Stillen - ja oder nein

vom 24.02.2010, 09:11 Uhr

Auch als ich schwanger war, hat sich natürlich recht schnell die Frage gestellt, ob ich stillen werde oder eben nicht. Ich habe mich dann mit meinem Mann lange darüber unterhalten und wir sind dann gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass ich auf jeden Fall versuchen werde, den Kleinen zu stillen. Ich wollte meinen Mann da nicht komplett auschließen und daher wollte ich das alles vorher einmal mit ihm besprechen und abklären.

Im Vorbereitungskurs kam das Thema Stillen dann auch auf und ihm wurde sogar eine halbe "sitzung" gewidmet. Diue Hemamme war ganz klar für das Stillen, aber mich brauchte sie schon nicht mehr zu überzeugen, denn ich hatte den Entschluss schon lange vorher gefasst und wollte es auch auf jeden Fall durchziehen. Für mich gab es eigentlich nur Vorteile und keine Nachteile. Es klappt zwar nicht immer so, wie man sich das vorher ausmalt, aber bei mir hat es dann glücklichersweise funktioniert, auch wenn der Anfang echt hart war.

Im Krankenhaus hat das Stillen überhaupt nicht funktioniert und das hat mich anfangs echt fertig gemacht. Gott sei Dank hatte ich eine ganz liebe Krankenschwester an meiner Seite, die mich immer wieder entmutigt hat, nicht aufzugeben. Der Kleine wollte einfach nicht richtig trinken und hat in den ersten Tagen auch etwas abegnommen, aber letztendlich hat sich unser Durchhaltevermögen echt ausgezahlt, denn nach 4 Tagen klappte plötzlich alles wie am Schnürchen und es wurde selbstverständlich. Das muss sich eben alles erst einmal einpendeln.

Es ist zwar nicht immer einfach, zu stillen, weil es eben auch tierisch anstrengend ist, aber ich würde es immer wieder so machen. Ich habe die Zeit mit meinem Kleinen echt genossen und kann es mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen wär, wenn es nicht funktioniert hatte. Ich war auch irgendwie richtig stolz darauf, dass mein Körper das alles geschafft hat. Schmerzhaft war es zwischenzeitlich zwar auch, weil meine Brustwarze zwischenzeitlich sogar entzündet war, aber da habe ich einfach auf die Zähne gebissen und es ging auch vorbei. Ich konnte nachts aufstehn und das Kind stillen und musste nicht erst warten, bis das Fläschen fertig ist. So lief das alles deutlich ruhiger ab und wir sind beide danach auch viel schneller wieder eingeschlafen. Es war echt ne schöne Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke. Meinen Kleinen habe ich übrigens 6 Monate voll gestillt und danach wurde es Schritt für Schritt weniger.

Mein Mann hat mich natürlich auch unterstützt. Er konnte in den ersten 6 Monaten den Kleinen zwar nicht füttern, aber er hat sich dann eben unter anderem um das Wickeln und das Baden gekümmert. Wir hatten das eigentlich recht gut untereinander aufgeteilt und so fühlte er sich auch nicht ausgeschlossen. Das war mir persönlich auch immer total wichtig gewesen. Ich kenne auch Mütter, deren Männer das Stillen total Negativ beurteilt haben und die dann auch nicht gestillt haben, um dem "Ärger" aus dem Weg zu gehen. Das finde ich echt unmöglich, denn Stillen sollte als etwas ganz Natürliches angesehen werden. Da bin ich schon recht froh, dass mein Mann da immer hinter mir gestanden hat, sonst hätte ich das vermutlich auch gar nicht so gepackt. Abgepumpt habe ich nie - die "Last" lag also in den ersten 6 Monaten auf meinen Schultern. Ich war zwar oft müde, aber mir und meinem Kleinen hat das Stillen sehr viel gebracht.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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