Kind krank - müsste man Urlaub nehmen?
Kollegin A hat gerade ein Jahr Elternzeit hinter sich und geht nun wieder einmal die Woche den ganzen Tag arbeiten und zwei bis drei Mal die Woche für einen halben Tag. Nun ist das einjährige Kind krank. Es hat eine ziemlich starke Erkältung. Noch kann sie es selber behandeln bzw. noch ist es nicht nötig den Kinderarzt aufzusuchen.
Wenn nun das Kind von Kollegin A stärker krank werden würde und sie doch noch mit ihm zum Kinderarzt gehen müsste, auch wenn der Arztbesuch auf ihren ganzen Arbeitstag fallen würde, müsste sie dann an diesem Tag Urlaub nehmen oder würde der Arbeitgeber, ohne dass sie Urlaub nehmen müsste, weiter zahlen?
Eltern stehen in solchen Fällen Krankheitstage des Kindes zu. Allerdings muss man dafür natürlich zum Arzt gehen und sich krank schreiben lassen. Urlaub ist also nicht nötig und bezahlt wird das natürlich auch.
Allerdings sind diese Tage meines Wissens nach begrenzt. Da sollte man sich mal erkundigen. Kann vielleicht auch der Kindsvater zum Arzt gehen? Auch wenn es natürlich vollkommen in Ordnung ist, dass man sich krank schreiben lässt, wenn das Kind krank ist, sollte man bedenken, dass man das nicht übertreiben sollte. Chefs merken sich sowas in der Regel und sowas gilt auch dann, wenn man ohnehin schon nicht jeden Tag arbeitet und dann auch noch fehlt.
Am wichtigsten ist aber immer das Kindeswohl!
Nein, es müsste kein Urlaub genommen werden. Jedes Elternteil darf für die Betreuung des kranken Kindes zehn Tage im Jahr frei nehmen. Natürlich muss ein Attest vorgelegt werden und der Arzt muss die Betreuung und Pflege für erforderlich halten. Andere im Haushalt lebende Personen (z.B. Großeltern) dürfen auch nicht zu diesem Zweck zur Verfügung stehen. Alleinerziehende haben sogar Anspruch auf 20 Tage. Kohle gibt es in dieser Zeit weiter.
Natürlich sehen das aber die Arbeitgeber nicht gerne. Kinder sind normalerweise öfters krank. Und wenn sich eine alleinerziehende Mutter sich in einem Unternehmen bewirbt, verstehe ich es ehrlich gesagt, wenn der Arbeitgeber wegen diesem Umstand zögert. Die Kollegin A hat aber einen Job dort und sie kann zur Pflege des Kindes frei nehmen.
Leider weiß ich nicht, für welches Land Du nun anfragst bzw. in welchem Land die Kollegin A nun lebt und arbeitet. Aber wenn ich die bisherigen Antworten anschaue, dann gelten die nur bedingt für den Sozialstaat Deutschland.
Selbstverständlich kann sich ein Elternteil (wenn beide berufstätig sind) freistellen lassen. Die Freistellung ist hier zunächst unbezahlt! Das geht dann auch bis zu maximal zehn Arbeitstage pro Elternteil. Wobei Alleinerziehenden hier dann 20 Tage zugesprochen werden. Und die Tage gelten pro Kind, wobei es wieder eine Staffelung gibt (genauer: eine Obergrenze von 25 Tagen pro Erziehungsberechtigter Person).
Entscheidend ist hier, dass man sich nicht selbst krank schreibt oder krank meldet (schließlich ist man nicht krank - das entspräche dem berühmten "krank feiern"). Für so eine Freistellung genügt ein Attest über die Erkrankung des Kindes.
Was nun wichtig ist, ist das es mit Nichten eine Lohnfortzahlung gibt. Wenn doch, dann regelt dies der individuelle Arbeitsvertrag oder der geltende Tarifvertrag. Hat man keinen solchen Anspruch, begründet durch wenigstens einen genannten Vertrag, dann springt die Krankenkasse ein. Und hier eben nicht mit 100% des eigentlichen Entgelts.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wenn das Kind eh schon kränkelt, warum man dann nicht zu Zeiten zum Arzt geht, zu denen man frei hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre das im genannten Fall durchaus möglich. Und man muss es nicht unbedingt herausfordern, das man halt dann einem Tag gehen muss, an dem man arbeiten geht.
Ansonsten gibt es wie gesagt, eine bestimmte Anzahl an Kinder- Krank- Tagen im Jahr. Ob man die allerdings unbedingt aufbrauchen muss, wenn man halt auch mal vorsichtshalber an einem freien Tag zum Arzt gehen kann, weiss ich nicht. Also eher so meine persönliche Einstellung. Gesetzlich ist das im Grunde egal. Gerade auch, wenn man gerade wieder angefangen hat zu arbeiten.
@LittleSister
Es geht darum, dass das Kind zwar stark erkältet ist, Kollegin A aber noch nicht zum Arzt gehen möchte, da der Arzt nur Nasenspray und eventuell etwas zum Einreiben verordnen könnte. Für ein Antibiotikum ist es zu früh und Husten ist auch noch keiner da.
