft da die Oma bei ihrem persönlichen Arbeitslosen an und der fährt dann zu LIDL (vom Amt bezahlt)? Oder sollen die einfach vor dem Laden rumstehen? Und wer den ganzen Tag arbeiten soll für seine Arbeitslosenhilfe hat natürlich auch genug Zeit um sich einen Job zu suchen und Bewerbungen zu schreiben! Und die meisten Arbeitslosen sollen bildungsfernen Schichten Unterricht geben - mal als Tipp: die meisten sind arbeitslos weil sie der Unterschicht angehören und den bildungsfernen Schichten! Mit solchen hirnfreien Forderungen macht man den Bock zum Gärtner.
Wo oder wann hört man beim polemischen Hetzen eigentlich immer mit dem Denken auf? Jetzt mal ohne Witz, siehe oben: das meiste widerlegt sich doch von selbst, wieso kommt man da nicht von alleine drauf?
delfin45 hat geschrieben:Natürlich ist nicht jeder Hartz IV Empfänger jemand, der den Staat ausnutzt. Es gibt Menschen in Hartz IV, die studiert haben, sich fortbilden und dennoch klappt es nicht mit der Arbeitsstelle. Aber das sind die wenigsten. Wer aktiv ist, der findet auch Arbeit, ob diese nun gut bezahlt ist oder nicht, ist eine andere Frage.
Aber was ist denn gerade mit diesen hochqualifizierten Leuten? Findest du es gerechtfertigt, dass jemand mit einem Doktortitel in Natur- oder Literaturwissenschaften langfristig zum Beispiel als Kassiererin im Supermarkt arbeitet? Sicher sollte es für jeden in Ordnung sein, sich mal für ein paar Monate mit einer Notlösung über Wasser zu halten, aber das sollte doch nicht die Regel sein. Findest du nicht, dass es so jemandem zusteht, auch eine Beschäftigung und ein Gehalt zu bekommen, dass dem entspricht, was er an Zeit, Geld und Kraft in seine Ausbildung investiert hat?
delfin45 hat geschrieben:Die Mehrheit der Hartz IV Empfänger ist doch nicht in der Lage, das eigene Leben zu managen, geschweige denn irgendwo eine Arbeitsstelle zu finden, die gut bezahlt wird.
Welche Mehrheit denn? Woher weißt du das?
delfin45 hat geschrieben:Die Karriere dafür wird doch schon in der Kindheit gelegt.
Na wenn das so ist, sind die Leute ja nicht selber daran Schuld, sondern die prägenden Personen in der Kindheit.
delfin45 hat geschrieben:Man wächst mit der Überzeugung, dass Schule und Bildung nur etwas für Spießer sei.
Wer wächst mit dieser Überzeugung auf? Schon mal darüber nachgedacht, dass den meisten Jugendlichen aus sozialschwachen Familien einfach viel zu wenig geholfen wird, was ihre Ausbildung angeht? Da die Eltern in den Augen der Gesellschaft ja schon dumm und faul sind, wird in die Kinder eben schon gar nicht mehr investiert.
delfin45 hat geschrieben:Mit 16 ist frau dann schwanger
Zeig mir bitte eine Statistik, die belegt, dass die Mehrheit der weiblichen Hartz-IV-Empfänger mit sechzehn bereits schwanger war.
delfin45 hat geschrieben:oder man hat ein Dutzend Anzeigen wegen Körperverletzung
Ach so, neben dumm und faul sind alle Hartz-IV-Empfänger also auch noch kriminell, sofern sie nicht als Jugendliche schon ein Kind gezeugt haben.
delfin45 hat geschrieben:So lebt man dann vor sich hin, bis man sich bis zu einem Alter von 25 Jahren das vierte-fünfte Kind von ebenso vielen Männern angelacht hat oder als Mann so viele Kinder gezeugt hat.
Mal ganz im Ernst, wenn so viele Leute vier bis fünf Kinder hätten, sähe das Bevölkerumswachstum in Deutschland ganz anders aus.
Insgesamt möchte ich dir wirklich die Frage stellen: Wie viele solche Leute kennst du persönlich? Sicher wird der Durchschnitts-Hartz-IV-Empfänger in den Medien so dargestellt, damit man sich eben darüber aufregen kann, denn positive Meldungen verkaufen sich schlechter als Schockgeschichten. Das heißt aber nicht, dass die meisten Leute wirklich so sind.
delfin45 hat geschrieben:den Lebensunterhalt, die Pflegeeltern, die Kosten für das Kinderheim, die Kosten für das Jugendamt, das Menschen einstellt, die mit Kindern aus "sozialbenachteiligten Familien" gegen Bezahlung auf den Spielplatz gehen, weil ihre arbeitslosen Eltern keine Zeit dafür haben etc. In die Versicherung muss der dumme Arbeiter auch immer mehr reinpumpen, weil zu viel TV, Cola und Chips niemanden gesünder machen und die Kosten im Gesundheitswesen explodieren.
