Kind krank - müsste man Urlaub nehmen?

vom 23.02.2010, 18:12 Uhr

derpunkt hat geschrieben:
LittleSister hat geschrieben:warum man dann nicht zu Zeiten zum Arzt geht, zu denen man frei hat.

Offenbar bist Du noch keine berufstätige Mutter oder aber wohnst in der Nähe der Großeltern. Denn der Besuch beim Arzt ist in so einer Situation sicher das einfachste.

Im Eingangsbeitrag war doch aber eindeutig davon die Rede, dass eben nicht jeden Tag gearbeitet wird und bisher auch nur einen Tag voll. Da wäre (rein theoretisch) auch an den freien oder halben Tagen Zeit mit dem Kind zum Arzt zu gehen.

Allerdings kenne ich es auch zu gut, dass Kinder bevorzugt dann richtig krank werden, wenn man (a) im Job richtig eingespannt ist oder (b) kein Kinder-Arzt seine Praxis geöffnet hat. Für diese Fälle gibt es zum Glück die bezahlte Freistellung. Für ein Kind sind das aber gerade mal 10 Tage pro Elternteil und Jahr, wobei man sich aber die Tage des Partner "übertragen" lassen kann. So kann man dann wie Alleinerziehende auch 20 Tage bei einem Kind bzw. 25 Tage bei mehreren Kindern für die Krankenpflege freigestellt werden. Aber Achtung als Pflegetage gelten auch Tage, an denen nicht gearbeitet wird, wie Sonn- und Feiertage.

Weiterhin ist zu beachten, dass man unter Umständen an diesen Tagen Lohneinbußen hinzunehmen hat. Hier lohnt aber ein Blick in den konkreten Arbeitsvertrag.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



JotJot hat geschrieben:Im Eingangsbeitrag war doch aber eindeutig davon die Rede, dass eben nicht jeden Tag gearbeitet wird und bisher auch nur einen Tag voll. Da wäre (rein theoretisch) auch an den freien oder halben Tagen Zeit mit dem Kind zum Arzt zu gehen.

Ich habe den Eingangsbeitrag ja auch gelesen und soweit ich es beurteilen kann auch verstanden.

Die Frage die hier aber offenbar untergeht, erstreckt sich ja nicht allein auf den Arztbesuch. Was für einen Gewinn hätte das Unternehmen und/oder die Mutter, wenn im Falle einer Erkrankung die Mutter eben nicht an dem Tag zum Arzt geht, an dem sie z.B. einen halben Tag arbeiten gehen muss oder aber den Arztbesuch auf den Tagesabschnitt verlegt, an dem sie frei hat?

Wenn das Kind nämlich krank ist, muss sie von der Arbeit sowieso weg bleiben, da man sich ja eben um das Kind kümmern sollte und es gerade bei Krankheit nicht sich selbst überlassen sollte. Außer Frage steht ja, dass man ein Kind, welches krank genug eingeschätzt wird, dass ein Arztbesuch notwendig ist, nicht in den Kindergarten oder die Schule schickt.

JotJot hat geschrieben:Für diese Fälle gibt es zum Glück die bezahlte Freistellung.

Die gibt es ja nicht. Aber es gibt das Recht auf Freistellung. Wobei mir nicht ganz klar ist, was passiert, wenn die Tage aufgebraucht sind. Rechtfertigt die Kinderpflege dann eine Kündigung, wenn man über die gewährten 20 Tage länger für die Pflege von der Arbeit fern bleiben muss?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bezog mich mit meinen Antworten eher darauf, das es mir schien mal wartet nun ab und rechnet schon damit das das Kind kränker wird und man dann zum Arzt muss. Warum kann man dann nicht an den Tagen gehen, an denen man nicht arbeitet und lässt es darauf ankommen? Vorallem wenn man ja schon klar und deutlich die Vermutung hat, es wird schlimmer? Und klar kann man das machen, aber das sowas auch eventuell den Unmut von Kollegen und Arbeitgebern auslöst, sollte auch bedacht werden. Und besagte Mutter hat ihren Job gerade erst begonnen. Was würdest du als Arbeitgeber oder Kollege denken, wenn dir erzählt wird, ja mein Kind ist krank, kann sein das es noch kränker wird und dann muss ich halt an dem Tag mit dem Kind zum Arzt, an dem ich eigentlich arbeiten kommen sollte!

Was anderes sind für mich halt Akutfälle. Kind fällt morgens böse, Kind übergibt sich die ganze Nacht, Kind hat morgens hohes Fieber. Dann würde ich auch an meinem Arbeitstag zum Kinderarzt gehen. Aber wenn das Kind schon länger kränkelt, kann man doch echt die Tage nutzen, an denen man eh daheim beim Kind ist.

Und für den Fall das die Kinder- Krank- Tage aufgebraucht sind, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Einmal den eigenen Urlaub nehmen. Oder die Mutter lässt sich krankschreiben.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



@derpunkt: da Du gern päpstlicher als der Papst andere Posts beantwortest habe ich Deine (von mir zitierte Antwort) eben auch wortwörtlich genommen. :wink: Natürlich kann man ein Kind nicht sich allein überlassen, aber ich habe es letztens auch so gemacht, dass ich zwar mit meinem Kind zum Arzt gegangen bin, jemand anders aber dann die Betreuung übernommen hat. Ich selbst möchte eben lieber aus erster Hand wissen was los ist, lasse mein Kind aber durchaus anderweitig betreuen, wenn die Erkrankung nicht sehr schwerwiegend ist.

Wenn die 20 Tage aufgebraucht sind, dann muss man halt zusehen, Urlaub nehmen (bezahlt oder auch unbezahlt),nacharbeiten oder was immer auch möglich ist. Eine verbindliche Regelung gibt es nicht, weswegen eben die meisten Eltern sehr sparsam mit dieser Freistellung umgehen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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