Wenn jetzt aber plötzlich über Nacht das Kind z.B. einen starken Husten bekäme oder starkes Fieber oder Durchfall / Erbrechen, würde Kollegin A (die in Deutschland wohnt) dann doch zum Kinderarzt gehen müssen, um das Kind abhorchen zu lassen und um nachschauen zu lassen, welche Behandlung das Kind benötigt.
Wie gesagt, zur Zeit wäre ein Arztbesuch noch sinnlos.
LittleSister hat geschrieben:warum man dann nicht zu Zeiten zum Arzt geht, zu denen man frei hat.
Offenbar bist Du noch keine berufstätige Mutter oder aber wohnst in der Nähe der Großeltern. Denn der Besuch beim Arzt ist in so einer Situation sicher das einfachste. Viel mehr stellt sich die Frage, ob man sein kleines und dann auch krankes Kind von vielleicht 4 Jahren den Tag über alleine lassen sollte oder aber ob es nicht doch vernünftiger ist, sich um sein Kind zu kümmern. Und z.B. bei Windpocken ist das nicht an einem Abend getan. Da stellt sich schon die berechtigte Frage nach der Freistellung. Immer auch mit der Frage nach der Lohnfortzahlung, weil die Mietekosten und Lebensmittelpreise nicht auf ein wegfallendes Einkommen Rücksicht nehmen!
Ich halte die Möglichkeit, das Mütter von kranken Kindern Extraurlaub bekommen für gut. Wenn mein Kind sich die ganze Nacht übergeben würde, würde ich auch am nächsten Tag umgehend an meinem Arbeitsplatz anrufen und mit dem Kind erstmal zum Arzt gehen.
Wenn mein Kind aber seit Tagen krank ist, nutze ich die Möglichkeit, an den Tagen an denen ich nicht arbeite, dem Kind zu helfen. Und auch wenn es nur Nasentropfen und eine Salbe bekommt. Diese Mittel könnten immerhin auch eine schlimmere Erkrankung verhindern oder aufhalten. Da warte ich doch nicht ab, bis mein Kind so krank ist, das an Medikamenten schwere Geschütze aufgefahren werden müssen.
Um es ganz einfach an einem anderen Beispiel zu erklären. Wenn man eine Wunde hat die anfängt sich zu entzünden und zu eitern und ich habe gerade frei oder Urlaub, dann nutze ich die Zeit doch, um die Wunde besser zur versorgen und lasse da mal einen Arzt drauf sehen. Ich warte doch nicht darauf, bis ich eine Blutvergiftung habe und dann damit höchstwahrscheinlich in ein Krankenhaus muss, nur weil ich gerade Urlaub oder frei habe.
LittleSister hat geschrieben:Wenn mein Kind aber seit Tagen krank ist, nutze ich die Möglichkeit, an den Tagen an denen ich nicht arbeite, dem Kind zu helfen. Und auch wenn es nur Nasentropfen und eine Salbe bekommt. Diese Mittel könnten immerhin auch eine schlimmere Erkrankung verhindern oder aufhalten. Da warte ich doch nicht ab, bis mein Kind so krank ist, das an Medikamenten schwere Geschütze aufgefahren werden müssen.
Dazu muss ich erklären, dass Kollegin A Apothekerin ist und an der Quelle von frei verkäuflichen Arzneimitteln sitzt. Natürlich hat sie alle möglichen Arzneimittel zuhause, um dem Kind möglichst gut zu helfen. Sie kennt sich also aus, wann sie zum Arzt muss und was sie zu tun hat. Leider sind verschreibungspflichtige Medikamente auch für Apothekerinnen verschreibungspflichtig, sprich, Diagnosen darf auch sie nicht stellen und sie darf nicht so einfach darauf mit verschreibungspflichtigen Mitteln drauflostherapieren, sondern muss, wie jeder andere auch, einen Arzt aufsuchen, wenn eine Erkrankung über ihre Möglichkeiten rezeptfrei zu therapieren, hinausgehen. Auch sie braucht für ein Antibiotikum, falls es notwendig wird, ein entsprechendes Rezept.
Und wenn das Kind nun, angenommenermaßen, eben zufällig an dem Tag, wo Kollegin A arbeitet, stärker krank wird, muss sie eben an diesem Tag zum Arzt und kann nicht warten, bis sie ihren freien Tag hat.
Ich bin ehrlich, ich schwanke gerade ein wenig mit meiner Meinung, zu den neuen Informationen.
Einmal denke ich, das ändert natürlich die Tatsachen, wenn die betroffene Mutter weiss, was sie ihren Kind geben kann. Und sie deswegen nicht wegen jedem bisschen zum Arzt rennen muss.
Auf der anderen Seite aber, denke ich, die Frage im Eröffnungspost legt ja an sich nahe, das die Mutter sich schon ausrechnet, das ihr Kind doch ernsthafter krank ist. Und das wäre halt ein Punkt, bei dem ich eher vorsorglich früher zum Arzt gehen würde.
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