Wenn tatsächlich so viel tolle Hilfe vorhanden ist, warum haben die Kinder von Arbeitslosen dann kein besseres Leben? Versteh mich nicht falsch, das deutsche Sozialsystem funktioniert wirklich besser als in den meisten anderen Ländern auf der Welt, aber das macht es nicht supertoll und unschlagbar. Wenn man deiner Logik folgt, müsste dementsprechend durch dieses System die Problematik der faulen Hartz-IV-Empfänger, die den Staat und die Gesellschaft ausnutzen, ja immer nach kurzer Zeit, spätestens in der Generation der Kinder, behoben sein.
delfin45 hat geschrieben:Man muss schauen, wie man nach Abzug aller Kosten die Klassenfahrt für das Kind finanziert bekommt. Als Hartz IV Empfänger geht man zum Amt und stellt einen Antrag. Und sollte das ausnahmsweise abgelehnt werden, dann gibt es Dutzende Vereine, an die man sich wenden kann und die dann die Kosten für ein Hartz IV Kind übernehmen. Ein Kind von arbeitenden Eltern kommt nicht in diesen Genuss. Verdienen die Eltern zu wenig- Pech für das Kind.
Naja. Unterstützung von Vereinen oder Organisationen und eventuell auch des Klassenverbands der Schule kann sich jeder holen. Ich kenne genug Leute, die nicht genug Geld für Klassenfahrten oder Ferienlager ihrer Kinder hatten, obwohl sie arbeiten und da kann immer geholfen werden. Man muss halt mal nachfragen, bevor man sich darüber aufregt, dass andere unterstützt werden.
delfin45 hat geschrieben:Hausaufgabebetreuung für Schüler aus bildungsfernen Schichten zu übernehmen etc.
War nicht dein ganzes Argument, dass die Mehrheit der Arbeitslosen arbeitslos ist, weil sie die Schule schon früh abgebrochen hat und Bildung sowieso schon immer blöd fand? Wie sollen solche Leute denn Bitte Kindern bei Schwierigkeiten in der Schule helfen?
Herr Westerwelle hat nichts anderes von sich gegeben als schon viele vor ihm, die gedacht haben, dass Stammtischparolen und Populismus einen Ausweg aus dem Umfragetief darstellen.
Die Leute, die nicht arbeiten wollen - und die für diverse Sendungen als Gäste natürlich wesentlich interessanter sind als Leute, die seit Jahren verzweifelt einen Job suchen und immer wieder abgelehnt werden, weil sie "zu alt" oder alleinerziehend sind - stelle eine Minderheit dar. Im Gegensatz zu den Leuten, die trotz Job Hartz 4 beziehen müssen um leben zu können. Das sind nämlich über eine Million in Deutschland. Die Arbeitgeber dieser Leute, die sich Dank den unverschämt geringen Löhnen die sie bezahlen, ein schönes Leben leisten können sind aber leider die potentiellen Wähler von Herrn Westerwelle und deshalb schweigt er auch lieber über diese Art des Leistungsmissbrauchs und ist gegen die Einführung eines Mindestlohns.
Es gibt in Deutschland tausende "Ein Euro Jobs" und der Andrang ist so groß, dass nicht jeder, der sich für einen solchen Job bewirbt, auch einen bekommt. Denn auch wenn das nicht in das Weltbild von Herrn Westerwelle und seinen Sympathisanten passt - die meisten Leute arbeiten lieber für einen Euro Stundenlohn als faul auf der Couch zu liegen, weil sie das Gefühl haben wollen gebraucht zu werden.
Eine Stadt, die mehr solcher Jobs einrichten will stößt übrigens auch sehr schnell an Grenzen, denn reguläre Jobs dürfen dadurch nicht ersetzt werden und was glaubst du wie schnell die potentiellen Wähler von Herrn Westerwelle auf den Barrikaden wären, wenn der Winterdienst nicht mehr an Unternehmen vergeben würde, die damit in normalen Wintern einen dicken Gewinn machen, sondern von Arbeitslosen erledigt werden würde?
@delfin45: So einen Schwachsinn, den du hier schreibst habe ich lange nicht mehr gelesen. Du schreibst in jeden Punkt deiner Aussagen nur groben Unfug. Was du überhaupt nicht begriffen hast oder vielleicht auch nicht begreifen kannst ist die Tatsache, dass es einfach zu wenig versicherungspflichtige Jobs gibt.
Jeder findet nach deiner Meinung auch Arbeit wenn er will. Hier hat allerdings die Schulbildung deutlich versagt, denn wenn überhaupt gibt es vielleicht Nebenjobs. Und diese sind nur auf geringfügiger Basis sprich versicherungsfrei. Damit ist das Kernproblem nicht gelöst. Auch Tätigkeiten wie Schnee schippen und ähnliches sind nur Aussagen von dummen Leuten und nicht mehr. Wenn man sich wirklich auf der Jobsuche befindet, braucht man auch dafür eine gewisse Zeit, d.h. man muss seine Zeit sich schon gut einteilen.
Und vor allem findet sich ja auch der nächste Job vor der Haustür, klar für die Oma einkaufen. Man muss nämlich auch sehr flexibel sein, denn einige müssen dabei die Region sogar verlassen, um eine geeignete Arbeit zu finden. Aber über solche Probleme hat Westerwelle nicht geredet. Für 4 Millionen Arbeitslose gibt es nur 200.000 offene Stellen, die auch versicherungspflichtig sind und damit Vollzeitjobs. Das ist nämlich die Tatsache.
Auch wenn viele der Meinung sind, die Aussagen von Westerwelle wären „Stammtischgerede“ so halte ich vieles davon für richtig. Auf jeden Fall wird endlich mal wieder über die Richtigkeit von Hartz IV diskutiert und endlich wird auch mal verglichen, wie viel Geld Hartz IV Empfänger haben und diejenigen, die zwar arbeiten, aber nicht viel verdienen.
Es ist unbestritten, das man mit dem Geld, das ein Hartz IV bekommt, keine großen Sprünge machen kann und das ist auch richtig so. Man kann sicher nicht in den Urlaub fahren, man hat kein Geld für Kino oder Schwimmbad, aber das haben andere, die acht Stunden arbeiten gehen, auch nicht immer.
So lange immer wieder laut darüber nachgedacht wird, wie man die Hartz IV Empfänger besser stellen könnte oder ob man ihnen zu ihren Heizkosten etwas zusätzlich wegen den gestiegenen Preisen oder dem schlechten Wetter zahlen müsste, so lange wird das nicht besser werden. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, aber der Unterschied zwischen keiner und acht Stunden Arbeit wird immer geringer. Dafür können zwar die Arbeitslosen nichts, aber es wirkt sich auch nicht inspirierend für Arbeitssuchende aus.
Wenn man dann auch noch in die lachenden Gesichter der „Faulenzer“ schauen muss, die uns im Fernsehen sagen, das diejenigen, die arbeiten gehen, selbst schuld sind, braucht es niemanden zu wundern, wenn alle Harz IV Empfänger über einen Kamm geschert werden.
Ich finde, es muss Politiker wie Westerwelle geben, die sich auch mal trauen, etwas zu sagen, was unbequem ist und nicht gerade wahlkampffähig ist. Unbequeme Worte tun zwar ab und zu weh, es heißt aber nicht, dass sie nicht stimmen müssen.
urilemmi hat geschrieben:Dafür können zwar die Arbeitslosen nichts
Eben. Das ist doch der springende Punkt. Sie können eben nichts dafür, deshalb ist es auch schei*e, sie wegen dieser Missstände schlecht zumachen. Und sowieso folgt daraus auch, dass es das Problem eben überhaupt nicht löst, wenn man bei ihnen ansetzt. Wieso muss es Politiker geben, die den meist leidtragenden Teil einer Bevölkerung an bestimmten Regierungsmaßnahmen dafür verantwortlich machen, dass im Endeffekt alle darunter leiden? Leuchtet mir beim besten Willen nicht ein.
urilemmi hat geschrieben:Ich finde, es muss Politiker wie Westerwelle geben, die sich auch mal trauen, etwas zu sagen, was unbequem ist und nicht gerade wahlkampffähig ist. Unbequeme Worte tun zwar ab und zu weh, es heißt aber nicht, dass sie nicht stimmen müssen.
Ich finde es schon lustig, wie dieser Mensch von manchen als total innovativer und mutiger Politiker hochgejubelt wird - dabei ist er nicht der erste, der diese Schiene fährt und zweitens betreibt er einfach nur seine Klientelpolitik weiter und bedient seine Lobbyisten.
Frag dich doch mal, warum er dadurch mehr Gerechtigkeit schaffen will, dass er noch mehr Druck auf Arbeitslose ausübt? Warum setzt er sich denn nicht dafür ein, dass die Geringverdiener mehr bekommen? Wenn man schon Sprüche ala "Arbeit muss sich lohnen" klopft dann müsste man doch eigentlich erkennen, dass ein Geringverdiener keinen Vorteil hat, wenn einem Harz 4 Empfänger ein Teil seiner Leistungen gestrichen wird. Eigentlich müsste ein Herr Westerwelle doch total begeistert davon sein, dass die Einführung eines Mindestlohns gefordert wird, oder?
urilemmi hat geschrieben:Ich finde, es muss Politiker wie Westerwelle geben, die sich auch mal trauen, etwas zu sagen, was unbequem ist und nicht gerade wahlkampffähig ist. Unbequeme Worte tun zwar ab und zu weh, es heißt aber nicht, dass sie nicht stimmen müssen.
So ein Schwachsinn, denn sich trauen etwas zu sagen darf man nicht mit dummen Gerede verwechseln. Das ist und bleibt erst einmal Fakt. Westerwelle hat einige Stammtischparolen einfach nur mit anderen Worten weiter gegeben und nichts anderes. Das ist nichts anderes als pure Stimmungsmache. Was anderes kann man von ihm auch nicht erwarten, denn er hat noch nie sinnvolle Sachen zur Sprache gebracht. Es kam ja selbst Kritik aus den eigenen Reihen und der CDU nach seiner Rede.
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